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Rezensionen zu
Der Fall des verschwundenen Lords

Nancy Springer

Die Enola Holmes-Reihe (1)

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€ 14,99 [D]* inkl. MwSt. | € 15,50 [A]* | CHF 21,50* (* empf. VK-Preis)

"Der Fall des verschwundenen Lords" ist der Auftaktband der bislang 5-bändigen Reihe um die kleine Schwester des ikonischen Ermittlers Sherlock Holmes. Zielgruppe des Romans sind Mädchen zwischen ca. 12 und 15 Jahren, was man der Geschichte bzw. dem Stil des Buches auch abspürt – zumindest, wenn man den Roman als Erwachsene liest bzw. hört. Springer versucht zwar, das England des ausgehenden 20. Jahrhunderts lebendig werden zu lassen – sowohl das ländliche als auch das städtisch geprägte –, beschränkt sich dabei aber meist auf die Auflistung von unterschiedlichen Pflanzen, Gebäuden und Personen, denen die Protagonistin begegnet, ohne diese aber detailliert zu beschreiben. Hier fällt ganz deutlich auf, dass die Autorin sich stark auf die Fantasie (und vielleicht auch [Lese-]Erfahrung) der Leserin verlässt und wenig Kreativität in die Erschaffung dieser Welt investiert. Ähnliches gilt auch für den inhaltlichen Wechsel von „Ich flüchte vor meinen Brüdern“ zu „Ich muss den verschwundenen Lord finden“: Dieser kam zu abrupt und unmotiviert. Was dann am Ende auch für die Auflösung des Kriminalfalls um den Lord gilt: Mehr zufällig stolpert Enola über den geläuterten Jungen und bringt diesen dann nach einem kurzen Abenteuer unversehens zu Scotland Yard. Die Gestaltung von Enola nimmt hingegen mehr Raum ein: Die Vierzehnjährige beweist von Anfang an, dass sie nicht auf den Kopf gefallen ist. Als ihre Mutter an ihrem Geburtstag spurlos verschwindet, bricht sie nicht in Panik aus, sondern schaltet gleich sowohl die Behörden als auch ihre beiden wesentlich älteren Brüder Mycroft und Sherlock ein. Und da sie im Gegensatz zu diesen mit ihrer Mutter und deren Gepflogenheiten vertraut ist, kommt sie Hinweisen auf die Spur, die den beiden Männern entgehen. Ähnliches gilt, als sie eher zufällig in den Fall des verschwundenen Lords verwickelt wird. Da dieser etwa in ihrem Alter ist (nur zwei Jahre jünger), stößt sie auf Indizien und Zusammenhänge, die den erwachsenen Ermittlern entgehen. Im gleichen Zuge spürt man jedoch auch, dass sie zwar einerseits über ein gewisses Maß an Scharfsinn und Gewitztheit verfügt, andererseits in vieler Hinsicht aber auch noch über eine gehörige Portion Naivität, die zum Teil sicher darauf zurückzuführen ist, dass sie keine anderen Kindern in ihrem Alter kennt und lediglich Kontakt zu ihrer unkonventionellen Mutter (und deren fragwürdigen „Erziehungsmethoden“) sowie zwei Angestellten hatte. Andere würden ihr Verhalten vielleicht auch als Abenteuerlust interpretieren. Denn welche Vierzehnjährige kommt schon auf den Gedanken, sich nur mit etwas Geld und zwei Büchern bewaffnet auf die Flucht vom ländlichen England in die Hauptstadt zu begeben, um dort nach ihrer Mutter zu suchen? Und das Risiko einzugehen, stattdessen Verbrechern und Mördern in die Hände zu fallen? Die übrigen Figuren bleiben relativ blass. Der zwölfjährige Lord wird von einer ähnlichen Naivität bzw. Abenteuerlust getrieben wie sie; seine Motivation bleibt eher unbestimmt (seine Mutter lässt ihm lange, lockige Haare wachsen und kleidet ihn in Samt und Seide, als sei er eine Puppe – was durchaus einen Grund zur Flucht darstellt ;-) ). Interessanter sind da schon Mycroft und Sherlock Holmes, die beiden älteren Brüder von Enola. Diese führen seit vielen Jahren ein eigenständiges, erfolgreiches Leben in London und haben es dort zu Bekanntheit und Wohlstand gebracht. Dass ihre Mutter im Alter von etwa fünfzig Jahren noch einmal ein Kind – Enola – bekommen hat, ist für sie (und die Gesellschaft) ein Skandal, weshalb sie der Mutter nach dem Tod des Vaters auch keinerlei Beachtung mehr schenken. Ganz zu schweigen davon, dass sie keine emotionale Bindung an sie haben. Dabei zeichnen sie sich darüber hinaus durch eine ausgeprägte Frauenfeindlichkeit aus, die zum Teil sicher auch auf das allgemeine Frauenbild der damaligen Zeit zurückzuführen ist. Zu dieser Zeit wird von Frauen der Oberschicht erwartet, dass sie zwar gebildet sind und eine Zierde für ihren Mann, aber keine eigene Meinung besitzen. Eigene Rechte genießen sie ebenfalls nicht wirklich, was z. B. dazu führt, dass Enolas Mutter ihren ältesten Sohn um Geld anbetteln muss, um ihr Leben zu bestreiten. Daher wird sie als Künstlerin, Freidenkerin und Frauenrechtlerin getrieben, sich aus dieser Situation zu befreien – und ihre Tochter Enola ebenfalls, wenn diese sich dessen zunächst auch noch nicht bewusst ist. Gerade die Gegenüberstellung zwischen der Frauenfeindlichkeit der beiden Holmes-Männer und Enolas Einfallsreichtum und Selbstbewusstsein sorgt im Roman für viel Unterhaltung – wenn sich die Herren der Schöpfung über den unterentwickelten Verstand der Weiblichkeit unterhalten, diese aber wiederholt beweisen, dass sie ihnen in der einen oder anderen Hinsicht überlegen sind. Köstlich! Über das Hörbuch Gelesen wird "Der Fall des verschwundenen Lords" von Luisa Wietzorek (*1989). Sie besitzt die richtige Stimme für eine Person in Enolas Alter und vermittelt deren Naivität und Abenteuerlust auf wunderbare Weise. Aber meines Erachtens läuft sie gerade dann zu Höchstleistungen auf, wenn sie in die anderen Figuren schlüpft, ihre Stimme je nach Geschlecht, Persönlichkeit und Situation verändert und so dafür sorgt, dass diese vor dem inneren Auge des Hörers zum Leben erweckt werden. Dies gelingt ihr bei erwachsenen Frauen ebenso wie bei Männern, bei Bediensteten genauso wie bei Gaunern, ihren frauenfeindlichen Brüdern oder dem verschwundenen Lord. Sie hat mich dadurch wunderbar unterhalten und amüsiert! Mein einziger Kritikpunkt sind die extrem variierenden Lautstärken: Deskriptive Passagen sowie Enolas wörtliche Reden zeichnen sich durch eine merklich niedrigere Lautstärke aus als die wörtlichen Reden aller anderen Figuren. Dies fällt vor allem dann auf, wenn man das Hörbuch auf einer niedrigen Lautstärke laufen lässt. Mein Fazit: Ein eher durchschnittlicher, wenn auch alles andere als langweilige Auftakt zu einer interessanten Reihe für Jugendliche, der mich dennoch durch Wietzoreks Sprachstil köstlich unterhalten hat.

