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Rezensionen zu
Runas Schweigen

Vera Buck

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€ 10,99 [D] inkl. MwSt. | € 11,30 [A] | CHF 15,50* (* empf. VK-Preis)

Paris, 1884: Jori ist aus der Schweiz nach Paris an die Salpêtrière gekommen, um vom berühmten Neurologen Jean-Martin Charcot zu lernen und seine Doktorarbeit zu schreiben. Davon erhofft er sich, seine psychisch erkrankte Jugendliebe Pauline zu retten. Wie jede Woche besucht Jori Charcots gut gefüllte Hypnosevorstellungen, als eine junge Patientin nicht auf Charcots Hypnoseversuche reagiert. Als Charcot laut überlegt, an ihr die neueste Theorie eines Dr. Burckhardt auszuprobieren, die krankhaften Stellen aus dem Hirn zu schneiden, meldet sich Jori für diesen gewagten Versuch. Bald werden Wetten auf sein Gelingen abgeschlossen, und er gerät zunehmend unter Druck: Hat die Idee Aussicht auf Erfolg? Wer wird ihn unterstützen? Und welches Geheimnis verbirgt das junge, apathische Mädchen namens Runa? Gleichzeitig tauchen überall in der Stadt kryptische Nachrichten auf. Stehen sie in einem Zusammenhang mit den Ereignissen an der Salpêtrière? Als ich zum ersten Mal den Klappentext von „Runa“ gelesen habe, löste dieser bei mir Faszination aus. Ich interessiere mich sehr Medizingeschichte und die Anfänge der Behandlung psychisch Kranker, gleichzeitig wurde mir eine mysteriöse Geschichte voller Spannung versprochen. Hierzu passen auch die dunklen Farben des Covers und das auf dem Kopf stehende Mädchen. Die Bedeutung der Tropfen erschließt sich hingegen erst während des Lesens. Nach einem rätselhaften Prolog aus der Ich-Perspektive eines unbekannten Erzählers lernt der Leser auf den ersten Seiten den Protagonisten Jori und seine Arbeit kennen. Er begegnet ihm zum ersten Mal, als er eine „Irre“ abholt, die von ihrem Vater mehrere Monate lang in einen Verschlag gesperrt wurde. Hier und auch wenig später in der Salpêtrière begreift man, wie gering die Aussichten auf Heilung zu jener Zeit sind. Zwar versteht der Neurologe Charcot es, die Patientinnen der Menge wie Puppen vorzuführen und ihnen seinen Willen aufzuzwingen, doch von einer nachhaltigen Heilung psychischer Erkrankungen ist man noch weit entfernt. Immer wieder musste ich schaudern, während die Autorin Einblicke in das Leben der Patientinnen der Salpêtrière gibt. Hier wurde ich als Leserin Zeugin von so manchem fragwürdigen, teils grausamen und teils herzlosen Vorgehen. Aus heutiger Sicht wirken die Versuche jener Zeit geradezu niederschmetternd. Joris Beschluss, Runa einen Teil des Hirns wegzuschneiden, ist schließlich die Spitze des Grauens. Gleichzeitig wurde mir Jori als Mensch so nahe gebracht, dass ich seine Motivation nachvollziehen konnte. Er erhofft sich schließlich, dass ihm damit ein großer medizinischer Durchbruch und die Heilung des kleinen Mädchens gelingt. Während Jori zweifelt, hofft und versucht, Zugang zu Runa zu finden, erzählt ein zweiter Handlungsstrang von dem selbsternannten Verbrecher und Ex-Polizisten Lequoc. Aus reiner Neugier möchte er die Umstände eines Mordes klären und kommt damit auf die Spur mysteriöser Nachrichten. An Lequocs Seite lernt man das alltägliche Pariser Leben zu jener Zeit besser kennen. Er ist ein ungewöhnlicher und geheimnisvoller Charakter, bei dem ich nie das Gefühl hatte, ihn wirklich durchschaut zu haben. Die Verbindungen dieses Handlungsstrangs zu dem von Jori wurden schließlich mit jedem Buchabschnitt klarer. Die Geschichte enthält viele interessante Schilderungen über den Stand der Medizin, die Zustände in der Salpêtrière und das Leben in Paris im Jahr 1884. Man spürt, dass die Autorin ausführlich recherchiert hat, um trotz fiktiver Geschichte möglichst nah an der Realität zu bleiben. In dieser Hinsicht hat mich das Buch begeistern können, auch wenn viele Schilderungen noch schauriger waren, als ich erwartet hätte. Das Buch ist ganz sicher keine leichte Kost! Etwas schade fand ich es, dass die Handlung nur langsam voranschreitet. Es werden viele Seiten mit den Überlegungen, Abwägungen und Erinnerungen der Charaktere gefüllt. Diese lernt man dadurch noch besser kennen, drosselte aber das Tempo. Erst im letzten Buchabschnitt fährt die Autorin schwere Spannungsgeschütze auf, die für dramatische Szenen und einen starken Showdown sorgten. „Runa“ erzählt die fiktive Geschichte eines ambitionierten Medizinstudenten, der sich als erster an einem psychochirurgischen Eingriff versuchen will. Durch seine Augen blickt man hinter die Kulissen der Salpêtrière blickt und entdeckt lauter fragwürdige, aus heutiger Sicht schaurige Methoden und stets auf den eigenen Vorteil bedachte Ärzte. Gleichzeitig folgt ein Ex-Polizist der Spur mysteriöser Zeiten quer durch Paris. Vera Buck hat spannende Fakten der Medizingeschichte mit einer Handlung verknüpft, die man in der Kategorie Mysterythriller einordnen könnte. Ihr interessiert euch für die Anfänge der Psychochirurgie und seid in Stimmung für ein düsteres Buch? Dann ist „Runa“ definitiv das Richtige für euch!

