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Rezensionen zu
Die fremde Spionin

Titus Müller

Die Spionin-Reihe (1)

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Ria wurde mit zehn Jahren von ihren Eltern und ihrer Schwester getrennt, da ihr Vater für den Staat zu unbequem war. Aufgewachsen ist sie dann in einer Familie treuer DDR-Anhänger. Nur so konnte sie schon mit einundzwanzig Jahren schon Sekretärin im Ministerium für Außenhandel werden. Doch die Methoden, wie in der DDR Zahlen geschönt und verdreht werden, nur damit das Volk glaubt, alles liefe bestens, ist ist zuwider. Auch sonst ist sie kein Anhänger der DDR, denn das Leid, das ihrer Familie zur Sicherheit des Volkes, wie es immer genannt wurde, zugefügt wurde, ist maßlos ebenso wie ihr Hass. Als dann ein Mann des BND sie bittet, eine Spionin für den Westen zu werden und so dem Osten zu schaden, wagt sie den Schritt. Anfangs läuft alles gut, aber schnell ist sie ins Blickfeld des KGB gerückt und sieht sich bald vor der Herausforderung einen KGB-Auftragskiller zu besänftigen... Titus Müller hat in diesem Roman Geschichte zum Miterleben geschaffen. Alles ist realistisch geschrieben und von historischen Fakten untermauert. Seine Charaktere sind allesamt an reale Personen aus der damaligen Zeit angelehnt, sodass historisch alles korrekt ist. Seine Schreibstil liest sich flüssig und die Handlung ist unheimlich spannend. Dieser Roman hat mich sehr gefesselt, denn ich liebe es, wenn Geschichte zum Anfassen ist und man das Gefühl hat, gerade als live miterleben zu dürfen. Auch das ausführliche Nachwort mit den historischen Fakten ist höchst interessant und zeigt nocheinmal, dass der Autor nichts hinzufügen musste und die Geschichte sich wirklich so ereignet hat. Ich bin schon sehr gespannt auf den zweiten Teil und freue mich sehr, wenn er endlich erscheint und ich die Reihe weiterlesen kann.

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Ria lebt in Ost-Berlin und wurde mit zehn Jahren von ihrer Schwester getrennt, da ihre Eltern der DDR nicht treu waren. Beide Schwestern wurden in systemtreue Familien gebracht und wuchsen dort auf, ohne zu wissen, wo die andere ist. Ria ist mittlerweile 21, trotzdem vergeht kein Tag, an dem sie nicht an ihre Schwester denkt. Als der BND ihr dann anbietet, ihre Schwester zu suchen, wenn Ria für den BND arbeitet, zögert sie nicht lange und wird zur Spionin in der DDR. Welche Gefahren dies mit sich bringt, lernt Ria erst im Lauf der Geschichte. „Die fremde Spionin“ konnte mich von Anfang an in seinen Bann ziehen und es fiel mir leicht, in die Zeit einzutauchen, in der das Buch spielt. Zeitlich befinden wir uns kurz vor dem Mauerbau und der Autor schafft es, eine Atmosphäre zu kreieren, die einem das Gefühl gibt, wirklich dabei zu sein. Als Spionin des BND versucht die Protagonistin Ria, der DDR wichtige Informationen zu entlocken. Dabei wird sie natürlich vielen Gefahren ausgesetzt und steht vor einem Problem nach dem anderen, was durchgängig für Spannung sorgt. In Ria kann man sich gut hineinversetzen, gleichzeitig liest man aber auch aus der Sicht von Personen, die auf der anderen Seite stehen. So lernt man zum Beispiel einiges über Fjodor Sorokin, einen Spion des KGB. Obwohl er gegen die BRD und somit auch Ria arbeitet und dabei auch Menschen umbringt, lernt man auch seine Hintergrundgeschichte kennen. Auch er hat eine Freundin und möchte gerne offen mit ihr reden. Seine Arbeit als Spion verhindert das aber, sodass er ihr nicht mal seinen richtigen Namen verraten kann. Man bekommt also die Chance, beide Seiten kennenzulernen und stellt dabei fest, dass keine der beiden Seiten nur gut oder nur böse ist. Des Weiteren ist es auch interessant, über Dinge zu lesen, die man selber nicht miterlebt hat, die aber wirklich passiert sind. Jeder von uns kann mit dem Begriff DDR etwas anfangen, aber wie fühlt es sich an, dort zu leben noch bevor eine Mauer gebaut wird? Auch wenn ich vermutlich nie wissen werde, wie es sich anfühlt dort zu leben, hat mir „Die fremde Spionin“ das Gefühl gegeben, diese Zeit besser kennenzulernen. Was mir außerdem sehr gut gefällt, ist, dass die meisten Charaktere des Buches auf wahren Personen basieren. So wirkt die Geschichte noch echter und die Mischung aus Fiktivem und Realem wird perfekt. Dazu trägt auch bei, dass Titus Müller Kapitel aus der Sicht von John F. Kennedy und Erich Honecker geschrieben hat, sodass man noch mal eine ganz andere Sicht kennenlernt. Und es wurden auch bekannte Sätze berücksichtigt, wie beispielsweise „Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten“. Das einzige, was man meiner Meinung nach verbessern könnte, ist, dass einige Sätze sehr viele Kommata enthalten und somit ziemlich lang sind. Vielleicht könnte man da zwischendurch mal einen Punkt setzen. Und es wird oft indirekte Rede benutzt, sodass viel im Konjunktiv steht. Da würde ich mir ein wenig mehr direkte Rede wünschen, um den Konjunktiv öfter mal zu umgehen. Alles in allem ist „Die fremde Spionin“ ein sehr gelungenes Buch, das ich sehr empfehlen kann und ich bin schon jetzt gespannt auf die Fortsetzung, die nächstes Jahr erscheint.

