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Rezensionen zu
Ein völlig anderes Leben

Lisa Quentin

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Ein völlig anderes Leben

Von: Svanvithe

06.04.2022

„Seit sie denken konnte, waren sie zu zweit gewesen, Anke und Jule, der Torso einer verstümmelten Familie. Vorsichtshalber hatten sie sich fest miteinander verwoben, die Nähte ihrer Identitäten aufgetrennt und zu einem rauen, grobmaschigen Stoff verknüpft, der ihr Leben geworden war.“ (Seite 13 f.) Doch diese Zweisamkeit ist vorbei, als Anke stirbt. Und Jule macht nicht nur diese Tatsache zu schaffen. Es ist die Entdeckung eines Geheimnisses, dass die 32-Jährige plötzlich trifft: Sie ist ein adoptiertes Kind. Anke, deren Depressionen auch Jule ihr Leben lang begleitet haben war nicht ihre Mutter. Damit gerät die emotional instabile junge Frau in eine Identitätskrise, für deren Bewältigung sie sich auf die Suche nach der Wahrheit und ihrer Ursprungsfamilie begibt. Traurigkeit ist das Wort, das mir zu Lisa Quentins Debüt „Ein völlig anderes Leben“ als Erstes einfällt. Diese Empfindung zieht sich durch den gesamten Roman, und sie lässt einen neben der Betroffenheit angesichts des Schicksals der Figuren nicht los.

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Das Buch >>Ein völlig anderes Leben<< von Lisa Quentin berichtet von einer Frau, die mit einer depressiven Mutter aufgewachsen ist und sich vor der Welt verschlossen hat. Nach dem Tod besagter Mutter und damit ihrer einzigen sich noch in ihrem Leben befindenden Familie findet sie heraus, dass sie adoptiert wurde und fällt in einen Strudel aus Fragen dessen, wie ihr Leben und wer sie hätte sein können und warum sie von ihrer Erzeugerin weggegeben wurde. Wir folgen ihr dabei, ihre verlorenen Wurzeln aufzuspüren und lernen dabei auch das Leben ihrer verlorenen Mutter kennen, das dazu führte, dass ihr das Kind im Zuge eine DDR-Zwangsadoption entrissen wurde. Das eigentlich hochemotional klingende Thema wird dabei jedoch für den Leser nie wirklich greifbar, was nicht etwa an einem Mangel an Situationen und Demonstrationen von zerschmetternden Gefühlen der Protagonistin liegt, sondern daran, dass sie einen nicht gänzlich in den Bann ziehen. Nichtsdestotrotz lenkt das Buch Aufmerksamkeit auf ein wichtiges Thema und setzt es realistisch um, sodass es für Leser zu empfehlen ist, die besonderes Interesse an diesem Stück Geschichte haben.

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In dem Buch „Ein völlig anderes Leben“ widmet sich Lisa Quentin anhand dreier fiktiver Personen beispielhaft dem Thema Zwangsadoptionen in der DDR. Ein wichtiges, viel zu selten in der Literatur und der Gesellschaft vorkommendem Thema, wie ich finde. Das Thema lag auch der Autorin sehr am Herzen, das merkt man und kann es auch im Nachwort nachlesen. Leider ist dabei der Roman an sich auf der Strecke geblieben. Um die verschiedenen Perspektiven der beteiligten Frauen darzustellen, wechselt die Autorin zwischen 1. und 3. Person. Das ist nett gemeint, störte aber den Lesefluss. Auch bleiben die Figuren trotz der guten Geschichte seltsam unscharf. Keine war mir besonders sympathisch, mit keiner habe ich wirklich mitgelitten. Das hatte nichts mit der Geschichte an sich zu tun. Die Beschreibung der Charaktere war mir dafür zu oberflächlich. Insbesondere bis zur Mitte las sich das Buch sehr holprig.

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Spannender Familienroman mit Schwachstellen

Von: Melanie F.

16.03.2022

Als Jule nach dem Tod ihrer Mutter deren Wohnung räumt, stößt sie auf ein Dokument aus dem hervor geht, dass sie adoptieurde. Dies ist ein Schock für sie und sie beginnt zu recherchieren, woher sie kommt und wer sie eigentlich ist. Die Autorin befasst sich in diesem Roman anhand einer spannenden Familiengeschichte mit einem bisher noch viel zu wenig aufgearbeiteten Thema der deutschen Geschichte (Achtung Spoiler: Zwangsadoptionen in der DDR). Anhand der Protagonistin Jule sowie der in Ich-Form geschriebenen Geschichte ihrer leiblichen Mutter, kann der Leser einen Einblick bekommen, wie dies zu der damaligen Zeit vonstatten ging und welches Leid über zahlreiche Familien gebracht wurde, nicht nur über die leiblichen Eltern, sondern auch über die Adoptiveltern sowie natürlich die betroffenen Kinder bzw. späteren Erwachsenen. Obwohl das Buch mitreißend geschrieben und das Thema interessant ist, bleiben die Charaktere meiner Meinung nach teilweise etwas blass und mit wenig Tiefgang. Auch Jules Familiengeschichte, die sie nach und nach entschlüsselt ist etwas vorhersehbar. Mir hätte auch ein Epilog gefallen, in dem erkenntlich wird, ob Jule Kontakt zu ihrer weiteren Familie hergestellt hat oder eine kleine Episode aus Sicht ihrer Adoptivmutter. Diese bleibt auch für den Leser ein undurchschaubares Phantom, was bestimmt so beabsichtigt ist, aber etwas frustriert. Alles in allem ein gelungener Roman, der für dieses geschichtliche Thema sensibilisiert, jedoch hätte man meiner Meinung nach noch mehr aus den Charakteren herausholen können.