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Als erstes muss man zu diesem Buch sagen, dass der Klappentext etwas verspricht, dass dann doch anders ist, als man es vielleicht erwartet. Die Salpêtière-Klinik steht stark im Vordergrund - das stimmt. Und auch die Experimente, die an den Frauen durchgeführt werden, haben eine grosse Bedeutung. Doch leider kommt Runa viel zu kurz! In den ersten Kaptiel wird sie leider nur kurz erwähnt; das ändert sich zwar später, aber sie hat trotzdem nur eine kleine Rolle. Wenn man da den Buchtitel betrachtet, könnte man doch davon ausgehen, dass sie die Hauptperson in dem Buch ist. Doch das ist Jori... Was sehr dominant in dem Buch ist, sind die medizinischen Aspekte. Obwohl man ein wenig davon ausgehen kann, habe ich nicht damit gerechnet, dass es so viel medizinischen Inhalt hat. Man kann spüren, dass Vera Buck sehr viel Recherche betrieben hat - auch wenn man selbst nicht so viel Vorwissen über Hysterie etc. hat. Es ist erschreckend, was mit den Patientinnen in dieser Klinik passiert. "Man kam nicht her, um zu genesen, sondern um zu sterben." Dieser Satz steht zu Recht auf dem Klappentext und wird auch im Buch am Anfang genannt. Ich denke, das passt sehr gut zu dieser Klinik. Denn die Frauen haben keine Chance, gesund zu ihren Familien zurück zu kehren. Für mich ist es noch erschreckender, dass das Buch zum Teil auf wahren Begebenheiten beruht; wie kann man Menschen so quälen? Mir ist durchaus bewusst, dass die Zeiten damals noch etwas anders waren als heute. Dennoch hat mich das Buch oft schockiert und sprachlos zurückgelassen, da ich nicht verstehen kann, wie die Ärzte und anderen Angestellten solche Dinge tun konnten bzw. zulassen konnten. Die Geschichte um Runa finde ich ganz interessant - ich hätte mir mehr von ihr gewünscht. Mehr Runa, mehr über ihren Hintergrund... Ja, einfach mehr über dieses geheimnisvolle Mädchen. Das hat mir, wie oben schon erwähnt, wirklich sehr gefehlt. Ein Punkt hat mich gestört: Die Szene mit einem Kaninchen, welches leider sein Leben lassen musste (wie, müsst ihr natürlich selbst lesen). Ich mag solche Szenen einfach nicht, besonders wenn Tiere leiden müssen. Daher... für mich ein Minuspunkt - hätte nicht sein müssen. Das Ende lässt mich ein wenig zwiegespalten zurück. Ein Teil finde ich gelungen, aber einen Teil - wieder Runa betreffend - hätte ich mir anders gewünscht. Der Schreibstil von Vera Buck hat es mir erleichtert, auch mit den medizinischen Teilen sehr gut voran zu kommen. Ich mag es, wie sie schreibt und habe es genossen, das Buch zu lesen. Ich konnte mir alles sehr gut vorstellen und ich hatte mehr als einmal Gänsehaut, wenn beschrieben wurde, was man mit den Patientinnen macht. Nun zu den Charakteren; die Nebencharaktere fand ich sehr interessant, wenn auch zum Teil verwirrend. Manche Charaktere mochte ich lieber, als andere. Was ich von Jori halten soll, weiss ich nur teilweise. Einerseits hat er Gewissensbisse und gute Absichten, andererseits schreckt er nicht davor zurück, selbst Hand an die Patientinnen zu legen. Wirklich sympatisch ist er mir aber nicht, das muss ich zugeben. Runa... Ich mag sie, auch wenn man leider nicht so viel über sie erfahren hat. In ihr schlummert ein sehr intelligentes Kind, das grausame Dinge erleben musste. Daher finde ich ihr Verhalten äusserst interessant und hätte gerne mehr davon erfahren. Und zum Schluss noch das Cover: Es ist klasse! Einfach grandios! Mich hat es sofort in seinen Bann gezogen und es ist ein wahrer Hingucker im Regal. Leider hat der Inhalt nicht gehalten, was mit dem Klappentext versprochen wurde - und es kam viel zu wenig Runa vor. Daher bekommt das Buch von mir leider nur 3 Sterne.

