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Rezensionen zu
Die Nacht gehört den Wölfen

Wulf Dorn

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Das Cover passte, fand ich, sehr gut zum Thriller. Es sieht sehr düster aus, und auch der Thriller ist sehr düster. Es hat mich aber gestört, das der Thriller eine sehr unregelmäßige Kapitelverteilung hatte (mal hatte ein Kapitel eine Seite, mal drei Seiten, mal sechs Seiten). Der Thriller hat für einen Jugendthriller eine sehr düstere Handlung, der uns sehr weit in die Psyche eines Jungen geführt hat. So eine Tiefe kenne ich sonst meist nur von Psychothrillern. Die Handlung war aber wirklich tiefgründig, überraschend und unglaublich spannend und hatte viele Überraschungen und ein sehr psychisch - tiefgründiges Ende. Die Handlung fand ich rundum gut und wirklich überraschend. Dieses Buch ist so eines, wo ich mich frage, was sich der Autor dabei gedacht hat. Das Buch spielte vor allem in Wäldern, die Textabschnitte hier fand ich besonders toll. Die Wälder, die teilweise sehr düster sind, passen gut zum ohnehin düsteren Inhalt und verstärken die Angst in Simon, was auch für den Leser spürbar ist. Eine tolle Auswahl hat der Autor auch bei den anderen Orten getroffen, die die Handlung noch verstärken. Der Protagonist Simon ist sehr interessant. Er hat nach dem Autounfall, bei dem er der einzige Überlebende ist, psychische Störungen. Während dem Verlauf des Buches wird das sehr deutlich erkennbar. Ich konnte mich nicht mit dem Protagonist identifizieren, finde ihn aber trotzdem sehr gelungen. Der Schreibstil des Autors ist wirklich gut, geheimnisvoll und baut die Spannung in dem Buch auf. Der Schreibstil des Autors ist deshalb wirklich wichtig für das Buch. Auch schreibt der Autor gruselig und geheimnisvoll.

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Das Buch beginnt schnell. Nach einem etwas verwirrenden, aber die Spannung anheizenden Prolog werden wir direkt in Simons Welt eingeführt, für jede Szene ein Kapitel – wobei am Ende eine ganze Menge Kapitel zustande kommen (94 bei 456 Seiten). Dadurch wirkt die Handlung sehr eng strukturiert. Das Buch ist die meiste Zeit über sehr spannend. Nur einige Male schreibt der Autor etwas langatmig über die Vergangenheit und Erinnerungen Simons und seinen Bezugspersonen. Ich hatte von Anfang an eine Vermutung, wer dahintersteckt, und ab dem letzten Drittel des Buches war ich mir immer sicherer. Das hat die Spannung etwas herausgenommen, bis zu dem Punkt, an dem sich diese Vermutung als falsch herausstellte. Das Ende ist sehr plötzlich und wirklich – wirklich! – der Inbegriff eines Plot Twists. Mir persönlich gefiel diese Wendung nicht besonders, vor allem da sie die Glaubwürdigkeit des Protagonisten extrem infrage stellt – und, weil einiges mir unlogisch erschien. Das Mystische in „Die Nacht gehört den Wölfen“ – der Wolf – wird die ganze Zeit aufrecht erhalten, was das Buch gruseliger gemacht hat. Leider änderte sich das ebenfalls am Ende. Die Konsequenz: Ich hatte nicht diesen „Nachschauer“, nachdem ich das Buch gelesen hatte – und für mich ist das beinahe essenziell für einen guten Thriller. Aber auch das ist Geschmackssache. Das Buch ist komplett in der dritten Person geschrieben und aus mehreren Perspektiven, hauptsächlich aus Simons. Er ist die klare Hauptfigur. Simon ist ein eher schüchterner Junge – jedenfalls beschreibt er so sich selbst. Dass er aber Menschen offen und halbwegs freundlich begegnet, steht im Widerspruch dazu. Als Leser habe ich ihn nicht als schüchtern empfunden. Introvertiert