Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Der vergiftete Thron

Walker Dryden

Die Tumanbay-Saga (2)

(3)
(3)
(5)
(3)
(0)
€ 16,00 [D] inkl. MwSt. | € 16,50 [A] | CHF 22,50* (* empf. VK-Preis)

Nachdem der Abgesandte von Maya Effendi Rot die Kontrolle über die Stadt Tumanbay übernommen hat, bricht eine entbehrungsreiche Zeit für die Bewohner an. Der Inquisitor Barakat spürt im Auftrag von Maya die Ketzer und Ungläubigen in der Stadt auf und bestraft sie im Namen seiner Herrin. Allerdings hat er auch eine eigene Mission, die er verfolgt: Er will den genauen Sitz der Seele im Körper eines Menschen ausfindig machen und benutzt dafür die Körper von Waisenkindern. Nachdem mir der erste Band dieser Reihe richtig gut gefallen hat, hatte ich mich im Vorfeld auch schon sehr auf zweiten Band gefreut. Jedoch muss ich nun im Nachhinein ehrlicherweise sagen, dass mich der zweite Band nicht so packen konnte wie noch der Erste. Zum einen hat das damit zu tun, da ich am Anfang nicht genau ausmachen konnte, welches Ziel die Charaktere nach dem Sieg von Maya noch verfolgen. Mit Effendi Rot und Barakat tauchen gleich zwei üble Antagonisten, die den bisherigen Charakteren, allen voran Ibn Bai und Gregor, das Leben schwer machen. Während Gregor versucht, aus dem Palast heraus seine Fäden zu ziehen, ohne Barakat auf sein doppeltes Spiel aufmerksam zu machen, versucht Ibn Bai seine hochschwangere Tochter Himmel aus der Stadt herauszuschleusen. Dies wurde schon spannend umgesetzt, allerdings hatte ich meine Probleme zu verstehen, warum Gregor dieses doppelte Spiel verfolgt. Zwar gibt es auch noch die Rebellen, die die Herrschaft von Maya stürzen wollen, allerdings bleiben diese auch lange Zeit im Hintergrund, bis sie sich trauen, einen Umsturz zu wagen. Dies führt mich auch zu dem anderen Punkt, warum mich das Buch nicht so packen konnte. Die schreckliche Herrscherin Maya taucht zu keiner Zeit auf. Es werden nur Andeutungen gemacht, aber Maya bleibt bis zum Schluss verschollen. Zwar gibt es Effendi Rot und Barakat als Antagonisten, allerdings wirken sie nur wie Handlanger von Maya, die sie eben auch sind, und man versteht nicht ganz die Bedrohungslage, in denen die Charaktere stecken. Zu diesem Umstand gibt es an späterer Stelle auch eine Erklärung, die ich zwar genial fand, da ich sie so noch in keinem Buch umgesetzt gesehen habe, aber irgendwie hätte ich mir einen Auftritt von Maya gewünscht, damit man die Bedrohungslage besser versteht. So bleibt ein fader Nachgeschmack am Ende des Buchs, jedoch konnte mich das Buch auch in einem anderen Punkt begeistern. Ich fand den Handlungsstrang des Arztes Dorin ziemlich spannend, denn er muss für Barakat den Sitz der Seele finden. Dafür muss er öfters gegen seinen Eid als Arzt handeln, denn er muss Menschen töten für die Wissenschaft. Damit es nicht auffällt, bedient er sich an Waisenkindern, da die niemand vermisst. Barakat weiß davon und billigt es, da er eigene Zwecke verfolgt. Gerade diese Kapitel fand ich sehr schauerlich und ich war gespannt, wie es für Dorin ausgehen wird. Auch Manel, die Tochter von General Qulan taucht verstärkt auf und wird quasi zu einem Bindeglied zwischen den verschiedenen Charakteren, da sie sich auch dem Widerstand anschließt und schnell merkt, dass vielleicht nicht alles richtig ist, was der Widerstand gegen Maya beschließt. Es werden wieder einmal Grauzonen aufgedeckt, für die es keine einfachen Lösungen gibt und die ich auch schon im ersten Band sehr gerne mochte. Alles in allem hatte ich trotz der Verwirrung innerhalb der Handlung am Anfang dennoch meinen Spaß mit dem Buch und kann jedem dieses Buch empfehlen, der nach Band 1 wissen möchte, wie es für die Bewohner von Tumanbay weitergeht.