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"DIE FREMDE SPIONIN", welches am 14. Juni 2021 erschienen ist, erschien im Heyne Verlag. Autor des in Deutschland spielenden, 400 Seiten, Romans ist Titus Müller. Er versucht mit seiner erdachten Geschichte, die damaligen Machtkämpfe, welche teils historisch belegt werden können, aufzugreifen um den Leser*innen ein eindrucksvolles Bild zu vermitteln. *Achtung Spoiler!* Die Geschichte beginnt in den frühen 60er Jahren in Ostdeutschland und erzählt die Geschichte eines Mädchens, später jungen Frau, die im Osten lebt. Ria erlebt die DDR, wie sie viele Bürger*innen erlebt haben. Von der Abholung ihrer Eltern im Kleinkindalter, durch die Stasi, über die Rekrutierung des BND und die Veränderung, die alles mit sich bringt, bis hin zu den Lichtblicken und der Entwicklung eines Racheplans an der DDR. Als ihre Eltern von der Stasi abgeholt werden, wurde sie auch von ihrer Schwester getrennt. Als sie später die Anfrage des BND bekam, nachdem sie eine Stelle im Ministerium antritt, sah sie ihre Chance, sich am DDR-System zu rächen. Schnell musste sie lernen, mit allen Machenschaften klar zu kommen, sich technische Kompetenzen aneignen und damit umgehen lernen, dass ihre Handlungen Konsequenzen haben, deren Ausmaß ihr vorher kaum bewusst war. Spionage, Gegenspionage,verschiedene politische Systeme, Ausnutzung von Kompetenzen und verwirrende Aktionen führen Leser*innen des Buchs in eine realistische Welt des damals geteilten Deutschlands. Die detailreiche Erzählung der Ereignisse und der Erlebnisse von Ria,fesselt ab der ersten Seite und lässt mich als Leserin in die Welt des kalten Kriegs eintauchen. Besonders die Entwicklung,die Ria durchlebt, wie sie stärker wird und das System mehr und mehr beginnt zu verstehen, ist faszinierend. Auch die mitwirkenden Charaktere und Orte sind so deutlich dargestellt, dass man sich in das Leben und die Situationen gut hineinversetzen kann. Beim Lesen fühlt es sich an,als stünde man neben Ria und erlebt ihren Werdegang live mit. Wie die Geschichte endet... Das müsst ihr selbst herausfinden ☺️ Von mir gibt's eine Empfehlung für diesen Roman.