vielleicht, aber nicht schüchtern. Er hat oft Albträume und versucht, sich mit ihnen auseinanderzusetzen, wacht aber trotzdem fast jeden Morgen schweißgebadet auf. Auch sein Trauma plagt ihn, so wird er von Flashbacks und Illusionen geplagt. Da der Leser nicht weiß, on das, was Simon sieht, Realität ist, wirkt das sehr gruselig, macht ihn aber Simons Wahrnehmung gegenüber skeptisch. Generell ist es sehr interessant, so ein Trauma aus der Sicht eines Betroffenen zu lesen. Auch wenn es mit der Zeit etwas ermüdend wird. Simon als Charakter würde ich als entwickelt beschreiben. Er hat ein familiäres Umfeld, eine Vergangenheit und einige Ticks, die ihn sympathischer machen. Dennoch fehlte mir hier irgendwas, Hobbies vielleicht, oder einfach etwas, was ihn etwas realer gemacht hätte. Ich konnte einige Aktionen seinerseits nicht wirklich nachvollziehen – dadurch habe ich mich wahrscheinlich innerlich vom Charakter distanziert. Er wirkt nicht so präsent wie andere Charaktere (z.B. Saphira de Angelis in „Cold Princess“ – Rezension hier). Allerdings muss man hier sagen, dass „die Nacht gehört den Wölfen“ keine charakterbasierte Geschichte ist. Die anderen Figuren hängen alle zusammen und wirken zusammen – dieses Zusammenspiel hat mir besonders gut gefallen. Wie bereits gesagt haben sich einige Vermutungen nicht bestätigt, die sich auf Figuren bezogen – aber aufgeklärt wurden z.B. bestimmte Verhaltensweisen nicht. Sehr schade. Das Fazit „Die Nacht gehört den Wölfen“ ist ein spannender Thriller, der den Leser an seinem eigenen Verstand zweifeln lässt. Die Geschichte ist – um es umgangssprachlich auszudrücken – „brain fuck“ vom Feinsten. Leider ist die Handlung in sich nicht ganz schlüssig und wirkt somit nicht abgeschlossen, bietet also Potenzial für mehr. Auch bei den Motiven der Charaktere haben sich einige Lücken aufgetan. Dennoch ein ziemlich gruseliges Buch mit einer überraschenden Wendung – und es zeigt, zu was die menschliche Psyche fähig ist.

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Nach dem grauenvollen und tödlichen Autounfall seiner Eltern, den er selbst miterlebt hat, leidet Simon unter Albträumen und Panikattacken. Nach einem Aufenthalt in der Psychatrie, zieht er zu seiner Tante und seinem Bruder, doch es fällt ihm schwer, sich in seinem neuen Leben zurechtzufinden, vor allen Dingen, weil er das Gefühl hat, vollkommen allein zu sein. Als er feststellt, dass seine Albträume immer intensiver werden und sich auch in der Realität bemerkbar machen, versucht er herauszufinden, welche dunkle Macht nachts das Dorf unsicher macht. Hinzu kommt das Verschwinden eines jungen Mädchens... PSYCHOTHRILLER MIT ÜBERRASCHENDEN WENDUNGEN Geisterhafte Albträume, verlassene Hotels und unterbewusste Wölfe - in "Die Nacht gehört den Wölfen" ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint. Gerade diese nebulös-mystische Stimmung, die die Spannung bis zum Ende halten kann, macht die Geschichte um den leicht autistischen Simon so fesselnd und faszinierend. Auch wenn dem Buch hier und da schlichtweg das besondere Etwas fehlen, bietet der psychologisch sehr tiefgehende Thriller spannende Unterhaltung und ein Ende, mit dem ich tatsächlich nie und nimmer gerechnet hätte. Wulf Dorn versteht es wie kein Zweiter, den Leser gekonnt an der Nase herumzuführen und ihn immer wieder auf falsche Fährten zu locken. Eingebettet in ein dörfliches Setting und eine tragische wie problematische Situation erzählt "Die Nacht gehört den Wölfen" die kurzweilige aber sehr eindringliche Geschichte eines Jungen, der alles (und noch