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Enola ist kein gewöhnliches Mädchen, kein Wunder, schließlich ist sie eine Holmes. Obwohl um einiges jünger als Sherlock und Mycroft, hat sie dennoch bereits einen Scharfsinn entwickelt, der dem ein oder anderen das Fürchten lehren kann. Doch zunächst hat sie ganz andere Probleme, denn just an ihrem Geburtstag verschwindet ihre Mutter, ohne ein Wort oder auch nur den kleinsten Hinweis – denkt Enola. Auf der Suche nach der Wahrheit entdeckt sie immer weitere Indizien und ein unglaublicher Verdacht keimt auf. Währenddessen wollen ihre Brüder sie allerdings in einem Internat unterbringen, was der jungen Holmes ganz und gar nicht gefällt. Auf eigene Faust schlägt sie sich nach London durch und stolpert mehr oder weniger ungewollt in einen brisanten Fall rund um einen verschwundenen Lord… Die Familie Holmes wächst und wächst, plötzlich zieht Autorin Nancy Springer Enola aus dem Hut, die 14-jährige Schwester der Herren Sherlock und Mycroft. Sie beweist von Anfang an, dass sie absolut nicht auf den Kopf gefallen ist und trotz ihres Alters über ein gewisses Maß an Scharfsinn und Abenteuerlust verfügt. Nichtsdestotrotz merkt man innerhalb einiger Passagen doch ganz deutlich, dass sie in einem Alter ist, das möglicherweise nicht unbedingt geeignet ist, um sich mit den ganz Großen anzulegen. Vielleicht täuscht dieser erste Eindruck aber auch und ist Teil einer ganz besonderen Taktik, denn wirklich schlau wird man aus Enolas Verhalten nicht immer. Trotz Ich-Perspektive bleibt der ein oder andere Gedanke verborgen, so dass nur mit Mutmaßungen und Interpretationen seitens des Hörers gearbeitet werden kann. Als Enola sich auf die Suche nach ihrer Mutter begibt und gleichzeitig versucht den Fittichen ihrer Brüder zu entkommen, wirkt die Geschichte ein wenig verworren, da sie auf dem Weg plötzlich in einen gänzlicher anderen Fall stolpert, in dem es ebenfalls um eine vermisste Person geht. Dadurch, dass im Grunde nun zwei Handlungsstränge verfolgt werden, scheint keiner von beiden genügend Beachtung finden zu können, so dass an Details gespart wird, wodurch erneut minimale inhaltliche Lücken entstehen. Womöglich wäre es sinnvoller gewesen im ersten Band nur das Verschwinden der Mutter zu thematisieren und entsprechend auszubauen, aber wer weiß was für die nächsten Bände bereits geplant ist. Allzu viel Spannung will leider vor allem zu Beginn nicht aufkommen, was allerdings hauptsächlich an der Vertonung liegt. Luisa Wietzorek besitzt die richtige Stimme für eine Person wie Enola, zumindest wie man sie sich nach dem Hören vorstellt, dennoch will der Funke nicht so recht überspringen, auch auf Grund der extrem unterschiedlichen Lautstärken, je nachdem welche Figur gerade gesprochen wird. Entsprechend schwierig kommt man in die Geschichte rein, geschweige denn, dass man gefesselt wird. Das geschieht erst relativ spät, als sich die Lage extrem zuspitzt und es so richtig rund geht. Alles in allem bildet “Der Fall des verschwundenen Lords” einen soliden Reihenauftakt, es ist aber durchaus Potential nach oben vorhanden, vor allem was die Tiefgründigkeit der Charaktere angeht, aber auch die inhaltliche Ausgestaltung des Geschehens..

