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Rezensionen zu
Etwas verborgen Schönes

Arne Jensen

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Lili räumt auf

Von: niwibo

10.05.2024

„Wenn man dem Herzen keinen Raum gibt, stirbt es.“ Uckermark, 2022: Ein altes Gutshaus nicht weit vom Nirgendwo entfernt, mitten im Juli. Die Neunzigjährige Ottilie Rabe versammelt ihre weit verzweigte Verwandtschaft, um ihren Nachlass zu regeln. Doch das Treffen reißt alte Wunden auf. Vor allem will sie einem blinden Fleck in ihrer Erinnerung nachgehen. Denn Ottilie hat über Jahrzehnte etwas verheimlicht, und das ist so ungeheuerlich, dass es ihrer aller Leben für immer verändern wird. Berlin, 1944: Ein hochrangiger Gestapo-Offizier wird tot in seiner Wohnung aufgefunden, er wurde mit einem Hammer erschlagen. Der ermittelnde Kriminalrat Werner Beltheim steht unter großem Druck, den Fall rasch aufzuklären. Dringend tatverdächtig ist die Tochter des Toten, die neben ihm auf einem Hocker sitzt. Ihr Name ist Ottilie Rabe … Wieder ein Roman, welcher in zwei Zeitebenen spielt. Solche Bücher lese ich sehr gerne und auch bei dieser Geschichte zieht die Handlung beider Zeiten den Leser direkt in den Bann. Ein Buch, welches von Anfang an mit Geheimnissen aufwartet, die sich um die Familienmatriachin Ottilie, von allen Lilli genannt, drehen, und die sie seit ihrer Kindheit hütet. Nun ruft sie zu einem Familientreffen auf einem alten Gutshof in der Uckermark auf und alle kommen. Fast Fremde, die sich noch nie oder nur selten im Leben gesehen haben Lilli räumt auf, im wahrsten Sinne des Wortes.

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Als ich das Buch das erste Mal sah, war ich gleich in dieses Cover verliebt. Ich mag die Sepia-Farbgebung sehr und die Frau auf dem Einband sieht, obwohl man sie nur von hinten sieht, stark und entschlossen aus. Es ist irgendetwas an ihrer Haltung, die mich beeindruckt. Wer war es? Ottilie Rabe ist gerade ein Teenager, als ihr Vater, ein Gestapo Offizier, 1944 ermordet in seiner Wohnung gefunden wird. Einzige Tatverdächtige ist Tochter Ottilie, diese hat jedoch keine Erinnerungen mehr. Sie weiß nur, dass sie neben ihrem toten Vater auf dem Hocker saß, voll mit seinem Blut. Was geschehen war, das weiß sie nicht. Dennoch wird sie verurteilt. Es kann doch nur sie gewesen sein. 2022. Ottilie Rabe ist über 90 und sie hat sich in den Kopf gesetzt, ein altes Gutshaus in der Uckermark zu kaufen. Als Enkelin Nairi davon erfährt, kann sie es nicht fassen, denn dieses Gutshaus ist mit schrecklichen Erinnerungen für Oma Lili verbunden. Dieses Gutshaus war ein KL, ein Konzentrationslager für schwer erziehbare Mädchen und Lili hat dort ihre Strafe am Mord ihres Vaters abgesessen. Aber Lili lässt sich nicht abbringen. Sie kauft dieses Haus, um daraus etwas Schönes zu machen und sie kauft es für sich. Sie muss da noch mit etwas abschließen, und der Erwerb dieser Immobilie soll ihr dabei helfen. Was ist es denn nun? Das war ein richtig guter, vielschichtiger Roman. Und ich kann gar nicht so genau definieren, was es denn nun war. Es war Historie, Familiendrama, Krimi, Sozialstudie und Liebesroman in einem. Von allem so ein wenig, aber nichts so ganz. Es war durchweg spannend geschrieben und ich wollte schon wissen, was denn nun geschieht. Dabei gliederte sich die Handlung in 2 Stränge. Einmal die Handlung in der Vergangenheit, die allerdings nicht linear erzählt wurde. Die Handlung sprang immer hin und her, aber durch die Zeitangaben, die ein Kapitel stets einläuteten, wusste man immer, wo man sich in der Geschichte befand. Dann war da die Handlung rund um den Gutshof-Kauf und der Familienzusammenführung. Da, muss ich gestehen, war es manchmal etwas langatmig, und man blickte nicht sofort, wohin sich die Reise entwickelt. Ich tat mir auch ein wenig mit all den vielen Protagonisten schwer. Immer wieder musste ich nach vorne blättern und im Stammbaum nachschauen, wer wie miteinander verwandt war. Aber irgendwann bekam ich das dann auf die Kette und es wurde ein kurzweiliger Roman mit Tiefgang und Sinnfrage. Gut, aber Ich habe den Roman gerne gelesen und in Ottilie bekam ich eine charismatische Protagonisten, die stets entschlossen ihren Weg gegangen ist. Dennock möchte ich Abstriche machen. Es war mir zu „wuselig“ so viele Protagonisten in einem Buch haben mich dann ab und an doch an meine Grenze gebracht und ich habe das Buch dann nicht in einem Zug lesen können, weil es kein Buch für nebenbei ist. Der Roman forderte meine Aufmerksamkeit und die habe ich ihm gerne gewidmet. Von mir gibt es 4 Eselsöhrchen und eine Leseempfehlung. Anspruchsvoll, aber voller Gefühl ist dieses Buch. Ein Buch voller Lebenssinn, Abschluss, Versöhnung und der Gewissheit, am Ende ergibt immer alles einen tieferen Sinn und Zusammenhang. Alles ist am Ende für irgendwas gut.

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