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Autor: Vera Buck Titel: Runa Genre: Romane-Erzählungen/ Medizin-Thriller Klappentext: "Man kam nicht her, um zu genesen, sondern um zu sterben." Paris 1884. In der neurologischen Abteilung der Salpêtrière-Klinik führt Dr. Charcot Experimente mit hysterischen Patientinnen durch. Seine Hypnosevorführungen locken Besucher aus ganz Europa an; wie ein Magier lässt der Nervenarzt die Frauen vor seinem Publikum tanzen. Dann aber wird Runa in die Anstalt eingeliefert, ein kleines Mädchen, das all seinen Behandlungsmethoden trotzt. Jori Hell, ein Schweizer Medizinstudent, wittert seine Chance, an den ersehnten Doktortitel zu gelangen, und schlägt das bis dahin Undenkbare vor. Als erster Mediziner will er den Wahnsinn aus dem Gehirn einer Patientin fortschneiden. Was er nicht ahnt: Runa hat mysteriöse Botschaften in der ganzen Stadt hinterlassen, auf die auch andere längst aufmerksam geworden sind. Und sie kennt Joris dunkelstes Geheimnis … (Quelle: www.randomhouse.de / Limes Verlag) In dem Buch geht es um Jori, einen jungen Studenten aus der Schweiz, der Ende des 19. Jahrhunderts, an die Nervenklinik Salpetriere geht, um zu studieren, da die große Liebe seines Lebens, Pauline, an Hysterie leidet, um sie selbst anschliessend behandeln zu können und zu heilen. Dabei wird er in die Geschehnisse um eine Patientin, Namens Runa, verwickelt und muss feststellen, das nicht das Wohle der Patienten an erster Stelle in der Klinik, unter Leitung von Dr. Charcot, steht, sondern es den Ärzten hauptsächlich um Ruhm und machtpolitische Gründe geht. Gerade an Runa, einer Patientin, die scheinbar allen Behandlungsmethoden gegenüber resistent ist, bei der selbst der grosse Dr. Charcot ratlos ist, soll er eine nie dagewesene Operation erfolgreich am Gehirn durchführen, um so seinen Doktortitel zu bekommen. Parallel dazu passieren Morde in Paris, die eines gemeinsam haben, der Mörder hinterlässt seltsame Zeichen an den Tatorten, und ein gewisser Monsieur Lecoq, ehemalig bei der Surete (der Pariser Polizei)Ermittler, der sich jetzt selbst als Verbrecher bezeichnet, geht der Sache nach, aus reinem Interesse. Vera Buck vereint in diesen Buch Fakten und Fiktion zu einer Geschichte, wie ich sie so noch nicht gelesen habe. Einige Personen und viele Orte des Buches, gab und gibt es noch heute. Salpetriere ist heute immer noch zu besichtigen. Die Autorin hat hier eine Geschichte geschaffen, die einen emotional sehr berührt, aber auch schockiert und dann wiederum zur Entlastung sozusagen, schmunzeln lässt über einen schrulligen Monsieur Lecoq. Jede einzelnen Person in dem Buch ist so genau dargestellt, das man keine weitere Beschreibung dieser vermisst. Es ist einfach rund, komplett. Das lässt sich auch über die Orte in den Szenen sagen. Die Sprache und der Schreibstil ist sehr klar und verständlich, auch wenn ich die wenigen französischen Wörter nicht verstanden habe, da ich die Sprache nicht spreche, war das nicht störend. Ich mochte es sehr gerne lesen, da es zu keinem Zeitpunkt anstrengend war. Im Gegenteil , von mir aus hätte das Buch 1200 Seiten haben können, ich wäre nicht satt gewesen, es zu lesen. Die Handlung war sehr schlüssig und logisch in meinen Augen, mit einigen Überraschungen gespickt, was dem Buch auch sehr viel Spannung verlieh. Die Spannung kam so unerwartet aber deutlich spürbar, das ich dachte ich bin in einem Psychothriller gelandet. Der Spannungsbogen riss nirgendwo ab, und ich bin wirklich der Ansicht, das einige Spitzenautoren dieser Welt dieses Buch als Motivation und Inspiration nehmen könnten. Als ich das Buch anforderte, war ich neugierig geworden durch den Klappentext, da ich persönlich im Leben mit diesem Thema konfrontiert worden bin. Ich war neugierig und hatte ein gutes Bauchgefühl, das es mir gefallen würde. Aber das Buch übertraf alle meine Erwartungen. Ich erwartete nur ein gutes Buch und bekam „Ulysses“. Vera Buck schafft es auf seriöseWeise, mit sehr guter Recherche, Geschichte mit Fantasy zu verbinden, ohne die wahren Begebenheiten ins lächerliche zu schreiben, das finde ich sehr wichtig. Trotz des ernsten Themas wird man auf hoher Ebene gut unterhalten. Das Buch ist eigentlich zeitlos, denn auch wenn die Geschichte Ende des 19. Jahrhundert spielt, sagt es eigentlich aus, wie die Gesellschaft immer noch tickt, wir haben uns als Menschen nicht viel verändert und die eigennützigen Interessen, spielen in vielen Bereichen unseres Lebens noch