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Rezensionen zu
Meerblick inklusive

Anna Rosendahl

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€ 9,99 [D] inkl. MwSt. | € 10,30 [A] | CHF 14,50* (* empf. VK-Preis)

Meinung Der Roman wirkt zunächst recht simpel, da es sich offensichtlich um eine Reise/Suche nach der Großmutter der Protagonistin handelt, ganz im Sinne eines Roadtrips. Schnell wird jedoch klar, dass es für Meike um mehr als das geht. Sie hat sich selbst verloren und es nicht mehr nur Elisabeth, nach der sie sich aufmacht. Meike durchläuft dabei mehrere Stadien der Selbstentwicklung, und dies in einer recht kurzen Zeitspanne. Zu weiten Teilen ist dies noch nachvollziehbar, aber im Großen und Ganzen – wenn sich eins die Spanne zwischen den Ereignissen ansieht – recht unrealistisch. Bei aller Schönheit von Amrum driftet der Roman hier doch sehr ins Kitschige ab. Meike ist eine vielschichtige Protagonistin, die sich um vieles Gedanken macht und sich bewusst mit ihrer Umgebung befasst, diese wahrnimmt und darauf reagiert. Dadurch wirkt sie authentischer als viele anderen Romanheldinnen, die mir so in der letzten Zeit in einigen Büchern begegnet sind. Der Umstand, dass sie Buchhändlerin sowie Buchbloggerin ist (die tatsächlich auch bloggt und nicht nur diese Bezeichnung als LeserInnenfängerin trägt) macht sie für mich noch mehr sympathischer. Ihre Liebe für die Literatur ist über die komplette Erzählstrecke immer wieder präsent. Die Verbundenheit zwischen Meike und ihrer Großmutter schlägt weit über den übertragbaren Sinn Wellen. Ihre Zuneigung zu Amrum wird dabei über die Gene und die Gefühlsebene erklärt. Ich sehe, wohin die Autorin damit wollte. Mich persönlich spricht Lokalpatriotismus nicht an, aber ich bin mir sicher, dass die LeserInnnen, die hier eine reine Urlaubslektüre suchen, mit dem Amrumer Platt sympathisieren können. Natürlich darf in einem Urlaubsroman wie Meerblick inklusive eine Liebesgeschichte nicht fehlen. Zu meinem persönlichen Glück war diese zwar vorhanden, jedoch nicht allzu dominant vertreten. Wäre sie komplett außer Acht gelassen worden, wäre kaum ein Unterschied spürbar gewesen. Ich denke der Roman, der ja auf irgendeine Art und Weise die Unabhänigkeit der Frau feiern möchte, von einer Abwesenheit der Liebesgeschichte auf Seiten von Meike, profitiert hätte. Es wirkt einfach zu gewollt und aufgesetzt. Weiterhin sind immer wieder Klischees in Richtung „Frauen* sind so, Männer* so“ vorhanden, obwohl die Autorin anscheinend ein Augenmerk darauf gelegt hat, selbstbewusste Frauen*figuren zu erschaffen. Die Nebenfiguren teilen sich auf in die Gruppen „realitätsnah“ und „klischeebehaftet“. Dazwischen, so wirkt es auf mich, scheint es nichts geben zu können. Insgesamt sind sie entweder super sympathisch, wollen helfen, oder aber sie sind fies und böswillig. Eben immer der jeweiligen Rolle entsprechend. Hier hätte ich mir mehr Grautöne dazwischen gewünscht. Des Weiteren hatte ich gehofft, die ein oder andere Figur in einem der anderen beiden Bücher der Autorin als ProtagonistInnen wieder zu finden. Auf der anderen Seite ist es begrüßenswert, einmal nicht einer ausschlachtbaren Reihe vorgesetzt zu werden. Gerade zum Ende hin wird ein Tempo angeschlagen, dass der Geschichte nicht gut tut. Die Ereignisse überschlagen sich und ein Erlebnis nach dem anderen wird hin- und angenommen ohne es zu hinterfragen. Ob hier Abgabetermine ihren Teil dazu beigetragen haben, sind nur Vermutungen meinerseits. Der Schluss fühlt sich dadurch auf jeden Fall zu gewollt, zu zuckersüß, an und will nicht so recht zum Rest passen. Fazit Wenn ihr auf der der Suche nach einer Urlaubslektüre für den Strand oder eine lange Zugfahrt seid, die Familie und Heimat in den Vordergrund stellt, könnt ihr mit Meerblick inklusive nichts falsch machen. Meike ist eine durchaus sympathische, vor allem aber authentische Protagonistin, mit der es sich gern auf Reisen gehen lässt.

