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Rezensionen zu
Japantown

Barry Lancet

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Heyne hat Band 2 dieser Reihe, »Tokio Kill« in einem Newsletter erwähnt, und weil ich die Beschreibung ganz interessant fand, habe ich jetzt Band 1 gelesen. Erstmal vielen Dank an Heyne und das Bloggerportal für mein Rezensionsexemplar! In San Francisco, wie in vielen Großstädten der USA, gibt es nicht nur ein Chinatown, sondern auch ein Japantown, daher stammt der Titel von diesem Thriller. Die amerikanische Familie Brodie lebte bis zum 17. Lebensjahr von Jim in Tokio, wo sein Vater eine Ermittleragentur gegründet und mit einem Partner betrieben hat. Seine Mutter hat sich scheiden lassen und ist mit dem Teenager Sohn nach Los Angeles gezogen. Jetzt, mit 32, lebt Jim in San Francisco mit seiner sechsjährigen Tochter Jenny. Seine Frau ist gestorben unter sehr unklaren Umständen. Jim ist vom Beruf Kunsthändler, spezialisiert auf antike, japanische Kunstgegenstände. Da er in Japan aufgewachsen ist, spricht er die Sprache und kennt sich aus in der japanischen Kultur, mit all ihren Sitten und Gepflogenheiten. Für Lieutenant Frank Renna von der San Francisco Polizei, Mordkommission, fungiert Jim als inoffizieller Berater, wenn es um Verbrechen in Japantown geht. Und dies ist nun der Fall. Eine vierköpfige Familie ist regelrecht hingerichtet worden, ein weiter Mann der bei ihnen war auch. Keine Zeugen, keine Spuren, nichts. Nur ein Kanji, ein japanisches Schriftzeichen auf einem Stück Papier, wird am Tatort zurückgelassen. Jim kennt dieses Kanji, obwohl er dessen Bedeutung nicht kennt. Jim Brodie erzählt seine Geschichte selbst, es gibt aber immer wieder Kapitel, die erzählen, was gerade anderorts passiert. Anfangs erfahren wir einiges an Background Information von Brodie. Er ist nicht nur Kunsthändler, sondern, seit sein Vater vor neun Monaten gestorben ist, Teilhaber dessen Ermittleragentur in Tokio. Er ist mit diversen asiatischen Kampfkünsten aufgewachsen, die er in Los Angeles weiter ausgeübt und verfeinert hat. Man könnte sagen, dass er eine Mischung zwischen Chuck Norris und Jean-Claude Van Damme ist. Ich bin nicht richtig warm geworden mit ihm, obwohl ich nicht mal genau sagen kann wieso. Ich finde seinen Charakter etwas widersprüchlich. Natürlich liebt er seine Tochter über alles und will sie vor allem beschützen, andererseits scheint er sie immer zur Nachbarin abzuschieben und dann bringt er sie sogar selbst mit seinen Aktionen in Gefahr! Einerseits ist er weich und fast weinerlich, andererseits ist er der harte Kerl, der sich in die Höhle des Löwen begibt. Er ist nicht unsympathisch, vielleicht ist er einfach nicht mein Typ 😀 Ich dachte oft, dass es besser gewesen wäre, die Geschichte nicht aus der Ich-Perspektive von Brodie zu erzählen. Der Leser erfährt viel über die japanische Kultur, über die Gesellschaft und ihre Art mit Problemen umzugehen. Es ist eine komplett andere Lebensphilosophie und gesellschaftliche Struktur. Wer sich etwas für Japan interessiert erfährt in diesem Thriller viel Interessantes. Manches fand ich etwas überflüssig, weil es mit der Geschichte selbst nichts zu tun hatte. Der Plot und die Hintergründe der Morde in Japantown sind kompliziert und lange Zeit undurchsichtig. Der Fall führt Jim nach Tokio und in ein kleines, unscheinbares Bauerndorf. Glaubt man das Motiv zu kennen und zu ahnen wer dahinter steckt, wird man am Ende doch eines Besseren belehrt. Wie in vielen Filmen muss der Antagonist immer ewig lange reden und Erklärungen abgeben, bevor er den Protagonisten kaltblütig ermordet. Klar, der hat damit Zeit, sich aus der Situation zu befreien. Ich habe noch nie verstanden, wieso das so ist! Da es einen zweiten Band gibt, weiß der Leser bereits, dass Jim Brodie überlebt. Der Showdown geht über fast 100 Seiten und schien mir dann doch etwas zu unglaubwürdig und übertrieben. Ich kann leider nicht ins Detail gehen, wieso ich das finde, weil ich nicht spoilern möchte. Das Verhalten der sechsjährigen Tochter, vor allem am Ende des Buches, fand ich unwahrscheinlich und teilweise extrem unrealistisch. Ein guter Thriller, besonders für Japan-Fans. Die Charaktere fand ich beiderseits etwas übertrieben. Mit Jim Brodie konnte ich leider keine Verbindung herstellen. Der Plot selbst ist gut durchdacht, wenn auch am Ende etwas übertrieben viel dahinter steckt. Den zweiten Band werde ich aber trotzdem lesen und hoffen, dass mir Brodie mehr ans Herz wachsen kann.

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