mehr) verloren hat... Besonders fällt die dichte Atmosphäre auf, die den Leser in eine bedrückte und düstere Stimmung versetzt und bis zum Ende in dieser halten kann. So ist "Die Nacht gehört den Wölfen" zwar eine leicht und flüssig lesbare Lektüre, die jedoch schwer im Magen liegt - gerade am undurchsichtigen Ende fühlt sich das komplette Buch noch einmal völlig anders an. Die Geschichte ist aus einer auktorialen Perspektive erzählt, die nicht nur gruselige Details hervorhebt, die die aktiven Figuren nicht bemerken, sondern auch ab und zu die Sicht wechselt, sodass man glaubt, einen guten Blick auf das Geschehen zu haben. Dass das nur ein Trugschluss ist, brauche ich an dieser Stelle wohl nicht zu erwähnen! EIN BUCH, DAS SCHWER IM MAGEN LIEGT Simon ist definitiv kein einfacher Protagonist. Durch seine vielen Ticks und Macken und vor allen Dingen seine grauenvollen Erlebnisse, ist er schwer zugänglich und reagiert oft sehr extrem. Das ist in Anbetracht seiner Situation auf jeden Fall nachvollziehbar, dennoch fällt es schwer, sich mit ihm zu identifizieren. Die Figuren mit denen er in Kontakt tritt sind ebenfalls durchweg schwierig, ja, in manchen Fällen sogar sehr unsympathisch, was aber einen Grund hat, der sich erst zum Ende löst. Eine kleine Ausnahme bildet da Caro, die auf das Internat geht, auf das Simon nach den Ferien kommen soll und die für Simon wie ein heilendes Pflaster wirkt, sodass sie auch für den Leser eine große Sympathiefigur wird. "Die Nacht gehört den Wölfen" ist ein besonderes Buch, das sich nicht nur ganz dicht vor menschliche Abgründe stellt, sondern tatsächlich sogar in diese hineinfällt. Eine Geschichte voller grauenvoller Wendungen, die sich sehr psychologisch und tiefgehend mit Traumata und dem Unterbewusstsein auseinandersetzt. Für alle, die einen spannenden Jugendthriller lesen wollen, der zwar nicht immer ganz rund ist und für kurzweilige Unterhaltung sorgt, die schwer im Magen liegt, ist dieses Buch definitiv empfehlenswert.

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Seit dem tödlichen Autounfall seiner Eltern, den er selbst miterlebt hat, leidet Simon unter Albträumen und Angstzuständen. Nach einem Psychiatrieaufenthalt zieht er zu seiner Tante und seinem Bruder, aber es fällt ihm schwer, sich in seinem neuen Leben zurechtzufinden. Vor allem, als er feststellen muss, dass seine schlimmen Träume Wirklichkeit werden: Etwas Böses scheint im Dunkel, das Simon umgibt, erwacht zu sein. Und das Verschwinden eines Mädchens ist erst der Anfang … So langsam bin ich ja bei Jugendbüchern etwas skeptisch. Ich lese fast nur noch Erwachsenenthriller, doch dieses Buch von Wulf Dorn hat mich gereizt. Und ich muss sagen: Für ein Jugendbuch eine wirklich ordentliche Umsetzung. Genau die richtige Mischung aus Spannung, mysteriösen Ereignissen, "Jugendbuch" und Psycho. Die Story war zwar in weiten Teilen klar - dennoch hat mich die Auflösung zumindest ein bisschen überrascht. Ansonsten hatte die Story einen roten Faden, der immer mal wieder unterbrochen wurde durch Rückblenden, Tagträume, etc., wodurch die Spannung erhöht wurde und die Story mysteriöser wurde. Der Schreibstil war flott und recht einfach, für ein Jugendbuch aber wirklich gut geeignet, da er die Leser an die Geschichte fesseln kann. Junge Leser werden sicherlich auch mit den sympatischen Protagonisten, allen voran Simon, gut klar kommen und auch mitfiebern. Fazit: Ein gutes Jugendbuch mit einer richtigen Mischung aus spannender Story, Wulf-Dorn-typischen Psycho-Elementen, authentischen Charakteren und flottem Stil.