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In Lisa Quentins Roman 'Ein völlig anderes Leben' wird die 32jährige Hauptfigur Jule dabei begleitet, wie sie sich nach dem Tod ihrer Mutter umorientieren muss. “Vorsicht Spoiler!”: Der Leser beobachtet Jule, wie sie verzweifelt nach ihrer wahren Identität sucht: wie sie sich gehen lässt, wie sie mit der Ambivalenz des „Wissen-wollens“ und „Besser-nicht-wissen“ kämpft. Lisa Quentins Schreibstil ermöglicht verschiedene Stimmungen deutlich zu machen: Auf der einen Seite werden Häuser raffiniert - fast vermenschlicht - beschrieben oder Naturerscheinungen mit wunderbaren Worten bedacht; auf der anderen Seite wird unschön Erlebtes mit einer Nüchternheit belegt, dass ich das Gefühl hatte, nur mit abgehacktem Tempo lesen zu können. Vielleicht wurde das von der Autorin genauso gewünscht… “Vorsicht Spoiler!”: Der Leser muss sich auf den Wechsel von Jules Erleben und den Monologen ihrer Mutter einstellen. Ich muss gestehen, dass mir das ein wenig schwergefallen ist, da für mich erst nicht zu erkennen war, von wem hier die Rede ist. Den Anfang las ich mit einem Rutsch, da dieser gefällig geschrieben war. Als es mehr in die Tiefe ging, musste ich öfter innehalten, um die Menge an Informationen zu sortieren. Es gab für mich zwei besonders spannende Momente (ab Seite 143 und dann wieder ab Seite 167), die ich mir ausführlicher beschrieben gewünscht hätte. Ja, da hätte ich gerne mehr von gehabt. “Vorsicht Spoiler!”: Ansonsten werden viele Themen angesprochen: wie die Flucht im 2. Weltkrieg, das Leben der Nachkriegskinder, das Leben in der ehemaligen DDR mit seinen Folgen und das Hauptthema Adoption, daneben noch Zerrissenheit und Parentifizierung. Vielleicht hätte das Nachkriegsgeschehen weniger Raum gebraucht. Mir waren das zu viele Themen in einem Buch; eventuell wäre diese Vielzahl in zwei Bänden besser untergebracht. Scheinbar bin ich als Nachkriegskind nicht objektiv genug und habe zu viel über die Schrecken der Flucht gehört oder gelesen. Emotionslose und auf Fakten bezogene Berichte, wie auch in 'Ein völlig anderes Leben' erwähnt und so transportiert. Der Schrecken lässt sich vermutlich auch gar nicht in Worte fassen. Das wurde mir wieder einmal deutlich gemacht.

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Sehr reales Thema

Von: Alex O

09.03.2022

Das Buch beinhaltet ein sehr reales Thema.Schrecklich was in der ehemaligen DDR passierte und bis heute großteils noch nicht aufgearbeitet ist. Das Buch ist recht kurzweilig geschrieben und gut in einem Zug zu lesen.Mir persönlich fiel es schwer auf Anhieb zu erkennen von welcher Person aus gerade erzählt wurde, musste mich immer reinfinden.Ein bisschen hat es mich enttäuscht, dass das Treffen mit Jules Adoptivvater nur ganz kurz erwähnt wurde und nur negativ, wo er doch über Google leicht zu finden war. Das Ende war offen und ich wäre gespannt gewesen, was Jule dann erlebt hat und ob sie eine offenere Person geworden ist.

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Wichtiges Thema - mittelmässig erzählt

Von: Monika-Elke

08.03.2022

Das Buch handelt von Zwangsadoption in der DDR. Ein wahnsinnig wichtiges, interessantes und umfangreiches Thema. Bei der erzählten Geschichte hat es bei mir allerdings bis zur Buchmitte gedauert, bis es für mich lesenswert, spannend und auch wirklich interessant wurde. Das lag wohl zumeist am Schreibstil von Lisa Quentin und dem Switchen der Zeiten und Personen, was meiner Meinung nach, besonders am Anfang nicht so gut nachzuvollziehen war.

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Reise in die Vergangenheit

Von: madiko

06.03.2022

ein völlig anders Leben von Lisa Quentin ist eine Familiengeschichte, die viele Fragen aufwirft. "Jetzt habe ich niemanden mehr " ist der erste Gedanke den die Protagonistin Jule nach dem Tod ihrer Mutter hat. beim ausräumen der Wohnung, fand sie Unterlagen, das sie als Kind adoptiert wurde. Ihre Vergangenheit fällt wie ein Kartenhaus zusammen. Eine Freundin ermutigt sie, ihre leiblichen Eltern zu suchen und der Frage nachzugehen warum sie damals adoptiert wurde. Als sie ihre leibliche Mutter trifft erfährt der Leser sehr viel über die DDR Vergangenheit und wie weit die Politik in privates Leben eingreifen kann. man kann nur hoffen, das es nie wieder dazu kommt. Mir hat das Buch recht gut gefallen es ist flüssig geschrieben, aber leider gibt es ein open-end. Fazit : Lesenswert aber mit Schwächen.

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