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Rezensionen zu
1984

George Orwell

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Ein absoluter Klassiker: 1984 von George Orwell ist 1949 erschienen und neu übersetzt worden von Gisbert Haefs; erschienen im @manesse.verlag 💕 . "George Orwell zu lesen heißt, sich mit grundlegenden Fragen zu konfrontieren." (aus dem Nachwort) . Dieser Roman lag schon länger auf meinem SuB und ich frage mich im Nachhinein, warum. Die 395 Seiten sind zwar nicht ohne und gerade der Mittelteil zieht sich etwas aber insgesamt war das eine wirklich faszinierende und sehr beeindruckende Dystopie! 🌸 . Aber worum gehts eigentlich: Es ist 1984 und wir begleiten Winston, der Mitarbeiter im Ministerium der Wahrheit ist und im Übetwachungs- und Gleichschaltungsstaat Ozeanien, überwacht vom 'Grossen Bruder' lebt. Eigenes Denken, Individualität oder gar persönliche Freiheiten sind nicht nur nicht erwünscht, sondern verboten. Kontrolliert wird dies durch dauerhafte Überwachung und tägliche Hass-Minuten. Von klein auf werden Spitzel erzogen und wer gegen den Großen Bruder ist, der verschwindet nicht selten auch einfach. Um das eigenständige Denken zu erschweren, wird die Sprache reduziert und auf ein Minimum an Wörtern reduziert, 'Neusprech' ist die neue Sprache. Doch dann verliebt sich Winston in eine Kollegin, doch auch Gefühle sind verboten... . Ich bin wirklich begeistert und möchte die Längen in der Mitte und das für mich etwas unbefriedigende Ende außen vor lassen und vielmehr die Idee und Umsetzung dieser Geschichte in den Vordergrund rücken. 1949 einen solchen Roman zu schreiben finde ich wirklich beachtlich und es gibt einige Parallelen zur heutigen Zeit, die wirklich erschreckend sind. Die Einführung von 'Neusprech' mit der Absicht, die Wörter so zu reduzieren und einfach zu halten, dass eigenständiges (Weiter)Denken nicht mehr möglich sein wird, ist eine so faszinierende Idee aber auch wirklich erschreckend. Ich fand das Buch wirklich lesenswert aufgrund der zugrundeliegenden Idee. Wirklich beeindruckend!

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Ein dystopischer Klassiker

Von: eschenbuch

04.07.2021

Inhalt: In einer Welt, in der der Große Bruder durch Teleschirme alles sieht und jeder Mitmensch ein potenzieller Denunziant ist, versucht Winston Smith seine Nische zu finden. Er ahnt, dass nicht alles so ist, wie die Sozialistische Partei Englands (kurz: Engsoz) es behauptet, doch wirklich greifen kann er diese Gedanken nicht. Auch, wem er wirklich vertrauen kann, ist unklar. Dies ändert sich, als Winston Julia trifft, wodurch sein Leben eine unerwartete Wendung nimmt… Persönliche Meinung: Der dystopische Klassiker „1984“ ist das bekannteste und vielzitierteste Werk von George Orwell. Orwell behandelt hier, beeinflusst von den diktatorischen Regimen seiner Zeit, in einer Art Zukunftsvision die Strukturen des totalitären Einparteienstaates „Ozeanien“. Diesen erleben die Leser*innen aus der Perspektive von Winston Smith, einem Angestellten des Ministeriums für Wahrheit (das Ministerium ist dafür zuständig, in medialen Erzeugnissen die Vergangenheit umzuschreiben, sodass sie den gegenwärtigen Bedürfnissen der Partei entspricht und eine gültige „Wahrheit“ geschaffen wird). Viele Kerngedanken, die Orwell in „1984“ einbaut, finden sich bereits in „Farm der Tiere“. So decken beide verschiedene Macht- und Repressionsmechanismen eines totalitären Staats wie z.B. Manipulation, psychische/physische Gewalt und Propaganda auf. Dabei geht „1984“ aber noch einige Schritte weiter als „Farm der Tiere“. Die Mechanismen sind ausgefeilter, in einen größeren (Staats)Zusammenhang eingebettet und stärker darauf bedacht, das Individuum zu brechen und das kollektive Gedächtnis systematisch zu vereinheitlichen. Wie z.B. der alltägliche „Zwei Minuten Hass“, um nur ein Beispiel zu nennen: Durch eine zweiminütige Videosequenz soll mithilfe eines akustisch-visuellen Primings der Hass auf den Staatsfeind Nummer 1 gesteigert und die Bindung an die Engsoz erhöht werden. Selbst reflektiertere Menschen, wie Winston Smith, erliegen den infernalischen Lauten und beginnen zu hassen. Auf bedrückende Art faszinierend ist "1984" vor allem aufgrund des Überwachungsstaates "Ozeanien". Dieser ist total, dringt ins Innerste der Lebenswelt vor. In der Welt von "1984" ist nichts mehr privat. Alles, selbst das Ich und seine Gedanken, ist öffentlich und Nischen existieren nicht. Auch in die Sprache greift das Regime in Form von „Neusprech“ ein: Der Wortschatz soll drastisch reduziert, Wörter in ihrer Bedeutung eingeschränkt und durch prägnante Neologismen ersetzt werden, sodass man sich mit einer minimalistischen Anzahl von Begriffen verständigen kann, wodurch letztlich die Freiheit des Denkens vollends verhindert werden soll (ausführlicher thematisiert Orwell „Die Prinzipien von Neusprech“ im Anhang, was aus linguistischer Sicht interessant ist. Die deutsche Übersetzung von Gisbert Haefs ist übrigens sehr gut gelungen und fängt „Neusprech“ gut ein). „1984“ ist im Vergleich zu „Farm der Tiere“ ausufernder, weniger pointiert und handlungsstrukturell nicht so stark durchkomponiert. Dadurch zieht sich die Handlung stellenweise; andererseits werden durch die ausführlichen Beschreibungen die Repressionsmechanismen des Staats eindrücklich und deutlich, sodass das Gefühl der Beklemmung von Seite zu Seite steigt.

