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Rezensionen zu
Bis ans Ende der Geschichte

Jodi Picoult

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5 Dinge, die mir spontan zum Buch einfallen: ich hab noch nie ein Buch von Jodi Picoult gelesen, klingt spannend, aber worum geht’s eigentlich genau?, der Anfang ist schon mal herrlich, und so geht’s dann auch weiter… Das sagt der Verlag zum Buch: Sage Singer ist eine junge Bäckerin. Sie hat ihre Mutter bei einem Autounfall verloren und fühlt sich schuldig, weil sie den Wagen gelenkt hat. Um den Verlust zu verarbeiten, nimmt sie an einer Trauergruppe teil. Dort lernt sie den 90jährigen Josef Weber kennen. Trotz des großen Altersunterschieds haben Sage und Josef ein Gespür für die verdeckten Wunden des anderen, und es entwickelt sich eine ungewöhnliche Freundschaft. Als Josef ihr eines Tages ein lang verschwiegenes, entsetzliches Geheimnis verrät, bittet er Sage um einen schwerwiegenden Gefallen. Wenn sie einwilligt, hat das allerdings nicht nur moralische, sondern auch gesetzliche Konsequenzen. Sage steht vor einem moralischen Dilemma: Denn wo befindet sich die Grenze zwischen Hilfe und einem Vergehen, Strafe und Gerechtigkeit, Vergebung und Gnade? Meine bescheidene Meinung: WOW! Ich bin immer noch total begeistert, umgehauen, schockiert und beeindruckt, obwohl es jetzt schon ein bisserl her ist, dass ich das Buch gelesen habe. Ich muss auch ganz ehrlich gestehen, dass es mir nicht wirklich leicht fällt, eine Rezension zu schreiben, da ich sonst doch recht viel von der Handlung erzählen würde und das fände ich sehr schade. Ich war ohnehin schon überrascht, dass im Klappentext nichts erwähnt wurde; das werde ich sicher nicht kaputt machen – hier wird nicht gespoilert! Bis ans Ende der Geschichte besteht aus 3 Geschichten, die nach und nach wie kleine Zahnräder ineinander greifen: da wäre zum einen die Geschichte um Sage in der Gegenwart, die versucht, mit dem Tod der Mutter umzugehen, in dem sie beispielsweise eine Affäre mit dem verheirateten Bestatter beginnt. Der zweite Handlungsstrang dreht sich um Minka, Sages Großmutter väterlicherseits, die damals noch in Łódź in Polen lebte und erst später über Schweden in die Vereinigten Staaten kam. Und zu guter Letzt wäre da noch das Geschehen um Ania, die Protagonistin von Minkas fantastischer Geschichte. Wie gesagt, dies alles mag ob der Tatsache, dass man nicht genau weiß, worum es geht, etwas wirr erscheinen, aber ich kann wirklich sagen, dass mich die kompletten 560 Seiten restlos überzeugen konnten. Es war einfach von allem, was in meinen Augen eine richtig gute Geschichte ausmacht, etwas dabei: Liebe, (Herz-) Schmerz, Geschichte des 20. Jahrhunderts, Trauer, Hoffnung, Verzweiflung, Wut, Rache, tolle Charaktere, die nicht unfehlbar sind und mit denen man sich identifizieren kann und nicht zuletzt eben ein toller Plot, der einen fesselt und einen auch mal eine halbe Nacht wach halten kann. Auch wenn meine Rezension hiermit ein bisschen kürzer ausfällt als sonst, gibt es von mir hierzu nichts mehr zu sagen, außer dem ausdrücklichen Rat: UN-BE-DINGT LESEN! Ihr werdet es nicht bereuen!

