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Françoise Frenkel

Nichts, um sein Haupt zu betten

(3)
Taschenbuch
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Die Geschichte der jüdischen Buchhändlerin Françoise Frenkel, die achtzehn Jahre lang die erste französische Buchhandlung in Berlin leitete, 1939 durch das besetzte Frankreich floh und sich 1943 in die Schweiz retten konnte. Knapp siebzig Jahre nach seiner Veröffentlichung in einem kleinen Genfer Verlag wurde dieses außergewöhnliche Buch in Frankreich zufällig auf einem Flohmarkt wiederentdeckt und ist mit einem Vorwort von Patrick Modiano erstmals auf Deutsch erschienen.


Aus dem Französischen von Elisabeth Edl
Originaltitel: Rien où poser sa tête
Originalverlag: Editions Gallimard
Mit Vorwort von Patrick Modiano
Taschenbuch, Broschur, 288 Seiten, 11,8 x 18,7 cm, 18 s/w Abbildungen
ISBN: 978-3-442-71608-1
Erschienen am  12. February 2018
Lieferstatus: Dieser Titel ist lieferbar.

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Rezensionen

Authentische, unverfälschte Erinnerungen einer Menschenfreundin

Von: Sigismund von Dobschütz/Buchbesprechung

15.06.2018

Erinnerungen an ein früheres, gefahrvolles Leben in Deutschland zu Zeiten des Nazi-Regimes – die meisten erst Jahrzehnte später mit zeitlichem Abstand von jüdischen Emigranten oder politisch Verfolgten als Buch veröffentlicht – kennen wir unzählige. Etwas ganz anderes sind die Erinnerungen der polnischen Jüdin Françoise Frenkel (1889-1975), die nach ihrer erst im dritten Versuch geglückten Flucht von Frankreich in die Schweiz in den unmittelbar nachfolgenden Monaten am Ufer des Vierwaldstätter Sees ihre Erlebnisse niederschrieb. Diese Aufzeichnungen erschienen bereits 1945 in einem Schweizer Verlag – und gerieten in Vergessenheit. Erst 70 Jahre später wurde ein Exemplar dieser französischsprachigen Originalausgabe auf einem Trödelmarkt in Frankreich wiederentdeckt und 2015, ergänzt um ein sehr persönliches Vorwort von Nobelpreisträger Patrick Modiano sowie zahlreiche Fotos, erneut veröffentlicht. Die deutsche Übersetzung erschien erstmals im Sommer 2016 unter dem Titel „Nichts, um sein Haupt zu betten“ und nun im Februar 2018 als Taschenbuch im btb-Verlag. Françoise Frenkel, die eigentlich Frymeta Idesa Frenkel hieß, verließ einst ihre polnische Familie im Landkreis Lodz, um in Paris zu studieren. Aus Liebe zur französischen Kultur, Sprache und Literatur eröffnete sie 1921 eher zufällig in Berlin eine Buchhandlung mit ausschließlich französischsprachigen Zeitungen und Büchern. Bald entwickelte sich die Buchhandlung zu einem Treffpunkt französischer Schriftsteller auf Leserreise und intellektuell gebildeter Deutscher. Frenkel hatte sich in wenigen Jahren in Berlin einen Namen als Botschafterin französischer Kultur gemacht. Die Schilderung ihrer Berliner Jahre zwischen 1921 und 1939, jener Jahre der schrittweisen politischen Veränderung in der einst so weltoffenen Reichshauptstadt, ist auf eine Art ebenso faszinierend wie die nachfolgenden Schilderungen ihrer Jahre des Exils erschütternd sind. Im August 1939 sah sich Frenkel nach zunehmender Behinderung durch die Nazis gezwungen, in Berlin alles aufzugeben, mit nur wenigen Koffern erst nach Paris und nach dessen deutscher Besetzung in den Süden nach Nizza zu fliehen. Als auch dort die Razzien durch das kollaborierende Vichy-System zunahmen, wurde sie von französischen Bekannten in wechselnden Verstecken, in Hinterzimmern und sogar einem Kloster verborgen, bis ihr endlich 1943 die Flucht in die Freiheit gelang. Die Aufzeichnungen Frenkels, unmittelbar nach gelungener Flucht verfasst, leben von ihrer Authentizität. Da wird nichts verfälscht, nichts aus späterer „Besserwisserei“ tendenziös dargestellt. Diese Jahre der Heimatlosigkeit mit schließlich dreimaligem Fluchtversuch schildert Frenkel sehr bewegend in allen Einzelheiten. Sie beschreibt tagebuchartig ihre Ängste in den Nächten, ihre Selbstmordgedanken, aber auch ihre Träume und Hoffnungen auf Friedenszeiten. Sie charakterisiert Franzosen als „Menschen guten Willens“, die ihr behilflich waren, auch die teils selbstlosen, teils windigen Fluchthelfer, aber ebenso die Beamten, Polizisten, Milizen und andere Kollaborateure. Wir lernen diese Menschen mit ihren Stärken und Schwächen kennen. Frenkel schildert den alltäglichen Verlauf eines Lebens auf der Flucht oder im Verborgenen, wie es damals in Frankreich für ausländische und erst recht für jüdische Flüchtlinge Alltag war. Das Buch „Nichts, um sein Haupt zu betten“ bewegt auch noch nach 70 Jahren seine Leser, da es eine authentische und unverfälschte Schilderung jener Jahre ist.

