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Lena Andersson

Unvollkommene Verbindlichkeiten

Roman

(8)
eBook epub
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"Olof und Ester waren wie zwei Zahnräder. Zahnräder verwachsen nicht miteinander. Sie treiben einander lediglich an. Leider funktioniert das Ganze auch mit drei Zahnrädern, rein mechanisch geht das sogar hervorragend."

Nichts ist komplizierter als die Beziehung zwischen Mann und Frau. Das muss auch Ester Nilssons feststellen, Mitte dreißig und von Beruf Journalistin und Dichterin. Fünf Jahre sind vergangen seit ihrer unglücklichen Liebesbeziehung mit dem Künstler Hugo Rask, und Ester hat sich vorgenommen, dass ihr so etwas nie mehr passieren wird: einen Mann zu lieben, der sich nicht festlegen und ganz zu ihr bekennen will. Dann trifft sie bei einer Theaterprobe den Schauspieler Olof und verliebt sich Hals über Kopf in ihn. Olof macht kein Geheimnis daraus, dass er verheiratet ist. Trotzdem trifft er Ester. Die beiden gehen eine Beziehung ein, von der Olof behauptet, es sei keine. Er hat schließlich nicht vor, seine Frau zu verlassen. Also worauf wartet Ester?

»Kaum jemand denkt so klug über die Missverständnisse in der Liebe nach wie Lena Andersson.«

DONNA (05. April 2017)

Aus dem Schwedischen von Gabriele Haefs
Originaltitel: Utan personligt ansvar
Originalverlag: Natur & Kultur
eBook epub (epub), ca. 384 Seiten (Printausgabe)
ISBN: 978-3-641-19595-3
Erschienen am  10. April 2017
Lieferstatus: Dieser Titel ist lieferbar.

Rezensionen

Und täglich grüßt das Murmeltier

Von: literaturELLE

07.12.2019

MEINE REZENSION Ein wunderschönes, bezauberndes, vielversprechendes Cover, zehn Tage zäher Lektüre, 348 Seiten und 3,5 Jahre on/off-Beziehung zwischen Ester und Olof später bin ich sicher… und täglich grüßt das Murmeltier. Wer wie ich erwartete, dass Ester nach ihrer schrägen Beziehung zu Hugo Rask im Vorgängerroman „Widerrechtliche Inbesitznahme“ – ebenfalls erschienen bei Luchterhand/Randomhouse – endlich dazugelernt hätte, nun, dem sei dieser Roman ans Herz gelegt, es selbst herauszufinden. Es war mühsam und langatmig, denn immer wenn ich dachte, jetzt… jetzt wird er oder sie einen entscheidenden Schritt tun, drehte sich das Hamsterrad von Neuem. Der Titel in Anlehnung an den gleichnamigen Film ist daher ganz bewusst gewählt… Denn so wie der Hauptdarsteller einen bestimmten Tag immer wieder durchleben muss, durchlebt auch Ester Nilsson immer wieder die von ihr gewählte emotionale Hölle. Olof ist mir von Beginn an unsympathisch und das ändert sich auf den 348 Seiten auch nicht mehr. Ester ist in vielen Dingen erschreckend authentisch die verliebte Geliebte, die stets das Gute hofft und stets… Ich lasse diesen Satz einfach unvollendet. Ja, Ester ist gebildet. Ja, Ester ist pragmatisch. Und doch, Ester ist voller Liebe, voller Hingabe und Glaube an das Gute im Menschen, resp. im Manne, resp. im verheirateten Manne, resp. in