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Ich habe schon viel von Jodi Picoult gelesen und weiß mittlerweile, dass ihre Themen alles andere als leichte Kost sind. Ihr Roman „Bis ans Ende der Geschichte“ hat mich definitiv am meisten erschüttert. Er handelt von Sage Singer, einer Bäckerin in New Hampshire, die versucht, in einer Trauergruppe den Verlust ihrer Mutter zu verarbeiten. Dort lernt sie Josef Weber kennen, der bald Stammgast in ihrer Bäckerei wird. Obwohl er 70 Jahre älter ist als sie, entwickelt sich eine ungewöhnliche Freundschaft zwischen ihnen. Sage stellt fest, dass sie ihm gegenüber sogar mehr über sich offenbart als ihrem Freund Adam. Als Josef jedoch beginnt, von seiner Vergangenheit zu erzählen, erfährt die Geschichte eine dramatische Wende. Als SS-Offizier in Deutschland hat er unaussprechliche Verbrechen begangen und bittet nun Sage, ihm stellvertretend für das jüdische Volk Absolution für seine Verbrechen zu erteilen und ihm zu verzeihen. Ist es die Bitte eines Mörders oder der Wunsch eines sterbenden Freundes? Sage gerät in ein moralisches Dilemma, zumal ihre Großmutter Minka den Holocaust selbst erlebt hat. Schließlich wendet sich Sage an die öffentliche Behörde zur Verfolgung ehemaliger Kriegsverbrecher. Die schonungslosen bildhaften Schilderungen von Josefs Gräueltaten sind entsetzlich genug. Als diese unfassbar grausamen Handlungen auch noch aus der Sicht der Großmutter beschrieben wurden, musste ich mich oft zum Weiterhören zwingen. Jodi Picoult beweist wieder einmal ihre meisterhafte Erzählkunst, ihr psychologisches Gespür und ihr Talent, Fakten aus verschiedensten Blickwinkeln zu durchleuchten, was durch die wechselnden Stimmen im Hörbuch unterstrichen wird.

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Zum Inhalt: Sage Singer ist eine junge Bäckerin. Sie hat ihre Mutter bei einem Autounfall verloren und fühlt sich schuldig, weil sie den Wagen gelenkt hat. Um den Verlust zu verarbeiten, nimmt sie an einer Trauergruppe teil. Dort lernt sie den 90jährigen Josef Weber kennen. Trotz des großen Altersunterschieds haben Sage und Josef ein Gespür für die verdeckten Wunden des anderen, und es entwickelt sich eine ungewöhnliche Freundschaft. Als Josef ihr eines Tages ein lang verschwiegenes, entsetzliches Geheimnis verrät, bittet er Sage um einen schwerwiegenden Gefallen. Wenn sie einwilligt, hat das allerdings nicht nur moralische, sondern auch gesetzliche Konsequenzen. Sage steht vor einem moralischen Dilemma: Denn wo befindet sich die Grenze zwischen Hilfe und einem Vergehen, Strafe und Gerechtigkeit, Vergebung und Gnade. Meine Meinung: Ich muss sagen, dass mir diese Rezension nicht ganz leicht fällt, ich bin noch voll von Eindrücken von diesem besonderen Buch. Vom Klappentext ausgehend war ich nicht auf dieses harte Thema eingestellt. Das Lebensgeheimnis von Josef Weber war doch wesentlich erschreckender als von mir vorher vermutet. Ausserdem spielt Sages Grossmutter Minka später auch noch eine große Rolle. Zuerst einmal lernt man Sage Singer und ihre persönliche Geschichte kennen, dann nähern sie und Josef Weber sich langsam an, dann fällt so langsam die Lebensbeichte an und man wird mitgenommen in eine ganz schreckliche Zeit vor über 60 Jahren. Die Bücher von Jodi Picoult sind ja immer etwas tiefgründiger, aber dieses hatte es schon sehr in sich. Es kam mir aber sehr gut recherchiert vor, ich habe noch etwas Geschichtsunterricht bekommen. Es war nicht so flüssig zu lesen, da man Einiges zu verarbeiten hatte, aber dennoch war es ein absolutes Leseerlebnis. Alles in allem kann ich dieses berührende, aber teilweise auch schonungsloses Buch nur weiter empfehlen, von mir hat das Buch 4,5 Sterne bekommen. Ich werde es nicht so schnell vergessen.

