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Rezensionen zu
Ich bin

Bisrat Negassi

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Ich habe diese Lebensgeschichte von Bisrat Negassi eher zufällig entdeckt und fand den Klappentext unheimlich spannend. Bisrat ist in Eritrea geboren und wuchs die ersten Jahre dort auf. Doch die politische Situation und der Krieg machten es unmöglich für die Familie zu bleiben und so begann ein langer Weg der Flucht und viele Orte, die für sie ihr neues Zuhause wurden, bis sie die nächste Etappe der Flucht erreichten und schließlich in Deutschland landeten. In ihrem Buch erzählt Bisrat Negassi chronologisch von ihrem Aufwachsen in Eritrea, von den ersten bewussten Ausbrüchen des Krieges, den ersten Bomben, bis hin zu ihrem Leben und ihrer Berufsfindung in Deutschland. Dabei beschreibt sie alles sehr bildlich und man kann als LeserIn ein wenig in die Erlebnisse eintauchen. Und auch wenn man als nicht Betroffene/r niemals einfühlen kann, wie schlimm ein Krieg ist, kann man doch die Empfindungen und Gefühle der Autorin besser nachvollziehen. Ich mochte ihre erzählende Art sehr gerne. Es ist erstaunlich, wie detailliert Bisrat Negassi über Erlebnisse der Kindheit schreiben kann und es verdeutlicht auch, wie tief die Wunden des Krieges und des Verlassen der Heimat sein müssen. Besonders interessant waren für mich die Szenen, in denen die Autorin von der Rückkehr nach Eritrea erzählt. Wie sie als Jugendliche ihre Heimat noch mal neu kennenlernte, die nach all den Jahren zwar fremd und doch sehr vertraut schien. Die Zeit der Beruffindung konnte mich weniger fesseln, aber das ist wohl Geschmackssache. Ein wirklich interessantes Buch!

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Als Kind ist Krieg für Bisrat selbstverständlich, denn der Eritreische Unabhängigkeitskrieg beginnt schon vor ihrer Geburt. Da ihre Eltern in der Freiheitsbewegung aktiv sind, wird es irgendwann unmöglich für die Familie im Land zu bleiben. Die Eltern sagen ihren Kindern nicht, wohin es geht, das wäre zu gefährlich. Mit sechs Jahren muss das kleine Mädchen also ihre Heimat verlassen. Ziel: unbekannt. Nach einem längeren Aufenthalt im Sudan, gelangt die Familie schließlich nach Deutschland, wo sie sich ein neues Leben aufbauen. Bisrat fällt die Eingewöhnung schwer. Sie muss nicht nur eine neue Sprache lernen, besonders schwer fällt ihr, dass Menschen in erster Linie ihre Hautfarbe wahrnehmen, nicht sie als Person. Das ist neu und ungewohnt für sie. Nach einigen Jahren spricht sie fließend Deutsch. Sie ist gut in der Schule und hat Freunde. Ein besonderer Höhepunkt für sie sind die Wochenenden, die sie mit eritreischen Freunden verbringt. Sie ist dankbar für ihr gutes, geordnetes Leben, und möchte nach Kräften Menschen in ihrer Heimat unterstützen, die immer noch unter den langjährigen Krieg leiden. Ein Besuch in der Heimat bringt viele einzigartige Erlebnisse. Die Berufswahl fällt ihr schwer, doch dann findet sie ihren Traumberuf als Modedesignerin. Die richtigen Türen öffnen sich, ihr Modelabel wird geboren. Dieses Buch gibt einen guten Einblick in das Leben der Autorin, angefangen mit der Flucht aus Eritrea, mit einem Schwerpunkt auf ihre Jugendjahre in Deutschland, bis hin zu ihrer Zeit in der Modewelt, zuerst in Frankreich, dann in Deutschland. Dazwischen finden sich Gedanken über Krieg und Frieden, Selbstannahme und Rassismus, Heimat und Mode. Sie zeigt, wie schon Kinder darunter leiden, wenn sie über äußere Merkmale, wie ihre Hautfarbe, definiert werden. Vor allem erzählt sie, wie sie ihren eigenen Weg gefunden hat. Die Geschichte ist trotz mancher Längen interessant. Es ist vor allem wertvoll zu lesen, wie es der kleinen Bisrat in ihrer Anfangszeit in Deutschland ging und auch wie sie den Weg fand ihren Traum zu verwirklichen. Ihre Gedanken über die Würde der Menschen sind wertvoll, und es ist interessant zu lesen, wie sie mutiger wurde und ihre Identität fand. Fazit: Eine interessante Lebensgeschichte, die zeigt, wie eine junge Frau unter der Geschichte ihres Landes leidet und wie sie ihren Weg findet. Empfehlenswert, vor allem für Menschen, die sich für Biographien und für fremde Kulturen interessieren.

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