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Rezensionen zu
Das Mädchen mit dem Löwenherz

Jürgen Seidel

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Meine Meinung: Wir befinden uns mitten im Reformationsjubiläum. Das ist auch der Grund, weswegen in diesem Jahr in der Buchbranche Martin Luther stark in den Fokus genommen wird. Ich finde solche Jubiläen immer wieder interessant und ich finde es eine schöne Idee, wenn die Literatur diesen Ereignissen Tribut zollt. Als ich den Klappentext von „Das Mädchen mit dem Löwenherz“ gelesen habe, war ich doch recht erstaunt, dass dieses Thema nun auch in die Jugendliteratur getragen wird. Eine spannende Sache. Bei diesem Roman handelt es sich um einen Briefroman. Die Protagonistin Anna wird auf Grund ihrer Fähigkeit verfolgt und berichtet Dr. Martin Luther in Form von Briefen über ihren Lebensweg. Diese Briefe sind immer wieder stark mit ihrem Glauben verbunden. Diese religiösen Abschnitte in den Briefen machten mich als Leser nachdenklich. Ich finde, dass die Briefe durchgehend sehr intelligent geschrieben sind. Sie sind logisch und hinterfragen viele Dinge aus Annas Zeit. Ich finde die Handlung durchgehend interessant und spannend zu verfolgen. Was mir ein wenig gefehlt hat, war die Nähe. Man darf trotz der ganzen subjektiven Schilderungen in den Briefen nicht vergessen, dass es Briefe an Martin Luther sind. Anna bewahrt also trotzdem noch eine gewisse Distanz. Mich hat es in der Hinsicht einfach nicht zu 100% erreicht. Natürlich konnte ich mich in Annas Charakter hineinfühlen. Ich war auch betroffen, wenn sie von ihrem harten Lebensweg erzählte, aber trotzdem fehlte mir hier einfach noch ein wenig Persönlichkeit und ein näherer Bezug zu ihrem tiefsten Innenleben, ihrem Privatleben. Annas Figur finde ich ansonsten gut ausgearbeitet. Ihre Lebensumstände werden deutlich und auch ihre soziale Ächtung bzw. Verfolgung. Sie ist ein starker Charakter. Ich mochte auch ihre Entwicklung innerhalb des Buches sehr. Auch wenn ich eigentlich jemand bin, der historische Romane nur sehr selten ließt, hat mir dieses Buch wirklich gut gefallen. Ich finde die Zeit wirkt sehr authentisch dargestellt. Man kann sich die ganzen Umstände sehr gut vorstellen, was auch an der Lebendigkeit von Annas Darstellungen liegt. Der Schreibstil ist zunächst ein wenig holperig, was aber daran liegt, dass der Autor möglichst versucht hat die Sprache der damaligen Zeit anzupassen. Ich finde, dass ihm das auch gut gelungen ist. Hat man sich daran gewöhnt, liest sich das Buch flüssig. Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Ich finde gut, dass es auf Grund von vielerlei Themen zum Nachdenken anregt. Auch die Themenauswahl ist gelungen, gerade in einem Jugendbuch hat das Seltenheitswert. Ein Buch, das ohne viel Schnickschnack auskommt und mich wirklich, abgesehen von kleineren Macken, von sich überzeugen konnte.