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Der erste Satz: „Mein Vater wurde nicht müde, mir die Wünsche für seine eigene Beerdigung zu schildern.“ Wie es typisch ist für Jodi-Picoult-Bücher, wird die Geschichte aus verschiedenen, sich abwechselnden Ich-Perspektiven erzählt. Aus der Überschrift und der Schriftart wird jeweils deutlich, welche der Personen gerade erzählt. Unterbrochen wird das Ganze zudem von einer Geschichte einer namenlosen Person, die man anfangs überhaupt nicht zuordnen kann. Im ersten Teil des Buches kommen Hauptfigur Sage, eine sozial zurückgezogenen Bäckerin, zu Wort, „Die Welt fühlt sich für diejenigen unter uns, die erst nach Einbruch der Dunkelheit lebendig werden, einfach anders an. Sie ist fragiler und in gewisser Weise irreal, so als wäre sie eine Antwort auf jene Welt, die alle anderen bewohnen.“ S. 27 außerdem Josef, einem 90-jährigen Mann, den sie in einer Trauer-Selbsthilfegruppe kennen lernt, und der ihr schließlich gegenüber zugibt, während des Nazi-Regimes Aufseher im KZ Auschwitz gewesen zu sein. Er erzählt Sage, wie er Teil der Nazi-Gräuel wurde. „Unsere Schüsse hallten nach, und es gab ein Feuerwerk aus Blut und Gehirnmasse. Dann trat die nächste Reihe der Gefangenen vor den Graben. Diejenigen, die am Ende der Reihe standen, sahen, was sie erwartete.“ S. 185 Nachdem Josef Sage gegenüber gestanden hat, wer er ist, schaltet Sage, ohne Josefs Wissen, die Polizei ein, von wo sie wiederum ans US-Justizministerium weitergeleitet wird. Hier trifft Sage auf Leo, der für das Aufspüren von Kriegsverbrechern des Zweiten Weltkriegs zuständig ist. Auch Leo kommt in der Geschichte eine Erzählperspektive zugute. Der mittlere Teil des Buches wird aus der Sicht von Minka, Sages Großmutter und Holocaust-Überlebende, geschildert. Dieser Teil des Buches war der mitreißendste und emotional aufwühlendste. Minka schildert wie sie mit ihrer Familie in einem polnischen Dorf aufwächst. Irgendwann werden sie aus ihrem Haus am Waldrand vertrieben und ins Ghetto von Lodz umgesiedelt. Zu menschenunwürdigen Bedingungen wird die jüdische Bevölkerung dort eingesperrt und nach für nach werden die alle Bewohner des Ghettos deportiert. „Ende 1942 kannte jeder jemanden, der deportiert worden war.“ S. 306 Es geht das Gerücht um, dass die Deportierten vergast werden. Doch wirklich geglaubt, wird das von den Zurückgebliebenen nicht. Dass Menschen so etwas Grausames tun, kann sich niemand vorstellen. Dann wird auch Minkas Mutter deportiert und ihre Familie erhält den Hinweis, sie sei vergast worden. „Das Getto war eine Geisterstadt. Und wir darin ein besiegter grauer Strom von Arbeitern, ohne Verlangen, uns an unsere Vergangenheit zu erinnern, und ohne Hoffnung auf eine Zukunft. Es gab kein Gelächter mehr und kein Himmel-und-Hölle-Spiel. Keine Haarbänder, kein Kichern. Alle Farbe und alle Schönheit waren verschwunden.“ S. 320 „Eine Zeit lang verschwanden Leute aus dem Getto wie Fingerabdrücke von einer Glasscheibe: gerade noch eine geisterhafte Erscheinung – und gleich darauf verschwunden, als wären sie nie dagewesen. Der Tod lief neben mir her, wenn ich die Straße entlangtrottete, flüsterte mir ins Ohr, wenn ich mir das Gesicht wusch, umarmte mich, wenn ich vor Kälte zitternd im Bett lag.“ S. 324 Schließlich landen auch Minka und ihr Vater auf der Deportationsliste: Sie werden nach Auschwitz gebracht. Minka wird dort als Gefangene des Arbeitslagers ausgewählt und erfasst sehr schnell die Dimension des Ganzen. „Hätte ich aufgeblickt, hätten sie mein Gesicht gesehen und gewusst, dass das, was man ihnen gleich sagen würde – dass die Dusche nur eine vorbeugende Maßnahme war, bevor man sie zum Arbeiten schickte -, eine Lüge war. Hätte ich aufgeblickt, wäre ich versucht gewesen, die Wahrheit herauszuschreien und ihnen zu sagen, dass der Geruch nicht aus einer Fabrik oder einer Küche kam, sondern von den eigenen Freunden und Verwandten, die eingeäschert wurden.