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Rezensionen zu
Keine Reue

Ellen Sandberg

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€ 22,00 [D] inkl. MwSt. | € 22,70 [A] | CHF 30,50* (* empf. VK-Preis)

Hallo Ihr Lieben Keine Reue von Ellen Sandberg 🌟🌟🌟🌟,5/5 Dieser Roman fängt mit unserem Protagonisten Ben an, der einer Frau zur Hilfe eilt und dabei schwer verletzt wird. Ben kann sich nicht erinnern was vorgefallen ist, weshalb die Ermittler voerst ohne Bens Hilfe den Fall aufrollen müssen. Desweiteren lernen wir seine Eltern Barbara und Gernot kennen, die in finanzellen Schwierigkeiten geraten sind und hoffen auf Hilfe ihrer 3 Kinder. Diese erlebten ihre Kindheit eher mit gemischten Gefühlen und sehen sich demnach nicht in der Verantwortung den Eltern zu helfen. Die Autorin lenkt das Augenmerk auf die 80 er Jahre und wir erleben hautnah wie Barbara und Gernot gelebt haben und was dazu führte warum sie heute in Not sind. Aus der 2 Sicht im Hier und Jetzt werden die Geschwister allen voran Ben beleuchtet, dessen Amnesie sich nicht nur auf das aktuelle Geschehen erstreckt, sondern Teil seines Lebens geworden ist. Die Autorin ist dafür bekannt, mit viel Feingefühl ihren Protagonisten zu begegnen. Ihre Gabe dies bildhaft zu beschreiben lässt mich immer tief abtauchen. Ihr Bezug zu geschichtlichen Themen zeichnet sie ebenfalls aus. Je weiter die Geschichte voranschreitet, desto mehr wurde ich einen Sog aus Drama und Schicksalschläge gezogen. Das Ende überzeugt auf ganzer Linie und beweist somit dass Ellen Sandberg zu den ganz großen Autorinen für mich gehört, deren Geschichten berühren und den Nerv der Zeit treffen. Eine absolute Leseempfehlung für dieses Buch sowie all ihrere Romane Danke @team.bloggerportal und @penguinbuecher für das Rezensionsexemplar Rezensionsexemplar/Unbezahlte Werbung

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Vielen Dank an das @team.bloggerportal für die Bereitstellung dieses Buches Autorin: Ellen Sandberg Verlag: penguin Erschienen am: 01.11.2023 Zum Inhalt: Als Ben Maienfeld einen Mord beobachtet, wird er dabei selbst verletzt. Die junge Polizistin Charly möchte die Straftat unbedingt aufklären, doch Ben hat keinerlei Erinnerungen an den Tathergang. Während Ben im Krankenhaus liegt, droht seinen Eltern Barbara und Gernot der soziale Abstieg. Sie können den Kredit für die Stuttgarter Altbauwohnung nicht mehr zahlen. Da kommt den beiden eine Idee. Doch um diesen Plan umsetzten zu können, müssen sie sich mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen. Diese würden sie aber am liebsten verdrängen. Damals, als sie versteckt vor dem Verfassungsschutz, in einem beschaulichen Örtchen in der Eifel lebten… Als ihr Sohn Ben aus dem Krankenhaus entlassen wird, hat er immer noch keine Erinnerung an die beobachtete Tat. Doch der Täter hat es auf Ben abgesehen. Er fühlt sich nicht mehr sicher und flieht aus Stuttgart. Ausgerechnet in die Eifel, wo seine Eltern damals in den Widerstand gegen staatliche Strukturen getreten sind. Fazit: Für mich war es das 2. Buch, welches ich von der Autorin gelesen habe. Auch hier schreibt sie sowohl in der Gegenwart, als auch in der näheren Vergangenheit. Geschickt verwebt Ellen Sandberg Fiktion mit realen Ereignissen. In ihrem neuesten Roman widmet sie sich den Strukturen und der Denkweise der RAF. Den Rahmen für diese Geschichte bildet eine Familie mit ihren drei Kindern. Für mich war besonders die heutige Sicht des Sohnes Ben sehr eindrücklich und nachhaltig. Die politischen Aktivitäten der Eltern haben Einfluss auf die gesamte Entwicklung und Prägung der Kinder genommen. Das hat die Autorin sehr glaubhaft und überzeugend dargestellt. Ellen Sandberg unterhält und macht dabei auf tabuisierte und in Vergessenheit geratene Missstände aufmerksam. Kein Buch, das man mal eben so „weglesen“ kann. Doch aufgrund des hohen Spannungsbogens möchte man es auch nicht aus der Hand legen!

