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Rezensionen zu
Die Liebe unter Aliens

Terézia Mora

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€ 22,00 [D] inkl. MwSt. | € 22,70 [A] | CHF 30,50* (* empf. VK-Preis)

Inhalt: Ein Ausflug ans Meer soll ein junges Paar zusammenführen. Ein Nachtportier fühlt sich heimlich zu seiner Halbschwester hingezogen. Eine Unidozentin flieht vor einer gescheiterten Beziehung und vor der Auseinandersetzung mit sich selbst. Ein japanischer Professor verliebt sich in eine Göttin. Kunstvoll erzählt Terézia Mora in »Die Liebe unter Aliens« von Menschen, die sich verlieren, aber nicht aufgeben, die verloren sind, aber weiter hoffen. Wir begegnen Frauen und Männern, die sich merkwürdig fremd sind und zueinander finden wollen. Einzelgängern, die sich ihre wahren Gefühle nicht eingestehen. Träumern, die sich ihren Idealismus auf eigensinnige Weise bewahren. Mit präziser Nüchternheit spürt Mora in diesen zehn Erzählungen Empfindungen nach, für die es keinen Auslass zu geben scheint, und erforscht die bisweilen tragikomische Sehnsucht nach Freundschaft, Liebe und Glück. Mein Lieblingszitat: Meine Meinung: Da ich bereits einige Kurzgeschichtensammlungen, auch aus dem Luchterhand Literaturverlag, gelesen habe, hat mich diese hier auch angesprochen. Mir gefällt an diesem Buch sehr, dass mal aus der Ich-Perspektive und in der Gegenwart, mal in der Perspektive eines personalen Erzählers und in der Vergangenheit erzählt wird. Die Autorin schreibt einerseits mit viel Gefühl, andererseits lässt sie an mancher Stelle auch mal eine Portion Humor mit einfließen, wenn auch eine kleine. So entsteht ein schönes Gleichgewicht zwischen diesen beiden Parteien. Jede einzelne der zehn Kurzgeschichten befasst sich mit anderen Charakteren, anderen Orten und auch anderen Themen, darunter die Bedeutung von Familie, Heimat, der Suche nach seiner Identität und auch um die kleinen, wertvollen Momente des alltäglichen Lebens. Selbstverständlich kann ich nicht behaupten, alle Geschichten gleich gerne gelesen zu haben, es gab welche, die mich mehr angesprochen haben, als andere. Trotzdem gab es keine, die ich nicht mit Genuss las. Trotz der gerade mal 272 Seiten sollte man sich fürs Lesen Zeit lassen, um die Geschichten nachwirken lassen zu können und über sie nachzudenken. Alles in allem hat mir die Thematik, und auch die Botschaften, die in den einzelnen Erzählungen vermittelt werden, sehr gefallen und ich werde sicherlich noch weitere Bücher in diesem Stil lesen. Mein Fazit: Ich kann dieses Buch allen, die von der Vielfalt des Lebens lesen wollen, empfehlen! Viele Dank an den Luchterhand Literaturverlag für das Rezensionsexemplar! Die Liebe unter Aliens bekommt von mir volle 5/5 Sterne!

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Terézia Mora gehört zu den erfolgreichsten deutschen Gegenwartsautorinnen und erhielt seit Beginn ihrer Karriere als Schriftstellerin 1998 zahlreiche Literaturpreise, u.a. auch für ihre Übersetzungen aus dem Ungarischen (u.a. Péter Esterházy, Gábor Németh und Péter Zilahy). Die Autorin wurde 1971 im ungarischen Sopron geboren und wuchs zweisprachig auf. Mit dem Studium siedelte sie 1990 nach Berlin über, absolvierte ein Studium als Drehbuchautorin und begann, erste Texte zu veröffentlichen. Trotz ihrer ungarisch-deutschen Herkunft schreibt Terézia Mora auf Deutsch und sieht die Sprache auch als ihre Zugangssprache zur Literatur. In einem Interview mit der Neuen Zürcher Zeitung sprach sie über diese Identifikation und darüber, dass sie das Ungarische weiterhin benutze, aber sich dennoch als Ausländerin fühlen würde. Ungarn ist dennoch oder gerade deswegen immer wieder Teil ihrer Erzählungen. Mit diesem Beitrag wollen wir euch diese spannende Autorin mit ihren vielseitigen Texten vorstellen. Die geplante Trilogie um den IT-Spezialisten Darius Kopp beinhaltet bisher die Teile „Der einzige Mann auf dem Kontinent“ und „Das Ungeheuer“, die als Hardcover im Luchterhand Literaturverlag und als Taschenbuch bei btb erschienen sind. Als ich die ersten Kapitel von „Das Ungeheuer“ (ja, ich habe die Bände leider in der falschen