“ S. 350 Fassungslos folgt man Minkas Geschichte. Es ist einfach unglaublich, dass so etwas wirklich passiert ist. Jodi Picoult bedient sich dabei einer sehr einfühlsamen und melancholischen Sprache, um das unbeschreibliche Entsetzen des Holocausts auszudrücken. Der dritte Teil des Buches wird überwiegend aus Sages und Leos Sicht geschrieben, aber auch Josef Zusammenfassend lässt sich sagen: Minka und Josef erzählen die Vergangenheit; sie erzählen jeweils ihre Sicht auf die Judenvernichtung. Sage und Leo erzählen die Gegenwart: Wie man heute rückblickend moralisch oder rechtlich über eine Zeit denkt, die man selbst nicht erlebt hat. Es fällt schwer, so einen starken Roman zu kritisieren, aber besonders die Perspektive von Sage und ihr kompliziertes Privatleben hat mich stellenweise gelangweilt. Abgesehen von diesem Kritikpunkt handelt es sich um ein weiteres Meisterwerk aus der Feder Jodi Picoults: „Bis ans Ende der Geschichte“ ist ein aufwühlender, schockierender, bildgewaltiger – aber vor allem lesenswerter Roman, über ein Thema, das wir nie vergessen dürfen.

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Ich bin ein großer Fan der Romane von Jodi Picoult. Immer wieder greift sie spannende Themen auf, die moralische Fragen aufwerfen. Als Leser taucht man in ihre Geschichten ein, wird eins mit den Protagonisten und fragt sich immer wieder „Wie würde ich handeln?“. Bei „Bis ans Ende der Geschichte“ brauchte ich ein wenig, um mich in die Handlung einzufinden. Anfangs habe ich die ständigen Perspektivwechsel, die charakteristisch für Jodi Picoults Romane sind, vermisst. Diese sind allerdings auch hier vorhanden, nur wechseln sie nicht ganz so regelmäßig wie in den Vorgängerromanen. Unterteilt ist die Geschichte in drei große Teile, in denen die Perspektivwechsel durch unterschiedliche Schriftarten deutlich gemacht werden. Im Zentrum der Geschichte steht die junge Bäckerin Sage, in deren Lebens- und Familiengeschichte Jodi Picoult einige schwierige Themen wie Nationalsozialismus, Schuld, Vergebung, Selbstweifel und natürlich auch Liebe verarbeitet. Gerade mit der Verarbeitung der Geschehnisse im 2. Weltkrieg betritt die Autorin neues Terrain, auf dem man sich leicht angreifbar macht. Ihr gelingt jedoch eine ausgezeichnet recherchierte, authentische und vielseitige Schilderung des Holocausts, die sowohl Opfer als auch Täter in den Mittelpunkt rückt und zeigt, dass es manchmal gar nicht einfach ist zu entscheiden wer Opfer und wer Täter ist. Während vor allem die Abschnitte über die NS-Zeit zum Teil sehr bedrückend und ergreifend sind, verleihen die Kapitel über Sages aktuelle Lebenssituation bedingt durch eine Liebesromanze, die hier eine größere Rolle spielt, dem Roman die nötige Leichtigkeit, um das Buch am Ende zufrieden und nicht zutiefst deprimiert zuklappen zu können. Warum zutiefst deprimiert? Weil Jodi Picoult in einem von ihr gewohnt emotionalen und sensiblen Schreibstil die Grausamkeiten der NS-Zeit in vielen schrecklichen Details schildert, die nur schwer verdaulich sind. Mich hat dieser Erzählstrang oft an den Film „Schindlers Liste“ erinnert, da sich einige Aspekte überschneiden. Vor allem die Frage nach dem „Ist ein Mensch nur gut oder nur schlecht?“ spielt sowohl im Film als auch in diesem Roman eine zentrale Rolle. Jodi Picoults Figuren sind sehr ausdifferenzierte und vielschichtige Charaktere, die nicht einfach zu durchschauen sind und eben dadurch so real wirken. Als Leser fällt es leicht sich in sie hineinzuversetzen und mit ihnen über Fragen von Schuld, Vergebung und Moral zu grübeln. Der Spannungsbogen wird trotz der knapp 600 Seiten kontinuierlich aufrecht erhalten – nicht zuletzt durch die wechselnden Perspektiven und unvorhersehbare Wendungen fliegt man förmlich durch die Seiten. Trotz all dieser positiven Aspekte hat mich der Roman nicht restlos von sich überzeugt, was sich schwer begründen lässt, ohne zu viel vom Inhalt zu verraten. Es gab jedenfalls einen Erzählstrang, der eine fantasievolle Geschichte