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Rezensionen zu
Die Drei

Sarah Lotz

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Charaktere Gleich zu Beginn meiner Rezension muss ich sagen, dass "Die Drei" von Sarah Lotz kein normales Buch ist. Es ist sozusagen ein Buch im Buch, eine Erzählung bestehend aus Zeitungsartikeln, Interviews, den Sichtweisen verschiedener Personen, Chats, Emails und so weiter. Aus diesem Grund kann ich hier keine Charaktere genau beschreiben, denn das Buch hat im Grunde keine Protagonisten. Alles dreht sich um den sogenannten "schwarzen Donnerstag", einem Tag an dem urplötzlich 4 Flugzeuge abstürzen. Das Buch im Buch beschreibt die gesamten Geschehnisse nach diesen Abstürzen und die Entwicklungen der Menschen aus dem nahen Umfeld, denn es haben 3 Kinder auf seltsame Art und Weise überlebt. Es erzählt die Geschichten der Hinterbliebenden der drei Kinder, aber auch die Geschichte eines Staates, der plötzlich darauf zusteuert ein Gottesstaat zu werden und an die nahende Apokalypse zu glauben. Interessant fand ich die Vielzahl der Personen, die in "Die Drei" zu Wort kommen. Es gibt viele Blickwinkel und trotzdem bleibt die Geschichte durchwegs geheimnisvoll. Die drei Kinder haben etwas Sonderbares an sich. Der japanische Junge spricht beispielsweise über einen Roboter, während das Mädchen sich ihrem Onkel gegenüber seltsam verhält. Beim Lesen wird man zum eigenem Interpretieren angeregt und das ist wirklich bemerkenswert an diesem Buch. Es gibt Antworten, ohne zu viel zu verraten. Meine Meinung Stephen King sagt über dieses Buch, dass "man nicht mehr aufhören kann zu lesen". Genauso erging es mir auch. Schon allein der Anfang, wo man eine Frau namens Pamela kennenlernt, die kurz darauf mit dem Flugzeug abstürzt, hat bei mir eine Gänsehaut verursacht. Ich habe eh schon tierische Angst vor Flugzeugen und jetzt, nach dem Lesen dieses Buches, ist sie noch größer geworden. Das Leben ist oftmals unberechenbar und man weiß nie, was als nächstes passiert. Die Idee, ein Buch im Buch zu schreiben und dafür eine fiktive Autorin zu erschaffen, hat mir unendlich gut gefallen. Ich hatte das Gefühl, dass der "schwarze Donnerstag" tatsächlich existent ist und die Beschreibungen der Hinterbliebenden und der anderen Personen haben mir sehr gut gefallen. "Die Drei" ist ein Buch, das beschreibt, wie die Menschen ihrem Untergang zusteuern. Gleichzeitig ist es ein Buch, dass dazu auffordert, selbst nachzudenken und einzuschätzen, was richtig und was falsch ist. "Menschen glauben, was sie glauben wollen." Dieser Satz sagt im Grunde aus, um was es bei der Geschichte der "Drei" geht. In dem Buch gibt es verschiedene Gruppierungen. Zum einen wäre da ein Pater, der plötzlich von den vier apokalyptischen Reitern spricht, während andere von der Übernahme von Aliens überzeugt sind. Warum haben diese Kinder überlebt? Und wieso sind die plötzlich total verändert? Diese Fragen begleiten den Leser das gesamte Buch. Ich war am Anfang etwas erstaunt über den Stil der Autorin, da ich ein solches Buch noch nie zuvor gelesen habe und ich war skeptisch, ob man auf diese Weise einen Thriller spannend und unterhaltsam gestalten kann. Nach dem Lesen kann ich diese Frage mit einem deutlichen "Ja" beantworten. Ich konnte das Buch kaum mehr aus der Hand legen. Die ganze Geschichte der Drei hat sich für mich so real und echt angefühlt. Sarah Lotz hat mit "Die Drei" einen atemberaubenden Thriller geschafft, der bis zum Ende keinerlei Spannung verliert und einem selbst auf der letzten Seite noch einen Schauer über den Rücken laufen lässt.