eine große Rolle. Vielleicht denken wir alle mal ein wenig darüber nach, wie wir unseren Mitmenschen gegenübertreten. Bedürftigen und kranken Hilfe zukommen lassen, ohne darüber nachzudenken was wir persönlich davon haben, und nicht über andere urteilen, solange wir nicht deren Erfahrungen selbst erlebt haben. Grosszügigkeit im Geist, ohne Erwartungen, entwickeln ist doch ein wirklich lohnendes Ziel. Fazit: Das Buch ist mehr als nur Lesestoff, es ist hohes Niveau für jeden Leser, man muss keine Literatur studiert haben um es zu verstehen. Es regt zum nachdenken an und macht dabei noch Spass, trotz der teilweise düsteren, schockierenden Szenen. Ihr solltet es alle lesen, es gehört in jedes Bücherregal in dem tolle Bücher Platz haben. Ich danke Vera Buck sehr das sie dieses Werk geschaffen hat, ich danke dem Blanvalet Verlag, der mir dieses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. Besser als mit diesem Buch, konnte ich meine Zeit nicht verbringen. Liebe Grüße Euer Peter

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Dieses Cover und dieser Titel haben mich total in seinen Bann gezogen. Ich merkte schon auf den ersten Seiten, dass dieses Buch etwas Besonderes ist. Jedoch ahnte ich schon, dass es in eine ganz andere Richtung geht, als ich dachte. Ich hatte mir vorgestellt, ja eigentlich gewünscht, dass das kleine, sonderbare Mädchen Runa den Hauptcharakter darstellt und die Geschichte um sie herum aufgebaut wird. Da am Anfang der medizinische Teil, um die Salpêtrière-Klinik, deren Ärzte und Besucher einen so großen Teil einnahm und auch nicht Runa, sondern immer wieder der Medizinstudent Jori Hell im Mittelpunkt stand, war ich mir sicher, dass es anders kommt, als erwartet. Jori Hell, seine Situation, endlich den Doktortitel zu erhalten, um seine Liebe Pauline von ihrer Geisteskrankheit zu heilen und sein Vorhaben diesen Doktortitel zu erhalten, waren interessant und wohlwollend. Wie die Autorin seinen Weg dann jedoch aufzeigte, wurde er mir schnell unsympathisch. Ich wurde mit diesem Charakter einfach nicht warm. Er war für diese Abteilung der Medizin zu naiv, zu gutgläubig und meiner Meinung nach auch zu unerfahren. Andererseits spielt das Buch zu einer Zeit, in der Probieren, Versuche usw. noch eine große Bedeutung spielte, ob ein Menschleben dabei verloren ging oder nicht, machte damals niemanden etwas aus. Wie der KT verrät, waren die Frauen nicht in dieser Klinik, um geheilt zu werden, sondern um als Versuchskanninchen zu fungieren und evtl. ihr Leben zu lassen. Die kleine, mysteriöse Runa, die allen Methoden des angesehenen Arztes Charcot trotzte, war ein spannender Charakter, aber auch ein Charakter, bei dem mir zu viel offen blieb. Der Titel hielt nicht das, was er versprach. Ihre Geschichte allein wäre eine Idee für einen Folgeband von „Runa“. Gegen Ende wurde uns ihre Geschichte zwar ein wenig klarer, aber auf den letzten Seiten ging es einfach nicht mehr um das Mädchen, sondern Jori Hell nahm dieses Buch mit seiner Person total für sich ein. Die Entwicklung der Story war interessant und auch an dem Schreibstil und dem Aufbau des Buches, habe ich absolut nichts auszusetzen. Vera Buck schaffte es mit ihrem Debüt mich in das Paris des 19. Jahrhunderts abzusetzen und dort verweilen zu lassen. Besonders loben muss man hier einfach die gute Recherche, welche die Autorin betrieben haben muss, um dieses Buch zu schreiben. Ich denke „Runa“ war ein langwieriges Projekt der Autorin. Wie damals behandelt wurde, ist einfach aus heutiger Sicht erschreckend und grausam, für mich aus dem medizinischen/ therapeutischen Bereich jedoch gleichzeitig auch spannend und interessant. ____________________________________________________________ Für mich wurde der Titel hier falsch gewählt! Eine Verbindung zur Klinik im Titel wäre hier passender gewesen. Man freute sich einfach auf mehr Runa und mir blieb wie schon gesagt einfach zu viel offen am Ende. Wo sie herkommt und und und? Andere Fragen denke ich mir aus Spoilergründen. Mein Fazit Ein Buch an welches ich hohe Erwartungen hatte, die leider nicht ganz erfüllt wurden konnten. Zwar überraschte mich die Autorin mit dem interessanten Einblick in die Geschichte der Nervenheilkunde des 19. Jahrhunderts, jedoch macht das Buch seinem Titel „Runa“ nicht alle Ehre. Ich habe mir aufgrund des Titels das kleine Mädchen Runa als Hauptcharakter gewünscht, dem war leider nicht so. Auf jeden Fall möchte ich mehr von der Autorin, denn die Idee war groß!