Lesen Sie weiter

Cover: Hat mich wieder total angesprochen und finde ich einfach toll. 😍 Meinung: Auch wenn mich Band 1 nicht vollkommen überzeugen konnte, war ich total gespannt, wie diese Geschichte enden wird. Zu Beginn gibt es wieder ein Dramatis Personae, was ich generell immer recht praktisch finde. Wie im ersten Band auch wird man hier von der Masse an verschiedenen Namen überhäuft, da man diese aber ja schon kennt, hatte ich sie recht schnell wieder im Kopf. Der Schreibstil an sich gefiel mir wieder ganz gut, denn die Autoren konnten mich wieder sehr schnell fesseln und ich hatte einen wirklich sehr guten Lesefluss. Diese Geschichte ist voller Täuschungen, Lügen, Intrigen und hat dazu noch ein wirklich cooles Setting, welches keine Magie oder Ähnliches benötigt. Ich fand es total großartig, wie gut hier dargestellt wurde, wie gefährlich Fanatiker sind und wie schnell sie Menschen aufeinanderhetzen und vereinnahmen können. Im ersten Band habe ich schon kritisiert, dass es einfach etwas zu viele verschiedene Perspektiven gibt und man dadurch einzelnen Figuren nicht wirklich nahekommt. Sie blieben zum Teil undurchsichtig und man konnte keine Figur so wirklich einschätzen. So wie die Geschichte aufgebaut ist, ist es bei einigen Figuren tatsächlich wichtig, dass man diese nicht komplett einschätzen kann, dies gilt jedoch nicht für alle. Der Spannungsbogen war durchgehend recht hoch, doch umso näher ich dem Ende kam, umso größer wurde meine Sorge darum. Leider nicht unbegründet. Wir haben hier fast 600 Seiten und dennoch fühlten sich die letzten Seiten einfach nur noch gehetzt an. Manche der Handlungsstränge wurden einfach viel zu schnell abgehandelt, man hat hier nicht jeden der vielen verschieden Handlungen die Aufmerksamkeit geschenkt, die nötig gewesen wäre für einen guten Abschluss. Dies fand ich unglaublich schade, denn dadurch ist vieles an potenzial einfach liegen geblieben. Das Ende hat mir so leider nicht gefallen. Ich danke dem blanvalet Verlag von Herzen für dieses Rezensionsexemplar.