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Wulf Dorn ist ein deutscher Schriftsteller und schreibt nach eigenen Angaben seit seinem zwölften Lebensjahr. Nach zwanzig Jahren der Tätigkeit in einer psychiatrischen Klinik widmete sich Dorn vollständig dem Schreiben. Sein im Jahre 2009 erschienener Debütroman “Trigger” wurde auf Anhieb zu einem internationalen Bestseller. Bei “Die Nacht gehört den Wölfen” (2015) handelt es sich um seinen sechsten und gleichzeitig um den zweiten eher für junge Erwachsene ausgelegten Roman. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass “Die Nacht gehört den Wölfen” mein erster Wulf Dorn ist – aber definitiv nicht mein letzter. Der vor allem für seine im fiktiven Fahlenberg spielenden Thriller bekannte Wulf Dorn legt hier einen Jugendroman vor, der wohl kaum dem klassischen Thriller-Genre zugeordnet werden kann, aber mit seiner unterschwelligen Spannung nicht nur für jüngeres Lesepublikum attraktiv ist. Dorn hat mit Simon einen ungewöhnlichen Hauptcharakter gewählt, der nicht nur mit dem Tod seiner Eltern und seinen Schuldgefühlen zu kämpfen hat. Seine autistischen Züge machen es ihm schwer, sich auf seine neue Umgebung – ein Gästezimmer im Haus seiner Tante – einzustellen. Veränderungen verträgt Simon nur schwer, besonders nach dem Unfall. Da ist es nur zu verständlich, dass ihm das Privatleben seines großen Bruders Mike, seines Helden, seinem Fels in der Brandung, zu schaffen macht. Simon, der sich im Stich gelassen und abgeschoben fühlt mit seinen Ängsten und Befürchtungen, findet in Caro eine Vertraute. Auch sie wurde von ihrem Vater einfach in ein Internat abgestellt, und der Obhut der dortigen Verantwortlichen überlassen. Ihr gegenüber öffnet sich Simon – und auch der Leser erhält mehr Einblicke in Simons Inneres, und schließt den Jungen etwas mehr ins Herz. Mit Caro zusammen forscht Simon dem Verschwinden eines Mädchens nach, deren Leiche nie aufgetaucht ist. Gleichzeitig versucht er auch immer wieder, Licht in das Dunkel seiner Erinnerungen zu bringen, kann er sich doch immer noch nicht erklären, wie es zu dem tragischen Unfall kam, und wie er es aus dem Auto schaffte, während seine Eltern verstarben. Er sieht nur Fragmente, Bruchstücke, die kaum einen Sinn ergeben, und ihn noch mehr verwirren. “Die Nacht gehört den Wölfen” wird nicht von einer unzähmbaren Charaktervielfalt überrannt, sondern weißt einige wenige Figuren auf, die glaubhaft und realistisch gestaltet sind. Diese Tiefe in den einzelnen Persönlichkeiten ist es auch, die den Leser immer mehr in den Bann zieht. Dorn gelingt es, ganz langsam einen Spannungsbogen aufzubauen, welcher – wie sollte es auch anders sein – seinen Höhepunkt am Ende des Buches findet, und den Leser atemlos zurücklässt. Dorn schreibt klar und flüssig, und verliert sich trotz Detailreichtum nicht in unnötigen Beschreibungen. Der fast schon weiche Ton, mit dem er Simons Schicksal beschreibt, passt perfekt zur Handlung, und während Simon und Caro der Entdeckung der grausamer immer näher kommen, wird auch Dorns Ton dunkler, düsterer. “Die Nacht gehört den Wölfen” ist eine düstere Geschichte voller Dramatik und Spannung, voller Ängste und grausamer Träume, in der Fiktion und Wirklichkeit oft nur noch schwer auseinanderzuhalten sind, und der Leser sich Dank Dorns Art zu Schreiben sowie den realistischen Charakteren fühlt als wäre er mittendrin. Unbedingt einen Blick riskieren.

