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Rezensionen zu
Unser wildes Blut

Wolfgang Schnellbächer, Nur Öneren

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Schon als ich das Buch in der Verlagsvorschau des Verlags gesehen habe, war mein Interesse das geweckt. Cover und Titel versprachen eine berührende, tiefgründige Liebesgeschichte, der Klappentext viele Hindernisse für die Charaktere. Daher habe ich mich sehr darauf gefreut das Buch lesen zu dürfen. Ich muss gestehen, dass ich nicht allzu leicht Zugang zu der Geschichte gefunden habe. Der Schreibstil der beiden Autoren ist sehr speziell und fast schon poetisch. Dadurch habe ich etwas länger gebraucht, um das Buch zu lesen. Trotzdem hat mir der Stil gut gefallen, da er eine ausgezeichnete Abwechslung zu den meist sehr einfach geschriebenen Jugendbüchern. Allerdings verspürte ich durch die Art zeitgleich auch eine gewisse Distanz zu den Charakteren. Das Buch ist aus zwei Perspektiven geschrieben. Zum einen aus der von Alexander, einem deutschen Schüler, der sich Hals über Kopf in seine Klassenkameradin Aysel verliebt. Zum anderen schildert ihr Bruder Ilhan seine Sichtweise. Die beiden kommen aus einer strenggläubigen muslimischen Familie, weswegen Ilhan versucht, seine Schwester von Jungen, und vor allem von Alexander fernzuhalten. So richtig sympathisch war mir keiner der Charaktere. Aber zu einem Buch wie diesem würden solche Charakterzüge bei den Protagonisten auch gar nicht passen. Leider blieben die Charaktere für meinen Geschmack trotzdem zu blass, auch nach dem Beenden des Romans hatte ich nicht das Gefühl, sie zu kennen. Ich bin trotzdem gut mit den beiden klargekommen und habe mich immer auf die Kapitel aus der jeweils anderen Sicht gefreut. Diese sind recht kurz gehalten, außerdem wird zusätzliche Spannung aufgebaut, da das Buch in zwei verschiedenen Zeiten spielt. Zum einen in der Gegenwart, in der Alex sich in einem Versteck befindet, während Ilhan in einem Zug sitzt. Man weiß nicht, was ihre Ziele oder ihre genauen Situationen sind, da sie meist an die Vergangenheit zurückdenken und stückweise schildern, wie sie dort gelandet sind, wo sie jetzt sind. Dieses Element hat mir sehr gut gefallen, da es sehr erfrischend und anders war. Mir hat es gefallen, wie ehrlich und doch zeitgleich geschickt die beiden Autoren mit den Konfliktsituationen umgingen, in denen sich ihre Charaktere befanden. Auch mit den vielen versteckten Themen wie Religion, Kultur, Freundschaft, Ehre und Zwang sind die Autoren toll umgegangen. Sie haben es geschafft, die Liebe zwischen Alexander und Aysel immer noch im Vordergrund stehen zu lassen, trotz der vielschichtigen Thematik. Alles in allem hat mir das Buch trotz der etwas blassen Charaktere gut gefallen. Wer offen ist für eine spezielle Liebesgeschichte, die mit poetischen Worten und viel Hingabe geschrieben wurde, der sollte definitiv einen Blick auf "Unser wildes Blut" werfen. Von mir bekommt das Buch 3 von 5 Schwalben.