Lesen Sie weiter

Mit Der vergiftete Thron erwartet uns der (vorläufige) Abschluss der Tumanbay-Saga. Gelingt es Walker Dryden, die vielen Handlungsfäden in einem Band abzuschließen? Mayas Schreckensherrschaft Unsere Geschichte beginnt einige Wochen nach den Ereignissen in Die Stadt der Dolche. Die Gefolgsleute der geheimnisvollen Königin Maya haben die Kontrolle über den Thron von Tumanbay erlangt und lassen im wahrsten Sinne des Wortes keinen Stein auf dem anderen stehen. Wo vor nicht allzu langer Zeit verschiedenste Kulturen nebeneinander in Einklang lebten, herrscht nun Missgunst und Zwietracht. Der Inquisitor Barakat hat unter dem Deckmantel der Religion ein Klima der Angst und des Misstrauens geschaffen. Seine Truppen patrouillieren pausenlos durch die Stadt und nehmen wahllos Verhaftungen vor, verschleppen Kinder und schaffen Kunst und Kultur aus der Stadt. Und während sich ein Großteil der Bevölkerung mit der Situation abfindet, regt sich im Untergrund Widerstand … Basierend auf der zweiten Staffel des BBC-Podcasts Wie schon der erste Band basiert auch Der vergiftete Thron auf der gefeierten Podcast Vorlage, die im deutschsprachigen Raum wohl kaum jemanden bekannt sein dürfte. John Scott Dryden und Mike Walker (=Walker Dryden) produzierten mit Unterstützung des BBC vier wirklich aufwendig inszenierte Staffeln eines Projekts, dass früher wohl die Bezeichnung Hörspiel getragen hätte. Der vergiftete Thron adaptiert dabei die zweite Staffel und stellt dabei im Gegensatz zum Narrativ der Werbung nicht den Abschluss um Tumanbay dar. Meine Nachfrage bei den Autoren ergab, dass diese wohl noch zwei weitere Bücher schreiben wollen, allerdings fehlt noch die Zusage des britischen Verlages. Hoffen wir also das Beste! Die Autoren besinnen sich auf ihre Stärken Schon beim ersten Teil habe ich die Abhängigkeit des Romans von der Podcast-Vorlage betont und nichts anderes gilt auch für diesen Band. Auch hier zeigt der Roman seine Stärken in den Dialogen und einer temporeichen Erzählweise und offenbart seine Schwächen insbesondere dann, wenn er sich die Vorlage nicht ohne Weiteres in Schriftform übertragen lässt, etwa wenn im Rahmen des Worldbuildings Hintergrundgeräusche und Musik fehlen. Zu meiner Erleichterung besinnen sich die Autoren in diesem Band auf ihre Stärken und versuchen gar nicht erst, Worldbuilding in extensiven Umfang zu betreiben. Der größte Teil der Handlung spielt in einem zerstörten Tumanbay und so besteht gar nicht erst die Gefahr, dass wir verunglückte Worldbuilding Experimente beobachten müssen. Tumanbay am Abgrund Von Anfang an werden wir in das neue Tumanbay geworfen und erleben hautnah, was ein Leben unter Mayas Regime bedeutet. Die Stimmung ist von Verrat und Missgunst geprägt, nicht einmal in den eigenen Wänden ist man vor Verrätern sicher. Wie schon im ersten Band werden am laufenden Band Intrigen geschmiedet und die Handlung ist gespickt mit überraschenden Wendungen. Die Machtverhältnisse in der Stadt sind völlig auf den Kopf gestellt und wir erleben, wie sich die einst mächtigsten Männer der Stadt im neuen Tumanbay dem neuen Regime unterworfen haben und jeden Tag um ihr Leben fürchten müssen. War dies schon vorher nicht sicher, so kann jetzt jedes falsche Wort zum Tod führen und es ist eine Freude, die Protagonisten bei diesem Drahtseilakt zu beobachten. In Kombination mit den Dialogen und den kurzen Kapiteln entwickelt der Roman wieder eine starke Sogwirkung, sodass man ihn getrost das Label Pageturner verpassen kann. Wir fliegen von Anfang an durch die Handlung und können uns nur schwer vom Buch reißen – eine deutliche Steigerung zum ersten Band. Alte Bekannte und neue Protagonisten treffen aufeinander Bereits der erste Band wies unzählige Erzähler auf und nicht anderes gilt für den zweiten Band. Nachdem im ersten Band der eine oder andere Protagonist sein Leben lassen musste, gesellen sich zu einigen altbekannten Gesichtern wie dem Meisterspion Gregor, seinem Bruder Qulan, Madu oder Ibn Bai neue Figuren wie die Ärzte Dorin oder Alkin hinzu, die im weiteren Geschehen noch eine wichtige Rolle einnehmen sollen. Als inoffizielle Hauptfigur übernimmt Gregor auch dieses Mal die Position als Dreh- und Angelpunkt der Erzählung und kann durch einen interessanten Handlungsstrang begeistern, muss er doch den schwierigen Spagat zwischen der Unterstützung der neuen Machthaber und dem Fördern des Widerstandes wagen. Allerdings bekommt er dieses Mal starke Konkurrenz. Einige alte Nebenfiguren rücken nämlich zu Hauptfiguren auf, allen voran Qulans Tochter Manel, die sich in einem Leben im Untergrund arrangieren muss und nicht zuletzt auch Himmel, die man ob ihrer erlittenen Schicksalsschläge nur bedauern kann. Gerade die letzten beiden beleben die Geschichte deutlich, da sich ihre manchmal sehr naive Herangehensweise deutlich von Gregors kühler und sachlicher Art unterscheidet. Überhaupt spielen im ganzen Roman in allen Lagern starke Frauenfiguren eine noch viel größere Rolle als es im ersten Band ohnehin schon der Fall war. Ein schwacher Abschluss? Leider folgt nach der wirklich großartigen ersten Hälfte im zweiten Band die Ernüchterung. Viele vielversprechende Erzählstränge werden für den Leser sehr abrupt zu einem mehr als nur unbefriedigenden Ende geführt. So kommt Himmels Mann Akiba nach seinem prominenten Auftritt zum Ende des ersten Bandes kaum noch zum Zuge und auch der Widerstand in Tumanbay scheint beinahe nur aus nicht ernst zu nehmenden Stümpern zu bestehen, die letztlich keine Rolle spielen. Auch das Geheimnis von Barakat, immerhin der große Gegenspieler des Bandes, wirkt ein wenig zu weit hergeholt und entzaubert im Nachhinein seinen Erzählstrang. Überhaupt wirkt das ganze Ende ein Stück weit zu forciert, so als ob die Autoren unbedingt eine Seitenzahlbegrenzung einhalten mussten. Was bleibt? Leider hängt meine Bewertung des Romans vom weiteren Verlauf der Reihe ab. Die erste Hälfte fand ich um Längen besser als den ersten Band. Die Autoren besinnen sich hier auf ihre Stärken und halten den Leser mit packenden Intrigen, spannenden Dialogen und einer schnellen Erzählweise bei Laune. Die zweite Hälfte und insbesondere der Schluss hingegen wären für sich genommen ein einfach nur unwürdiges Ende. Sollte es noch zu einer Fortsetzung kommen, dann würde sich meine Bewertung wohl deutlich nach oben ändern, sollte dies nicht der Fall sein, dann würde es wiederum nach unten gehen. Ich hoffe jedenfalls auf Ersteres, da sich der zweite Band in vielen Bereichen in die richtige Richtung bewegt hat. So haben wir es allenfalls nur mit Durchschnitt zu tun. Das Äußere entspricht den Erwartungen Rein äußerlich lässt sich zu diesem Paperback des Blanvalet Verlages nichts anderes sagen als zum ersten Band. Auch hier gefällt die Gestaltung, die sich im oberen Rahmen dessen bewegt, was ein Paperback halt so zu bieten hat. Positiv sei angemerkt, dass die beiden Bücher auch äußerlich zusammenpassen – im phantastischen Bereich keine Selbstverständlichkeit. Die Übersetzung stammt wie schon beim ersten Band von Urban Hofstetter. Fazit: Der vergiftete Thron macht zu Beginn vieles deutlich besser als sein Vorgänger. Leider erzwingen die Autoren auf den letzten Seiten das Ende und trüben so den Gesamteindruck.