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April 08, 2017 REZENSION ZU DAS MÄDCHEN MIT DEM LÖWENHERZ "Nur Martin Luther kann ihr helfen..." Das Mädchen mit dem Löwenherz - Jürgen Seidel Allgemeines: - Einzelband - 483 Seiten - CBj- Verlag - eBook, Print - 16,99 Euro - Deutsches Original - Inhaltsangabe: Als die 13-jährige Anna das erst Mal ins Visier der Mächtigen gerät, weiß sie nichts von den Kämpfen, die die katholische Kirche und die Anhänger Martin Luthers zu jener Zeit miteinander ausfechten. Doch Anna ist ein hochbegabtes Waisenmädchen, das über ein absolutes Gedächtnis verfügt, was Geschriebenes angeht. Ein der Reformation zugeneigter katholischer Würdenträger erkennt ihre Begabung. Fortan setzt er sie als Junge verkleidet als Spionin in eigener Sache ein, die den Klerus belastende Dokumente unters Volk bringt. Doch es dauert nicht lange, bis die katholische Kirche ihr auf die Spur kommt und Anna sich inmitten von Intrigen und Verbrechen wiederfindet. Jetzt, so denkt sie, kann ihr nur noch einer helfen: Martin Luther! Meine Meinung zum Inhalt: Da ich ein großer Fan von Religion bin, aber nicht so unbedingt in Richtung Martin Luther lese, hat mich dieses Buch doch deutlich überrascht. Ich habe ein, zwei Kapitel gebraucht, bis ich in das Buch reinkam, aber dann wurde es immer besser und spannender- und blieb bis zum Ende auch so. Ich war begeistert von der Erzählperspektive, dass Anna die Story erzählt, und doch an Martin Luther gerichtet redet. Alle Charaktere waren gut gedacht, fast keine ist statisch geblieben- sie hatten alle ihren Höhepunkt und Abgrund. Der Schreibstil war auch leicht zu lesen, auch wenn man merkte, dass die Wortwahl vor ein paar Jahrzehnten hätte sein können... Meine Meinung zum Cover: ich finde dieses Cover nicht umwerfend schön- da habe ich schon deutlich bessere gesehen- vor allem mit dem blonden Lockenkopf vorne- aber das Cover passt zum Inhalt, und der Inhalt zum Cover. Ich finde diese kleine, abgewandelte Lutherrose echt süß gemacht. Insgesamt: 4/ 5 Sternen Eure Celli :D

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Meine Meinung zum Jugendthriller: Das Mädchen mit dem Löwenherz Aufmerksamkeit: Diesen Punkt erfahrt ihr auf meinem Blog. Inhalt in meinen Worten: Anna erlebt aufgrund ihrer Wolkenaugen ein nicht wirklich einfaches Leben. In ihrer Not wendet sie sie an Dr. Martin Luther. Doch ob er Anna helfen kann? Was Anna sonst noch erleben darf und zugleich erkennen muss, wie damals das Leben einer Frau aussah, und warum Hexen verbrannt worden sind? Das möchte euch das Buch aus der Sicht von Anna mitteilen. Wie ich das Buch empfand: Die ersten 90 Seiten haben mich in ihren Bann gezogen, ich wollte wissen, wie es dazu kam, das Anna sich verstecken musste, was Dr Martin Luther damit zutun hat und weswegen sie Waise ist, das machte mich neugierig, doch dann lies nach und nach ein klein wenig die Spannung nach und das Entsetzen darüber, wie man damals mit Menschen umgegangen ist, wuchs. Dennoch finde ich gerade die Geschichte von Anna, auch wenn diese Fiktiv ist, sehr berührend. Denn auch wenn man heute nicht allzu viel von den starken Frauen der damaligen Zeit weiß, so hat es sie gegeben. Schreibart: Dieses Buch ist kein Roman, wie man ihn erwartet. Es ist ein Briefdialag, um genau zu sein, ein Monolog. Anna schreibt dem Herrn Luther, was sie schreckliches erleben musste. Das sie auf der Flucht ist, das sie für widrige Dinge eingesetzt worden ist, das sie zu sehen musste, wie eine Freundin missbraucht worden ist, und das doch nicht zuordnen konnte, wie sie die Verpflichtung auferlegt bekam, sich um einen Orden zu kümmern, und wie sie letztlich um Schutz bei Dr. Martin Luther erbat, das kann man hier erlesen. Dabei wählt Herr Seidel einen älteren Sprachgebrauch, was damit das Buch noch ein kleines bisschen authentischer wirken lies. Spannung: Die ersten Briefe waren richtig spannend zu entdecken, irgendwann lies diese Spannung leider nach und ich fragte mich, wie mag dieses Buch wohl enden. Gerade in der Mitte zog sich das Buch ein klein wenig. Als Thriller wie es vorne auf dem Titelbild steht, empfinde ich dieses Buch nicht. Es ist eher ein Historischer Roman mit Bezug auf Martin Luther, der doch nicht