Reihenfolge gelesen) las, war mir sofort klar: Her mit dem weiteren Band! Im Nachhinein kann ich nicht unbedingt benennen, was mir in dieser Erzählung um Darius Kopp so gefiel – die Sprache ist einfach und verständlich, mal frech und rotzig, mal versöhnlich, die Figuren eher bemitleidenswert als spaßbringend – und dennoch erinnere ich mich an den Sog, der mich erfasst hatte und nicht mehr losließ. Beide Teile schildern das Leben des „9 to 5-Durchschnittsarbeiters“ Darius Kopp, der eigentlich nur in Ruhe seinen Alltag bewältigen möchte. Ihr habt es sicher schon erraten: Dieser Wunsch wird nicht erfüllt. In „Der letzte Mann auf dem Kontinent“ kämpft Dario in einfacher Form gegen den kleinen Irrsinn der Globalisierung und versucht händeringend, einen seiner internationalen Chefs ans Telefon zu bekommen. Was soll er bloß mit dem Haufen Geld tun, das ein Kunde in seinem Büro hinterlassen hat? Es geht um seinen Job und um seine Existenz, denn die Geschäfte laufen schon lange nicht mehr gut. Das viel Geld in der Pappschachtel könnte ihn retten, nicht nur beruflich. In „Das Ungeheuer“ ist die Katastrophe geschehen: Der Job ist weg und seine geliebte Flora hat sich umgebracht. Eine Suche beginnt, die Suche, die ihn mit Floras Tagebuch bis nach Ungarn in ihre alte Heimat bringt und die eine vollkommen neue Welt der Emotionen zutage fördert. Für den Roman erhielt die Autorin 2013 den Deutschen Buchpreis. Wie auch in den Kopp-Bänden geht es in Moras neuer Kurzgeschichtensammlung „Die Liebe unter Aliens“ (Luchterhand Literaturverlag) um einfache, durchschnittliche Menschen, ihre Emotionen, um das Reflektieren des Vergangenen und Zukünftigen. Moras Texte sind hierbei so nah an der Realität, das fast keine Luft mehr zum Atmen bleibt. Sie beschreibt Momentaufnahmen, die in ihrer Kürze und Intensität Romanen in nichts nachkommen. Bei jeder Geschichte könnte die kurze Erzählung den Start in ein neues Buch geben. Zwar lassen sich in der Sammlung für mich nicht unbedingt Highlights finden, dennoch beweisen sie Moras Erzählkraft und teils nüchterne, teils sehr emotionale Sprache. Hier geht es zur Webseite der Autorin.

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INHALT Sie fühlen sich verloren. Sie fühlen sich einsam. Sie geben die Hoffnung nicht auf. In Die Liebe unter Aliens erzählt Terézia Mora von zehn Personen, die unterschiedlicher nicht sein könnten und die doch eines verbindet: die Suche nach dem Zweck ihres Daseins, nach dem Halt in ihrem Leben. Es sind die unterschiedlichsten Motive die die Protagonisten antreiben. Und so gehen sie ihrer Wege – fröhlich, strauchelnd, am Rande der Verzweiflung. MEINUNG Es ist schwer zu sagen, was ich von Terézia Moras Erzählband erwartete. Eines erwartete ich jedenfalls nicht: dass er mich mit einer solchen Wucht treffen und fortreißen würde [direkten Weges hinein in die Schicksale anderer]. Entscheidend für die Tragweite der Erzählungen war hierbei vor allem der sprachliche Stil der Autorin. Die Sprache tritt hier als besonders kraftvoll auf und schöpft in ihrer Eigentümlichkeit die Charaktere bis auf ihren tiefsten Grund aus. Die Erzählungen sind ebenso kurz wie eindrucksvoll, kein Leben gleicht dem anderen und so ist jede Geschichte unvorhersehbar und einzigartig. Die Schicksale der Protagonisten berühren, weil man ihnen so nahe kommt, dass man sich letztlich in einen jeden [so zumindest in meinem Fall] hineinzuversetzen vermag. Oftmals scheint die Lage aussichtslos und so wird man zu Ende der Erzählungen sich selbst und seinen Gedanken überlassen – Terézia Mora bewegt und regt zum Nachdenken an. Die Einsamkeit eines jeden einzelnen Charakters ist beim Lesen deutlich spürbar und eben dies bewirkt, dass man selbst sich ein bisschen weniger einsam fühlt, sich in der Einsamkeit mit den Protagonisten verbunden fühlt. Letztlich gab es Geschichten, die mir mehr oder weniger gefielen. Geschichten, die mich mehr oder weniger berührten. Und Geschichten, die mich mehr oder weniger ins Grübeln brachten. Terézia Mora ist hier ein absolut überzeugendes Gesamtwerk gelungen, das ich auch in Zukunft gerne wieder in die Hand nehmen werde.