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Super

Von: Christina aus Bocholt

22.11.2023

Jedes Mal, wenn eine neues Buch von Ellen Sandberg erscheint denke ich, naja, besser als das Letzte wird es wohl nicht sein. Jedes Mal bin ich begeistert, mich geirrt zu haben. Toll geschrieben, toll auserzählte Personen, unerwartete Wendungen...Lohnt sich auf jeden Fall!

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Meine Meinung: Raffiniert und gut durchdacht Die Maienfelds werden mir mit Sicherheit noch lange im Gedächtnis bleiben. Solche Eltern wünscht man seinen ärgsten Feinden nicht. Barbara Maienfeld ist eine attraktive Frau in in den 60ern. Beruflich tritt sie als Anwältin für Menschen ein, die weder gut betucht sind, noch auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Ihr Mann Gernot geht mit seinem Verlag bankrott. Ihnen droht der Verlust ihrer schicken Stuttgarter Altbauwohnung. Gernot erhält das Angebot von einem Sachbuchverlag, eine Biografie über seinen Bruder Lukas zu schreiben, der Ende der 80er nach einem Attentatversuch untergetaucht ist. Da kommt Ihnen die Idee, Kontakt mit ihrer dunklen Vergangenheit aufzunehmen. Da gibt es jemanden, der in ihrer Schuld steht. Sie haben drei erwachsene Kinder. Ben und das Zwillingspärchen Luise und Leon. Alle drei waren keine Wunschkinder. Besonders Barbara gingen ihre Kinder im Weg um. Die Vergangenheit, in der die RAF eine große Rolle spielt, scheint das skrupellose Ehepaar einzuholen. Die Geschichte wird überwiegend aus der Sicht von Ben und Barbara erzählt. Barbara ist ein Charakter, der mir Gänsehaut beschert hat. Das Verhalten ihren Kindern gegenüber, hat mich richtig sprachlos gemacht. Ende der 80er erleben wir ein sehr verliebtes Ehepaar, das Kinder nur als störend empfindet. Der Versuch keine zu bekommen scheitert kläglich. 2019 erleben wir Ben, der eine Frau vor einem Messerstecher retten will. Leider kann er sie nicht retten und wird selber verletzt. Ben leidet schon von jeher an Gedächtnislücken. Kann sich nur noch an sein Frühstück an diesem Tag erinnern. Der Polizei kann er somit nicht weiterhelfen. Er befindet sich nach seiner Heldentat in großer Gefahr. Ein gefährlicher Clan trachtet nach seinem Leben. Die Autorin hat hier eine Spannung hingelegt, die mit jeder Seite mehr an Fahrt aufnimmt. Ich wusste bis zum Ende nicht, wer für bestimmte Taten verantwortlich war. Besonders die Gedächtnislücken von Ben werfen viele Fragen auf. Raffiniert wurden hier Geschehnisse aus dem Ende der RAF mit einer traurigen Familiengeschichte verwoben. Ich konnte mich nicht entscheiden, was hier wohl schlimmer ist. Eine autoritäre Erziehung, die die Gleichgültigkeit gegenüber den eigenen Kindern kaschieren soll, oder die skrupellosen Aktionen, des Vorzeigeehepaars Maienfeld. Die Geschichte um Ben ist fesselnd und verstörend zugleich. Die Polizistin Charlotte Bodmer drängt sich ihm als Personenschutz auf. Sie interessiert sich ausserdem sehr für den Mann, der so viele Dinge einfach vergessen hat. Charlottes eigenes Interesse an dem Fall, hat ihr viel Ärger bei ihren Vorgesetzten eingebracht. Fazit: Dieser Krimi besticht mit seiner Raffinesse. Vieles bekommt der Leser sofort serviert. Ein Rätseln ist nicht notwendig. Doch das heißt nicht, dass man sich in Sicherheit wiegen kann. Wirklich nicht! Von mir eine absolute Empfehlung. Danke Ellen Sandberg