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"Unser wildes Blut". Allein mit diesem vielsagendem Titel, erhofft und erahnt man eine mitreißende Geschichte voller Wucht, Liebe und Gemüt. Dieser Titel und die gelungene Covergestaltung samt ansprechendem Klapptext haben mich auf dieses Werk der beiden (Jugendbuch-) Autoren Nur Öneren und Wolfgang Schnellbächer aufmerksam gemacht. Die Geschichte könnte aktueller nicht sein. Politisch, gesellschaftskritisch, nah, bewegend, ehrlich, verstörend und unglaublich intensiv im Thema der Kulturen. Alexander & Aysel... Eine Liebe, die es so nicht geben soll, tragisch wie einst Romeo & Julia. Ein Buch, welches den Lesern die Augen öffnen wird, egal ob Jung oder Alt. Ist man einmal in diese Geschichte versunken, so wird man die aktuellen Krisen mit ganz anderen Augen beschauen.... Die beiden Autoren Schnellbächer und Öneren haben mich mit ihrem gemeinschaftlichen Buch sehr berührt und mir wunderbare Lesestunden beschert. Erschienen im cbj Verlag (https://www.randomhouse.de/Verlag/cbj-Kinder-und-Jugendbuecher/13000.rhd) "In jener Nacht, in der alles beginnt und alles enden soll, kann man das Leuchten der Sterne über dem Versteck kaum ausmachen."… so beginnt diese Geschichte. Inhalt: "Eine Liebe gegen alle Widerstände Alexander liebt seine Mitschülerin Aysel. Doch es ist eine Liebe, die nicht sein darf. Denn Aysel ist Muslimin und Alexander Christ. Die beiden haben keine Chance. Aysels Bruder Ilhan, der auf dieselbe Schule geht, wacht mit Argusaugen über die Ehre seiner Schwester. Aber so leicht gibt Alexander nicht auf. Als der Konflikt sich immer mehr zuspitzt und die ganze Schule in zwei Lager spaltet, soll Aysel plötzlich verheiratet werden. Den beiden Liebenden bleibt nur die Flucht. Doch Aysels Bruder ist ihnen dicht auf den Fersen." "Diese Angst, Alex, gehört fest zu unserer Liebe. Ohne diese Liebe gäbe es nicht die Furcht, sie hat sie erschaffen und genährt." Handlung: Wie es der Klapptext bereits andeutet, geht es hier um eine sehr tragische Liebe, die ein ungewöhnliches Ausmaß an Schuld, innerlicher Zerrissenheit und Herzschmerz mit sich zieht. Dr Verrat an seine Familie, an seine Religion und Ehre… Alex liebt Aysel. Aysel liebt Alex. Aysel ist Muslima. Alex Christ. Diese Geschichte handelt von den beiden Jugendlichen, Alexander und Aysel, die sich ineinander verlieben und nun vor einem Berg innerer und gesellschaftlicher Konflikte stehen. Eine junge Liebe, die so schön und romantisch hätte sein können, doch ihnen werden viele Steine in den Weg gelegt, denn die Religion verbietet die Liebe zwischen einer Muslima und einem Christen. Mit Argusaugen wacht die Familie über ihre Tochter Aysel und verbietet fortan jeden Kontakt zu deutschen Männern und Jungs. Doch Aysel und Alex finden einen Weg, sich ihrer Liebe zu widmen, sie gehören zueinander. Bis Aysels Bruder Ilhan den Beiden auf die Schliche kommt und ein Berg an Schuld, Zwiespalt, Zerrissenheit, Konflikt und Hass auf die Protagonisten zukommt. Aysel beginnt zu zweifeln und zeigt sich bereit für ihre Familie und Ehre Alex zu verlassen und zu vergessen… "Doch immer wieder wollen wir der zarten Pflanze dieser Liebe eine Chance geben, immer wieder geben wir uns ihrer Schönheit hin. Wenn man so will, sind wir ganz schöne Idealisten, ja eigentlich sogar Verrückte, dass wir es immer wieder versuchen, anstatt ernüchtert aufzugeben. Am Ende, dessen sind wir uns sicher, ist die Liebe das Kostbarste, was es gibt." Zum Schreibstil: Diese zwei Autoren haben in einer Herzensangelegenheit geschrieben, man spürt ihre Verbundenheit und Überzeugung zum Buch und vor allem zum Thema. Sie haben ein kleines Meisterwerk in Sachen Schreibstil erschaffen, den ich so in dieser Besonderheit und mit diesem poetisch-politisch-religiösen