Olof. Unbeirrbar wird jede seiner Äußerungen, seiner Handlungen durch Ester analysiert, gewertet, gewichtet, besprechen, ja nahezu seziert. Eben davon lebt dieser Roman. Im Gegensatz zur „Widerechtlichen Inbesitznahme“, den ich vor ziemlich genau einem halben Jahr las, wirkte Ester diesmal femininer auf mich, ihr Alltag greifbarer und der Chor der Freundinnen näher. Die vielen Ortsbeschreibungen überlas ich irgendwann leicht genervt, wie schon im ersten Roman, denn mir sagen all die Straßennamen und Örtlichkeiten, Entfernungen und Beschreibungen nichts. Ich bin zwar blond, aber leider nicht Skandinavien-afin, sorry. Die kühle Atmosphäre wirkte bisweilen erdrückend auf mich, die Handlung tat ihr übriges. Wie deutlich zu erkennen ist, habe ich während der Lektüre viele Textpassagen markiert und eine Auswahl zu treffen, fiel mir schwer… weil einfach so viel Wahrheit darin steckt?! Die Sprache der Autorin ist rund, geschmeidig, voller Bilder… „Wenn Ester ausreichend viele Versuche unternähme, würde das Ergebnis eines Tages damit übereinstimmen, wie die Welt ihrer Ansicht nach auszusehen hatte.“ S.14 „Frag dich, was du willst, nicht, was er will.“ S.29 „Du bist zu individualromantisch.“ S.75 „Wenn der diffuse Zustand es verlangte, wurde er aktiv. Erst wenn das Faulige und trübe Unklare wiederhergestellt waren, verfiel er in erneute Untätigkeit.“ S. 87 „Seiner Ansicht nach aber war nichts wirklich passiert, solange man es nicht benannte, bewertete und laut aussprach.“ S. 113 „Hat man das Recht, Erwartungen zu wecken, die nicht erfüllt werden können?“ S. 126 „…kaufte sie ein Buch…“Wenn Frauen zu sehr lieben“. Ester zeigte alle Symptome.“ S.137 „Lieben und fixen, das Gehirn sah da keinen Unterschied.“ S. 168 „Wenn die Liebe ungleichmäßig verteilt war, artete sie eben zur Sucht nach der nächsten Dosis aus…“ S.168 „Sollte sie aufhören zu schreiben? Es gab genug Bücher auf der Welt; sie musste nicht zu denen gehören, die den Schrott anfüllten, damit die Blumen der anderen auf dem Müllhaufen wachsen konnten, zu dessen Aufbau sie durch ihre Anstrengung beitrug.“ S.187 „Menschen wollen lieben dürfen.“ S.239 „Die Natur zog sich zum Abendessen um. Die Bäume kleideten sich Dunkelrot und Gelb, gepunktet und gesprenkelt.“ S. 301 Mein Resümee? Die Lektüre hat sich gelohnt. Ich würde das Buch allen Frauen und Männern empfehlen, die zu sehr lieben, die zu sehr analysieren, die sich manchmal auch verrennen. Hier wird der Leserin/dem Leser der Spiegel vorgehalten, wie schmal der Grat der Liebe ist, wie schnell man in Höhen aufsteigen oder auch abgrundtief fallen kann. Ein Therapiebuch für unglücklich Verliebte vielleicht – ohne Garantie auf Erfolg ;), jedoch mit Tiefgang. Dennoch sollte man/frau sich auf einen zähen Stoff einstellen und sich darauf einlassen. Ein Roman, der in diese ungemütliche Jahreszeit zu passen scheint, wenn alles auf dem Prüfstand steht, sich man sich mit einem Buch zurückzieht und auf sich besinnt.