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Covertext: Eigentlich könnte man Barbara Maienfeld beneiden. Sie lebt in einer schönen Stuttgarter Altbauwohnung, mit dem Mann, den sie seit Studententagen liebt. Niemand ahnt, dass ein Verrat ihrem Glück zugrunde liegt. Doch nun stehen die Maienfelds kurz davor, alles zu verlieren. Und der einzige Weg, der sie retten kann, stößt die Tür zu ihrer Vergangenheit auf mit der sie längst abgeschlossen hatten. Damals, Ende der 80er Jahre, wohnten die Maienfelds mit ihren Kindern zurückgezogen in der Eifel. Scheinbar genossen sie dort die ländliche Idylle doch tatsächlich versteckten sie sich vor dem Verfassungsschutz. Bis zu einem verhängnisvollen Tag. Jetzt Jahrzehnte später erkennt Barbara, dass das Vergangene nie wirklich vorbei ist. Und schon bald balancieren die Maienfelds zum zweiten Mal in ihrem Leben am Rande eines Abgrunds … „Keine Reue“ ist ein fesselnder Roman von Ellen Sandberg. Die Geschichte hat zwei Zeitebenen. In der Gegenwart begleiten wir die einzelnen Personen der Familie Maienfeld. Barbara und Gernot Maienfeld leben in einer schönen Altbauwohnung die sie von Barbaras Erbe gekauft haben. Ihre Einnahmen als Anwältin reichen nicht für ihren hohen Lebensstandart und der Verlag von Gernot ist schon länger pleite. Die Wohnung ist verschuldet und es droht die Zwangsversteigerung. Ihr letzter Ausweg ist die Kinder um Geld zu bitten. Doch das Verhältnis zu den Kindern ist alles andere als gut. Von Leon und Luise ist wohl kein Geld zu erwarten und Ben hat im Moment ganz andere Probleme. Ben ist einer Frau zu Hilfe gekommen die mit einem Messer bedroht wurde. Die Frau konnte er nicht retten, dafür wird er jetzt von ihrem Mörder gejagt. Als letzte Rettung setzten sich Barbara und Gernot mit der Vergangenheit in Verbindung und das hat fatale Folgen. Die 2. Zeitebene sind Rückbleche in die 1980er Jahre. Stück für Stück wird einem klar, warum die Kinder die Verbindung zu ihren Eltern fast abgebrochen haben. Als Kinder waren sie sich selbst überlassen. Man erfährt auch viel von Barbaras und Gernots Verbindung zur RAF. Sie standen früher schon in Verdacht Sympathisanten der RAF zu sein. Wie die Verbindung wirklich war, und was den verschwundene Bruder von Gernot mit der RAF verbindet erfährt man nach und nach in den Rückblicken. Die Kapitel werden abwechselnd aus der Sicht von Ben, Charlie (eine Polizistin die Ben zu schützen versucht), Barbara und Lukas Isensee (der verschwundene Bruder von Gernot) erzählt. Die LeserInnen lernen die Ereignisse aus der Sicht aller Beteiligten kennen. Besonders Spannend fand ich die Sequenzen der Vergangenheit. Ich kann mich noch gut an die 1980er Jahre und an die Berichterstattung über die RAF erinnern. Hier hat die Autorin gut recherchiert und ihren Leser*innen die Zusammenhänge gut vermittelt. Hinter dem Namen Ellen Sandberg verbirgt sich keine geringerer als die Bestsellerautorin Inge Löhnig, die jetzt ihren 7. Roman unter dem Pseudonym Ellen Sandberg veröffentlicht hat. In „Keine Reue“ hat die Autorin ein spannendes Thema aufgegriffen und eine interessante und fesselnde Geschichte geschrieben. Das Ende war für mich völlig unerwartet und ich habe mit offenem Mund und großem Erstaunen das Buch zugeklappt. Für mich war es bisher das spannendste und beste Buch von Ellen Sandberg.