Wiedererkennungswert nur selten in einem Jugendbuch gefunden habe. Für seine zwei Erzählperspektiven nutzen die Autoren zwei unterschiedliche stilistische Mittel und diese Sicht lockert und belebt somit den Ernst der Geschichte mit zwei gravierenden Blickwinkeln. Die Beziehung zwischen Alex und Aysel wird hier sehr poetisch, jung, gereift und realistisch dargestellt. Es wird aus zwei Perspektiven erzählt: Alex als 1.Erzähler, und Aysel's Bruder Ilhan als 2.Erzähler. Zunächst habe ich mich gewundert, dass nicht Aysel selbst es ist, die ihre Perspektive vertritt. Im Laufe der Geschichte wird aber klar, dass Ilhan hier passend gewählt wurde, da er noch einmal einen ganz anderen Blickwinkel beleuchtet. Für ihn ist es ein Spagat zwischen westlicher Welt und seiner Kultur der Türken. Er jedoch kostet beide Seiten voll und ganz aus, er trinkt Alkohol, verführt deutsche Frauen, lungert auf Partys herum und spielt sich als Aufpasser auf. Er wirkt in Glaubensfragen und Ehrgefühl beinahe vernarrt und verlangt von seiner Schwester, dass sie sich an die Regeln des Koran hält und die Ehre der Familie nicht beschmutzt. Diese gesellschaftskritischen Themen und Schwerpunkte werden hier sehr deutlich und intensiv in nahezu poetischer Sprache in Worte gekleidet. Leider verliert das Autorenduo etwas den Blick für die wahren Gefühle der Liebe zwischen Aysel und ihrem Alex. Dieses Buch zeigt seinen jungen und jung gebliebenen Lesern, nicht mit einem Fingerzeig belehrend, sondern mit ehrlichen Worten was dieses Buch vermitteln will. Ehrliche Worte, die dem Buch seine Aussagekraft verleiht und zum Umdenken animiert. Neben Poesie, Sinnbildern und tiefen Emotionen und Assoziationen, besitzt dieses eingespielte Autorenteam einen ganz besonders intensiven, klärenden, gesellschaftskritischen und jungen und ungefilterten Stil, die Emotionen, Gedanken und Probleme der zwei unterschiedlichen Gesinnungen von Aysel und Alex an den Leser zu bringen. Ich mag ganz besonders das große Gefühl und die wachsende Zwiespaltigkeit, die die Protagonisten plagt. Charaktere: Auch bei der Wahl der Charaktere punktet das Autorenteam N. Öneren und W. Schnellbächer haushoch. Alexander und Aysel werden die Leser begleiten und lange nicht mehr loslassen. Neben diesen beiden besonderen Hauptcharakteren erleben wir eine bunte Mischung weiterer Nebenrollen und vor allem den immer gegenwärtigen Bruder Aysels Ilhan. Figuren aus Familie, Freunde, Schule und Land und Leute. Hier ist nun wirklich jeder Protagonist mit einer wichtigen und weitreichenden Rolle versehen. Alexanders Familie rückt leider etwas arg in den Schatten, über ihn erfährt man wenig. Wahrscheinlich, da seine westliche Welt als normal und alltäglich zu sehen ist. Aysels Umfeld wird gerade durch den Bruder Ilhan sehr plastisch und verdeutlichend dargestellt. Gerade auch seine fast fanatische Sicht, allein durch seine Erzählperspektive und seine unglaublich verkorkste und bildhafte Gedankenwelt wird hier eine zentrale Rolle einnehmen. Aber auch all die anderen haben ihr Päckchen zu tragen. Hier erleben wir nach und nach, was die einzelnen Personen geprägt hat und sie antreibt. Einen ganz entscheidenden Part nimmt natürlich Alex, der Christ im Buch ein. Aysel muss sich entscheiden. Liebe oder Familie? Denn beides scheint es so nicht geben zu dürfen. Ich bin sehr über seine Wandlung und Darstellung der Charaktere überrascht und überlasse es den Lesern selbst sich ein Bild von ihnen zu formen... 