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Dies war mein erstes Buch von Wulf Dorn und ich freue mich schon riesig auf weitere. Der 15-jährige Simon verliert seine Eltern bei einem schrecklichen Autounfall. Seither suchen ihn schreckliche Alpträume heim und aufgrund eines Selbstmordversuches verbringt er mehrere Monate in einer psychatrischen Anstalt. Danach zieht er zu seiner Tante Tilia und seinem großen Bruder Mike, welcher schon zuvor dort lebte. Zeitgleich verschwindet ein Mädchen namens Leonie und Mikes Freundin durchlebt ebenfalls etwas Schreckliches. Simon versucht mithilfe seiner neu gewonnenen Freundin Caro herauszufinden wer dahinter steckt und bringt sich dadurch selbst in Gefahr. Am Ende wird allerdings klar, dass einen der Schein auch trügen kann. Wulf Dorn gestaltet seinen Roman sehr spannend und sorgt dafür, dass man sämtliche Handlungen und Verhaltensweisen der Charaktere nachvollziehen kann. Die Charaktere sind gut herausgearbeitet und wirken glaubhaft. Durch die relativ kurzen und prägnanten Kapitel entstehen keine Längen und die Spannung bleibt erhalten. Abschließend kann ich sagen, dass das Buch mir einige tolle Lesestunden beschert hat und ich mich auf das nächste Buch von Wulf Dorn freue.

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"Ich beschreibe meine Arbeit gern als die eines Forschers, der mit einer Laterne die knarrenden Stufen zu einem Keller hinabsteigt und dort nach dem Ausschau hält, was sich in den dunklen Ecken versteckt. Dieser Keller ist unser Unterbewusstsein und er hat unendlich viele solcher Ecken. In jeder lauert eine unserer Ängste, und gemeinsam mit euch , liebe Leserinnen und Leser, versuche ich, diesen Ängsten ein Gesicht zu geben und ihnen dadurch den Schrecken zu nehmen." Das Leben des 14-jährigen Simon Strode gerät plötzlich in ein grauenhaftes Chaos. Bei der Fahrt zum Geburtstag seiner Tante Tilia verunglückt der Wagen seiner Eltern und nur Simon kann sich schwerverletzt aber lebendig daraus retten. Seine Eltern verbrennen, Simon wird von Albträumen heimgesucht und muss 5 Monate in einer psychiatrischen Klinik verbringen, da er kurz nach dem Unfall einen Selbstmordversuch unternimmt. Er wird entlassen und seine Tante nimmt ihn auf. Dort, auf dem Land, erwartet ihn sein 6 Jahre älterer Bruder Mike, der immer sein großes Vorbild war. Er arbeitet als Automechaniker in dem beschaulichen Dorf und wohnt neben Tilia. Mike ist anfangs sein größter Rückhalt, doch dessen Pläne sehen vor, mit seiner Freundin wegzuziehen. Simon ist ein Mathefreak mit autistischen Zügen, jegliche Veränderung stellt ihn vor unüberwindliche Hürden. Das Essen muss in abgetrennten Bereichen auf dem Teller liegen, zum Frühstück hat er seine genauestens abgestimmten Rituale. Die Pläne seines Bruders ziehen ihm nach dem Tod seiner Eltern noch einmal kräftig den Boden unter den Füßen weg. Doch er erkennt auch: "Damals, als sie sich geschworen hatten, für immer und ewig zusammenzuhalten, waren sie noch Jungs gewesen. Nun waren sie erwachsene Jungs und eines Tages würden sie richtige Erwachsene sein. Und immer wieder würde sich das Leben für sie verändern, ebenso