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(Rezensionsexemplar / Unbezahlte Werbung) r e z e n s i o n: h a n d l u n g: Eigentlich könnte man Barbara Maienfeld beneiden. Sie lebt in einer schönen Stuttgarter Altbauwohnung, mit dem Mann, den sie seit Studententagen liebt. Niemand ahnt, dass ein Verrat ihrem Glück zugrunde liegt. Doch nun stehen die Maienfelds kurz davor, alles zu verlieren. Und der einzige Weg, der sie retten kann, stößt die Tür zu ihrer Vergangenheit auf – mit der sie längst abgeschlossen hatten. Damals, Ende der 80er Jahre, wohnten die Maienfelds mit ihren Kindern zurückgezogen in der Eifel. Scheinbar genossen sie dort die ländliche Idylle – doch tatsächlich versteckten sie sich vor dem Verfassungsschutz. Bis zu einem verhängnisvollen Tag. Jetzt – Jahrzehnte später – erkennt Barbara, dass das Vergangene nie wirklich vorbei ist. Und schon bald balancieren die Maienfelds zum zweiten Mal in ihrem Leben am Rande eines Abgrunds … m e i n u n g: Was für ein starkes Buch einer tollen Autorin namens Ellen Sandberg. Dieses Buch spielt auf 2 Zeitebenen und ist ein klein wenig hin & her zwischen den Jahren, aber dennoch hat man einen guten Überblick über dieses Buch und deren Ereignisse. Mir ging es so, dass die Spannung mich nicht losgelassen hat und ich immer weiterlesen musste, sodass blitzschnell 2 Stunden vorbei waren. Ben und seine Flucht tut mir leid, denn er ist so ein toller Charakter, der es keinesfalls verdient hat, fliehen zu müssen. Außerdem gab es in diesem tollen Buch viele Rückblicke, sodass man auch in die Vergangenheit der verschiedenen Personen eintauchen konnte und somit auch mitbekam, was früher in der Vergangenheit bei den Personen los war und dies konnte man dann doch sehr gut nachvollziehen. Wie ich schon sagte, ist Ben ein sehr toller Charakter der leider sehr viel in seiner Vergangenheit aber auch in der Gegenwart mitmachen musste. Trotzdem beweist er immer wieder Stärke indem er trotzalledem stand hält und sich nicht unterkriegen lässt. Ich habe schon einiges von Ellen Sandberg gelesen und bin immer wieder aufs Neue überrascht, wie sie es hinbekommt, dass ich immer wieder neu geflasht werde. Es ist nicht nur der Schreibstil, sonder auch mit welch einer Intensität sie an die Geschichte rangeht. Auf jeden Fall eine Leseempfehlung!🖤 Vielen Dank an @bloggerportal für das bereitgestellte Rezensionsexemplar. Ich hatte sehr viele gemütliche Lesestunden und ich höre keinesfalls auf, Bücher von der Autorin und diesem tollen Verlag zu lesen, denn jedes Buch ist ein wahrer Schatz. #historisch #roman #bloggerportal #buchblogger #bookstagram #bookstagramGermany #thriller #ellensandberg #keinereue #bücher