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Der Tag wird als “Schwarzer Donnerstag” in die Geschichte eingehen. Vier Flugzeuge stürzen über den Erdball verteilt ab. Die Abstürze könnten nicht unterschiedlicher sein, es gibt insgesamt Tausende von Toten. Überlebende? Eigentlich unmöglich und doch haben drei Kinder es geschafft. Kaum verletzt haben sie diese Unglücke überlebt. Sie haben bis auf ihr Alter nichts gemein, sie saßen auch nicht in den gleichen Flugzeugen. Und es gab Pamela, die es wenigstens eine kurze Zeit geschafft hat zu überleben. Bevor sie stirbt übermittelt sie noch eine letzte Nachricht. Sie spricht von den Dreien und verändert damit die Welt. Sarah Lotz hat mit “Die Drei” einen sehr ungewöhnlichen, aber in meinen Augen auch sehr spannenden Roman geschrieben. Dieses Buch soll den Auftakt einer Thrillerreihe darstellen, wobei ich nach der Lektüre sagen muss, dass es doch auch für sich alleine stehen könnte. Ich bin aber sehr gespannt auf die weiteren Teile der Reihe und wovon sie handeln werden. Warum ist diese Geschichte also ungewöhnlich? Mit dem ersten Kapitel beginnt Lotz so, wie man es von vielen Geschichten gewohnt ist. Als Leser begleitet man Pamela auf ihrem Flug und stürzt zusammen mit ihr ab. Ihr Charakter kommt dabei sehr gut raus, auch wenn ich ihn nicht unbedingt sympathisch fand. Und dann ändert sich alles. Nicht nur, dass so viele Menschen sterben, nein, das Buch wechselt auch in ein fiktives Sachbuch über die Tragödie des Schwarzen Donnerstages. Eine Journalistin hat sich diesem Thema und den Fragen dahinter gewidmet und wir lesen also das von ihr zusammengestellte und verfasste Buch. Die Sichtweisen der Angehörigen wechseln sich hier mit Beobachter und Verschwörungstheoretikern ab. Lotz schafft es eindrucksvoll jedem neuen Charakter eine absolut eigene Persönlichkeit zu verleihen, die sich teilweise auch sehr von vorangegangenen Charakteren unterscheidet. Dabei bleibt sie absolut authentisch und man könnte meinen, dass die entsprechenden Personen tatsächlich interviewt wurden und man von realen Personen liest. Natürlich liegt in der Machart des fiktiven Sachbuches auch eine Schwäche. Die Geschichte fließt durch den permanenten Perspektivwechsel teilweise nur stockend, man bekommt als Leser bereits früh Hinweise auf den Schluss des Buches oder wird gar einige Abschnitte zuvor über Dinge aufgeklärt, die erst noch passieren müssen. Dies bringt dieser Erzählstil schlichtweg mit sich und man muss sich als Leser damit anfreunden können. Es geht in diesem Buch auch um Verschwörungen, Theorien hierzu und was diese anrichten können, wenn sie auf eine breite zustimmende Masse treffen. Sarah Lotz zeigt ein derartiges Verhalten hier sehr schonungslos und erschreckend auf, dennoch frage ich mich, ob sich die heutige Menschheit mit ihrer Aufklärung wirklich so schnell zu solch teilweise schlimmen, kollektiven Taten hinreißen lassen würde. Zum Ende des Buches verdichtet sich der Plot und viele Hinweise laufen auf ein relativ undurchsichtiges Ende hinaus. Man fragt sich nach dem Zuklappen des Buches schon, ob man nun wirklich alles verstanden hat. Restzweifel bleiben und es ist ein wenig wie früher bei Akte X: Es erscheint so, als ob eine größere Wahrheit dahinter noch enthüllt werden muss, damit man alles verstehen kann. Mich persönlich macht dies sehr neugierig auf die kommenden Teile, ich kann mir aber auch vorstellen, dass man damit Probleme haben könnte. Für mich war “Die Drei” von Sarah Lotz ein interessanter, neuer und sehr gut geschriebener Lesegenuss. Das Buch geht teilweise ungewohnte Wege und traut sich etwas, konnte mich aber trotz einiger kleinerer Längen bei der Stange halten und begeistern. Die Autorin hat einen sehr guten Schreibstil und versteht es vor allem ihren Charakteren Tiefe und Echtheit zu verleihen. Ich freue mich schon auf die weiteren Teile dieser Reihe.

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