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Wer war Francoise Frenkel?

Von: Visal

03.05.2018

Francoise Frenkel war eine Bücherliebhaberin und Autorin. Sie stammt aus einer polnischen jüdischen Familie. Nachdem sie in Paris Literaturwissenschaft studierte, eröffnete sie 1921 mit ihrem Mann „La Maison du Livre francais“ die erste französische Buchhandlung in Berlin. Doch 1939 flieht sie vor dem Nationalsozialismus, über Paris quer durch Frankreich, bis nach Nizza. In dem Buch „Nichts, um sein Haupt zu betten“ erzählt die Autorin nach dem Krieg von ihren Jahren in Nazi-Deutschland und ihrer Flucht. Das Buch hat fast die Form eines Tagebuches, in dem die Erlebnisse chronologisch erzählt werden. Dabei werden die Kapiteln in Städtenamen aufgeteilt und es ist möglich der Autorin in ihrer Flucht zu folgen. Die dramatischen Ereignisse werden in einer neutralen Sprache wiedergegeben, was vielleicht auch an der Übersetzung liegen kann. Francoise Frenkel hat das Buch im September 1945 in der Schweiz veröffentlicht, das durch Zufall wiederentdeckt und nachgedruckt wurde. Francoise Frenkel erzählt über ihre Erlebnisse sowie Beobachtungen. Sie lernt sehr viele Leute kennen, zum einen die, die für Flüchtlinge ihr Leben riskieren, zum anderen auch die, die sich an den Flüchtlingen bereichern wollen. Es ist mir ehrlich gesagt etwas schwer gefallen, das Buch in ein Genre einzuordnen, man kann das eigentlich auch als einen autobiografischen Roman betrachten, das auf jeden Fall viel zu bieten hat.

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Vita

Françoise Frenkel

Françoise Frenkel wurde 1889 in Piotrków, Polen geboren. Nach dem Literaturstudium in Paris eröffnete sie mit ihrem Mann 1921 die erste französische Buchhandlung in Berlin, "La Maison du Livre". 1939 verließ Frenkel, wenige Tage vor Kriegsbeginn, Berlin. Sie blieb neun Monate in Paris, von wo sie über Avignon weiter nach Nizza floh. 1942 versuchte sie ein erstes Mal, die schweizerische Grenze zu überqueren, wurde jedoch festgenommen und in Annecy inhaftiert. Nach ihrem Freispruch gelangte sie 1943 heimlich über die französisch-schweizerische Grenze nach Genf. Noch im selben Jahr begann sie mit der Niederschrift von Nichts, um sein Haupt zu betten, das 1945 erstmals im Schweizer Verlag Jeheber erschien. Françoise Frenkel starb 1975 in Nizza.

Zur Autorin

Patrick Modiano

Patrick Modiano, geboren 1945, gilt als einer der bedeutendsten französischen Schriftsteller der Gegenwart. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den großen Romanpreis der Académie française und den Prix Goncourt. Von Peter Handke für die deutschen Leser entdeckt, erschienen viele seiner Romane auch in deutscher Übersetzung.

Vorwort