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Gemeinsam einsam

Von: YukBook

04.02.2017

Schon das Cover macht neugierig auf die neue Kurzgeschichtensammlung von Terézia Mora. Winzige Menschen bewegen sich voneinander weg und mitten drin prangt der Titel „Die Liebe unter Aliens“. Handelt es sich etwa um einen Science-Fiction? Keineswegs, denn mit Aliens sind Menschen gemeint, die sich jedoch so fremd bleiben, als wären sie Bewohner verschiedener Planeten. In der gleichnamigen Kurzgeschichte zum Beispiel geht es um den jungen Koch Tim und seine Freundin Sandy, die eines Tages einen Ausflug ans Meer unternehmen. Tims Chefin Ewa hegt mütterliche Gefühle für Tim. Doch das Verhalten des zu spontanen Aktionen neigenden Paares ist für sie unverständlich. Ewas geregeltes Leben mit ihrem Ehemann, der auf Alltagsroutine wert legt, macht ihr den krassen Gegensatz der Lebensweisen nur noch deutlicher. Oft fällt der Satz „Was es für Leute gibt!“, zum Beispiel in einer Geschichte, die auf einem Friedhof spielt. Ein Mann erfährt, dass sein Schulfreund verstorben ist und trifft sich mit dessen Schwester an seinem Grab. Sie bleibt seltsam verschlossen und es kommt kein Gespräch zustande. Obwohl sie sich kennen, stehen sie sich wie Fremde gegenüber. Auch ein Hotelmitarbeiter und seine Halbschwester hatten einmal eine enge Beziehung, merken jedoch, dass sie sich auseinander gelebt haben. Die Figuren suchen entweder Anschluss und Nähe oder haben sich mit ihrem isolierten Dasein abgefunden. Halt oder gar Glücksmomente finden sie oftmals in der Natur – zum Beispiel am Meer, dass immer „großartig“ ist, ganz gleich, was in der Welt oder im Inneren der Menschen vor sich geht, vor einer Lärche, die ihre goldenen Nadeln fallen lässt oder auf einer Autofahrt durch den Wald bei Sonnenauf- und -untergang. Auffällig ist auch, dass die Figuren gern und ständig in Bewegung sind. Sie rennen wie die Verrückten während einer Verfolgungsjagd quer durch die Stadt, radeln vergnügt durch die Gegend oder legen an einem Kanal mehrere Kilometer zu Fuß zurück. Manchmal werden sie auch aus ihrem gewohnten Umfeld gestoßen und sind gezwungen, sich in einer neuen Umgebung zurechtzufinden, zum Beispiel ein Marathonläufer, der einen Dieb bis in ein angrenzendes Stadtviertel verfolgt oder ein japanischer Rentner, der sich seine neu gewonnene Zeit mit Spaziergängen durch sein Wohnviertel vertreibt und dabei ungewöhnliche Entdeckungen macht. Wenn auch rar, so gibt es sie doch – die kurzen Momente der Glückseligkeit und menschlichen Nähe, zum Beispiel als eine einsame Studentin, die aus Budapest nach London gezogen ist, unerwartet von deutschen Touristen zu einer Runde Fish & Chips eingeladen wird. Mora erzählt sehr unkonventionell. Die ungewöhnlichen Satzkonstruktionen vermitteln stellenweise den Eindruck, sie schreibe ihre Gedanken so nieder wie sie kommen. Manchmal wechselt die Erzählperspektive abrupt von der dritten in die erste Person. Obwohl die Autorin eher nüchtern, kühl und zynisch schreibt – da fallen auch mal so grausame Sätze wie „Die Menschen sind überflüssig“ oder „Menschen sind dumm und böse“ – nimmt man als Leser doch großen Anteil am Schicksal und Gefühlsleben der Figuren. Man taucht mit ihnen in eine sehnsuchtsvolle Entrücktheit ein. Nach der Lektüre war ich ganz hin und weg, wie erfinderisch Terézia Mora die großen Fragen menschlichen Daseins in kleine literarische Kostbarkeiten verpackt hat.