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"Runa"

Von: Kaisu

13.09.2015

"Runa war nicht immun gegen jede Empfindung. Sie empfand Verachtung, das konnte Jori jetzt sehen - Verachtung und das unausgesprochene Wissen darum, dass sie es war und nicht er, die hier die Oberhand hatte." [S.165] Es ist kalt, es ist eisig, es ist Winter in Paris. Die Menschen wärmen sich am liebsten in ihrem eigenen vier Wänden. Doch die ganz Mutigen zieht es regelmäßig zu den seltsamen Vorstellungen von Doktor Charcot. Jede Woche führt der Nervenarzt Patientinnen vor, die unter Hypnose die seltsamsten Verrenkungen anstellen. Damit will er seine aufgestellten Theorien unterstreichen. Doch nicht jeder findet Gefallen an seinen Darstellungen. Allem voran der junge Arzt Paul, der von seinem Freund Jori nach Paris in eine derartige "Abendshow" gelockt wird. Jori hat dafür überhaupt kein Verständnis. Sieht er doch darin eine Chance Pauls Schwester heilen zu können. Dafür muss er allerdings einen Doktortitel haben und nicht nur ein mittelloser Medizinstudent sein. Es kommt also wie es kommen musste: Jori lässt sich auf eine Abmachung mit Dr. Charcot ein. Er hilft ihm bei seiner Doktorarbeit, darf Experimente an Frauen durchführen und erstmalig eine Hirnoperation - hoffentlich erfolgreich - durchziehen und im Gegenzug bekommt Charcot die Anerkennung. Er setzt seinen Namen unter die Veröffentlichungen, nicht Jori. Ob das gut durchdacht ist? Das 19. Jahrhundert. Das Jahr der Neuerungen in den Medizinwissenschaften. Allem vorran das berühmte hôspital de la Salpêtrière in Paris. Eine psychiatrische Anstalt, welche es wirklich in Europa gab. Hier wurden viele neue Erkenntnisse gewonnen und im gleichen Atemzug auch viele Hirngespinste gesponnen, die man eigentlich heute keinem mehr erzählen darf. Im aktuellen Fall geht es um Gehirnoperationen und die Hysterie, eine Frauenkrankheit unter der auch Pauline, die Schwester von Paul, leidet. Nun soll diese operiert werden. Aber nicht am Gehirn, eher an ihrer Vagina, was für einen kalten Schauer bei Jori sorgt. So etwas will er seiner alten Freundin nicht antun. Denn was soll diese Neurose mit Körperteilen am Hut haben? Es ist eher eine psychologische Angelegenheit. Aber das kann er nur beweisen, wenn er andere Frauen heilt. Wenn er eine Arbeit darüber verfasst, endlich seinen Doktortitel bekommt und somit dann die Welt aufrütteln kann. Doch der Weg dorthin ist lang und steinig. Wie hängt das nun alles mit Runa zusammen? Runa ist eines der Testobjekte, das in die Anstalt eingeliefert wird. Sie reagiert nicht auf die hypnotischen Methoden von Dr. Charcot und sorgt somit unbewusst für Aufsehen. Stattdessen glänzt sie mit Schweigen und plötzlicher Aggression, die sich zunächst keiner erklären kann. Zunächst recht zaghaft und später wesentlich energischer liegt Jori das Wohl des Mädchens am Herzen und eigentlich will er sie gar mit mehr operieren. Er will ihr anders helfen. Aber Pauline, seine Freundin, kann nur durch den Arzttitel von ihm geholfen werden und die Ärztekammer will ebenfalls Ergebnisse sehen. Eine böse Zwickmühle. Als wäre das nicht genug, tauchen plötzlich Gerüchte auf, dass das Mädchen Runa etwas mit kaltblütigen Morden zu schaffen hat. Aber wie soll das möglich sein? So gefesselt, wie sie an ihr Bett ist? Der kuriose ehemalige Kommissar Lecoq jedenfalls ist von der Schuld des Mädchens überzeugt und heftet sich an ihre Fersen. Wenn man das alles so hört, erwartet man doch eigentlich einen spannungsgeladenen historischen Medizin-Roman, mit zahlreichen kriminalistischen Aspekten? Anfangs macht es auch den Eindruck, als ob es in diese Richtung geht. Je weiter man jedoch in der Geschichte voran kommt und immer mehr Figuren kennenlernt, umso mehr muss man feststellen, dass die Hauptperson an sich - Runa - komplett untergeht. Das Hauptaugenmerk liegt eher auf Jori und seiner schüchternen Art. Wie ein verletztes Reh windet er sich unter der Augen der Doktoren und versucht irgendwie an sein Ziel zu kommen. Zeitweise ist sein Gejammer recht nervig. Natürlich ist er kein klassischer Held, dennoch hätte ich gerne mehr Selbstvertrauen in ihm