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Die fremde Spionin Diane Jordan Berlin ist immer eine Reise wert und ist unglaublich schillernd und aufregend, für mich kleines Land-Ei zumindest. Mein neuester Roman „Die fremde Spionin“ von Titus Müller reizt mich auf den ersten Blick. Das Cover ist ein echter Eyecatcher. Teilendsättigte Farben, das Brandenburger Tor, einige alte, nostalgisch anmutende Autos sowie Passanten. Auffällig in der Signalfarbe feuerrot sticht der Buchtitel sowie eine Frau in roter Bekleidung mit Handtasche hervor. Die Farbe symbolisiert für mich sofort Leben, Leidenschaft, Liebe, aber auch drohende Gefahr und Krieg oder Verletzte. Puuuuh, dass scheint ein Buch ganz nach meinem Geschmack zu sein. Der Klappentext ist spannend geschrieben und verspricht gute Unterhaltung. Der Auftakt der Spionin-Reihe hat es in sich. Die Protagonisten Ria Nachtmann, Fjodor Sorokin, Stefan Hähner sowie Alexander Schalck, um nur einige zu nennen, sind vortrefflich erdacht und authentisch beschrieben und wirken durchaus realistisch. Der Plot ist zudem raffiniert aufgebaut. Die neue Romanreihe ist eine Trilogie, in der vom Bau bis zum Fall der Berliner Mauer alles gut recherchiert und mit viel Fachwissen aufbereitet durch den Autor, verständlich an den Leser übermittelt wird. Sehr spannend und gut gemacht, wie ich finde. Ich könnte mir den Dreiteiler auch gut als TV-Produktion vorstellen. Das beschriebene Familienschicksal geht mir unter die Haut, besonders weil auch zwei kleine Kinder betroffen sind. Unvorstellbar, was sie da erleiden mussten. Die Ost-West Geschichte wird dramatisch und nervenkitzelig erzählt. Ich mochte das Buch kaum aus der Hand legen. Die Zeitreise und die Geschehnisse fesseln mich sehr. Fiktion gemischt mit Realität, scheinbare Wahrheiten und Heimatliebe sind gut gemixt, wie ein Agentencocktail a la James Bond. Undurchsichtig und teils unvorstellbar, begibt man sich als Leser immer tiefer in dieses „Katz und Maus“ Spiel der Stasi und des KGB. Und ich frage mich als Leserin, was waren eigentlich die Ziele der DDR-Wirtschaftsspionage. Welche Techniken hatten die Spione. Gibt es Unterschiede und/oder Abgrenzungen zwischen Agent und Spion? Nach und nach werden viele meine Fragen geklärt und es kommt etwas Licht ins Grau der Unterwelt und deren Machenschaften. Der Schreibstil des mir vorher unbekannten Autors gefällt mir sehr. Und ich kann es kaum erwarten zu erfahren, wie es Ria im Folgeband weiter ergeht. Beim nächsten Berlin Besuch werde ich bestimmt noch genauer hinsehen und auch dem Deutschen Spionagemuseum in Berlin mal einen Besuch abstatten. Ostberlin, 1961 Inhalt: Ria ist zehn Jahre alt, als ihre Eltern von der Staatssicherheit abgeholt werden. Sie wird von ihrer kleinen Schwester getrennt und in einer Adoptivfamilie untergebracht. Seither führt Ria in Ostberlin ein scheinbar angepasstes Leben. Erst als der BND sie als Informantin rekrutiert, sieht sie ihre Chance gekommen. Mithilfe des westlichen Geheimdienstes will Ria sich an der DDR rächen und endlich ihre Schwester wiederfinden. Doch dann erfährt sie im Sommer 1961 von einem ungeheuerlichen Plan, der ihr Schicksal und die Zukunft beider deutscher Staaten für immer verändern könnte … Der Autor: Titus Müller, geboren 1977 in Leipzig, hat 13 Romane und 7 Sachbücher geschrieben. Er ist Mitglied des PEN-Clubs und wurde u. a. mit dem C. S.-Lewis-Preis, dem Sir-Walter-Scott-Preis und dem Homer-Preis ausgezeichnet. Seine große Spionin-Trilogie erzählt die Geschichte einer mutigen Frau – und drei Jahrzehnte deutsch-deutscher Geschichte. Weitere Bücher: Das zweite Geheimnis, Nachtauge, Der Tag X, Der den Sturm stillt, Tanz unter Sternen, Der letzte Auftrag, Die goldenen Jahre des Franz Tausend, Die Brillenmacherin, Die Todgeweihte, Berlin Feuerland, Vom Glück zu leben, usw. Fazit: ***** Der Roman „Die fremde Spionin“ von Titus Müller ist unglaublich spannend, lehrreich und informativ. Er geht unter die Haut und lässt den Leser auch nach der Lektüre nicht so schnell los, mir zumindest ging es so.

