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Rezensionen zu
Das schwarze Band

Alex Beer

Die Kriminalinspektor-Emmerich-Reihe (4)

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Der „Große Krieg“ ist seit drei Jahren vorbei, aber die Folgen sind noch immer zu spüren. Nahrungsmittel sind knapp, bezahlbarer Wohnraum kaum zu finden. Die Inflation treibt die Preise in ungeahnte Höhen, die Bevölkerung hungert, kämpft tagtäglich ums Überleben. Selbst diejenigen, die Arbeit haben, leben am Rande des Existenzminimums. Lediglich den Kriegsgewinnlern und den Adeligen fehlt es an nichts. Obwohl letztere ihre Privilegien verloren haben, leben sie noch immer in Saus und Braus. Nutzen ihre Verbindungen, instrumentalisieren Sympathisanten, gehen über Leichen und tun alles, um die Uhr zurück zu drehen und den Fortschritt der Republik zu verhindern. Unrechtsbewusstsein? Fehlanzeige. Es ist ein besonderes Kennzeichen dieser Reihe, dass die Autorin reale historische Ereignisse mit einer spannenden Handlung verknüpft. Wie auch in „Das schwarze Band“ sind es vor allem die ewig Gestrigen, die mit kriminellen Machenschaften den Weg der Alpenrepublik hin zur Demokratie torpedieren wollen. Als Aufhänger dienen hier die Streitigkeiten um das Burgenland, aber eigentlich scheint dies nur der Vorwand zu sein, um Kaiser Karl I. und somit auch die Monarchie wieder in Amt und Würden zu bringen. Soweit die gesellschaftspolitischen Rahmenbedingungen, die Kriminalinspektor August Emmerich und seinem Assistenten Ferdinand Winter von der Abteilung Leib und Leben auch in ihrem vierten Fall das Leben schwer machen. Dazu kommt, dass Winter diesmal auf sich allein gestellt ist, da sein Vorgesetzter wegen einer flapsigen Bemerkung bei dem Empfang zu Ehren des neuen Bundeskanzlers Schober, ehemals Polizeichef, von den Ermittlungen abgezogen und in einen „Benimmkurs“ verfrachtet wird. Doch Emmerich wäre nicht der, den wir kennen, wenn er deshalb klein beigäbe. Eine gut recherchierte Reihe, die nicht nur spannende Unterhaltung und authentisches Zeitkolorit bietet, sondern nebenbei auch Fakten vermittelt, die zur weiterführenden Lektüre animieren. Für Fans des historischen Kriminalromans ein absolutes Muss.

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DAS SCHWARZE BAND VON ALEX BEER

Von: Josef Brodräger aus Wien

15.06.2020

Es ist mir tatsächlich schon wieder passiert. Ab der ersten Seite des Kriminal Romanes “Das schwarze Band” von Alex Beer war ich wieder in den Bann des Geschehens dieses Meisterwerkes gezogen. Es ist mir wirklich schwergefallen, diesen neuen Fall für August Emmerich aus der Hand zu legen. Wieder deswegen, weil “Das schwarze Band” erschienen im Limes Verlag bereits das vierte Werk über den Kriminal Kommissar August Emmerich mit seinem Assistenten Ferdinand Winter ist. “Der zweite Reiter”, “Die rote Frau” und “Der Dunkle Bote” sind die Titel der August Emmerich Krimi Reihe. Alle Bände sind aber eigenständige Fälle und können unabhängig voneinander gelesen werden. Dieser Juli 1921 hat es in sich. Die Stadt Wien leidet neben Hunger und Elend auch unter einer Hitzewelle. August Emmerich hat aber auch noch ein anderes Problem, er wird von einem Fall, wo zwei blutjunge Tänzerinnen ermordet wurden, wieder abgezogen. Weil er sich daneben benommen hat muss er in einer Kadettenschule einen Kurs für bessere Umgangsformen absolvieren. Wie aber auch dort ein Mord passiert, erkennt er dass er mit einer blutigen Intrige konfrontiert ist, die ihn in allerhöchste politische Kreise führt. Wenn ich den Schluss von dem Kriminalroman “Das schwarze Band” richtig gedeutet habe, wird es wieder einen neuen August Emmerich Roman geben?! Das faszinierende bei diesen Romanen ist, dass man eintaucht in das Wien der Nachkriegszeit im konkreten Fall in das Jahr 1921, sich als Beobachter fühlt inmitten dieser Zeit in der Metropole Wien die sich vom Sitz des Kaisers der Monarchie Österreich Ungarn mit viel Schmerz und Elend in die Erste Republik Österreich wandelt. Was sich als enorm spannender Krimi liest ist aber darüber hinaus ein Stück Zeitgeschichte, welche von der Autorin Alex Beer gewissenhaft und gründlichst recherchiert wurde. Vielleicht ist es gerade diese Kombination, was mich zu einem absoluten August Emmerich-Fan hat werden lassen. Das ich hier nicht alleine auf weiter Flur dastehe, bewiest die Tatsache, dass die Autorin Alex Beer die in Bregenz geboren wurde und jetzt in Wie lebt, zweimal den Leo Perutz Preis für Kriminalliteratur (“Der zweite Reiter” und “Der dunkle Bote) ausgezeichnet wurde, “Die rote Frau” wurde nominiert für den Friedrich Glauser Preis und jede Menge grandiose Rezessionen und Bewertungen sind darüber erschienen. Daneben hat aber Alex Beer auch mit Isaak Rubinstein eine weitere Figur erschaffen, die im Zweiten Weltkrieg in Nürnberg ermittelt. Der bezeichnende Titel: “Unter Wölfen”. Um es mit den Worten der Jury des Leo-Perutz Preises zu sagen:” Was Alex Beer erzählt betrifft auch die heutige Zeit, aber wie sie es erzählt, lässt die ferne Vergangenheit lebendig werden.” Von mir erhält dieses Werk das Prädikat besonders wertvoll und unbedingt lesenswert! J.B. 15.6.2020