wirklich, außer das an ihn in die Briefe adressiert sind, vorkommt. Letztlich geht es eben um Anna, die ein Leben zu einer Zeit führt, wo Frauen nicht das Recht hatten, wie wir das heute genießen dürfen. Somit hat hier das Buch kurzzeitig leider ein klein wenig Langatmigkeit erhalten und dafür Spannung verloren. Dafür trumpft es auf mit einem Mädchen, das wirklich wie eine Löwin um Gleichberechtigung kämpft. Glaube im Buch? Wie es nun einmal zur damaligen Zeit der Fall war, beschäftigt sich auch Anna mit christlichen Gedanken. Sei es um der Errettung wegen, die ihr aufgrund ihres Wolkenauge abgesprochen wird, andererseits, weil sie mitbekommt, wie Männer mit Frauen umgehen. Um wirklich an den Glauben heran zu kommen, wie sie es sich wünscht, muss sie viele Hürden und auch Schlaglöcher in Kauf nehmen, letztlich findet sie aber für sich ihren Weg. Martin Luther dagegen kommt wirklich nur am Rande, dafür schwingt umso mehr der katholische Gedanke im Buch, es durch die Madonna mit dem Schutzmantel oder auch dem Rosenkranz der erwähnt wird, dazu muss man aber festhalten, zur damaligen Zeit war das nun einmal der Grund des Glaubens. Die Reformation wie Luther sie anstrebte, kommt auch nicht wirklich zur Sprache, das hätte ich aber mehr oder weniger erwartet. Dennoch finde ich die Themenauswahl und auch das Leben wie Anna es leben musste interessant wieder gegeben und muss sagen, dass ich es schade finde, das ich nun nicht weiß wie es wirklich mit Anna weiter geht, denn das Buch hört irgendwann auf, wo Anna ihre Vergangenheit preis gegeben hat. Empfehlung? Dieses Buch könnte man sehr gut im Unterricht nutzen, sei es im Deutschunterricht oder im Religionsunterricht. Denn das Buch hat viele Punkte, und auch deutsche Wörter und einen Satzbau, der aufzeigt, wie Sprache wandelbar ist, und wie es damals für Mädchen und Jungs so zuging im Mittelalter. Kinder ab 12 Jahren können mit diesem Buch auch zurecht kommen, wobei ich dank der Sprache, die in diesem Buch zu finden ist, nicht ganz sicher bin, ob ältere Jugendliche nicht besser zurecht finden werden, denn es ist schon anspruchsvoll geschrieben. Bewertung: Mir ging Anna teilweise sehr ans Herz und ich muss sagen, ich bin sehr dankbar das ich dieses Buch lesen durfte, auch wenn nicht alles perfekt umgesetzt worden ist, leider die ein oder andere Durststrecke aufgekommen ist, so hat das Buch dennoch eine Zeit eingefangen, in der ich nur begrenzt leben wollen würde. Deswegen erhält das Buch von mir auch vier Sterne.

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Die meisten werden es mitbekommen haben: Wir feiern 2017 das Reformationsjubiläum – das Lutherjahr. Martin Luther, der Mann, in dessen Namen die Reformation auf der Weltbühne stattfand, ist seit Jahrhunderten tot. Am 31. Oktober 1517 veröffentlichte er seine 95 Thesen, die vor allem über den Ablasshandel berichteten. Dieses Ereignis gilt als der Beginn der Reformation. Es ist nichts Neues, dass zu solch geschichtlichen Ereignissen und Jubiläen auch die Literatur die passenden Geschichten und Bücher veröffentlicht. Ich mag diesen Trend. Als Geschichtsstudentin finde ich es wichtig, sich mit den verschiedensten Aspekten der Geschichte auseinanderzusetzen und die Literatur ist dabei ein schöner, wenn auch manchmal verherrlichender Weg. Natürlich gibt es auch die passende Freizeitlektüre zum Lutherjahr und das finde ich einfach großartig. Der Glaube und die Kirche sind Dinge, ohne die unsere Welt nicht zu erdenken ist. In der deutschen Geschichte ist kaum eine Instanz so wichtig gewesen, wie die Kirche. Das Thema ist vor allem im heutigen Kontext brisant und dennoch ist es wichtig, sich damit auseinanderzusetzen. Als ich von Jürgen Seidels Buch „Das Mädchen mit dem Löwenherz“ hörte, war ich Feuer und Flamme. Ich finde es relativ mutig, ein Jugendbuch im Kontext Martin Luthers zu schreiben und daher wagte ich mich nur zu gern an diesen Stoff. „Das Mädchen mit dem Löwenherz“ ist eine überaus interessante Lektüre! Es entführt den Leser in die Zeit der Reformation und gibt eine authentische und interessante Darstellung einer Gläubigen, die mit ihrer Gabe in einer schwierigen und gefährlichen Zeit zurechtkommen muss. Ich kann das Buch vor allem in diesen Tagen sehr