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Klug und authentisch

Von: Zeilentänzer

17.10.2018

Unvollkommene Verbindlichkeiten ist ein Roman von Lena Andersson aus dem Frühjahr 2017. Der Vorgänger Widerrechtliche Inbesitznahme erschien zwei Jahre zuvor und befasst sich ebenso wie sein Nachfolger mit Ester, welche sich unglücklich verliebt und doch nicht loslassen kann. Ester Nilsson ist inzwischen Mitte dreißig und seit ihrer unglücklichen Affäre mit dem Künstler Hugo Rask sind fünf Jahre vergangen. Die junge Frau hat sich von der großen Enttäuschung erholt und verliebt sich neu. Wieder ist ihr Auserwählter wesentlich älter als sie und verheiratet. Und wieder verfällt Ester diesem Mann auf ganz ähnliche Weise wie Jahre zuvor. Auch Olof scheint es mit ihr nicht ganz ernst zu meinen. Die Protagonistin befindet sich in Unvollkommene Verbindlichkeiten am gleichen Punkt wie in Teil eins. Erneut hat es ihr ein vergebener Mann angetan, der künstlerisch tätig ist und der um einiges älter ist als sie. Auch Olof nimmt Ester den Sinn für rationales Denken und lässt in ihr immer wieder Hoffnung auf mehr reifen. Lena Andersson schreibt unterhaltsam und klug, beschreibt Esters Unruhe und Liebeskummer auf subtile Weise und nimmt der Verliebtheit seinen Zauber. Ester ist eine erfolgreiche, intelligente Schriftstellerin, die über einen stabilen Freundeskreis verfügt und fest im Leben steht – mag man meinen. Wenn sie sich verliebt, beginnt sie, sich selbst zu täuschen. Sie baut innerhalb kurzer Zeit Gefühle zu einem Mann auf, stellt Erwartungen an ihn, die dieser nicht erfüllen will und deshalb ist sie tief gekränkt. Ähnlich wie bei Hugo, ist Ester auch bei Olof fest überzeugt davon, dass sie beide füreinander geschaffen sind und das, obwohl Olof mit Ebba verheiratet ist. Sich selbst in Sicherheit wiegend, geht Ester fest davon aus, das Olof seine Ehefrau verlassen wird. Umso größer ist jedes Mal aufs Neue die Enttäuschung, wenn dieser es wieder nicht getan hat. Andersson schmückt ihre Formulierungen mit Geist und Raffinesse, sodass es ein wahres Vergnügen ist, in die Gedanken von Ester einzutauchen, aber auch zu lesen, was die Erzählstimme meint. Auch in diesem Roman wird schnell klar, dass Ester für Olof bestenfalls eine Freundin ist, mit der man Spass haben kann, aber nicht mehr. Wie besessen ist diese aber sicher, bald die Position von Ebba einzunehmen. Auch der Freundinnenchor spielt in Unvollkommene Verbindlichkeiten eine einnehmende Rolle. Ihre Freundinnen oder viel mehr deren Meinung ist Ester wichtig. Zumindest, so lange sie wohlwollend mit Olof sind. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger haben sie in diesem Band Namen und äußern sich sehr viel differenzierter, vehementer und kritischer. Scheinbar ohne Scham bezieht Ester auch völlig Fremde in ihren Liebeswahn mit ein, sodass niemand von ihrer Beziehungskiste verschont bleibt. Ester existiert und das tut sie vor allem durch Olof. Sich selbst gibt sie immer mehr auf und verliert erneut den Zugang zu ihrer Selbstbestimmung. Angetrieben von dem Wunsch, die Richtige für Olof zu sein, lebt sie nach seinen Terminen und seinen Versprechen, um am Ende doch wieder den Kürzeren zu ziehen. Psychologisch ausgereift, authentisch und sehr menschlich erzählt Andersson auch hier von den Folgen unglücklicher Liebe und dem Verzicht auf das eigene Leben. Sprachlich beeindruckend, geistreich und heftig beschreibt sie Esters emotionale Lage und die damit einhergehenden Schwierigkeiten. Mit ihrem neuen Werk bleibt sich die Autorin treu, sodass man nichts Neues erwarten sollte. Der Plot bleibt der gleiche. Beide Romane können unabhängig voneinander gelesen werden. Ich kann jedoch empfehlen, zunächst Widerrechtliche Inbesitznahme zu lesen und dann Unvollkommene Verbindlichkeiten. Es lohnt sich.

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Vita

Lena Andersson, 1970 in Stockholm geboren, gilt als eine der wichtigsten Autorinnen Schwedens. Für den Roman »Widerrechtliche Inbesitznahme« wurde sie mit dem renommierten August-Literaturpreis ausgezeichnet. Ihre Bücher sind in Schweden allesamt Bestseller und wurden in mehrere Sprachen übersetzt. Lena Andersson fuhr als Jugendliche jahrelang wettkampfmäßig Ski. Heute lebt sie als Journalistin und Autorin in Stockholm, wo sie sich einen Namen als streitbarste zeitgenössische Kritikerin des Landes gemacht hat.

Zur Autorin

Gabriele Haefs

Dr. Gabriele Haefs studierte in Bonn und Hamburg Sprachwissenschaft. Seit 25 Jahren übersetzt sie u.a. aus dem Dänischen, Englischen, Niederländischen und Irischen. Sie wurde dafür u.a. mit dem »Gustav-Heinemann-Friedenspreis« und dem »Deutschen Jugendliteraturpreis« ausgezeichnet, zuletzt 2008 mit dem Sonderpreis des »Deutschen Jugendliteraturpreises« für ihr übersetzerisches Gesamtwerk. Sie hat u.a. Werke von Jostein Gaarder, Camilla Grebe und Anne Holt übersetzt. Zusammen mit verschiedenen Kolleginnen hat sie mehrere Anthologien skandinavischer Schriftsteller herausgegeben.

Zur Übersetzerin

Pressestimmen

»Niemand entzaubert das Verliebtsein so geistreich wie Lena Andersson."«

Katharina Granzin / Frankfurter Rundschau (13. May 2017)

»Die Schwedin Lena Andersson schreibt fabelhaft, selten war eine Ménage-à-trois so klug beobachtet - und so unterhaltsam.«

myself (02. May 2017)

»Ein witziger Roman über die Unlogik der Liebe«

Britta Helmbold / Ruhr Nachrichten (12. April 2017)

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