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Band eins der Spioninreihe von Titus Müller hat mich neulich gefesselt, die beiden Folgebücher "Der letzte Auftrag" und "Das zweite Geheimnis" sind schon vorbestellt. Die zehnjährige Ria verliert ihre Eltern, sie werden von der STASI abgeholt. Sie wächst nun bei Adoptiveltern auf, getrennt von der Schwester. Sie scheint sich anzupassen .... Später arbeitet die im Ministerium für Außenhandel in Ostberlin. Dann passiert es plötzlich, dass der Bundesnachrichtendienst versucht, sie anzuheuern. Das könnte ihre Chance sein, sich an der DDR zu rächen, die ihr die Eltern nahmen. Sie möchte außerdem die Schwester wiederfinden. Mehr möchte ich gar nicht verraten, es ist in jedem Fall extrem spannend, dieses Buch zu lesen. Man meint, genauso und nicht anders sei es passiert. Der Autor versteht es, fesselnd zu schreiben. Vor den knapp 400 Seiten muss man überhaupt keine Angst haben, die lesen sich weg wie nichts, man kann das Buch kaum aus der Hand legen, es ist extrem spannend geschrieben, der Spannungsbogen wird gleich zu Beginn aufgebaut, ständig ausgebaut und gehalten. Das Buch ist in 25 Kapitel gegliedert. Anschließend bekommt man noch Infos zum historischen Kern der Geschichte. Ein Buch, welches ich nur zu gern empfehle !!!

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Zum Inhalt: Ostberlin August 1961, kurz vor dem Mauerbau. Ria ist eine junge Frau, die in Ostberlin lebt und kurz davor steht eine Anstellung im Ministerium für Auslandshandel anzutreten. Als Kind musste sie miterleben, wie die Staatssicherheit ihre Eltern abholte und sie und ihre kleine Schwester voneinander trennten. Ria wuchs anschließend bei Adoptiveltern auf. In Ria wohnt der große Wunsch inne herauszufinden, was mit ihren Eltern passiert ist und die unstillbare Sehnsucht endlich ihre Schwester wiederzufinden. Als der BND an Ria herantritt um ihr ein Angebot zu machen, lässt sie sich auf eine lebensgefährliche Mission ein. Mein Fazit: Ich habe die DDR selber nur als Kind (Jahrgang 1982) miterlebt. Umsomehr interessiere ich mich nun als Erwachsene für die damaligen politischen Hintergründe und die Erfahrungsbreichte von denjenigen, die die DDR als Erwachsene erlebt haben. Die Fremde Spionin ist ein sehr gelungener erster Band und ich freue mich sehr auf die beiden Folgebände. Der Schreibstil ist flüssig, dass Setting authentisch und die Story nervenaufreibend spannend.