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Bei Kurzgeschichtensammlungen geht es mir oft so, dass mir einige zwar gefallen, andere dafür gar nicht meinen Geschmack treffen und mich teilweise sogar verwirrt und unzufrieden zurücklassen. Als ich die Sammlung von Erzählungen von Terézia Mora aufschlug, dachte ich ehrlich gesagt, dass es mir genauso ergehen wird wie immer. Doch weit gefehlt – Terézia Moras Geschichten haben etwas an sich, das sich nicht so leicht benennen lässt, das mich aber durch und durch beeindruckt hat. In zehn (viel zu) kurzen Geschichten folgen wir mehr oder weniger durchschnittlichen Menschen in einem kurzen Ausschnitt ihres Lebens. Obwohl jede Geschichte nicht einmal 30 Seiten umfasste, hat die Autorin jedesmal ein äußerst präzises Bildnis der Protagonisten gezeichnet – womöglich hätte jede einzelne dieser Erzählungen das Potential gehabt, ein eigener Roman zu werden. Es tat fast ein bisschen weh, sich nach einigen wenigen Seiten gleich wieder von diesen Figuren verabschieden zu müssen, weil Terézia Mora einen mit nur wenigen, dafür aber umso treffenderen Worten so tief in ihr Seelenleben blicken ließ, nur um die Charaktere dann wieder verschwinden zu lassen. Normalerweise lese ich – wenn ich überhaupt zu Erzählbänden greife – Geschichten, die etwas magisches an sich haben. Nicht umsonst sind mir Murakamis Short Stories mitunter die liebsten, einfach weil es ihm gelingt, natürliche und alltägliche Dinge auf so surreale und bizarre Weise zu verzerren. Terézia Mora schreibt so nahe am Leben, das gar kein Platz mehr für fantastische Märchenelemente bleibt und trotzdem hatte ich bei keine der Geschichten das Gefühl, es würde etwas fehlen. Gerade diese Alltäglichkeit und Bodenständigkeit in Kombination mit ihrer nüchternen und dennoch emotionalen Erzählweise haben einfach einzigartige Geschichten ergeben, für mich manchmal sogar schon Gedankenexperimente, weil ich mich in die Figuren hineinversetzt habe und es nicht lassen konnte, darüber nachzudenken, wie ich in solchen Situationen reagieren und handeln würde. Trotz meines überschwänglichen Lobes haben mir manche Erzählungen natürlich trotzdem weniger gut gefallen als andere. Im Gesamtpaket betrachtet ziehen sich aber einige Motive durch nahezu alle Geschichten, sei es die Selbstfindung der Figuren, das Reflektieren und teilweise auch Loslassen von Vergangenem, die Einsamkeit und doch gleichzeitig auch das Zusammensein, die Hoffnung auf das, was noch kommt. Einige der Geschichten haben mich wirklich nachhaltig beeindruckt und ich bin mir jetzt schon sicher, dass ich den Erzählband noch einige Male in die Hand nehmen werde, um Geschichten nachzulesen, um beim zweiten oder dritten oder vierten Lesen noch mehr aus ihnen ziehen zu können. Ich bin fast schon ein bisschen überrascht, dass mich ihr Erzählband so beeindrucken konnte, weil ich zuvor noch nichts von der Autorin gelesen hatte und mir auch nicht so ganz sicher war, ob ich mich mit den Kurzgeschichten anfreunden könnte, da ich ja doch eher der Roman-Typ bin. Letztendlich hat es sich für mich aber gelohnt, denn Terézia Mora ist sprachlich und erzählerisch eine Autorin, der viel mehr Aufmerksamkeit gebührt und deren alltägliche Erzählungen aufgrund der Feinfühligkeit und der einzigartigen Charaktere gar nicht so alltäglich sind. 5/5 Sternen

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"Sei ganz ruhig, du lebst noch. Man solle sich endlich damit abfinden, dass die Welt der Körper aufhöre, zu existieren, hatte er neulich irgendwo gelesen, und als er das las, leuchtete es ihm auch völlig ein." "Welcome to the shithole!" Dieses Buch ist, nach vielen Jahren des Romane schreibens Terézia Moras zweiter Band mit Erzählungen. Seltsame Materie, ihr allererstes Buch, mit welchem sie auf der Stelle für Furore sorgte, bestand ebenfalls aus Erzählungen. Bereits in Nicht sterben, ihrem aus der Frankfurter Poetikvorlesung entstandenen Buch, erwähnte sie, dass sich im Laufe der Romanschreiberei viele Personen bei ihr versammelt hätten, die möglicherweise Einzug in Erzählungen halten würden. Denn nicht jede Figur eignet sich für einen Roman. Als Autorin entwickelt man ein