beinhaltete, die mich mehr verwirrt als gut unterhalten hat, weshalb ich einen Punkt von der maximalen Punktezahl abziehen muss. Mein Fazit: Wieder einmal gelingt es Jodi Picoult eine bewegende Geschichte über moralische Dilemmata zu verfassen, die keinen Leser kalt lässt. Mit einem Schwerpunkt auf den Geschehnissen des Holocausts begibt sich die Autorin dieses Mal auf gewagtes Terrain, überzeugt aber durch eine vielseitige und sensible Schilderung der Ereignisse, die sie mit einer leichten Liebesromanze kombiniert. „Bis ans Ende der Geschichte“ ist genau die richtige Lektüre für graue Herbsttage!

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Es fällt mir ehrlich schwer, meine Eindrücke zu diesem Roman niederzuschreiben. Denn ich bin sprachlos, erschüttert und tief beeindruckt und muss diese Geschichte erst einmal sacken lassen. Um es mit Jodi Picoults eigenen Worten zu sagen: „Manchmal reichen Worte nicht aus, all die Gefühle zu erfassen, mit denen wir sie auszufüllen versuchen.„ Jodi Picoult ist in der Literaturszene ein Weltstar und sogar Hollywood nutzt ihre Romanideen gerne als Vorlage zu großen Kinofilmen. In „Bis ans Ende der Geschichte“ stellt sie sich der gewaltigen Herausforderung, eine Geschichte über eines der schrecklichsten Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu schreiben – dem Holocaust, dem Völkermord an Millionen von Menschen zur Zeit des Nationalsozialismus. Die Story beginnt ungefähr 70 Jahre nach Kriegsende und stellt die Protagonistin, die junge Bäckerin Sage Singer, vor eine Entscheidung, die jeder Moral zuwiderläuft. Ihr 90jähriger Bekannter offenbart ihr, dass er als SS-Soldat während des Zweiten Weltkrieges in Auschwitz stationiert war und dazu beigetragen hat, dass unzählige, unschuldige Menschen gequält und ermordet wurden. Um seiner Seele endlich Frieden zu geben, bittet er Sage, die aus einer jüdischen Familie stammt, stellvertretend für alle Opfer, um Vergebung. Doch darf das Unverzeihliche jemals verziehen werden? Dieser Roman besteht aus vielen Handlungssträngen, verteilt über einen großen Zeitraum, und großartig beschrieben ist der Gewissenskonflikt von Sage, als sie Josefs Geheimnis erfährt. Ihre Hilf- und Fassungslosigkeit gehen sofort auf die Leser über. Ehrlich überrascht hat mich das Mitleid, das ich anfangs für den scheinbar gutmütigen Josef empfand. Umso entsetzter machten mich die Abschnitte, in denen er von seiner Zeit als SS-Soldat erzählt. Einer Zeit, in der er unmenschliche Dinge tat, einfach, weil er es konnte. Es ist unglaublich diesen Mann, den die hiesige Gemeinde als netten, alten Josef kennt, der sich ehrenamtlich engagiert und sich rührend um seine Hündin kümmert, mit der eiskalten, unberechenbaren jungen Version in Verbindung zu bringen. Fassungslos und tieftraurig machten mich aber erst die Abschnitte, in denen sich Sages Großmutter zu Wort meldet, und beginnt, über die schlimmste Ära ihrer Lebensgeschichte zu erzählen. Sie wurde als junges Mädchen deportiert und eine Gefangene im Konzentrationslager Auschwitz. Ich möchte nicht weiter auf ihren Leidensweg eingehen, aber die Zeilen, die ihr gewidmet sind, hat Jodi Picoult so bildhaft und authentisch niedergeschrieben, dass man zwangsläufig zum Teil der Handlung wird und hilflos neben den Gefangenen steht. Am liebsten möchte man eingreifen, dem Grauen ein Ende setzen. Das Gefühl des Ausgeliefertseins, das Wissen, das niemand da ist, der einen beschützen kann, lässt sich nur schwer in Worte fassen. Man ist emotional auf eine Weise eingebunden, die einen die Tränen in die Augen treibt und das Herz vor Schmerz beinahe zerspringen lässt. ### Fazit ### Jetzt bin ich schon wieder sprachlos und abschließend möchte ich einfach nur sagen: LEST DIESES BUCH!!! Jodi Picoult lässt in „Bis ans Ende der Geschichte“ sowohl die Gegenwart als auch die Vergangenheit lebendig werden und setzt mit diesem Werk ein beeindruckendes Denkmal gegen das Vergessen und zeigt, dass Geschichten Leben retten können.