wie die Dinge und Menschen die ihnen wichtig waren." In Simon herrscht innerlich ein Chaos, die Einzige die ihn versteht ist die gleichaltrige Caro, die ihn aus seiner Lethargie reißt und mit der er zusammen auf dem Fahrrad die Gegend erkundet. In dem Dorf wird zeitgleich die 16-jährige Leonie vermisst, spielt etwa der Ex-Freund von Mikes Freundin eine Rolle, der auch der ungeliebte Vizerektor des Internats ist, in das Simon gehen soll? Caro und Simon stoßen im verfallenen Hotel auf ein grausiges Geheimnis. Nein, es ist kein Kriminalroman der von Wulf Dorn vorgelegt wird. Anfangs wird dem Leser Simon mit all seinen Träumen und Charakterzügen sehr nahe gebracht. Seine nächtlichen Träume von Wölfen die ihn heimsuchen, einer Tür die nicht geöffnet werden kann, aber insbesondere seine schreckenerregenden Tagträume, in denen ihm die verbrannten Gesichter seiner Eltern erscheinen, durchdringen sein Leben. Wulf Dorn versteht es geschickt, einem in Sicheren zu wiegen, nur um gleich die Situation komplett umkippen zu lassen. Diese trügerische Sicherheit hält bis zum Ende des Buches hin, wo den Leser ein Knalleffekt erwartet. Die Nacht gehört den Wölfen ist ein spannendes Jugendbuch für über 14-jährige Jungen. Der Umschlag und die Gestaltung des Buches ist sehr gut gelungen, das Buch kann man gut an einem heißen Sommertag in einem Rutsch durchlesen. Wulf Dorn versteht es aber auch geschickt mich als Erwachsenen bei der Stange zu halten. Sein Psychogramm des Jungen Simon zeugt von einer tiefen Empathie solchen Problemkindern gegenüber. Ein Jugendbuch das aus der Masse der Neuerscheinungen herausragt.

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Kurzbeschreibung: Wer hat Angst vorm bösen Wolf? Seit dem tödlichen Autounfall seiner Eltern, den er selbst miterlebt hat, leidet Simon unter Albträumen und Angstzuständen. Nach einem Psychiatrieaufenthalt zieht er zu seiner Tante und seinem Bruder, aber es fällt ihm schwer, sich in seinem neuen Leben zurechtzufinden. Vor allem, als er feststellen muss, dass seine schlimmen Träume Wirklichkeit werden: Etwas Böses scheint im Dunkel, das Simon umgibt, erwacht zu sein. Und das Verschwinden eines Mädchens ist erst der Anfang... Zum Autor: Wulf Dorn, Jahrgang 1969, schreibt seit seinem 12. Lebensjahr. Er war 20 Jahre in einer psychiatrischen Klinik tätig, ehe er sich ganz dem Schreiben widmete. Mit seinem 2009 erschienenen Debütroman Trigger gelang ihm sofort ein internationaler Bestseller - dem weitere folgten. Seine Bücher wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt und begeistern Leserinnen und Leser weltweit. 2014 wurde er mit dem französischen Prix Polar als bester internationaler Autor ausgezeichnet. Inzwischen schreibt Wulf Dorn für Erwachsene wie Jugendliche. Nach Mein böses Herz ist Die Nacht gehört den Wölfen sein zweiter Jugendroman. Meinung: Der 16-jährige Simon Strode ist zusammen mit seinen Eltern Lars und Maria auf dem Weg zur Geburtstagsfeier seiner Tante Tilia, als es zu einem schrecklichen Autounfall kommt, bei dem seine Eltern ums Leben kommen. Nach fast 5 Monaten Aufenthalt in der Kinder- und Jugendpsychiatrie