empfehlen! Es ist wirklich lesenswert! Klappentext Als die 13-jährige Anna das erst Mal ins Visier der Mächtigen gerät, weiß sie nichts von den Kämpfen, die die katholische Kirche und die Anhänger Martin Luthers zu jener Zeit miteinander ausfechten. Doch Anna ist ein hochbegabtes Waisenmädchen, das über ein absolutes Gedächtnis verfügt, was Geschriebenes angeht. Ein der Reformation zugeneigter katholischer Würdenträger erkennt ihre Begabung. Fortan setzt er sie als Junge verkleidet als Spionin in eigener Sache ein, die den Klerus belastende Dokumente unters Volk bringt. Doch es dauert nicht lange, bis die katholische Kirche ihr auf die Spur kommt und Anna sich inmitten von Intrigen und Verbrechen wiederfindet. Jetzt, so denkt sie, kann ihr nur noch einer helfen: Martin Luther! Meinung Das Buch ist ein Briefroman. Allein diese Art des Erzählens macht „Das Mädchen mit dem Löwenherz“ sehr interessant. Es gibt nicht mehr viele Briefromane, aber in diesem Kontext macht die Erzählform absolut Sinn. Anna schreibt Briefe an den großen Doktor Martin Luther. Sie schreibt aus einem geheimen Versteck und trägt ihm so ihre eigene und gefährliche Geschichte zu. Anfangs ist der Stil natürlich ungewohnt, aber ich habe mich sofort wohlgefühlt. Anna schreibt sehr gebildet, drückt sich gewählt aus und in jedem Brief ist die Allgegenwärtigkeit des Glaubens entscheidend. Auch hier fällt mir nur das Attribut interessant und auch beeindruckend ein. Die Erzählerin nimmt den Leser so mit, führt ihn langsam in ihre Welt ein und behält ihn gleich da. Jürgen Seidel hat als Autor einen sehr guten Job gemacht. Ich finde es immer aufmerksamkeitserregend, wenn ein Mann eine weibliche und junge Protagonistin wählt. Manchmal hat man das Vorurteil, dass das Feingefühl für die Figur nicht vorhanden sei. Das ist hier aber gar nicht der Fall. Seidel hat eine sehr authentische Protagonistin erschaffen, die feminin und stark ist. Das einzige, was ich am Stil zu bemängeln habe, ist die fehlende Außenperspektive. Man hat sich bewusst für die einseitige Erzählweise eines Briefromans entschieden, aber manchmal kann man Anna nicht folgen. Sie erzählt sehr selbstverständlich von vielen verschiedenen Würdenträgern der Kirche und ich persönlich verwechselte einige von ihnen. Hilfreich ist hier aber auch das Glossar, das am Ende zu finden ist. Hier werden kirchliche und längst vergessene Begriffe erklärt und auch dieses Vokabular macht die Geschichte so authentisch. Anna erlebt sehr viel. Insgesamt erzählt das Buch einen Abschnitt von fast 10 Jahren aus Annas Leben. Anna ist ein gutes Mädchen, das sehr gläubig ist. Sie besitzt eine besondere Gabe, die sie als „Wolkenauge“ bezeichnet. Ihr Wolkenauge bewirkt, dass sie einen Text nur einmal lesen muss und er bleibt für immer in ihrem Gedächtnis. Diese Fähigkeit ist für gewisse Leute natürlich von großem Nutzen und geeignet für Spionagetätigkeiten. Und gleichzeitig kann man sich nicht sicher sein, ob es nicht doch eine Gabe des Teufels ist. Wie bereits erwähnt, ist der Glaube allgegenwärtig und das ist auch gut so. Im Mittelalter legten die Menschen ihr gesamtes Leben auf den Glauben aus – ein Zustand, den man sich heute kaum noch vorstellen kann. Anna in diese Welt zu folgen ist eine wunderbare Erfahrung und ich hatte dabei sehrt viel Spaß. So, wie ich es beurteilen kann, sind die historischen Ereignisse korrekt und nicht widersprüchlich dargestellt. Man erfährt sehr viele Dinge aus dem Leben Martin Luthers, seiner Familie und über die Würdenträger der katholischen Kirche. Besonders interessant ist in diesem Zusammenhang das Ende, das mir gut gefiel. Man sollte auch immer aufpassen, Luther nicht zu verherrlichen, denn er hatte nicht nur gute Seiten. Mir gefällt die Art, wie Seidel mit seiner Biografie umgeht und im Nachwort erklärt er den Ausgang des Buches plausibel. Der Zeitgeist wurde gut erfasst! Man kann mit dieser Lektüre lernen und wird zum Hinterfragen aufgerufen. Nach dem Lesen ist man noch immer von Annas Geschichte berührt und zieht notwendigerweise den Vergleich zum eigenen Leben heran. Die Geschichte hat natürlich spannende und intrigante Züge. Als „Thriller“ kann man es dennoch nicht betiteln. Es ist eine spannende Jagd und Anna hat viele Feinde, dennoch hat man an einen Thriller andere Erwartungen. Noch ein paar Sätze zu den Nebenfiguren: Anna schreibt von vielen wichtigen Menschen. Für manche von ihnen entwickelt man ein Gespür. Besonders wichtig sind Johanna, Till oder auch Irm, natürlich aber auch Zangl und Wichard. Wie ich bereits sagte, fehlt hier eine andere Perspektive als die Annas.