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Ria Nachtmann ist Anfang 20 und hat soeben ihre Prüfung zur Sekretärin bestanden. Da Ihre Adoptiveltern ausgezeichnete Beziehungen haben, bekommt Ria einen Job im Außenhandelsministerium der DDR. Ihr dortiger Chef ist ein Mann namens Alexander Schalck. Niemand ahnt, dass Ria voller Verachtung auf die DDR blickt. Vor zehn Jahren sind ihre leiblichen Eltern verhaftet und Ria von ihrer Zwillingsschwester getrennt worden. Seitdem hofft sie, irgendwann Kontakt zu Jolanthe zu bekommen. In dieser Situation tritt der BND an sie heran und bittet Ria, für ihn zu spionieren. Sie sieht die Chance gekommen, das verhasste System auszuspionieren und gleichzeitig ihre Schwester zu finden. Doch ihre Aktivitäten bleiben nicht unentdeckt, da es auch beim BND einen Maulwurf gibt. So kommt es, dass der KGB-Killer Sorokin auf Ria angesetzt wird. Ein Mann, der mit allen Wassern gewaschen ist, und für den Mord stets eine Option ist. Kritik: In den letzten Jahren hat sich Titus Müller durch zahlreiche historische Romane eine große Fangemeinde erschrieben. Dabei war es egal, ob der seine Leser ins Mittelalter, auf die Titanic oder zu den Unruhen des 17. Juni geführt hat. Mit „Die fremde Spionin“ legt er sicherlich sein bisher ambitioniertestes Werk vor, nämlich den Auftakt einer Thriller-Trilogie, die von Mauerbau bis Mauerfall andauert. Band 1, man ahnt es, spielt im Jahr 1961, kurz vor dem Bau der Berliner Mauer. Wer die bisherigen Romane von Titus Müller kennt, der weiß, dass der Autor ein ausgesprochen akribischer und gründlicher Rechercheur ist, der seinen Geschichten stets ein grundsolides Fundament gibt. Das ist auch hier der Fall. Überaus anschaulich und authentisch lässt er die Zeit des Mauerbaus lebendig werden. Dabei spielen historische Persönlichkeiten wie Erich Honecker, Walter Ulbricht oder Kennedy nicht nur eine Rolle, sondern sind aktive Figuren einer Geschichte, die zwar fiktiv ist, die sich aber genau so abgespielt haben könnte. Hinzu kommen frei erfundene Charaktere wie Ria, die als Hauptfigur sicherlich die meiste Aufmerksamkeit des Lesers bekommt. In manch einer Szene wirkt die Figur aber nicht richtig auserzählt. Ganz anders bei Fjodor Sorokin, der den Leser bereits in der tollen Eröffnungsszene vorgestellt wird. Durch die zahlreichen Perspektivwechsel in „Die fremde Spionin“ erhält der Leser viele Gelegenheiten, in diese Figur einzutauchen. Und das ist gut so, denn insbesondere bei diesem Charakter verwischen die Grenzen zwischen Gut und Böse und es gibt Stellen im Buch, da hat man einfach nur Mitleid mit dem Killer. Ganz anders ist das bei Stasi-Offizier Bernd Eickhoff, der sicher recht eindimensional angelegt ist. Doch genau solche Figuren gab es und vor allem braucht man sie, um, einen Thriller am laufen zu halten. Überhaupt ist die Story sehr gut zu lesen. Richtig brillant wird der Roman, wenn Titus Müller seinen eigentlichen Plot vernachlässigt und den Leser hinter die Kulissen der geteilten Stadt schauen lässt. Der eingefangene Zeit- und Lokalkolorit ist hier ganz hervorragend verwendet worden. Mein Fazit: Mit „Die fremde Spionin“ erschien ein mehr als lesenswerten Auftakt der Trilogie. Fans historischer Romane kommen hier gleichermaßen auf ihre Kosten, wie Thriller- und Spionagefans. Ein spannender Plot, der nicht mit dem Bau der Mauer endet, denn, man ahnt es, die Wege von Ria und Sorokin werden sich wieder kreuzen. Und darauf kann man sich nach diesem Roman nur freuen.