zieht Simon, für den eine gewisse Ordnung im Leben sehr wichtig ist, zu Tante Tilia, bei der auch sein 6 Jahre älterer Bruder Mike lebt, seitdem er zuhause rausgeschmissen wurde. Da Tilia beruflich sehr eingespannt ist, soll Simon nach den Sommerferien auf das Serling-Gymnasium gehen, zu dem auch ein Internat gehört. Simon fühlt sich vom Rest seiner Familie abgeschoben und ungeliebt. Dann lernt er Caro kennen, die auf die gleiche Schule geht und mit der er sich bald anfreundet. Die beiden wollen herausfinden, was es mit dem Verschwinden der 16-jährigen Schülerin Leonie auf sich hat. Als dann noch Mikes Freundin Melina einem Verbrechen zum Opfer fällt, haben Simon und Caro schon einen Verdächtigen im Visier, bringen sich selbst damit aber immer weiter in Gefahr. Von Wulf Dorn habe ich bereits einige seiner Erwachsenen-Thriller gelesen, vor allem Trigger konnte mich sehr begeistern. Daher war ich gespannt auf sein zweites Jugendbuch, das mich erneut gut unterhalten konnte, auch wenn man einige Abstriche gegenüber dem Erwachsenen-Genre machen muss, was aber natürlich an der angesprochenen Zielgruppe liegt. Der 16-jährige Protagonist Simon ist ein recht außergewöhnlicher Charakter. Er hat autistische Anwandlungen, die sich dadurch bemerkbar machen, dass alles für ihn eine gewisse Ordnung haben muss und Zahlen für ihn eine wichtige Rolle spielen, da diese beständig sind. Mit Veränderungen tut sich Simon schwer, kleinste Abweichungen bringen ihn schnell aus dem Konzept. Den tragischen Tod seiner Eltern verkraftet Simon nur langsam, er vermisst sie sehr. Da Simon von Albträumen und auch manchen Halluzinationen geplagt wird, ist der Leser unsicher, welche Situation nun real passiert und welche nur in seiner Einbildung. Die gleichaltrige Caro, die Simon bei einem Friedhofsbesuch kennenlernt und mit der er sich anfreundet, tut ihm gut. Sie holt ihn aus seinem Schneckenhaus heraus ins Leben und durch sie blüht er sichtlich auf, wird selbstbewusster und mutiger. Die weiteren Nebencharaktere wie sein Bruder Mike, dessen Freundin Melina und Tante Tilia bleiben etwas im Hintergrund, fügen sich aber gut in die Geschichte mit ein. Die Handlung selbst ist von Wulf Dorn gut durchdacht und bietet einige Wendungen, die in falsche Richtungen lenken sollen. Der vermeintliche Täter, auf dessen Konto Leonies Verschwinden und Melinas Unfall gehen, ist schnell ausgemacht, doch die Auflösung belehrt den Leser eines Besseren, was sich allerdings auch andeutet. Trotzdem vermag das Ende durchaus zu überzeugen und auch verwundern. Viele Themen wie Verlustängste, Liebe, Freundschaft und Familie werden im Roman angesprochen und durch die kurz gehaltenen Kapitel fliegt man regelrecht durch die Seiten, da man unbedingt wissen will, wie Simons Geschichte ausgeht. Fazit: Die Nacht gehört den Wölfen ist ein spannender und bis zur letzten Seite interessanter und packender Jugend-Thriller, der durch sein Ende einige Leser verblüffen dürfte. Wulf Dorn überzeugt erneut durch seinen bildhaften Schreibstil und einer außergewöhnlichen Geschichte, die mich gut unterhalten hat.

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