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Unterhaltsam

Von: Gak

03.04.2019

Luisa Wietzorek schafft es mit ihrer Stimme, der Geschichte und den Personen Leben einzuhauchen, auch wenn die Handlung zwischendurch Längen und Unstimmigkeiten aufweist. Vorsicht Spoiler! Sherlock und Mycroft kommen enttäuschend selten vor und wenn dann kommen sie sehr schlecht weg; es ist kaum zu glauben, dass diese als überragend klug bekannten Persönlichkeiten die weibliche Natur derart gering intelligent einschätzen sollen, das nimmt der Geschichte einiges von ihrer Authentizität. Auch die Abgrenzung der Protagonistin zur 'normalen' Welt steht im Widerspruch zur gemeinsam verbrachten Schulzeit mit der Dorfbevölkerung, insgesamt wirkt der Charakter doch ziemlich unausgereift, was aber auf alle Beteiligten zutrifft. Enola wirkt etwas gefühlsarm, die Wandlung zur selbständigen jungen Dame im ach so gefährlichen, großen und verwirrenden London ist kaum nachvollziehbar. Spoiler Ende! Fazit: Die Umsetzung insgesamt ist gut, die Geschichte trotz ihrer Längen spannend und die Idee sowie das Ende ausbaufähig, so dass weitere Bände nur noch besser werden können. Zu hohe Ansprüche sollte man inhaltlich nicht stellen, aber die Lesung ist dank der Sprecherin unterhaltsam und gut umgesetzt.