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Der ehemalige Polizeichef Schober wird Bundeskanzler. Auf einem Empfang ihm zu Ehren benimmt sich Kriminalinspektor August Emmerich mal wieder daneben. Im Jahr 1921 ist es heiß in Wien und das Geld ist knapp. Da können einem dreifachen alleinerziehenden Vater schon mal die Nerven durchgehen. Aber Strafe muss sein und Emmerich wird zu einem polizeilichen Benimmkurs abgeordnet, die Teilnahme ist Pflicht. Und das wo er und sein Assistent Winter gerade die Morde an zwei jungen Frauen hereinbekommen haben. Das ist doch wohl wichtiger als geschliffene Manieren. Obwohl die beiden Tänzerinnen sich gewehrt haben, sie hatten keine Chance. In seinem nunmehr vierten Auftritt bekommt Kriminalinspektor August Emmerich eine ganz besondere Aufgabe zugeteilt. Er, der unangepasste Freund deutlicher Worte, soll Diplomatie und gute Manieren lernen. Da ist wohl von vornherein Hopfen und Malz verloren. Oder steckt etwa mehr dahinter? Emmerich will an diesem Kurs nicht teilnehmen, doch es geht um seinen Job und das Wohlergehen seiner Kinder. Schweren Herzens muss er seinem Assistenten Ferdinand Winter die Ermittlungen in den Mordfällen überlassen. Der Junge ist doch eher ein Feingeist aus dem ehemaligen Adel. Kaum vorstellbar, dass er sich in der rauen Wirklichkeit ohne seinen Mentor zurechtfindet. Nach seinen vorherigen Fällen hätte man beinahe annehmen können, für August Emmerich könne nicht mehr viel kommen. Welch köstliche Überraschung bereitet da sein vierter Auftritt. Hier soll er tatsächlich seine Ecken und Kanten geglättet bekommen. Dieses schier aussichtslose Unterfangen lässt den Leser im Chor mit Emmerich ins Zähneknirschen verfallen. Und der kleine Winter übt sich im Tun des Gegenteils, was er üblicherweise tun würde. Erstaunlich, zu welchen Ergebnissen das führt. Auch wenn er manchmal doch einer hilfreichen Hand bedarf. Winter beginnt sich frei zu schwimmen. Ausgesprochen packend ist dabei mitzuerleben, wie sich aus den Ereignissen schließlich wenigstens zwei Fälle herauskristallisieren, die an Brisanz kaum zu überbieten sind. Die mit großem Verständnis für die politischen Rahmenbedingungen beschriebene Hintergrundgeschichte ist zudem sehr interessant und spannend. Dieser Roman ist ein Höhepunkt der Reihe, der keine Wünsche offen lässt.

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