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Rezensionen zu
Ich war zu jung, um zu hassen. Meine Kindheit in Auschwitz

Lidia Maksymowicz, Paolo Rodari

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Wichtig und berührend

Von: _meetmybooks_

28.03.2024

Die Geschichte von Lidia Maksymowicz liegt mir sehr am Herzen, weil ich sie letztes Jahr schon mal in einem Zeitzeugengespräch mit ihr hören durfte. Damals hat sie uns ihr Buch ans Herz erlegt, was im Januar erschienen ist. Mir war also klar, ich MUSS dieses Buch lesen. Es war mir total wichtig, das Gehörte nochmal zu lesen und die ganzen Emotionen zu verarbeiten. Ihre Geschichte hat mich von der ersten Sekunde an berührt. Letztes Jahr wie heute. Ich weiß noch, wie meine Tränen geflossen sind. Dieses mal war es ein fetter Kloß in meinem Hals. Lidia ist so eine starke Frau. Der Holocaust hat ihr ganzes Leben geprägt, über ihren Werdegang bestimmt, sie lange Zeit von ihren Liebsten getrennt. Es ist unglaublich und wunderschön, dass Lidia ihre Mutter nach so vielen Jahren lebend wieder gefunden hat. Die Geschichte der beiden ist so ergreifend, traurig und schön. Paolo Rodari hat Lidias Geschichte wirklich gut aufgeschrieben. Ich finde, er ist der Wichtigkeit des Themas absolut gerecht geworden. Zudem war der Schreibstil oft auch poetisch, was mir sehr gut gefallen hat. Das Buch hat die perfekte Länge, spricht die wichtigsten Aspekte an und regt zum Erinnern an. Es lässt sich einiges aus dem Buch für die Zukunft mitnehmen und ist ein sehr gutes Mahnmal. Ich kann nur empfehlen, die Geschichte von Lidia zu lesen, weil sie wirklich unglaublich berührend und vor allem wichtig ist.

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"Ich war zu jung, um zu hassen: Meine Kindheit in Auschwitz" ist ein zutiefst bewegendes Buch, das die unglaubliche Überlebensgeschichte von Lidia Maksymowicz, einer der jüngsten Insassinnen des Konzentrationslagers Auschwitz, einfühlsam erzählt. Zusammen mit dem Journalisten Paolo Rodari gelingt es Maksymowicz, ihre Erinnerungen an die schrecklichen Ereignisse ihrer Kindheit in Auschwitz aufzuzeichnen und dem Leser einen erschütternden Einblick in das Grauen der Holocaust-Zeit zu geben. Das Buch beschreibt die unglaubliche Tapferkeit und Widerstandsfähigkeit der kleinen Lidia, die trotz der unvorstellbaren Grausamkeiten, denen sie ausgesetzt war, niemals den Glauben an das Gute verlor. Ihre Geschichte ist geprägt von Mut, Liebe und dem unerschütterlichen Willen zum Überleben. Die Autoren zeigen auf beeindruckende Weise die Schrecken des Holocausts durch die Augen eines unschuldigen Kindes. Sie zeichnen ein erschütterndes Bild von Lidias Leidensweg, aber auch von den kleinen Momenten der Menschlichkeit, die selbst in der dunkelsten Zeit des Holocausts existierten. Besonders bemerkenswert ist die eindringliche Sprache des Buches, die es dem Leser ermöglicht, sich mit Lidia zu identifizieren und ihre Emotionen hautnah zu spüren. Die Kombination aus Lidias persönlichen Erinnerungen und den einfühlsamen Kommentaren von Paolo Rodari schafft eine intensive und berührende Leseerfahrung. "Ich war zu jung, um zu hassen" ist mehr als nur ein historisches Dokument. Es ist ein wichtiges Zeugnis für die Menschlichkeit und ein Aufruf zum Nachdenken über die Folgen von Hass und Intoleranz. Lidia Maksymowicz' Geschichte ist ein Mahnmal gegen das Vergessen und eine inspirierende Erinnerung daran, dass selbst in den dunkelsten Zeiten Hoffnung und Liebe existieren können.