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Enola Holmes ist die kleine Schwester des berühmten Detektivs Sherlock Holmes. Sie ist erst 14 Jahre alt und lebt ein recht ungewöhnliches Leben, aufgrund ihres familiären Hintergrunds. Und lebt unter der Obhut ihres anderen Bruders namens "Mycroft". Direkt am Anfang der Geschichte erfahren wir, dass ihre Mutter plötzlich verschwunden ist. Enola’s Mutter hinterlässt weder eine Nachricht, noch irgendeinen Hinweis wieso und wohin sie gegangen sein könnte. Enola Holmes begibt sich auf Suche.

 Als ich von diesem Buch erfahren habe, hat mich das Konzept der Geschichte sehr neugierig gemacht. Man will unbedingt mehr von Sherlock Holmes' Schwester erfahren. Nur leider hat mich die Umsetzung etwas enttäuscht. Die Darstellung ihrer Persönlichkeit fällt eher flach und unoriginell. Enola ist ein sehr einfaches, aber cleveres und mutiges junges Mädchen, viel gibt es aber auch nicht über sie zu sagen. Eine Charakterentwicklung der Protagonistin ist im Laufe der Geschichte kaum erkennbar. 

 (Jedoch muss man im Hinterkopf behalten, dass dieses Buch der erste Teil einer Buchreihe ist. Also gehe ich davon aus, dass Enola’s Persönlichkeit im Laufe der Buchreihe erst zur Geltung kommt und näher beschrieben wird.)

 Nancy Springer, die Autorin des Romans, hat einen angenehmen und simplen Schreibstil. Luisa Wietzorek hat ebenfalls gute Arbeit geleistet. Vorsicht kleiner Spoiler! Die Kriminalfälle in der Geschichte empfand ich als merkwürdig, da die Autorin es leider nicht geschafft hat meine Neugierde im Bezug des "verschwundenen Lords" zu wecken. Es war mir eher wichtiger herauszufinden, wieso die Mutter verschwunden ist ohne ihrer Tocher etwas zu hinterlassen. Diesen Teil der Geschichte wird leider (noch) nicht im ersten Buch aufgeklärt. Weshalb die Grundprämisse der Geschichte einen faden Übergang zum eigentlichen Kriminalfall besitzt. Die Tatsache, dass Sherlock Holmes ebenfalls wie sein Bruder Mycroft als äußerst sexistisch dargestellt werden, um die Protaginistin in ein positiveres Licht zu rücken ist sehr unglaubwürdig. Dieser Roman spielt nicht in unserer heutigen Zeit, das ist klar, aber wenigstens von dem extrem intelligenten Sherlock Holmes würde man erwarten, dass er mit seiner Denkweise seiner Zeit voraus sein müsste. Da das Hörbuch relativ kurz war, komme ich auch schon zu meinem Fazit: Ich gebe diesem Hörbuch dennoch 3 Sterne, da ich mir vorstellen kann, dass mein jüngeres Ich um einiges begeisterter gewesen wäre. Und wenn man viele Dinge nicht so genau nimmt, ist es ein gutes Buch für zwischendurch. Und für junge Krimifans definitiv zu empfehlen. Der Anfang und das Ende des Buches haben mich am meisten gepackt, denn obwohl dieser Roman seine Ecken und Kanten gehabt hat, würde ich trotzdem dem zweiten Buch in dieser Reihe eine zweite Chance geben. Auf jeden Fall hat dieses Buch um einiges mehr an Potenzial gehabt.

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Guter Start für Kleine Krimifans

Von: Lalu

18.03.2019

Der Plot ist an sich gutgedacht! Die kleine Schwester Holms stößt auf Ihre Brüder und zeigt auch diese mal aus einer anderen Perspektive. Enola ist Clever, aber leider doch etwas zu oft Naiv! Vorsicht Spoiler: Die Mutter ist verschwunden und hat nur Enola Hinweise hinterlassen! Diese werden gut gelöst und starten die Reise. Allerdings muss ich sagen das mir 2 Sachen sehr negativ aufgefallen sind 1. ist der Übergang der CD irgendwie nicht harmonisch! Es ist immer irgendwie immer mit einem Szenenwechsel verbunden!2.die Cd/ Reihe ist für ab12 jährige Mädchen gedacht, ich glaube kaum das die Leserschaft von heute sich soviel über Unterröcke und Mieder Gedanken macht wie Enola! Auch wenn es in der Zeit von Enola ein großes Thema war, sollte es während einer Verfolgungsjagd keine sein. Für kleine Krimifans, ist es toller Einstieg in eine Serie mit gutem Cliffhänger.

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