Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Die sieben Leben des Stefan Heym (Graphic Novel)

Gerald Richter, Marian Kretschmer

(3)
(0)
(0)
(0)
(0)
€ 30,00 [D] inkl. MwSt. | € 30,90 [A] | CHF 40,90* (* empf. VK-Preis)

Mein erstes Graphic Novel Buch und ich bin direkt begeistert von der Gestaltung. Ich bin durch einen Zeitungsartikel auf das Buch gestoßen. Stefan Heym lebte in meiner derzeitigen Wohnstadt und schon war das Interesse geweckt. Der Illustrator Marian Kretzschmer hat verschiedene Techniken angewandt und so die spannende, traurige und interessante Geschichte von Stefan Heym sehr gut visualisiert. Es ist die Biografie von Stefan Heym, der aufgrund seiner Religion mehrfach aus verschiedenen Ländern flüchten musste. Ich kannte Stefan Heym als Schriftsteller, aber die vielen Stationen in seinem Leben waren mir gänzlich unbekannt. Das Buch bzw. die Illustrationen ziehen den Lesenden direkt in die Geschichte. Es gibt eine Doppelseite mit den Fluchtwegen von Stefan Heym. Fast einmal um die Welt und doch kaum irgendwo heimisch geworden. Die Lebensgeschichte wird sowohl von den Bildern als auch von dem beigefügten Texten von Gerald Richter erzählt. Es gibt eine kleine Legende, die erklärt, welche Textebene, wie gekennzeichnet ist und was sie beinhaltet. Dieser Aufbau war mir gänzlich neu, aber durch die Legende leicht nachvollziehbar. Neben den biografischen Daten werden immer wieder geschichtliche Fakten und Daten hinzugefügt, um die Umstände und Begebenheiten besser nachvollziehen zu können. Es lohnt sich das Buch nicht nur einmal zu lesen. Ich habe mir zuerst die Texte durchgelesen und im zweiten Durchlauf die Bilder näher betrachtet. Da ich dann schon wusste, was mich erwartet, konnte ich die Bilder besser auf mich wirken lassen. Alle Bilder sind mit Liebe zum Detail gezeichnet/gestaltet worden. Man entdeckt immer wieder kleine Details, die man beim vorherigen Lesen übersehen hat. Eine beeindruckende Biografie, interessante Texte und unglaublich starke Illustrationen/Bilder, die das Buch, für mich, zum Lesehighlight gemacht haben.

Lesen Sie weiter

Der Name Stefan Heym war mir - warum auch immer - geläufig, jedoch gelesen habe ich von ihm noch nichts ... nach der Lektüre dieser Graphic Novel hat dieser Mann meine unbedingte Hochachtung erlangt! Denn Stefan Heym ist der Mann eines Jahrhunderts, das Deutschland aufs Schlimmste und Beste (?) geprägt hat. 1913 in Chemnitz geboren, fällt er schon früh mit seinen wachen und entlarvenden Texten auf. Ein Gedicht veranlasst die sächsische Regierung den damals noch Helmut Flieg heißenden Heym der Schule zu verweisen, sodass er sein Abitur in Berlin machen muss. Der Aufstieg der Nationalsozialisten zwingt den deutschen Juden zur Flucht nach Prag und später in die Vereinigten Staaten. Immer schreibt er und immer benennt er Fehlverhalten und Wahrheiten - ganz egal unter welchem Schutz er steht. Durch sein Schreiben, seinen Mut und seine Überzeugungen gerät er immer mitten hinein ins historische Geschehen, sei es an der westlichen Kriegsfront bei der Landung der Alliierten am Omaha Beach und als Gerichtsreporter bei den ersten Prozessen gegen deutsche Kriegsverbrecher*innen 1945. Zurück in Amerika erlebt er den wachsenden Rassismus dort und wird vor allem vom Hass gegen den Kommunismus wieder nach Europa gezogen. Dort findet er eine neue Heimat in der neugegründeten DDR - und die wird ihn nicht mehr los, bis er die Eröffnungsrede des ersten Gesamtdeutschen Bundestags 1994 hält. Die Graphic Novel verbindet geschichtliche Fakten und Zusammenhänge mit den LebensStationen Heyms und seiner umfangreichen schriftstellerischen Arbeit. Seine Gedichte, Beobachtungen und Romane finden hier ihren Platz und die Illustrationen verbildlichen die unterschiedlichen Eindrücke und Erlebnisse auf unglaublich kreative und mitreißende Art und Weise. Dabei wechseln sich kraftvoll-ausdrucksstarke und historisch genaue Illustrationen in einem spannenden Mix ab. DIE SIEBEN LEBEN DES STEFAN HEYM ist eine perfekte Graphic Novel für die Oberstufe - den Geschichts- und Deutschunterricht - und überaus beeindruckend auch darüber hinaus zu lesen. Ich möchte sie nicht missen und lege sie euch wärmstens ans Herz!

Lesen Sie weiter

"Die sieben Leben des Stefan Heym" ist ein Werk, das die Grenzen der konventionellen Biografie überschreitet und sich als ein Kaleidoskop aus Historie, Erzählung und visueller Kunst präsentiert. Gerlad Richter und Marian Kretschmer haben ein Buch geschaffen, das nicht nur das Leben einer bemerkenswerten Persönlichkeit verfolgt, sondern auch einen tieferen Einblick in die Wirren des 20. Jahrhunderts bietet. Die Leser, die vielleicht mit dem Namen Stefan Heym nicht vertraut sind, werden durch diese Lektüre eine faszinierende Figur entdecken, deren Leben und Werk untrennbar mit den politischen und sozialen Umwälzungen seiner Zeit verbunden sind. Die Entscheidung, historische Kontexte einzuflechten, mag für manche Leser zunächst überraschend wirken, doch sie erweist sich als kluge Wahl, um die Bedeutung von Heyms Handlungen und die Tragweite seiner Entscheidungen zu verstehen. Die Fluchtgeschichte Heyms, die sich über den Globus erstreckt und von einem Exil ins nächste führt, wird nicht nur als persönliches Schicksal, sondern auch als Zeugnis einer Epoche erzählt, die von politischen Verwerfungen geprägt war. Die visuelle Gestaltung des Buches durch Marian Kretschmer verdient besondere Anerkennung. Die 270 Seiten sind mit großartigen Bildern gefüllt, die die Erzählung ergänzen und vertiefen. Sie verleihen dem Buch eine zusätzliche Dimension und machen es zu einem Gesamtkunstwerk, das sowohl das Auge als auch den Geist anspricht. Für Leser, die sich normalerweise nicht für Biografien begeistern können, bietet dieses Buch einen Zugang, der die Lebensgeschichte Heyms auf innovative und ansprechende Weise vermittelt. Besonders hervorzuheben ist die Integration von Textausschnitten aus Heyms Werken, die geschickt in das narrative Gefüge eingewoben sind. Der "Essay über die Freiheit" sticht für mich dabei als ein Text hervor, der nicht nur literarisch beeindruckt, sondern auch eine zeitlose Botschaft vermittelt, die in unserer heutigen Gesellschaft von besonderer Relevanz ist. Dieses Buch ist somit nicht nur eine Hommage an einen großen Schriftsteller, sondern auch ein Kommentar zu den Themen Freiheit und Menschlichkeit, die in jeder Generation neu verhandelt werden müssen.

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.