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Spannend, interessant, mitreißend!

Von: Malin

03.08.2021

Ria lebt in Ost-Berlin und wurde mit zehn Jahren von ihrer Schwester getrennt, da ihre Eltern der DDR nicht treu waren. Beide Schwestern wurden in systemtreue Familien gebracht und wuchsen dort auf, ohne zu wissen, wo die andere ist. Ria ist mittlerweile 21, trotzdem vergeht kein Tag, an dem sie nicht an ihre Schwester denkt. Als der BND ihr dann anbietet, ihre Schwester zu suchen, wenn Ria für den BND arbeitet, zögert sie nicht lange und wird zur Spionin in der DDR. Welche Gefahren dies mit sich bringt, lernt Ria erst im Lauf der Geschichte. „Die fremde Spionin“ konnte mich von Anfang an in seinen Bann ziehen und es fiel mir leicht, in die Zeit einzutauchen, in der das Buch spielt. Zeitlich befinden wir uns kurz vor dem Mauerbau und der Autor schafft es, eine Atmosphäre zu kreieren, die einem das Gefühl gibt, wirklich dabei zu sein. Als Spionin des BND versucht die Protagonistin Ria, der DDR wichtige Informationen zu entlocken. Dabei wird sie natürlich vielen Gefahren ausgesetzt und steht vor einem Problem nach dem anderen, was durchgängig für Spannung sorgt. In Ria kann man sich gut hineinversetzen, gleichzeitig liest man aber auch aus der Sicht von Personen, die auf der anderen Seite stehen. So lernt man zum Beispiel einiges über Fjodor Sorokin, einen Spion des KGB. Obwohl er gegen die BRD und somit auch Ria arbeitet und dabei auch Menschen umbringt, lernt man auch seine Hintergrundgeschichte kennen. Auch er hat eine Freundin und möchte gerne offen mit ihr reden. Seine Arbeit als Spion verhindert das aber, sodass er ihr nicht mal seinen richtigen Namen verraten kann. Man bekommt also die Chance, beide Seiten kennenzulernen und stellt dabei fest, dass keine der beiden Seiten nur gut oder nur böse ist. Des Weiteren ist es auch interessant, über Dinge zu lesen, die man selber nicht miterlebt hat, die aber wirklich passiert sind. Jeder von uns kann mit dem Begriff DDR etwas anfangen, aber wie fühlt es sich an, dort zu leben noch bevor eine Mauer gebaut wird? Auch wenn ich vermutlich nie wissen werde, wie es sich anfühlt dort zu leben, hat mir „Die fremde Spionin“ das Gefühl gegeben, diese Zeit besser kennenzulernen. Was mir außerdem sehr gut gefällt, ist, dass die meisten Charaktere des Buches auf wahren Personen basieren. So wirkt die Geschichte noch echter und die Mischung aus Fiktivem und Realem wird perfekt. Dazu trägt auch bei, dass Titus Müller Kapitel aus der Sicht von John F. Kennedy und Erich Honecker geschrieben hat, sodass man noch mal eine ganz andere Sicht kennenlernt. Und es wurden auch bekannte Sätze berücksichtigt, wie beispielsweise „Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten“. Das einzige, was man meiner Meinung nach verbessern könnte, ist, dass einige Sätze sehr viele Kommata enthalten und somit ziemlich lang sind. Vielleicht könnte man da zwischendurch mal einen Punkt setzen. Und es wird oft indirekte Rede benutzt, sodass viel im Konjunktiv steht. Da würde ich mir ein wenig mehr direkte Rede wünschen, um den Konjunktiv öfter mal zu umgehen. Alles in allem ist „Die fremde Spionin“ ein sehr gelungenes Buch, das ich sehr empfehlen kann und ich bin schon jetzt gespannt auf die Fortsetzung, die nächstes Jahr erscheint.

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