Lesen Sie weiter

Nach „Die Stadt der Dolche“ ist „Der vergiftete Thron“ der zweite und finale Band der Tumanbay-Saga, die auf dem gleichnamigen erfolgreichen BBC-Podcast des Autorenduos Mike Walker und John Scott Dryden (Pseudonym Walker Dryden) basiert. Seit den letzten Geschehnissen sind ein paar Monate vergangen und in der einst mächtigsten Stadt Tumanbay ist nichts mehr so, wie es mal war. Nach dem Umsturz regiert nun Königin Maya, um die sich einige Geheimnisse ranken – denn bisher hat sie noch niemand zu Gesicht bekommen. „Es hieß, sie sehe alles und vergebe nichts. Es stand jedenfalls fest, dass sie Tumanbay in einem eisernen Griff hielt, der gleichzeitig so fein war wie eine Spinnwebe im Wind.“ – Seite 52, eBook Und ihre Regierung ist erbarmungslos – es werden weiterhin gefährliche Ziele verfolgt. Doch auch Intrigen und Verschwörungen sind nicht weit, denn eine Rebellengruppe im Untergrund schmiedet geheime Pläne. Aber nicht nur in der Stadt brodelt es, auch außerhalb der Mauern sind die Menschen nicht untätig… „Die Wahrheit ist schwer zu enthüllen. (…) Immerhin ist das der Grund, warum wir hier sind – um nach der Wahrheit zu suchen. Du musst überall nach ihr Ausschau halten, vor allem dort, wo du sie am wenigsten erwartest – in einem Nest voller Lügen.“ – Seite 157, eBook Wie schon im ersten Band wird die Geschichte wieder aus vielen verschiedenen Blickwinkeln von unterschiedlichsten Personen erzählt – einige von ihnen sind schon bekannt, doch deren Leben hat sich nach der Machtübernahme komplett geändert. Nicht alle haben den Regierungsumsturz überlebt und einige von ihnen schweben in Lebensgefahr. Doch es gibt auch neue Charaktere, die die Story nochmal aus anderen Perspektiven zeigen. Anders als beim Vorgänger kommt die Handlung hier erst nur sehr langsam in Schwung – die rasante Art fehlt zunächst und ab und an geht es nicht richtig voran. Dennoch ist die Story weiterhin interessant zu verfolgen – es gibt neue Intrigen und Geheimnisse. Gut gefallen hat mir hier, dass man einige der schon bekannten Charaktere noch etwas besser kennenlernt, manches blieb im ersten Band noch etwas blass. Sowohl Tumanbay als auch die geschaffene Welt drumherum haben meiner Meinung nach noch viel Potential - daher finde ich es schade, dass die Geschichten rund um die Charaktere und die verschiedenen Schauplätze nicht noch weiter ausgebaut wurden. Trotz etwas Kritik konnte mich die Geschichte aber an einigen Stellen fesseln und die einzelnen Fäden fügen sich auch hier wieder gekonnt und mit einigen Überraschungen zusammen. Mein Fazit: Der zweite Band ist etwas schwächer als der starke Vorgänger – dennoch ist die Geschichte weiterhin interessant zu verfolgen. Neue Intrigen und Verschwörungen werden nach und nach sichtbar und auch die vielen Blickwinkel ergeben später ein überraschendes Bild. Nach einem eher langsamen Start nimmt die Geschichte erst später an Fahrt auf und hält einige überraschende Wendungen bereit – alles wieder in kurzen Kapiteln erzählt. Trotz ein paar Schwächen ist diese besondere Fantasy-Reihe lesenswert und sticht mit ihrem außergewöhnlichen und zügigen Erzählstil heraus.

