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Rezensionen zu
Nachthimmel mit Austrittswunden

Ocean Vuong

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€ 12,00 [D] inkl. MwSt. | € 12,40 [A] | CHF 17,50* (* empf. VK-Preis)

» … But only a mother can walk with the weight of a second beating heart. …« 
[Headfirst] // »… Doch nur eine Mutter kann
mit dem Gewicht
eines zweiten schlagenden Herzes gehen. …« 
[Kopfüber] 🖤 »Night Sky With Exit Wounds« // »Nachthimmel mit Austrittswunden« von Ocean Vuong, übersetzt von Anne-Kristin Mittag (, die alle seine Werke ins Deutsche übersetzt hat), ist der erste Gedichtband des vietnamesisch-US-amerikanischer Lyriker, Literaturwissenschaftler und Schriftsteller. Viele kennen den Autor und Lyriker durch seinen ersten Roman »On Earth We’re Briefly Gorgeous« // »Auf Erden sind wir kurz grandios«, der 2019 erschienen ist. Der hier vorgestellte Gedichtband wurde im Original bereits 2016 veröffentlicht. Die zweisprachige Ausgabe dieser Gedichte zeigt sehr eindrucksvoll, dass Vuongs Amerikanisch sehr viel variabler ist im Vergleich zur deutschen Version. (Keine Kritik an der Übersetzung!) In seinem ersten Lyrikband - geht es genauso wie in seinem ersten Roman - um zerrissene Identität, um Herkunft und Sexualität. Anders als in seinem Roman, der in Briefform an seine Mutter verfasst ist, die ihn nie lesen können wird; sind viele der Gedichte an seinen fernen Vater gerichtet. Die Gedichte enthalten viele starke Bilder, Metamorphosen, Verweise zu bekannten Autor:innen und Interpretationsspielräume. Geprägt sind auch diese von Gewalt- und Kriegserfahrungen, so wird beispielsweise eine Pistole erotischen Sinnbild 🔫💔 In einem Interview zu seinen Gedichten sagte der Autor, dass es ihm nicht um Zorn beim Schreiben seiner Gedichte gehe, sondern vielmehr um Heilung. ❤️‍🩹 
Was für ein einfühlsamer, persönlicher und einprägsamer Lyrikband. Große Empfehlung 🖤 Fans von OCEAN VUONG wird dies sicherlich sehr gefallen 🤍

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Drei Aspekte, warum ich dieses Buch lesen wollte: 1. Es ist ein Gedichtband 2. Es ist von Ocean Vuong, dessen unvergleichlicher poetischer Schreibstil mir schon in seinem autobiographischen Roman „Auf Erden sind wir kurz grandios“ positiv aufgefallen ist 3. Der besondere Titel. Vorab: Die Art der Veröffentlichung finde ist sehr gelungen. Auf der linken Seite findet sich der originale englische Text, rechts daneben die deutsche Übersetzung von Anne-Kristin Mittag. Beides habe ich gelesen. Mal habe ich die englische Fassung nicht verstanden oder die deutsche besser, mal hätte ich persönlich etwas anders übersetzt – das war sehr spannend zu vergleichen, nicht zuletzt, da bei Übersetzungen ja doch immer etwas verloren geht, andere Satzstellungen und damit andere Betonungen entstehen usw. Gerade bei Gedichten, wo jedes Wort Gewicht hat, ist eine Übersetzung daneben hilfreich wie auch anspruchsvoll. Da der Autor vietnamesische Wurzeln hat, tauchen auch vereinzelte vietnamesische Sätze und Begriffe auf, die auch so stehen gelassen wurden. Wie schon in „Auf Erden sind wir kurz grandios“ zeichnet Ocean Vuong die Schönheit, selbst in der Brutalität, eindrucksvoll und bildgewaltig mit Worten nach. Er schafft es, Bilder und Wörter und Ausdrücke miteinander zu kombinieren und verbinden, die eigentlich nicht zusammenpassen, um etwas ganz neues zu erschaffen und auszudrücken. Seine Werke sind privat wie politisch, brutal wie poetisch und absolut lesenswert. Den Titel empfand ich (nicht nur weil er so schön ist) als gut gewählt, da das Motiv in ähnlichen Worten immer mal wieder auftaucht. Wie so oft bei Gedichten und Kurzgeschichten, gefiel mir nicht jeder Text gleich gut, zudem es gerade bei Lyrik meiner Meinung nach auch immer auf die jeweilige Stimmung ankommt. Auch kann ich nicht behaupten, immer alles verstanden zu haben, aber vielleicht beim nächsten Lesen. Ich kann mir gut vorstellen, dass man hier bei erneuter Lektüre wieder ganz andere Bedeutungsmöglichkeiten entdeckt und gerade das zeugt für mich von großer Kunstfertigkeit. Für alle, die noch nichts von Ocean Vuong gelesen haben, empfehle ich, erst den autobiographischen Roman zu lesen; das hat mir bei der ein oder andere Stelle mit kleinerem und größerem familiärem Bezug definitiv für ein besseres Verständnis gesorgt. Herzlichen Dank an das Bloggerportal und den btb-Verlag für dieses Rezensionsexemplar! TW: Krieg, Homophobie, Mord, Terroranschlag, Gewalt gegen Kinder/Babys, Überdosis, Depression

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„Nachthimmel mit Austrittswunden“ oder „Night sky with exit wounds“ ist eine aus 35 Texten bestehende Gedichtsammlung des amerikanisch-vietnamesischen Autors „Ocean Vuong“, der im Jahr 2019 mit seinem autobiographischen Debütroman „Auf Erden sind wir kurz grandios“ international bekannt wurde. In der deutschsprachigen Ausgabe werden die Originalgedichte den Übersetzungen von Anne-Kristin Mittag gegenüber gestellt. Die vorherrschenden Themen sind sowohl historischer als auch autobiographischer Natur. Motive wie Schmerz, Schuld, Krieg, Vertreibung, die Beziehungen zu Vuongs abwesendem Vater und seiner alleinerziehenden Mutter finden sich dabei immer wieder. Wie der Titel des Gedichtbandes bereits suggeriert handelt es sich um schwere, von einem schmerzlichen inneren Sehnen und von vielen offenen Fragen geprägte Gedichte. Vuong schreibt nicht in klassischen lyrischen Versformen, sondern probiert sich an neuartigen Textkonstrukten aus. Oft spielt auch die visuelle Gestaltung eine entscheidende Rolle, um das einzelne Gedicht zu begreifen. Vuongs Werk ist durchzogen von seiner Lebensgeschichte als Sohn, als Geflüchteter, als Einwanderer und als homosexueller Mann in den USA. Ich mochte all die Kontraste, die er vereint: Das Moderne im Gegensatz zum Historischen, das Persönliche im Gegensatz zum Universellen, das lyrisch Schöne im Vergleich zum Schmerz und Schmutz der Wirklichkeit. Auch die Ausgestaltung der deutschsprachigen Ausgabe hat mir sehr gut gefallen. Es ist interessant zu vergleichen, inwiefern sich die Vielschichtigkeit und Mehrdeutigkeit der Originale in eine andere Sprache übertragen lässt. Tatsächlich ist das meiner Meinung nach nicht immer perfekt gelungen, nichtsdestotrotz wird deutlich, was für eine schwierige Kunst Lyrikübersetzung ist. Der Titel sagt viel über den Text. Das Schöne, das Lyrische, das Mystische, den Nachthimmel, mit der Schmerzhaftigkeit von Krieg, Vertreibung und Verlust in Einklang zu bringen, das gelingt Vuong beeindruckend gut.

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