gesehen. Erst gegen Ende nimmt er endlich mal seinen Mut zusammen und schreitet zur Tat. Parallel dazu kommt Lecoq zu Wort. Seine Abschnitte kann man nicht direkt einordnen. Man spürt, dass seine Ermittlungen, die irgendwie keine Ermittlungen sind, weil er kein Ermittler mehr ist, mit den Experimenten aus dem hôspital zusammenhängen. Aber wie? Außerdem kommt ab und an ein Ich-Erzähler zu Wort. Wie der in das Gesamtpaket passt, wird ebenfalls erst gegen Ende aufgeklärt. Zum Schluss wird alles schlüssig zusammengefügt. Die verschiedenen Erzählstränge kommen zusammen und man erkennt endlich die zahlreichen Verstrickungen. Dennoch ist das Leserherz nicht zufrieden. Denn das große Mysterium um Runa wurde nicht komplett aufgeklärt. Zu viele Fragen schwirren einem noch im Kopf herum, die einfach keine Antwort finden können. Normalerweise habe ich nichts gegen offene Enden. Ich begrüße sie sogar. Da jedoch jeder Charakter einen Abschluss findet, nur eben die titelgebende Person nicht, kann hier nicht drüberhinweg blicken. Erwähnenswert ist jedoch noch an dieser Stelle, dass das Buch sehr gut recherchiert ist. Wahre Begebenheiten werden geschickt mit Fiktion vermischt und ergeben einen interessanten Komplex mit vielen interessanten Fakten. Manchen mag das Aufgebot an Fachbegriffen stören oder im Lesefluss bremsen. Ich hingegen fand es informativ und auffrischend, da ich diese Zeit der medizinischen Entwicklung sehr interessant finde. Alles in allem hat mir "Runa" nicht das gegeben, was ich erwartet habe. Trotzdem lässt es sich gut weglesen und man ist rasch durch die knapp 600 durch. Gelegentlich fühlte ich mich an die Serie "American Horror Story" erinnert und hatte ein sehr realistisches Kopfkino bei den Krankenhaus-Szenen. Wer sich nicht für Medizin interessiert, sollte das Buch nicht in die Hand nehmen. Allen anderen neugierigen Nasen, empfehle ich zumindest einfach ordentlich hineinzuschnuppern.

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Cover Es klingt zwar fast wie eine Liebeserklärung, aber ich liebe dieses Cover! Es hat Stimmung, die einem fast schon eine Gänsehaut über den Arm scheucht. Es haut diese reflektion in diesen Tropfen, deren wirkliche "Bezeichnung" ich erst am Ende des Buches verstanden habe. Denn es ist kein Wasser. Dann das verschwommene Bild eines Kindes, welches vermutlich Runa selbst ist. Handlung Jori ist Student an der angesehensten Klinik in Paris. Seit Jahren schon sucht er nach einem Heilmittel für seine Jugendfreundin Paulline. Doch gibt es sie? Dann trifft er in einer Vorlesung auf das kleine Mädchen Runa. Sie scheint vollkommen dem perfekten Bild der geistesgestörten Patientin zu entsprechen. Nur das sie vollkommen still ist. still und unheimlich stark, wenn es darum geht, Dinge nicht zu tun. Nicht zu essen. Nicht zu Schrein. Sich allen versuchen der "Heilung" zu wiedersetzen. So kommt es, dass Jori einen Entschluss fasst. Er will den Wahnsinn aus dem Gehirn einer Kranken herausschneiden. Und wer wäre besser geeignet für diesen Versuch, als dieses Mädchen? Nur zu bereitwillig wird es ihm ausgehändigt. Doch je mehr Jori mit Runy zu tun hat, desto mehr begreift er, was fast allen Ärzten fehlt. Und damit beginnt es erst . . . Schriebstil Vera Buck hat mich mit ihrem Buch gerade zu gefesselt. Und auch wenn es ein seltsames Lob ist, muss ich sagen, das ich seit lannnnnnger Zeit - und zwar seitdem ich genau genommen mit 14 Jahren meinen ersten Stephen King gelesen hatte. Natürlich "Es" ;) - mal wieder von einem Buch einen Albtraum bekommen habe. Und dabei erwartet einem zwischen den Zeilen, kein blutiges Amokspiel oder rasante Verfolgungsjagden. Nein. Es ist etwas viel "Einfacheres". Es ist der Drahtseilakt zwischen Wahrheit und Fiktion. Alles so nah aneinander, das man es nicht trennen kann. Und genau das macht dieses Buch zu etwas ungeheuer fesselndes. Etwas das im Stil packt, erschüttert, verstört und einen nicht mehr loslässt. Sprachlich bewegt sich das Buch, genau wie storytechnisch, auf einem sehr schönen Niveau. Die präzise Sprache macht medizinische Aspekte für jeden Leihen gut verständlich. Und schafft ungeheuer ausdrucksstarke Bilder. Man