Gespür dafür, wie weit eine Person trägt, wie nah man ihr kommen kann. Dennoch hat man bei der Lektüre von Die Liebe unter Aliens oft das Gefühl, da ist ein Stück eingefangen worden von einer Person, von der ich gerne viel mehr, das ganze Leben, erfahren würde. Es fiel mir nicht immer leicht, den oft abrupten Abschied von einer Person mit zu vollziehen, wenn die Geschichte endete. Ich möchte das eigentlich gar nicht sagen, weil ich fest entschlossen war, dieses Buch zu einem meiner Lieblingsbücher 2016 zu küren, aber nach 4/5 der Lektüre wat ich deprimiert, weil mich das Buch runterzog. Das Gute vorweg: Die Liebe unter Aliens, erschienen bei Luchterhand, ist in der gewohnten, präzisen, wunderschönen Morasprache verfasst, in die ich eintauchen könnte von morgens bis Mitternacht. Sprachlich ist für mich die Mora eine der Meisterinnen in Deutschland. Nicht etwa, weil sie eine Kunstsprache generieren würde, sondern weil sie es schafft, das Umgangssprachliche zu Kunst zu gerinnen. "Kalt wie das Weltall, dachte er, und der Rauch zieht nicht hinaus, er kriecht hier auf dem Boden herum, sickert unter den Türen durch, die alle zu kurz sind, Licht- und Luftlinien, bald weiß das ganze Haus, dass hier gekifft wird." Die Charaktere sind alle unglaublich detailliert gezeichnet. Man kann sich jede Person sofort vorstellen. "Das Gesicht eines traurigen Clowns, aber traurig ist er nicht. Ein lächelndes Hutzelmännchen in zu kurzen Hosen und einer grauen Mütze, die er, abgesehen von den 30-Grad-Hitzetagen, jeden Tag des Jahres trägt. An den wenigen 30-Grad-Hitzetagen, die es hier gibt, trägt Marathonmann ein Vogelnest aus graublondem Haar auf dem Kopf, das aussieht, als hätte er lediglich die Mütze gewechselt." Auch das für mich ein typischer Mora-Zug. Sie schafft es, mit kleinen Bleistiftstrichen, die niemals ins klischeehafte abrutschen, einen Menschen so tief zu ergreifen und auf die Seite zu schreiben, dass man glaubt, diesen Menschen persönlich zu kennen. Ihre Erzählungen bleiben vom ersten Satz an niemals an der Oberfläche. Sie gehen sofort und zielstrebig aufs Eingemachte zu. Mein Problem ist folgendes: die Menschen, die sie in den Mittelpunkt fast aller ihrer zehn Geschichten stellt, sind durch die Reihe weg Personen, die sich irgendwo am Rand befinden. Am Rand von was? könnte man mich nun berechtigterweise fragen und mir fiele die Antwort ein wenig schwer. Am Rand der Gesellschaft wäre die naheliegendste Antwort, aber meiner Meinung nach nicht die richtige. Ihre Figuren befinden sich am Rand von Lebendigkeit, von Freude, auch von dem, was um sie herum geschieht. Allerdings für mich am auffälligsten ist, wie sehr sie sich am Rande ihrer selbst befinden. Sie kennen sich nicht, sie wissen nicht, was ihnen gut tut, was sie wollen, wer sie sind. Sie alle scheinen nicht wirklich ein Zentrum besitzen. Dieses Zentrum befindet sich immer irgendwo außerhalb: ein anderer Mensch, eine Arbeit, Alkohol. Sie scheinen sich jeweils in einem eigenen und isolierten Kosmos zu bewegen, selbst dann, wenn sie in Beziehung zu anderen treten. Die Beziehungsversuche verschiedenster Couleur sind nicht etwas, wonach man sich als Leser dann sehnen könnte. Ernüchternde Erlebnisse vielmehr, die mehr mit Verlust, als mit Erfüllung zu tun haben. Der Versuch, sich durch einen anderen gültig und lebendig zu fühlen. In diesem Band versammelt die Autorin Gestrandete, Erfolglose, Traurige, Verlassene, Illegale. Der Titel Die Liebe unter Aliens ist also gut gewählt. Auch wenn die Charaktere mich weniger an Aliens denken lassen, als vielmehr an viele meiner Nachbarn hier in Kreuzberg, von denen man glaubt, eine Berührung mit ihnen könne durchaus ausreichen, auch das eigene Leben einem Abgrund ein kleines Stück näher zu bringen. Die Alkoholiker vor Rewe, der Mann mit dem starren Blick und den O-Beinen, der nie mit irgendwem redet, noch nicht einmal mit sich selbst, der immer, seit fünfzehn Jahren, die gleiche Jacke und die gleichen orthopädisch anmutenden Sportschuhe trägt, und dem ich aus Versehen einmal die Krümel meines Teppichs vom Balkon aus auf den Kopf geschüttelt habe. Das ist ewig her. Er schaut mich dennoch jedesmal, wenn wir uns im Kiez