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Im Penguin Verlag erscheint Ellen Sandbergs Roman "Keine Reue", in dem sie das Thema RAF thematisiert. Nach Aussen sind Barbara und Gernot Maienfeld ein wohlsituiertes und glückliches Paar, sie bewohnen in Stuttgart eine Altbauwohnung, lieben sich seit ihrer Studentenzeit und haben drei erwachsene Kinder. Was niemand weiß, in ihrer Vergangenheit liegt ein dunkles Kapitel, dass sie jahrelang gut geheim gehalten haben. Als Gernots Ein-Mann-Verlag bankrott geht, müssen sie ihre Geldsorgen lösen und dazu sollen ausgerechnet Kontakte aus der Vergangenheit helfen. Was niemand weiß, Ende der 80er Jahre wohnten die Maienfelds mit ihren Kindern zurückgezogen in der Eifel, um sich dort vor dem Verfassungsschutz zu verstecken. Als Ben Maienfeld Zeuge eines brutalen Überfalls wird, überlegt er nicht lange und greift couragiert ein. Doch die Täter gehören einem kriminellen Clan an und so muss Ben unter Personenschutz gestellt werden. Zuständig im Mordfall ist die Kriminalkommissarin Charlotte Bodmer, die persönliche Gründe hat, dem Tatverdächtigen auf die Schliche zu kommen. Allerdings sorgt ihr Verhalten dafür, dass sie vom Dienst suspendiert wird. Sie übernimmt Bens Personenschutz, der in der Eifel, seiner alten Heimat, Zuflucht findet. Dort übermannen ihn die Erinnerungen an seine Kindheit, die nicht dem üblichen Familienleben mit treu sorgenden Eltern entsprach. Ihre politischen Ansichten und die Hilfe für politische Gefangen standen stets über dem Interesse der Kinder, die antiautoritär erzogen wurden. Ellen Sandberg verbindet in ihrem Roman zwei Zeitstränge miteinander, die Ende der 80er Jahre und in der Gegenwart im November/Dezember 2019 spielen und pendelt zwischen diesen Zeiten hin und her. Es geht zurück in die reaktionäre Zeit der dritten Generation der RAF und wir erleben Familie Maienfeld, wie sie finanzielle Nöte in der Gegenwart zwingen, wieder Verbindung zu ihrer Vergangenheit aufzunehmen. Es ist ein Paar, dass sich im Untergrund verborgen hält. Die Geschichte erfordert ein wenig Konzentration, weil eine Vielzahl von Figuren aus ihrer Perspektive bestimmte Erlebnisse aus beiden Zeitsträngen erzählt. Der inhaltliche Aufbau ist aber so gelungen, dass sich mit der Zeit eine verständlich Verknüpfung aller Figuren und des Geschehens ergibt und ich gebannt in die unterschiedlichen Szenen und Zeiten eintauchen konnte. Der spannendste Handlungsstrang war für mich Bens Geschichte mit seiner Flucht vor dem Clan, aber auch der Aspekt, wie langsam die Erinnerung zurückkommt und er sich als Zeuge an ein zurückliegenden Gewaltverbrechens nach und nach an bestimmte Dinge erinnert und die Puzzleteile lange Zeit später mit Erkenntnis und logischer Kombination zu einem Ganzen zusammenfügt. Erschüttert haben mich die familiären Zustände bei den Maienfelds, die Vernachlässigung der Kinder, weil sich Barbara und Gernot mehr ihrer politischen Verblendung widmeten als dem Familienwohl. Doch dann holt sie in der Gegenwart ihr aktiver Verrat in der linksextremistischen Szene wieder ein. Die Charaktere baut Ellen Sandberg immer weiter auf und je mehr Informationen man über ihre Vergangenheit erhält, umso mehr bekommen sie ein aussagekräftiges Bild. Ellen Sandberg gelingt es mit ihrem Roman, ihre Leser:innen auf unterhaltsame Weise mit der Denk- und Handlungsweise der RAF zu konfrontieren und Schicksale dieser Zeit lebendig werden zu lassen. Sie macht in ihrer Story deutlich, dass die dunkle Vergangenheit sich auch im weiteren Leben sichtbar macht und die Betroffenen verfolgt. Das regt zum Denken an und ich hatte eigentlich ein anderes Ende erwartet, das gezeigt hätte, dass man für Fehler immer gerade stehen muss. Doch die literarische Freiheit sei der Autorin zugestanden und so war das Ende für mich in gewisser Weise sehr unerwartet. Interessante Story und gut aufgebauter Plot, hier werden Verbrechen aus der RAF-Geschichte lebendig erzählt und man taucht in die Zeit und die politischen Ideologien ein.