Lesen Sie weiter

Auf diesen zweiten Band, der ja leider schon der Abschluss der Tumanbay Saga ist, hab ich mich schon riesig gefreut! Der erste Band konnte mich so fesseln und begeistern mit all seinen Intrigen und Überraschungen, denn bei keiner Figur konnte man sich sicher sein, ob sie tatsächlich das ist, was sie vorzugeben scheint. Ein Konstrukt aus Lügen und Täuschungen in dieser Stadt voller Händler, Sklaven und machthungrigen Besetzern, dessen Potenzial sehr gekonnt in Szene gesetzt wurde. Bei der Fortsetzung war es leider nicht mehr ganz so packend. Ich hatte das Gefühl, dass zu wenig Zeit oder Seiten zur Verfügung standen, um alle Schicksale und losen Fäden genügend Aufmerksamkeit zu schenken. Einiges wurde sehr kurz abgehandelt, Konflikte zu einfach und schnell gelöst, die noch mehr Wirkung entfalten hätten können. Es gibt ja eine Menge Figuren, die hier eine Rolle spielen und dafür finde ich, ist das ganze etwas zu kurz geraten... Immer wieder hab ich gehofft, dass bestimmte Entwicklungen noch weitergesponnen werden, großartige Enthüllungen auf mich zukommen oder spannende Aufeinandertreffen; aber das hat sich meist dann doch verlaufen. Gregor mochte ich ja sehr! Ich verstehe zwar die standfeste Haltung seines Bruders Qulan, aber manchmal kann es eben doch nützlich sein, sich den Gegebenheiten anzupassen und nicht stur seinen Prinzipien zu folgen, selbst wenn man im Recht ist. Aber der Ast, der sich dem Sturm widersetzt, bricht, während der biegsame Grashalm überlebt. Zitat Seite 106 Das Geheimnis des Inquisitors hat mich total erwischt! Was hinter seiner Figur steckt, damit hatte ich nicht gerechnet! Noch mehr solcher verblüffenden Offenbarungen haben mir hier wirklich gefehlt, grade am Ende hätte ich mir noch einen richtig guten Effekt erhofft, denn der Schluss war wirklich recht unspektakulär. Die anderen Charaktere haben ihren Part gut weiterentwickelt. Himmel, die Tochter Ibn Bais, oder auch Manel, die Tochter von Qulan - beide sind durch ihre erschütternden Erfahrungen aus sich herausgewachsen. Ganz im Gegensatz zu Madu, der mehr oder weniger Sultan, die Marionette derjenigen, die im Namen von Maya über die Stadt regieren. Wobei gerade sein Weg auch sehr interessant war und seine Rolle ist mir zu kurz gekommen... aber ich wiederhole mich ^^ Auch wenn sich das alles jetzt recht negativ anhört, war es insgesamt durchaus spannend. Nach der Machtübernahme von der mysteriösen "Maya" ist die Stadt Tumanbay fest im Griff Effendi Rot und dem Inquisitor Barakat. Die speziellen Wächter greifen im Namen Gottes beinahe willkürlich jeden auf, der in ihren Augen auffällig ist und so ist die ganze Stadt in Angst versetzt und harrt der Dinge, die da noch kommen mögen. Doch die Rebellen im Untergrund bleiben nicht untätig, um die Freiheit wieder zu erlangen und gegen die machtgebende Willkür vorzugehen. Trotz allem war es immer wieder spannend zu verfolgen, wie jeder einzelnen mit der Situation umgeht, welche Entscheidungen er trifft und wie sich das auswirkt. Die Hintergründe, Motive und Taten sind oft grausam, die Charaktere dadurch aber auch interessant und geheimnisvoll. Diese vielen kleinen Rätsel regen natürlich unentwegt zu Mutmaßungen an, was diese Geschichte besonders reizvoll macht. An den ersten Band kommt der Abschluss hier für mich aber nicht ran. 3.5 Sterne von mir

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.