begegnen, so scheu an, als könne er sich an jeden verdammten Krümel in seinen grauen Haaren erinnern. Sein Blick löst regelmäßig in mir eine Welle von Schuld gemischt mit Mitgefühl aus. Also meide ich ihn. So wie man generell jene Charaktere, die die Autorin mit gewohnter Sensibilität und Genauigkeit bis in die tiefsten Abgründe hinein auslotet, meidet. Denn sie lösen in einem unangenehme Gefühle aus. Wer will das schon? Terézia Mora hat einmal in der Zeitschrift Bella Triste darüber geschrieben, wie viel man dem Leser zumuten kann, wie weit man gehen muss, oder darf, um dem Leser die Wahrheit zuzumuten (und ja, die Anspielung auf die Bachmann ist absichtlich geschehen). "Quasi angetrieben von der Energie, die in der Empörung liegt, strebe ich dorthin, "wo es weh tut", denn alles davor schiene mir nicht weit genug gegangen. Kunst muss, nach Moras Definition, weit genug gehen." schreibt sie dort. Für meinen Geschmack hat sie mir, der Leserin, in diesem Buch zuviel zugemutet. Also mir. Andere sind von den Geschichten begeistert. Der Spiegelrezensent fand sogar Hoffnung darin. Ich merke beim Schreiben dieses Textes, ich bin auch begeistert, eigentlich, sie ist mir nur zu nah gekommen und ich habe schlechte Laune durch die Geschichten. Zu weit gegangen ist sie allerdings nicht. Angesichts dessen, was los ist in der Welt, müsste man vermutlich noch viel weiter gehen. Das würde dann aber niemand mehr lesen wollen. Weil: Vielleicht geht mir die Realität seit geraumer Zeit zu sehr über den Rand, so dass ich in der Literatur wieder in eine Balance gebracht werden möchte, damit für mich diese Randläufigkeit unserer Welt, so scheinbar vor dem Absturz, erträglich bleibt, sogar verwertbar, sogar heilbar. Was aber weniger über die Qualität ihrer Geschichten aussagt als über meine persönliche Haltung zur Zeit. Mir ist da zu wenig Hoffnung in den Geschichten. Da ist ein Annehmen des Verlorengehens all dieser Personen in einer Nichtigkeit, in einer Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit, die leider der Realität entspricht, die mich aber wütend macht. Ja, natürlich muss Literatur dorthin gehen, wo es weh tut. Aber sollte sie nicht auch eine Vision von etwas besserem zeigen? Also, das ist einfach eine offene Frage von mir. Auch sie hat nichts mit der Qualität der Geschichten zu tun, die mir, je mehr ich abrücke von der eigenen Befindlichkeit, immer besser scheinen. Einige sind kleine Meisterwerke: Á la recherche, Die Gepardfrage, Das Geschenk oder: Die Göttin der Barmherzigkeit zieht um wären da zu nennen. Alle Geschichten, die ich besonders gut finde, sind am Ende des Buches. Ich frage mich, ob das mit Absicht geschieht, dass es auch gerade diese Geschichten sind, die am meisten Hoffnung enthalten. So dass man am Ende des Buches sehr vergnügt ist. In vielen anderen Geschichten finde ich wenig Hoffnung. "Im Grunde hielt er schon seit zwei Jahren die Luft an, und deswegen fiel ihm, als er darüber nachdachte, was er in diesen fünf Tagen, in denen er unbeobachtet war, tun könnte, einzig und allein und zwingend nur ein, dass er sich eine oder zwei Kisten Bier kaufen würde, dazu ein halbes Dutzend Flaschen Wein und eine Kiste Wasser, und dann würde er die nächsten fünf Tage damit tun, was er auch immer wollte. Ihr kriegt mich nicht, ich werde jetzt fünf Tage in meiner eigentlichen Heimat verbringen: im Saufen und im Fernsehen." Da ist einfach das Beschreiben ihres über-den-Rand-Gehens, ohne jede Rettungsmöglichkeit, wobei ich in den Geschichten oft, so in der Mitte, denke: das und das könnte jetzt passieren, dann würde es gut ausgehen. Aber dann schreibt sie es wieder nicht. Dann lässt sie die Person zum Rand latschen, manchmal darüber hinaus, manchmal zeigt sie uns nur das gehen, gar nicht mehr, wohin. Als Leser kann man dann stundenlang darüber sinnieren, wie es weiter geht. Aufgabe: schreibe jede einzelne Geschichte, in Gedanken oder auf dem Papier, weiter! Das spricht natürlich für die Genialität des Bandes! Dass man stundenlang weiter sinniert, dass einen die Personen und ihre Geschichten nicht los lassen. Sie alle bewegen sich: Der Lehrling Tim und seine Freundin Sandy, die eigentlich Patricia