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Ben Maienfeld hat ein Verbrechen beobachtet, beherzt eingegriffen und sein eigenes Leben aufs Spiel gesetzt und sich damit den Zorn eines kriminellen Clans aufgeladen. Die für die Aufklärung des Mordfalls zuständige Kriminalkommissarin Charlotte Bodmer hat noch eine persönliche Rechnung mit dem mutmaßlichen Täter offen und verhält sich deshalb so unprofessionell, dass sie vom Dienst suspendiert wird. Um den Zeugen Ben zu schützen, nimmt sie sich selbst seinem Personenschutz an. Ben flüchtet von München in seine alte Heimat in die Eifel, ins "Landidyll", und setzt sich dort auch mit seiner Vergangenheit auseinander, einer Kindheit, die nicht immer rosig war. Als seine Eltern ihn um finanzielle Unterstützung bitten, um die Hypothek ihres Hauses bezahlen zu können, möchte er aus familiärer Verbundenheit spontan zusagen, erinnert sich jedoch daran, dass er und seine Geschwister von ihren Eltern nie eine Unterstützung erhalten hatten. Stets waren andere Dinge, wie der Widerstand gegen staatliche Strukturen und der Kampf für politische Gefangene wichtiger. Bens Eltern, Barbara und Gernot Maienfeld versuchen auf anderem Weg die Zwangsversteigerung ihres Hauses zu verhindern und nehmen Kontakt zu alten Bekannten auf, einem Pärchen, das seit Jahren im Untergrund lebt. Der Roman handelt auf zwei Zeitebenen und schildert die Ereignisse in der Gegenwart im November und Dezember 2019 sowie die Vergangenheit Ende der 1980er-Jahre, als die dritte Generation der RAF noch aktiv war. Anfangs überfordert die Vielzahl der Personen und die schnellen Perspektivwechsel, bis man im Geschehen angekommen ist und gebannt und entsetzt immer weiterlesen muss. Die Geschichte ist auf beiden Erzählebenen spannend geschildert. In der Gegenwart steht Ben im Vordergrund, der unfreiwillig auf der Flucht vor einem verbrecherischen Clan ist. Zudem reaktiveren seine Eltern Kontakte aus ihrer Vergangenheit in die linksextremistische Szene und sehen sich damit konfrontiert, erneut Beteiligte an einem Verbrechen zu werden, bis sie ihr Verrat der Vergangenheit wieder einholt. Die Rückblenden in die Vergangenheit offenbaren die familiären Abgründe der Maienfelds, die Vernachlässigung ihrer Kinder, die Ignoranz darüber und die Involvierung in einen Staatsterrorismus, der aus Eigenschutz gründen in einen Verrat mündete. Die allmähliche Offenbarung fesselt und erklärt die Verhaltensweisen der Charaktere in der Gegenwart. Ellen Sandberg hat wieder einen Spannungsroman geschrieben, der reale Ereignisse der Vergangenheit mit einer Familiengeschichte um fiktive Figuren vermischt. Die politischen Motive geben dem Roman Tiefe, die Aktivitäten der Personen und ihre Denkweisen wecken Emotionen, denn die Charaktere haben nicht nur Ecken und Kanten, sondern verhalten sich zum Teil unverantwortlich und egoistisch. Handlung und Charakterzeichnung sind gelungen und ein spannendes Lesevergnügen über Kriminalität und Gewalt, einen Kampf um Gerechtigkeit mit falschen Mitteln und eine tragische Geschichte über Ereignisse innerhalb einer Familie, die die Gegenwart auch nach über dreißig Jahren prägen.

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