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Von Jodi Picoult hatte ich bisher noch keinen Roman gelesen, aber schon gehört, dass sie sehr emotionale Bücher schreibt. Sie schreibt seit 1992 Romane, von denen die meisten auf den Bestsellerlisten zu finden sind. Der Klappentext hat mich neugierig gemacht, was dann aber beim Lesen auf mich zukam, damit hatte ich nicht wirklich gerechnet… Beschreibung des Buches: „Bis ans Ende der Geschichte“ ist im C.Bertelsmann-Verlag 2015 als Hardcover Buch erschienen. Es hat 554 Seiten Romantext. Das Cover ist schwarz gehalten, zeigt auf dem Titelbild eine Frau, die einen handschriftlichen Text liest. Die Frau ist nur in der Rückansicht zu sehen. Ich finde, das Titelbild ist gelungen und passt sehr gut zum Inhalt. Kurze Zusammenfassung: Sage Singer versucht in einer Trauergruppe über den Autounfalltod ihrer Mutter hinwegzukommen. Sage war die Fahrerin und überlebte. In der Gruppe lernt sie den 90jährigen Josef Weber kennen. Die beiden freunden sich an. Weber hat einen ungewöhnlichen Auftrag für Sage. Sie soll ihm helfen, seinem Leben ein Ende zu setzen. Er hat als junger Mann in den Kriegsjahren in Deutschland tiefe Schuld auf sich geladen. Sage gerät in einen schweren Konflikt. Als ihr dann noch die Großmutter ihre Lebensgeschichte erzählt, plagt sie das Gewissen: Kann man vergeben oder muss man bestrafen? Verjährt die Schuld? Mein Leseeindruck: Der Roman ist in drei große Teile unterteilt. Jodi Picoult wechselt in diesen mehrfach die Sichtweisen. Zunächst wird Sages Geschichte erzählt. Durch andere Schriftarten kenntlich gemacht, erfährt man als Leser Einiges aus der Sicht von anderen handelnden Personen. Den größten Teil macht die Erzählung der Großmutter aus, die den Holocaust überlebt hat. Ihr ist fast der gesamte zweite Teil gewidmet – und dieser hat es in sich. Mit einer besonders detailreichen Beschreibung lässt Jodi Picoult die Großmutter von ihrem Leben und Überleben in Lagern und Ghettos erzählen. Hier wird das Buch zur gelebten Geschichte, wie ein Augenzeugenbericht. Die Gefühle, die Ohnmacht und der Überlebenswille der damals jungen Frau werden sehr emotional erzählt. An dieser Stelle kann man das Buch einfach nicht mehr aus den Händen legen, was im ersten Teil dann doch das ein oder andere Mal passierte. Mich hat dieser Teil des Buches sehr mitgenommen. Es zieht einen in die Geschehnisse Deutschlands in den 1940ern Jahre hinein, führt einem vor Augen, was alles hinter geschlossenen Türen passiert ist, was aber auch ganz offensichtlich war und was viele einfach ignoriert haben, manchmal aus Angst vor dem eigenen Tod. Sage Singers aktueller Lebensabschnitt und ihre Geschichte geben dem Buch in den anderen Teilen wiederrum eine gewisse Leichtigkeit, es entspannt sich z.B. eine Liebesromanze, als sie versucht, die Schuld des Josef Weber zu ergründen. Fazit: Der Roman ist kein Buch „zum Abschalten“. Hier wird man, besonders im Mittelteil, sehr beim Lesen gefordert. Die Geschichte um Sage Singer hingegen hat vieles von einem Frauenroman, Liebesroman und auch etwas von einem Krimi, nämlich dann, wenn sie sich auf die Suche nach Josef Webers Schuld macht. Der Autorin ist es gelungen beides in einem Roman zu verbinden. Ich werde noch lange über dieses Buch nachdenken.