heißt, der Rechtsanwalt Mario, der eine Pension betreibt und Portugiese ist, der für seine Freundin Schnecken kocht, der Marathonmann sowieso, er rennt und rennt, die Ungarin in London (ihre Geschichte À la recherche ist eine meiner liebsten), Tom, der eine Frau beim Friedhof trifft, Ella, die Fotografin, die ein Kind hat, das aber eigentlich nicht in ihr Leben passt (sie hat eine starke Energie, diese Ella, da ist Hoffnung, aber auch die Möglichkeit, dass es gerade ihre Energie sein könnte, die sie irgendwann über den Rand katapultiert), der Rezeptionist, der heimlich seine Halbschwester trifft, Erasmus Haas, der Tierpfleger, dessen Ehefrau ihn verlassen hat, weil er Alkoholiker ist (seine Geschichte ist für mich die stärkste, sowohl von der Konstruktion, als auch vom Wagemut, für mich eine Geschichte mit sehr viel Hoffnung), der japanische Professor, der in Rente geht und "Vorerst, bis, sagen wir Ende des Jahres, wollte Masahiko versuchen, etwas zu tun, was er im Grunde noch nie in seinem Leben getan hatte: die Zeit außerhalb der Arbeit (die Forschung, die Lehre, die Vor- und Nachbereitung der Lehre, die Verwaltung etc.) nicht mehr mit anderer Arbeit (weiter forschen, schreiben) aufzufüllen, sondern mit, wie soll ich es nennen: Alltag." Auch diese Geschichte ist großartig und endet auf eine Weise, dass ich noch Augenblicke später beglückt ins Leere träumte! Das ist Terézia Moras Qualität, (nicht nur in diesem Buch, sondern in all ihren Büchern) dass sie für uns ohne jede Verwässerung durch (in diesem Fall) Humor, durch Abschwächungen oder Ablenkungen, ohne Weichzeichner, die Ränder dessen auslotet, was sich so als unsere Gegenwart darstellt. Sie schildert sie uns, diese unsere Gegenwart, auch und gerade die Bereiche, über die man lieber hinwegschaut, weil sie weh tun. Das ist möglicherweise, auch das oder sogar genau das, die Aufgabe von Kunst. Ich denke an Ingeborg Bachmann. Ihre Sachen waren ähnlich unerträglich in ihrer Intensität. Tatsächlich würde ich gerade soweit gehen zu sagen, dass die Mora vielleicht in der Nachfolge der Bachmann steht in einem weiteren Sinne, von der Intensität her, auch von der Qualität her und von dem Mut, den Menschen die Wahrheit zuzumuten über das, was im Untergrund, am Rand ihrer Leben und unserer Gesellschaft wabert. Damals war es der Nachklang des Nationalsozialismus, aber auch die Situation der Frau, heute sind es all jene, die in unserer auf Effizienz und Wachstum und Produktivität glatt polierten Oberflächenwelt an den Rändern sich entlang hangeln und in vielen Fällen untergehen, ohne dass irgendwer es bemerkt, ohne dass es irgendwen überhaupt kümmert. Terézia Mora gibt diesen Menschen ein Gesicht, eine Stimme und eine Geschichte. Gestern, während ich an dieser Rezension schrieb, las ich von einem 17 jährigen Flüchtling, der sich unter den Anfeuerungsrufen der deutschen Nachbarn des Heims, in dem er lebte, aus dem Fenster stürzte und umbrachte. Überall wurde er somalischer Flüchtling genannt. Für mich hatte er das Gesicht meiner 17jährigen Tochter. Er war also ein Kind. Da standen Menschen und feuerten ein Kind an, sich aus dem Fenster zu stürzen. Während die einen darüber geschockt waren, gab es die anderen, die auch im Netz klatschten, sich freuten, sich darüber aufregten, dass irgendjemand das schlimm finden konnte. Gut, dass er weg war. Einer weniger! Juhu! Ich dachte, dass jemand wie die Mora uns diese Menschen, die untergehen, erschreibt. Sie schiebt sie in die Aufmerksamkeit. Jene, für die eine große Gruppe besorgter Bürger, erklärter Retter des Abendlandes, keinerlei Daseinsberechtigung gelten lassen. Sie schreibt für diese ohne alle Eitelkeit und macht uns darauf aufmerksam, dass jeder Mensch eine Daseinsberechtigung hat. Jeder Mensch ist wertvoll. Das ist vielleicht die Botschaft, die ich am stärksten aus ihren Geschichten mit nehme diesmal, aber auch sonst immer. Jeder Mensch ist wertvoll und hat eine wunderbare Geschichte. Ich danke dem Luchterhand Literaturverlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars! (c) Susanne Becker

