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Rezensionen zu
Der Zitronengarten

Helena Marten

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€ 9,99 [D] inkl. MwSt. | € 9,99 [A] | CHF 15,00* (* empf. VK-Preis)

Der Inhalt spielt in Frankfurt am Main und Sizilien um 1764 herum. Eine der beiden Hauptakteurinnen erlebt bei einer Testamentseröffnung einen Schock nach dem anderen. Unter anderem erbt sie die Mühle, die sie so sehr liebt, nicht allein sondern zusammen mit ihrer noch unbekannten Halbschwester von der sie erst beim Notar erfährt. Es gibt sowohl schon in den ersten Seiten interessante Wendungen und Einblicke in das Leben der Familien, die sowohl in Deutschland als auch auf Sardinien und Sizilien ihre Wurzeln hat und sehr umtriebig war beziehungsweise ist. So erbt auch nicht die Witwe das gemeinsam aufgebaute Familienunternehmen sondern der verschollene Bruder während der auf Sizilien lebende Onkel das Frankfurter Unternehmen betreuen soll. Sehr spannend Niemals langweilig und weit mehr als ein einfacher Zitronengarten! Man fiebert förmlich mit Louisa, der geschäftstüchtigen und etwas feigen Frankfurterin, und später auch mit ihrer Halbschwester Francesca, mit. Man lernt mehrere Lebenswelten und das Leben im ausklingenden 17. Jahrhundert kennen. Und die wunderbar gezeichneten Protagonisten, wobei natürlich auch ein ausgemachter Fiesling dabei ist - ausgerechnet er führt das Familienunternehmen in Frankfurt weiter - der dem Ganzen die richtige Würze verleiht. Schmöker, unbedingt lesen!

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Frankfurt 1764: Bei der Testamentseröffnung ihres Vaters ist Luisa entsetzt. Sie erbt gemeinsam mit ihrer Halbschwester Francesca gemeinsam die Mühle in Niederursel. Nur bis dahin wusste sie überhaupt nichts von einer Halbschwester. Die Verwaltung des Handelsgeschäftes obliegt bis zur Rückkehr ihres Bruders Roberto, ihrem Onkel. Ob jedoch ihr Bruder noch lebt, weiß niemand, denn vor etwas mehr als 2 Jahren verschwand er nach einem Streit mit seinen Eltern spurlos. Ihre Mutter glaubt nicht an den Tod ihres Sohnes, obwohl sie damit ziemlich allein dasteht. Luisas Onkel schickte seinen Sohn Pier-Luigi nach Frankfurt, um die Geschäfte in die Hand zu nehmen und das tut er, sehr einnehmend. Sardinien 1764: Francesca ist mit dem Rebellen Rinaldo verheiratet und sie haben eine 4-jährige Tochter. Sie befinden sich auf der Flucht und werden eines Nachts bedrängt. Francesca und ihrer Tochter Graziella gelingt es, zu fliehen. Sie müssen ohnmächtig zusehen, wie der Stall mit Rinaldo, in dem sie sich versteckt hatten, in Rauch aufgeht. Francesca flüchtet zu Verwandten, ihrem stürmischen Temperament zufolge müssen sie sich dort jedenfalls auch bald aus dem Staub machen. Sie besinnt sich auf ihre Familie in Frankfurt und will nunmehr mit ihrer Tochter zu ihrem Vater. Dort erfährt sie, dass ihr Vater tot ist und muss spüren, dass sie bei Luisa und deren Mutter nicht gern gesehen ist. Der Einzige, der sich ihrer annimmt, ist Pier-Luigi. Er intrigiert gegen Luisa und deren Mutter und zieht Francesca aus seine Seite. Doch dann passiert etwas, das sie alle zusammenhalten lässt ... Was für eine großartige Geschichte, die das Autorenduo hier vorlegt. Es ist eine Geschichte, die mit einer Testamentseröffnung beginnt und mit Überraschungen aufwartet. Luisa ist geschockt, als sie erfährt, dass sie eine Halbschwester hat und kann nicht verstehen, dass sie noch nie von ihr gehört hat. Genauso wenig kann sie verstehen, dass ihr Vater seine Firma lieber in die Hände seines Bruders gibt als ihr, die sie doch genau über alles Bescheid weiß und gemeinsam mit ihrem Vater gearbeitet hatte. Aber Luisa ist eher der Typ, der ruhig ist und alles hinnimmt, wie es kommt. Obwohl sie ihrer Mutter berichtet, dass nach Erscheinen ihres Cousins Pier-Luigi einiges im Argen liegt und nicht mit rechten Dingen zugeht, hört niemand auf sie, bis es fast zu spät ist. So sehr ich die Protagonistin Luisa mochte, das konnte ich nicht wirklich nachvollziehen, was sie so alles einfach nur erduldet hat. Aber aus der eher ruhigen und schüchternen Luisa entwickelt sich eine Frau, die für andere einsteht und später auch ihr Glück finden wird. Francesca, die Halbschwester von Luisa, ist ein völlig anderer Typ als diese. Selbstbewusst, laut, impulsiv, lässt sie ihre Meinung offen heraus, ob es gerade passt oder nicht. Ihr schnelles und unüberlegten Aufbrausen bringt sie auch mehr als einmal in Bedrängnis. Francesca bildet sich immer ein, eine gute Menschenkenntnis zu besitzen, muss aber leider feststellen, dass sie auch mal daneben liegen kann, was sie in höchste Gefahr bringen wird. Es ist ein Buch über drei fantastische Frauen, die ihren Weg gehen, der steinig und holprig ist. Luisa, Francesca und ihre Mutter haben nicht alle das gleiche Ziel, aber wenn es hart auf hart kommt, können sie über ihren eigenen Schatten springen. Vorurteile, die zu Beginn ihres heftigen Aufeinanderpralls gemacht werden, müssen revidiert werden. Das Buch hält mit fortschreitender Geschichte immer neue Überraschungen bereit, einige hat man vielleicht schon selbst im Hinterkopf gehabt, aber andere sind nicht voraussehbar. Und das buchstäblich bis zur letzten Seite. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen, es war unterhaltsam, spannend, informativ. Ein Buch, in dem vieles vereint ist. Liebe, Freundschaft, Intrigen, Mord, Hass, Rache, aber auch die Hoffnung kommen nicht zu kurz. Die Geschichte nimmt einen von der ersten Seite an gefangen und lässt einen nicht mehr los, bis man alle Zusammenhänge erfasst hat. Ich hatte mit diesem Buch unterhaltsame und fesselnde Stunden und empfehle es sehr gern weiter.