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Klappentext Sage Singer ist eine junge Bäckerin. Sie hat ihre Mutter bei einem Autounfall verloren und fühlt sich schuldig, weil sie den Wagen gelenkt hat. Um den Verlust zu verarbeiten, nimmt sie an einer Trauergruppe teil. Dort lernt sie den 90jährigen Josef Weber kennen. Trotz des großen Altersunterschieds haben Sage und Josef ein Gespür für die verdeckten Wunden des anderen, und es entwickelt sich eine ungewöhnliche Freundschaft. Als Josef ihr eines Tages ein lang verschwiegenes, entsetzliches Geheimnis verrät, bittet er Sage um einen schwerwiegenden Gefallen. Wenn sie einwilligt, hat das allerdings nicht nur moralische, sondern auch gesetzliche Konsequenzen. Sage steht vor einem moralischen Dilemma: Denn wo befindet sich die Grenze zwischen Hilfe und einem Vergehen, Strafe und Gerechtigkeit, Vergebung und Gnade? Die Autorin Jodi Picoult, geboren 1967 in New York, studierte in Princeton und Harvard. Seit 1992 schrieb sie mehr als zwanzig Romane, von denen viele Platz 1 der New-York-Times-Bestsellerliste waren. Die Autorin wurde bereits mehrfach ausgezeichnet, wie etwa 2003 mit dem renommierten New England Book Award. Picoult lebt mit ihrem Mann, drei Kindern und zahlreichen Tieren in Hanover, New Hampshire. Meine Meinung Story Die nach einem Unfall entstellte Bäckerin Sage Singer lebt sehr zurückgezogen in ihrer Welt. Als sie Bekanntschaft mit den 90. jährigen Josef Weber macht, beginnt für sie beide eine ungewöhnliche Freundschaft. Doch als Josef ihr gesteht, das er ein gesuchter Kriegsverbrecher ist, der mit für den Holocaust u.a in Auschwitz verantwortlich ist, ändert sich Sage Haltung gegenüber Josef. Als er Sage schließlich bittet ihn beim Sterben zu helfen, steht Sage vor einem großen Gewissenskonflikt. Schreibstil Picoult bleibt ihrem Stil treu. Das Buch ist klar und verständlich geschrieben, trotz mehreren Handlungstränge. Die Geschichte wird aus mehreren Blickwinkeln erzählt. Charaktere Mit den einzelnen Charakteren kann man sich gut identifizieren, alle wirken authentisch. Mein Fazit Geschichten, in denen die Schuldfrage in einer Grauzone liegt, sind Picoults stärken, dem bleibt sie sich auch in diesem Buch treu. Zwar ist das Thema nicht neu und wurde schon hundertfach aufgegriffen, für Jodi Picoult ist es aber das erste Buch zu dem Thema. Etwas neues erfährt der Leser allerdings auch nicht. Picoult hat den Schrecken des Holocaust in einen Unterhaltungsroman gepackt, der um die Frage ringt, inwieweit kann man verzeihen, darf man verzeihen und wie lange dauert die Schuld? Letztendlich muss der Leser selbst entscheiden, wie er dazu steht. Eine klare Antwort gibt es in dem Buch nicht .Die Frage nach der Schuld macht das Buch aus. Einige Handlungstränge wirken auf mich etwas schnulzig. Am Ende der Geschichte erfolgt wie so oft bei Picoult der Knalleffekt, auch hier bleibt sie sich treu. Ein lesenswertes Buch ist es aber auf jeden Fall. Ich vergebe gut vier von fünf Sternen und eine Leseempfehlung.

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