sah die Patienten vor sich. Spürte ihre Furcht und Hilflosigkeit. Der wechsel zwischen den einzelnen Protagonisten, schafft zusammenhänge, die vielleicht nicht auf den ersten Blick erkennbar sind, aber dennoch am Ende zusammenlaufen und einem begreiflich machen, warum es sie gab. Charaktere Wie gerade erwähnt erfreut sich dieses Buch an mehreren Charakteren. Jeder ist irgendwie wichtig und doch war für mich gerade Jori und Runa die stärksten Charaktere im Buch. Jori einmal als Student, denn ich anfangs gehasst habe. Er war so ... distanziert und kalt gegenüber dem Leid und der Furcht der Menschen. Dann lernte er. Begriff und würde mit sympathischer. Weil er wirklich begann, zu sehen und zu verstehen. Es war einzigartig. Dann Runa. Dieses Mädchen hat mich tief bewegt. Und dabei hat sie nichts getan, nur geschaut. Nur ihre Vergangenheit. Ihre Zukunft. Runa war für mich trotz der wenigen wirklich handelnden Präsenz unglaublich nah und greifbar. Solch einen Charakter zu schaffen, der schweigend immer im Vordergrund steht, erzählt ohne etwas zu sagen, ist bemerkenswert und mir bis dahin noch nie so untergekommen. Meinung Runa ist anders. Eigen. Verstörend. Tiefsinnig. Mitreißend und einfach so wahnsinnig viel in seinem Tanz zwischen Realität und Fiktion. Dabei, das richtige Maß zu treffen, gelingt diesem Buch fast schon Spielen. Und eben weil man weiß, das diese Experimente wirklich stattgefunden haben, macht es so real. Erschreckend. Die Sätze malen dabei Bilder, die Sprünge zwischen den Protagonisten schaffen zusammenhänge. Es ist ein gewagtes Spiel und fesselnd mit jeder Seite. Gleichzeitig muss ich sagen, dass nicht jedem dieses Buch gefallen wird. Wer aber Stephen King liebt, wird wohl auch von Runa begeistert sein. Die Stille sind anders, natürlich, aber dieses unterschwellige Grauen habe beide Autoren einfach drauf.

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INHALT 1884. Paris. Der junge Medizinstudent Jori Hell aus der Schweiz lebt seit einigen Jahren nun in Paris, arbeitet und lernt an der berühmten Salpêtrière-Klink. Dort führt der bekannte Neurologe Dr. Charcot Experimente und Behandlungen an hysterischen Frauen durch. Seine Vorlesungen und Vorführungen sind rege besucht und auch Jori zählt zu den Besuchern seiner "Shows". Eines Tages kommt ein junges Mädchen, Runa, keine zehn Jahre alt, in Charcots Vorführung und erstaunt mit ihrer Präsenz und Resistenz gegen jegliche Versuche. Jori, der noch immer nicht seinen Doktor gemacht hat, stellt sich vor jedermann zur Verfügung, Runa zu operieren. Bisher hat noch niemand erfolgreich eine Hirn-OP durchführen und den Wahnsinn aus hysterischen Patientinnen fortschneiden können. Jori trotzt allen Zweiflern und bleibt bei seinem Entschluss. Doch er hat nicht mit Runa, ihrem Geheimnis und ihrem Wissen gerechnet. Runa kennt sein Geheimnis und hat mysteriöse Hinweise überall in der Stadt versteckt. MEINUNG Vera Buck hat mit "Runa" ein einzigartig atmosphärisches Buch geschrieben, welches einen sehr schönen Schreib- und Erzählungsstil bietet. Könnte man kaum etwas Angestaubteres als Medizingeschichte um 1900 als Setting und Vorlage der Geschichte nehmen, schafft es die Autorin den Leser mit Spannung und verquerer Neugierde an das Buch zu fesseln. Die großen Doktoren und Personen, welche sich in der Geschichte wiederfinden, haben einst tatsächlich gelebt und in der Fachrichtung gearbeitet. Vera Buck schafft es, diesen Leuten nochmals Leben einzuhauchen und ihre Persönlichkeiten passend zur Geschichte in Szene zu setzen, damit man eine ordentliche Gänsehaut bekommt. Ein Kompliment an die umfassenden Recherchearbeiten, die im Vorfeld geleistet werden mussten, damit sich diese Geschichte in ihrer Wirkung entfalten kann. Jori Hell, junger Medizinstudent aus der Schweiz, ist der Hauptprotagonist der Geschichte, aus welcher der Leser hauptsächlich liest und die Geschichte erlebt. Dennoch wechselt die Perspektive auch zu anderen Personen, wie zum Beispiel den einstigen Inspektor Lecoq, der sich nun als Verbrecher durchschlägt oder einem jungen Messdiener bzw. Chorknaben mit dem Namen Maximé. All diese Personen sind durch