‘ Dementsprechend fand ich es sehr schade, wenn Freunde verstorben sind und dies in nur wenigen Sätzen dargestellt wurde. Das nahm dem Ganzen die Emotionalität. Andererseits musste es ganz genauso erzählt werden, denn Anna schreibt an Martin Luther – und was interessiert es ihn, ob sie Weggefährten verloren hat? Dieser kleine Minuspunkt ist also eigentlich doch ein Pluspunkt. Fazit Ich habe „Das Mädchen mit dem Löwenherzen“ gerne gelesen und den Buchdeckel mit einer gewissen Ruhe geschossen. Jürgen Seidel hat mich in eine andere Zeit mitgenommen, in der andere Werte von Bedeutung waren. Ich fand diesen Besuch der Reformationszeit absolut gelungen, authentisch und interessant. Anna ist eine gute Protagonistin, auch wenn man nur bruchstückhaft etwas über sie erfährt. Die eingegrenzte Perspektive des Briefromans erschwert manchmal das Verständnis der Geschehnisse. Ansonsten ist die Geschichte aber spannend und wunderbar geschrieben. Man lernt etwas beim Lesen und das ist ein wichtiger Punkt bei solch geschichtsträchtigen Jubiläumsbüchern. „Das Mädchen mit dem Löwenherz“ ist ein wirklich tolles Buch, für das ich 4 Spitzenschuhe vergebe.

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Die Geschichte an sich ist ganz gut, es gab aber einige Ungereimtheiten, deshalb gibt es 7/10 Punkten. Zu erst einmal zur Inhaltsangabe, die wieder einmal etwas irreführend ist (wie ich sowas hasse…). Es wirkt, als würde die Geschichte aus Sicht der 13-Jährigen Anna erzählt werden. Allerdings sind es Briefe, die die bereits 20-Jährige Anna an Martin Luther schreibt und so Thrillermäßig wie es ja beschrieben wird und sogar auf dem Cover steht ist es auch nicht. Schade, ich hatte mich auf einem mal etwas anderen Thriller gefreut, das wurde, aber nicht erfüllt. nichtsdestotrotz war die Geschichte gut. Man hat sehr viel über damalig Verhältnisse erfahren und auch einen recht guten Einblick in die Machenschaften der katholischen Kirche zu dieser Zeit erfahren. Anna, welche ein fotographisches Gedächtnis hat, schreibt ca. 7 Jahre nach den Ereignissen , was passiert ist an Martin Luther. Da das Buch natürlich nicht in der heutigen Zeit spielt ist auch die Sprache dementsprechend etwas befremdlich, aber ich finde das verleiht dem Buch noch mehr Authentizität und Charme. Nur manche Wörter wie „Geilheit“ passen dann nicht so gut rein, was mit z.B. Wollust hätte umschrieben werden können. Das ist aber wirklich Meckern auf hohem Niveau, weil der Fall nur 1-2 Mal auftritt. Sehr gut fand ich das viele Begriffe, die nicht unbedingt jeder kennt wie „Schultheiß“ am Ende des Buches in einem Glossar zusammengefasst sind. Ich persönlich hätte es besser gefunden, wenn unten auf der gleichen Seite eine Fußnote wäre, damit man sich es sparen kann dauernd nach Hinten zu blättern, aber auch das ist eigentlich kein großes Problem. Der Charakter von Anna kommt durch ihre Briefe sehr gut hervor. Sie ist zu Beginn wenig von sich selbst überzeugt, wird es dann immer mehr bis ihre Welt wieder durch etwas erschüttert wird und sie einen Teil ihres Mutes verliert. Aber im Großen und Ganzen bleibt sie ich selbst Treu und verliert nie die Hoffnung. Die in der Inhaltsangabe angesprochenen Intrigen und Verbrechen kommen nicht so sehr zur Geltung, zumal sie erst auf den letzten 100 Seiten wirklich anfangen. Allerdings fand ich das gar nicht so schlimm, denn das Buch ist trotzdem sehr gut geschrieben und spannend. Anlass für dieses Buch ist (denke ich mal) das diesjährige Lutherjahr. Ich finde dieser Beitrag dazu ist sehr gelungen, weil sich so auch jüngere Menschen, die das vielleicht nicht so stark interessiert etwas mit dem Thema vertraut machen, was meiner Meinung nach wirklich gut gelungen ist. Schade, dass die Inhaltsangabe nicht ganz passt und einem falsche Hoffnungen macht, aber ich kann das Buch trotzdem empfehlen!

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