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SPECIAL zu Catherine Robertson

Catherine Robertson über »Wo bleibt denn nun mein Happy End?«

Happy End gesucht

Darrell ist Mitte dreißig, Schriftstellerin – und Witwe. Nach dem Tod ihres Mannes hat sie das Gefühl, dass ihr Happy End irgendwie doch keins war. Also beschließt sie, in London, der unromantischsten Stadt der Welt, ein neues Leben zu beginnen. Sie mietet sich ein kleines Gartenhaus und verbringt ihre Tage im Café an der Ecke. Eigentlich ist sie ganz zufrieden, doch plötzlich erscheint der gut aussehende Markus auf der Bildfläche. Und nicht nur er. Gibt es vielleicht doch noch ein Happy End für Darrell?

Interview mit Catherine Robertson

Darrell, die Protagonistin Ihres Romans, schreibt Liebesromane und ist selbst eine leidenschaftliche Leserin. Manchmal taucht sie in diese Welt ab, ohne noch mitzubekommen, was um sie herum passiert.
Was für eine Bedeutung hat das Lesen für Sie?

Catherine Robertson: In einer Szene sagt Darrell, dass sie sich ohne ein Buch in der Hand nicht richtig angezogen fühlt, und im Grunde bin ich das, die da spricht. Ich lese in jeder freien Minute. Wenn kein Buch zur Hand ist, lese ich irgendetwas mit Buchstaben drauf, was ich eben gerade finden kann. Ich greife sogar auf die Rückseiten von Cornflakes-Packungen zurück. Ich fürchte, ich gebe mehr Geld für Bücher als für Kleidung aus. Wie viele Bücher ich besitze? Ich habe mich noch nicht getraut, sie zu zählen. Mein Mann mosert immer: Wozu brauchst Du die denn alle? Ich könnte ihm antworten, dass Bücher wie Sauerstoff sind, aber dieser Mann liest in den Sommerferien einen Roman und den Rest des Jahres Zeitschriften übers Fahrradfahren. Deswegen versteht er auch nicht, dass ich nichts um mich herum wahrnehme, wenn ich lese, auch nicht schluchzende Kinder, herunterfallendes Geschirr oder jemanden, der meinen Namen ruft. Wenn Du in ein Buch eintauchst, verschwindet die Welt um dich herum. Das ist für den Leser magisch – und höchst langweilig für jeden anderen.
Darrell ist mit Mitte dreißig schon Witwe. Mit dem Tod ihres Mannes sind all ihre Träume zerplatzt, aber sie will sich nicht mit ihrem Schicksal abfinden. Wie wichtig glauben Sie ist es, an seinen Träumen festzuhalten? Und wie schafft man es nach einem so schweren Schicksalsschlag?
Catherine Robertson: Das Schwierigste für Darrell ist, ihre und Toms gemeinsamen Pläne und Wünsche aufzugeben. Sie fühlt sich, als sei sie vom Kurs abgekommen und würde ziellos herumtreiben. Sie muss nun einen neuen Kurs für sich alleine festzulegen, ohne Tom. Ich glaube, wenn man jemanden verliert, den man liebt, kann die Intensität der Beziehung einem weiterhin Widerstandskraft und einen Sinn geben. Darrell überlegt sich also, was Tom ihr gewünscht hätte – und das gibt ihr den Mut, die richtigen Entscheidungen zu treffen und ihren eigenen Träumen zu folgen.
In London trifft Darrell auf Markus, der zu perfekt ist, um wahr zu sein. Er scheint einem ihrer Romane entsprungen. Glauben Sie, dass ein Mann zu perfekt sein kann für das wirkliche Leben? Wie findet man heraus, ob er der Richtige ist?
Catherine Robertson: Markus erfüllt ohne Zweifel alle Kriterien für den perfekten romantischen Held – er ist adelig, hübsch und sexy. Er hat außerdem das Selbstbewusstsein und den Charme des Alphatiers. Aber es war mir auch wichtig, dass er Schwächen hat, sonst wäre er ja kein menschliches Wesen. Also ist er launisch, oberflächlich und eitel – und alles, was er tut, macht er zunächst einmal für sich. Aber etwas ganz Anderes macht ihn dann wieder zu einem ziemlich perfekten Mann: er hat nämlich die Selbsterkenntnis, all diese Schwächen offen und mit Humor zuzugeben.
Wenn ich irgendeinen Tipp für das richtige Leben habe, dann der: Die Taten eines Mannes sagen mehr als seine Worte oder sein Aussehen. Wenn es immer nur um ihn geht, dann genieß, solange es geht. Aber mach um Himmels willen keine langfristigen Pläne mit ihm.
»Wo bleibt denn nun mein Happy End?« ist Ihr erster Roman. Sie haben zusammen mit ihrem Mann ein eigenes Unternehmen und geben Seminare für angehende Unternehmer. Wie sind Sie auf die Idee gekommen, einen Roman zu schreiben, und wann haben Sie die Zeit dazu gefunden?
Catherine Robertson: Ich habe beschlossen, das Buch zu schreiben, weil mir plötzlich klar wurde: Jetzt oder nie! Ich hatte mich erkundigt, und ich wusste, dass es Jahre dauern könnte, bis ich einen Verlag finden würde. Um ehrlich zu sein, habe ich keine Ahnung, wie ich das hinbekommen habe. Meine Kinder waren zum Glück alt genug, um sich einigermaßen selbst zu beschäftigen, also konnte ich mir am Wochenende Zeit freischaufeln. Ich schrieb acht bis zehn Stunden pro Woche, ungefähr sechs Monate lang, und ich war die ganze Zeit fix und fertig! Aber als ich einmal angefangen hatte, gab es nur noch zwei Möglichkeiten: Aufgeben oder Gas geben. Ich gebe zu, manchmal habe ich damit geliebäugelt aufzugeben. Aber eine gute Mischung aus Versagensangst und ein paar Gläschen Wein hier und da motivierten mich weiterzumachen.
Wer durfte Ihren Roman zuerst lesen?
Catherine Robertson: Meine Freundin Brownen Evans. Als ich sie kennenlernte, war sie eine leitende Angestellte im Marketingbereich. Ich war ganz schön überrascht, als ich herausfand, dass sie noch dazu eine aufstrebende Schriftstellerin war. Bron ist beängstigend klug und extrem freimütig – also die perfekte Person für ein ehrliches Feedback. Was es mir natürlich nicht einfacher machte, auf ihr Urteil zu warten. Zum Glück mochte sie mein Buch, und ich werde ihr immer für Ihre Unterstützung dankbar sein.