die Geschehnisse in ihren Handlungen und Begegnungen miteinander verwoben, auch wenn das anfangs nicht so wirkt. Jeder Charakter im Buch schafft es mit seiner besonderen Art zu der Stimmung und Atmosphäre im Buch beizutragen und das ist ein großer und wichtiger Punkt. Die düstere beklemmende Stimmung ist durchweg faszinierend. Sobald man sich auf das Buch einlässt, verschlingt dieses schraurige und auch schockierende Buch Seite um Seite. Runa, das kleine Mädchen, ist vom ersten Moment so anders und gruselig, dass man manchmal schon selbst Angst hat, weiterzulesen. Auch die Machenschaften und Therapien der Ärzte haben einen Hang dazu, mehr Gänsehaut als Hoffnung zu erwecken. Aber diese Beklemmung ist ein starker Charakterzug des Buchs. Als Leser kann man schlecht ahnen, was als nächstes passiert, man ist ein wenig verloren und tappt lange im Dunkeln. Das Ende ist offen und spektakulär zugleich. Da lässt sich nicht viel mehr sagen, außer das dieses Debüt ein richtig richtig gutes war und viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt bekommt. FAZIT Was ein Wahnsinn! Ich habe mit so etwas nicht gerechnet und es hat mich weggehauen! Das hier ist ein Debütroman! Und er ist einfach extrem gut geschrieben, gut recherchiert, hat durchweg eine besondere und düstere Atmosphäre erschaffen.... Das hier war etwas Besonderes! Sowas habe ich in der Art noch nicht gelesen und es hat meinen Horizont erweitert. Ich will sowas lesen! Denn ich finde diese Mischung aus historischen, einst real existenten Personen, die in eine fiktive Geschichte eingewebt werden und so eine Stimmung wie hier erzeugen, einfach grandios! Das hier hat ungemeinen Unterhaltungswert und wird definitiv niemals aus meinem Regal ausziehen! "Runa" hat mich mehr als überzeugt! Manche Szenen waren echt schwierig zu lesen (aber eher wegen der bildhaften Schreibweise und damit schrägen Bildern in meinem Kopf), aber es lohnt sich! QUELLE: Mein Blog http://book-a-loo.blogspot.de/2015/09/rezension-runa-vera-buck.html

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Fazit: Ein ganz schönes Buch mit einer erschreckenden Geschichte, die ich aber nicht jedem empfehlen kann. Es ist in der ersten Hälfte des Buches teilweise ein bisschen langatmig. Ab der zweite Hälfte finde ich es aber wieder spannender. Bewertung: Also das Buch habe ich auf Facebook entdeckt, als der Verlag das Buch vorstellte. Da hörte es sich einfach spannend an und der Trailer war noch spannender... Da musste ich es einfach lesen. Das Buch handelt über verschiedene Personen, die im Buch und der Geschichte eine Rolle spielen und über die ich immer mehr erfahre. Wie sie z. B. aufgewachsen sind, was sie empfinden. Möchte da aber nicht zu viel vorweg nehmen. Alle sind sehr interessant und je weiter ich im Buch komme, desto mehr setzen sich die Personen zusammen. Runa ist schon ein sehr mysteriöses Mädchen. Ich frage mich, was sie fühlt und was sie denkt. Warum sie so ist wie sie ist. Zu allen Charakteren kann ich selber keine Bindung aufbauen, das liegt wohl an der Erzählperspektive. Sympathien kann ich aber schon aufbauen. Ich werde hier auch in die schreckliche Welt der Geisteskrankheiten um 1884 eingeführt. Wo noch am Gehirn gearbeitet worden ist und Dinge weggeschnippelt worden sind, damit diese geheilt sind. Was die sogenannte Heilung dann beinhaltet, entspricht nicht wirklich dem Wort. Hier trifft eher Ruhigstellung zu. Auch diese komische Vorführung in den Sälen vor angehenden Ärzten und Ärzten die davon was lernen wollen, finde ich mehr als befremdlich. Es werden hier auch ganz gut die Empfindungen von diesen Damen von Jori beschrieben. Erschreckend. Leider wird viel an Vorgeschichte hier geschrieben, was ich einfach für zu viel empfinde. Es dauert einfach ewig bevor was passiert und darauf warte ich die ganze Zeit. So zieht sich der erste Teil des Buches einfach. Ab den zweiten Teil wird es aber spannender. Das Ende hat für mich viele Fragen offen gelassen, was ich jetzt aber gar nicht so schlimm fand. Hätte mich zwar über mehr Antworten gefreut, aber so ist das Leben nun nicht immer.

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