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Nachdem mir "Farm der Tiere" von George Orwell gut gefallen hatte, entschloss ich mich kurzerhand mit seinem zweiten Klassiker der Weltliteratur weiterzumachen: 1984. 🌀 Unumstritten ist das Setting, welches Orwell hier geschaffen hat, sehr bedrückend. Die Welt ist in drei Supermächte aufgeteilt, bestehend aus Ozeanien, der unser Hauptprotagonist Winston angehört, Eurasien und Ostasien. Kontrolliert wird der Staat durch einen alles überwachenden "Großen Bruder". Wohnungen und Einrichtungen sind mit sogenannten Monitoren ausgestattet, welche die Bürger nicht nur filmen sondern auch dauerhaft abhören. Selbst in der Öffentlichkeit muss man an jeder Stelle mit versteckten Mikrofonen rechnen. Parteikritisches Verhalten wird unverzüglich geahndet, so etwas wie eine Opposition gibt es nicht. Alles wird kontrolliert und sogar die Vergangenheit umgeschrieben, so dass es real existierende Menschen, die in Ungnade gefallen sind und daher aus der Gesellschaft entfernt wurden, auch offiziell nie gegeben hat. 😳 In diesem totalitären Gefüge verliebt sich Winston eines Tages in Julia, ein sehr parteitreues Mädchen. Doch da Partnerschaften allein der Fortpflanzung dienen und Leidenschaft vom Gebot, voll und ganz dem System dienlich zu sein, ablenken könnte, versuchen die beiden Ihre Zuneigung bestmöglich zu verstecken. Es beginnt eine Zeit mit Versteckspielen und innigen Begegnungen. Doch den Augen des großen Bruders entgeht nun mal nichts... 👀 Das Buch ist in drei Teile gegliedert. Der erste Teil beschäftigt sich mit der Organisation des Staates, der zweite hauptsächlich mit der Liebesgeschichte zwischen Winston und Julia. Der dritte Teil ist drastisch. Die beschriebene Welt ist eine erschreckende, gerade wenn man sieht wie bereitwillig sich Menschen heutzutage Monitore oder "Abhörgeräte" in ihre Wohnungen stellen. George Orwell schafft einmal mehr das Bewusstsein dafür, dass eine solche Gesellschaft durchaus kein Produkt der Fantasie eines Autors bleiben muss. 😯 Im Nachwort zu "1984" 👁 gibt es neben weiteren Auszügen aus einzelnen Essays des Autors direkte Vergleiche und Überlegungen des Schriftstellers Mirko Bonné zum heutigen Weltgeschehen, sowie seine persönliche präzise Analyse der Geschichte um Winston und Julia.

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1984

Von: kleinebuecherwelt

26.03.2021

1984 ist erschreckend und hat eine Sogwirkung, die bis zum Schluss immer stärker wird. Im Vergleich zu anderen Dystopien ist 1984 viel ruhiger und kommt ohne viel Action aus, ist dafür aber um einiges tiefgründiger. Es regt nämlich zum Nachdenken an und viele Stellen lassen einen sprachlos zurück, weil man Parallelen zur heutigen Zeit und politischen Situation anderer Länder findet. Das macht das Buch sehr aktuell, obwohl es im Jahr 1949 erschienen ist. Gerade das macht es aber so interessant, weil George Orwell ohne es damals zu wissen, in 1984 Vorhersagen über die Zukunft trifft. Winston als Hauptperson ist sehr interessant, weil er vieles hinterfragt und sich ständig über neue Dinge Gedanken macht. Dadurch entwickelt er sich langsam zum stillen Rebell gegen das System. Diese Entwicklung zu verfolgen ist sehr spannend. Die Liebesgeschichte zu Julia finde ich leider weniger packend, weil sie sich sehr plötzlich entwickelt und meiner Meinung nach nicht ganz klar wird, warum sie sich ineinander verlieben. Da diese aber nicht im Fokus steht, hat mich das nicht gestört. Große Gefühle hätten aber auch nicht zu dem Buch gepasst, weil es eine düstere Atmosphäre hat und gerade diese Kälte, die es ausstrahlt, die Folgen der Diktatur verdeutlicht und einem neben den interessanten Gedankengängen unter die Haut geht. Außerdem habe ich die Bezüge zum Thema Sprache sehr interessant gefunden. George Orwell zeigt in 1984 nämlich, wie viel Macht Sprache besitzt und wie sehr sie unser Denken, unsere Freiheit und unsere Kreativität beeinflusst. Es lohnt sich zudem das Nachwort zu dem Roman durchzulesen, weil es verdeutlicht, was für ein wichtiges und bedeutsames Werk 1984 ist und warum es als Vorreiter aller Dystopien gilt. Fazit: Eine erschreckende Dystopie, die zum Nachdenken anregt und viel Aktuelles beinhaltet.

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