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Terézia Moras neues Buch ist ein Band mit zehn Erzählungen. Jede einzelne wäre geeignet, sie auf einen Roman auszudehnen, soviel Potenzial bergen die Geschichten und vor allem die Figuren. Doch natürlich funktionieren sie in dieser verkürzten Form am Besten. Erzählungen erreichen ja meist keine so große Leserschaft, was schade ist. Mit diesem Buch ist mir bewusst geworden, woran das möglicherweise liegen könnte: Mora erschafft Figuren, die beim Lesen so präsent sind, so nahe kommen, dass sie nicht nach 25 – 30 Seiten schon wieder verschwinden sollen. Um weiter zu lesen musste ich mich von den eben kennengelernten Personen verabschieden, was mitunter nicht leicht war. Liest man Kurzgeschichten, muss man sich also einverstanden erklären, immer wieder los zu lassen und sich Neuem zu zu wenden (oder aber im eigenen Kopf die Geschichten weiter schreiben). „Ein Pensionist der Bahn, ein ehemaliger Schaffner, warum frühverrentet, keiner fragt. Er tut nichts Benennbares, dennoch ist klar, dass er ein Sonderling ist, und obwohl das kein offiziell anerkannter Grund für eine Frühverrentung ist, nehmen alle an, dass es etwas damit zu tun hatte.“ Der 57-jährige Pensionist wird der Marathonmann genannt, weil er mal Marathonläufer war. Als ihm eines Tages auf der üblichen Einkaufsrunde der Beutel mit Portemonnaie und Schlüsselbund aus der Hand gerissen wird, ist er in der Lage, dies unter Beweis zu stellen. Er rennt dem flüchtenden Dieb hinterher. Einmal gestartet, ist er nicht zu bremsen, zum Erstaunen des Diebs, der ihn dann auch nur aufgrund einer roten Ampel abhängen kann. Dennoch läuft Marathonmann weiter – er kann es noch! – erst als er merkt dass er sich weitab der eigenen Wohnung befindet, stoppt er und fragt sich kurzatmig was nun. Und plötzlich glaubt er den Dieb wieder zu erkennen und stürzt sich auf ihn … Die Geschichte vom Marathonmann ist die erste im Buch und sie hat mich am meisten beeindruckt. Denn während der Mann rennt, spult sich, durch das Laufen ausgelöst, der eigene Lebensfilm vor dem inneren Auge ab. So erfährt der Leser einiges über dessen Lebensumstände und über das, was ihn vielleicht so einsam und sonderlich gemacht hat. In Terézia Moras Geschichten geraten die Protagonisten, die alle in irgendwie prekären Verhältnissen leben, in unvorhersehbare, manchmal haarsträubende Situationen und werden dadurch aus ihrer teils allzu groß gewordenen Routine gerissen. Manchmal ergeben sich dadurch neue Sichtweisen, Überraschungsmomente, Hoffnungsschimmer, manchmal endet es ungut. Der Fluss (der See, das Meer) als Metapher taucht immer wieder auf, als Zeichen, dass vielleicht doch wieder etwas ins fließen kommen kann in diesen stockenden Lebenläufen. Die Autorin arbeitet die einzelnen Charaktere mit sehr wenig Aufwand gekonnt aus: Sei es ein Mann, der plötzlich zurück in die Kindheit versetzt wird, als er die Nachricht vom Tod seines ehemals besten Freundes erfährt. Sei es eine Frau, die keine Kinder hat, die auf ein sehr junges, irgendwie liebenswert naives Pärchen (Die Liebe unter Aliens) trifft und sie sogleich unter ihre Fittiche nehmen will. Doch das Mädchen verschwindet … Sei es ein Rechtsanwalt, der gar keiner sein will, es aber den Eltern zuliebe vorspielt und nach deren Tod das geerbte Haus in eine skurrile Pension verwandelt und sich mit seiner Leidenschaft für antike Möbel selbst in den Ruin und die Geliebte (ver)treibt … Sei es das Künstlerpaar, dass illegal nach Deutschland kommt, ohne Geld ohne feste Arbeit und dessen Beziehung deshalb in die Brüche zu gehen droht …Sei es der japanische Professor, der nach seiner Emeritierung nicht mehr weiß, wie er seine Tage füllen soll und der plötzlich seine Leidenschaft für eine buddhistische Göttin entdeckt … Oder sei es die Frau, die aus unglücklicher Liebe für ein Forschungssemester nach London geht und dort, statt für ihre Arbeit zu recherchieren, beginnt, täglich etliche Kilometer zu Fuß durch die Stadt zu gehen, jeden Tag mehr … „Mich hat mein Geliebter nach 8 gemeinsamen Jahren verlassen, als ich ihm sagte, er sei mein Leben, sage ich. So etwas kann man doch zu keinem Menschen sagen, sagten meine Freunde. Da verließ ich sie und kam hierher.“

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