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„Der Fehler vor der Einrichtung der Lager? Worten ein Bürgerrecht zu verleihen, die eine jede Logik entbehrende Feindseligkeit transportierten, aber urplötzlich legitim schienen. Und heute wieder! Wieder dulden wir Worte, die nach Hass, nach Spaltung, nach Abrechnung schmecken. Wenn ich sie aus dem Mund von Politikern höre, nimmt es mir den Atem. Hier, in meinem Europa, in meinem Zuhause, wieder jene schrecklichen Worte. Und gerade jetzt, in Zeiten wie diesen, kann die Dunkelheit jederzeit erneut über uns hereinbrechen. Vergessen wir das nie.“ (S. 23f.) Das sind die klaren und in ihrer Deutlichkeit beeindruckenden Worte von Lidia Maksymowicz, die gemeinsam mit dem italienischen Schriftsteller Paolo Rodari ihre Lebensgeschichte in „Ich war zu jung, um zu hassen“ (übersetzt von Victoria Lorini) niedergeschrieben hat. Als Tochter einer belarussischen Partisanin wurde Lidia im Alter von drei Jahren nach Auschwitz deportiert und überlebte das Vernichtungslager nur (so paradox das klingt), weil sie von Josef Mengele für seine Experimente ausgewählt wurde. Anderthalb Jahre pures Grauen, die Trennung von ihrer Mutter, Hunger, Krankheit, allgegenwärtiger Tod – Lidia hatte die schlimmste Kindheit, die sich vorzustellen man eigentlich gar nicht im Stande ist. Und entgegen aller Vorhersagen, sie werde das Erlebte sicher vergessen, weil sie noch so jung war, erinnert sie sich erschreckend genau. Sie schildert das Erlebte zwar nicht chronologisch, sondern eher in Erinnerungsfetzen und einzelnen Episoden – das macht ihre Geschichte aber nicht weniger eindringlich, im Gegenteil. Gerade die kindliche Sicht auf die unmenschlichen Verbrechen im Konzentrationslager Auschwitz lassen einem beim Lesen den Atem stocken. Es ist eine unermesslich schlimme Geschichte und dabei ist es gerade heute so wichtig, dass sie erzählt wird. Lidia erzählt darüber hinaus auch, wie ihr Leben nach dem Lager für sie weiterging. Auch diese Abschnitte haben mich sehr betroffen gemacht, denn sie erzählen von einem kleinen Mädchen, das verlernt hat zu leben und darauf geeicht ist, zu überleben. Sie erzählen auch von der Suche nach der eigenen Identität und nach ihrer leiblichen Mutter, die Auschwitz in einem der letzten Todesmärsche verlassen musste. Lidias Geschichte sollte unbedingt gelesen werden – gerade jetzt, gerade heute. Als eine der letzten lebenden Zeitzeug*innen kann sie uns daran erinnern, was war und was niemals wieder sein darf. Meine einzige kleine Kritik an der deutschen Ausgabe ist ihr Titel: Aus „La bambina che non sapeva odiare“ (sinngemäß: Das Mädchen, das nicht hassen konnte) wird „Ich war zu jung, um zu hassen“. Und dieser Titel trifft es eigentlich nicht, denn Lidia betont wiederholt, dass sie bis heute keinen Hass empfindet, weil Hass für sie eine destruktive Emotion ist, die nichts als Leid bringt – vielmehr konzentriert sie sich darauf, zu mahnen und zu erinnern. Und das macht sie zu einer unglaublich starken Frau und einer beeindruckenden Persönlichkeit.

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Die kleine Luda lebt schon eine ganze Weile im Wald. Sie kann sich nicht so recht an ein richtiges Zuhause erinnern. Doch es gefällt ihr im Wald gut. Wenn sie nur nicht immer vor den Deutschen davonlaufen müssten. Ihre Eltern sind Partisanen in Belarus. Sie wollen weder einen kommunistischen noch einen faschistischen Staat unterstützen. Sie wollen einfach frei sein. Und dafür setzen sie sich mit aller Kraft ein, riskieren ihr Leben. Ludas Vater ist schon eingezogen worden, als sie und ihre Mutter gefangengenommen werden und nach Birkenau kommen. Auch ihre Großeltern sind dabei, sie werden aber gleich nach der schrecklichen Zugfahrt vergast. Mutter und Tochter werden getrennt, dabei ist Luda erst drei Jahre alt. Am schlimmsten für sie sind die Besuche Mengeles in ihrer Baracke, da versteckt sie sich immer so schnell sie kann. Denn wen er für seine Versuche auswählt wird, kehrt entweder gar nicht oder fast tot zurück. Am Ende ist Luda das Kind, das Ausschwitz am längsten überlebt. Sie verbringt dreizehn Monate dort, bis das Konzentrationslager von den Russen befreit wird. Doch sie kann ihre Mutter nicht finden. Dem kleinen Mädchen wird gesagt, dass ihre Mutter tot ist. Knapp fünf Jahre alt, hat dieses Mädchen Schlimmeres erlebt als der gewöhnliche Mensch in seinem ganzen Leben. Wie kann das Leben nach einer solchen Erfahrung weitergehen? Wie wirkt sich das Erlebte auf diesen kleinen Menschen aus? Vor allem aber, wird sie ihre eigentliche Familie jemals finden? Dieses berührende Buch ist ungeheuer wichtig. Sprachlich brillant, geben Wortbilder und Gedankenfetzen sehr gut das Erleben dieses kleinen Kindes an einem furchtbaren Ort wider. Sehr interessant ist auch Ludas weitere Lebensgeschichte, die zur Lidia umgetauft wird. Ihre Gefühle und Gedanken als Überlebende werden sehr gut geschildert; das Bedürfnis Essen aufzubewahren, das Loch der Sehnsucht nach ihrer Mutter im Herzen, das Einleben als verschrecktes Kind in einem neuen Zuhause. Fazit: Dieses Buch ist sehr lesenswert und erzählt von einer wichtigen und schrecklichen Erfahrung, die nicht vergessen werden darf. Sehr empfehlenswert!

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