2 Jugendliche Schicksale, stellvertretend für eine ganze Gesellschaft, ein Ziel, eine Reise, eine Hoffnung! Auch all die anderen (Neben-) Rollen aus Politik, Gesellschaft, Familie und Religion zeichnen ein sehr wichtiges, teils verstörendes Bild im Buch ab. Meinung: Ein fesselndes, wichtiges, ehrliches und bewegendes Buch. Mit jeder Seite wurden meine Emotionen und Blickwinkel spürbar berührt und mehr und mehr habe ich meine Augen durch diese besondere Umsetzung der Thematik geöffnet. Doch leider bleibt die große Liebesgeschichte etwas schwach. Ich kann mein Empfinden hier kaum in Worte kleiden, doch ich habe immer etwas entscheidendes vermisst… Doch zuerst möchte ich die vielen versteckten dennoch offensichtlichen Botschaften loben, die die Autoren Nur Öneren und Wolfgang Schnellbächer in diesem Buch sehr gewissenhaft bedacht haben. Hier ist einmal der Umgang mit Ehre, Religion, Gewissen, Zwang, Gewalt, Familie und dem Gefühl ehrlicher Liebe. Hier hat das Autorengespann in ihrem Jugendbuch ein ganzes Portfolio an diskutablem Themen verwoben und für Emotionen und aber auch für Tiefe gesorgt. Hier haben sie zwar sehr genau auf das Ausmaß geachtet, jedoch etwas die eigentliche Liebesgeschichte aus den Augen verloren, die sich die jüngeren Leser sicherlich so sehr erhofft haben. Der Grundgedanke der Thematik in einem Jugendbuch gerecht unterzubringen und zu lüften ist wiederum sehr gekonnt gelungen. Manches wirkte auf mich im Geschehen sehr beklemmend und ich musste beim Lesen häufig meinen Blickwinkel verstellen, das hat mir wirklich gut gefallen. Ein grandioser, aber sehr spezieller Roman. Ein wertvoller und ehrlicher Jugendroman, der auch mir als Erwachsene zusagt. Kritikpunkte: Trotz der wechselnden Erzählperspektiven, bleibt mir leider die weibliche Rolle der Mitschülerin Aysel sehr distanziert. Schade, gerade bei ihr hätte ich mir viel mehr Tiefe und intensivste Einblicke in ihre Kultur und ihrem Glauben und Nichtglauben gewünscht. Dadurch verliert auch die Liebesgeschichte etwas an Glanz und Emotionsgewalt. Ich bin mir sicher, hier wäre eine viel loderndere Flamme möglich gewesen. Gerade bei der Poesie der Worte und der faszinierenden Aura des Gesamtwerks, hätte hier bei Aysel und ihren Gedanken und Gefühlen die Kirsche auf dem Sahnehäubchen sein können. Es wirkt daher passagenweise sehr ernüchternd und wenig gefühlvoll. Gerade für junge Leute hätte eine bewegende und mitreißende Liebesgeschichte mit allen Facetten mehr Zugang und Eindringlichkeit erlangt. Hier wäre mehr wirklich mal mehr gewesen… Menno, ein kleiner Wehrmutstropfen in einer sonst so wunderbaren Geschichte. Pressestimme: „Ein überzeugendes Buch über den Culture Clash mitten in unserer Gesellschaft und eine echt süße Liebesgeschichte.“ (Quelle: Verlagshomepage; Adnan Maral, Schauspieler und Autor von „Super unkühl, Alter“) Die beiden Autoren: „Wolfgang Schnellbächer, geboren 1983, war schon immer ein begeisterter Leser und entwickelte früh eine Passion für Literatur. Bereits als Schüler veröffentlichte er einen ersten Text in der FAZ. 2011 erschien sein Debütroman „Abiball“. Wolfgang Schnellbächer hat an vielen Orten im In- und Ausland gelebt und wohnt nun in Stuttgart.“ „Nur Öneren, geboren 1988, lebt und arbeitet nach ihrem Studium der BWL in Stuttgart. Durch ihre Herkunft entwickelte sie ein großes Interesse an der kulturellen Vielfalt von Gesellschaft. Diese Neugier begleitet und bestärkt sie beim Schreiben. Neben der Literatur gilt ihr Interesse dem Fechten, dem Reisen und der Fotografie.“ Zum Cover: Ein sehr hochwertiges Buch von herausragender Qualität und stimmigen Gesamteindruck. Das Besondere ist hier der sofortige Blick auf das knallrote Herz. Ein Liebesbeweis. Ein Blickfang im Buchhandel. Und für die jüngere Zielgruppe ganz besonders ansprechend. Fazit: Ein Buch, das die Augen öffnet: verstörend, poetisch, engagiert. – und mit einer zuckersüßen Liebesgeschichte über jegliche Grenzen hinaus. Eine 3,5 Sterne +++ Leseempfehlung für Jung, jung geblieben und Alt!

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