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Der Zitronengarten

Von: dorli aus Berlin

15.07.2014

Frankfurt, 1764. Luisa Montanari bekommt bei der Testamentseröffnung einen Schock nach dem anderen – ihr Vater hat sie und ihre Mutter Sigrid kaum bedacht, das Vermögen und die Geschäfte der Gewürz- und Südfrüchtehandlung sollen, bis Luisas verschollener Bruder zurückkehrt, nicht von ihr, sondern von ihrem Onkel Eugenio Montanari verwaltet werden. Eugenio schickt seinen Sohn Pier-Luigi nach Frankfurt, der die Leitung der Firma Montanari & Figli übernimmt. Es kommt noch schlimmer für Luisa, ihre geliebte Mühle am Urselbach erbt sie nur zur Hälfte, sie muss diese mit ihrer ihr bis dato unbekannten Halbschwester Francesca teilen. Fast zur gleichen Zeit geraten Francesca und ihr Mann, der Rebellenführer Rinaldo Orrù, auf Sardinien in einen Hinterhalt, Francesca kann gerade so eben mit Töchterchen Graziella fliehen. Nach einem Zwischenstopp bei Cousine Malfalda in Rapallo macht sich Francesca mit ihrer Tochter auf den Weg nach Frankfurt… „Der Zitronengarten“ ist der erste Roman, den ich von dem Autorinnenduo Helena Marten gelesen habe. Der flotte, angenehm leicht zu lesende Schreibstil hat mir wahnsinnig gut gefallen. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, man ist als Leser immer dort, wo etwas Wichtiges geschieht. Durch die wundervollen Beschreibungen der Schauplätze und die detaillierten Schilderungen der Ereignisse war ich ruckzuck mittendrin im Geschehen. Locker eingestreute italienische Worte und kurze Sätze geben der Geschichte einen tollen mediterranen Touch. Die Akteure werden von Helena Marten lebendig und bildhaft dargestellt. Allen voran Luisa und Francesca - zwei junge Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Luisa ist klug und geschäftstüchtig, aber auch still, folgsam und feige, ein echter Hasenfuß. Das Temperament, das Luisa fehlt, hat Francesca doppelt und dreifach. Sie ist wild, unbeherrscht, aufbrausend, ein falsches Wort und sofort beginnt es in ihr zu brodeln. Die Autorinnen lassen hier zwei völlig unterschiedliche Welten aufeinander prallen – sowohl Luisa wie auch Francesca machen dann im Verlauf der Handlung eine intensive Entwicklung durch, stolpern dabei aber immer wieder über ihre jeweiligen Eigenarten. Als Schurken haben die Autorinnen Pier-Luigi auserkoren, und der miese, hinterhältige Kerl spielt die ihm zugedachte Rolle hervorragend. Als gewiefter Geschäftsmann angekündigt, entpuppt er sich nicht nur als das genaue Gegenteil, sondern als echter Widerling. Die Montanari-Frauen müssen sich zusammenraufen, um zu retten, was zu retten ist. „Der Zitronengarten“ ist ein rundum gelungener Roman, der mit einigen Überraschungen und Wendungen gespickt ist. Ich konnte bis zum Schluss mit Luisa und Francesca mitfiebern und wurde durchweg bestens unterhalten.

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