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"Meerblick inklusive" von Anna Rosendahl erschien als TB im Heyne-Verlag, 2017. Das Cover ist ein Eyecatcher und deutet auf den Zielort der Handlung bereits hin: Dünen und Strand an der schönen Nordsee, hier geht es auf die wunderschöne Insel Amrum, wo der Roman hauptsächlich verortet ist.... "Oma ist verschwunden. Nach Amrum. Dort ist Elisabeth aufgewachsen, hat die Insel aber seit dem tragischen Sturmtag vor knapp 60 Jahren nicht mehr betreten. Sogar ihrer Enkelin Meike verschweigt sie, was damals geschehen ist, dabei stehen die beiden sich sehr nahe. Und das nicht nur durch ihre gemeinsame Leidenschaft für Bücher. Meike wird von der Familie beauftragt, Elisabeth wieder zurückzuholen. Als die junge Buchhändlerin auf der Fähre anlegt, ist Oma nicht da. Dafür aber Meikes eigene Vergangenheit mit der Insel - und vielleicht sogar ein Neuanfang..." (Quelle: Buchrückentext) Die Familie Ritter reagiert sehr unterschiedlich auf das plötzliche Verschwinden von Oma Elisabeth; die Tochter weilt gerade in Spanien, Opa ist sehr enttäuscht und auch irritiert ("Ohne mich ist sie doch nichts – sie wird schon wieder zurückkommen.") und die Enkelin Meike, hier die Hauptprotagonistin, sehr besorgt: Kurzerhand entschließt sie sich, einem Hinweis folgend, Oma nach Amrum zu folgen, wo sie wenige Erinnerungen an ihre Kindheit und Jugendzeit einholen... Meike, frisch getrennt von ihrem Freund Tom, der sich bereits anderweitig entschieden hat (Corinna), reserviert ein Zimmer in Norddorf und begibt sich auf die Reise nach der Spurensuche von Elisabeth, die sie sehr liebt und mit der sie nicht nur die Liebe zu Büchern teilt... Sie mietet sich in einer schrulligen Pension einer Schweizerin ein, lernt Walter, den Feuerschamanen kennen, rettet ein Seehundbaby, fährt mit dem geliehenen Rad über die Insel, die übrigens sehr gut beschrieben wird und immer eine Reise wert ist; versandet eines Nachts in der Blauen Maus, lernt die rauen, aber herzlichen Insulaner kennen (und mögen), ganz speziell fühlt sie sich zu Barne, dem Seenotretter, magisch hingezogen.... Von Tom hingegen entfernt sie sich immer mehr und erkennt, dass er wohl nicht der Richtige für sie war... In der Windmühle erkennt sie auf einem Foto das Bild ihrer Oma, zusammen mit anderen Menschen, die einst mit ihr aufwuchsen; durch gute Kontakte zu dem Buchhändler Joos erfährt sie mehr von der alten Geschichte, die des Rätsels Lösung ist, wo ihre Oma geblieben ist... Über den Umweg nach Föhr findet Meike endlich ihre Oma, jedoch an einem anderen Ort als Amrum. Gegen Ende des Romans hagelt es schließlich familiäre Überraschungen, die Meike einen Entschluss fassen lassen, über den sich Barne ganz besonders, aber auch Doro, ihre beste Freundin, freuen werden... Der Sprachstil von Anna Rosendahl ist sehr klar und einfach zu lesen; die Handlung soweit stimmig, jedoch vieles war mir persönlich zu vorhersehbar. Ansiedeln würde ich den Roman im Bereich Liebes- und Frauenroman; auch sind darin positive emanzipatorische Entwicklungen (eine mit 29 Jahren, die andere reichlich spät, aber nicht zu spät ;) erkennbar, die mir gefallen haben. Ein "Wohlfühlroman", der sicher im Urlaub (an der Nordsee, auf Amrum, aber auch anderswo) auf unterhaltsame Weise zu lesen ist, mir jedoch fehlte die Tiefe. Die Verwechslung eines Namens (es geht um die Freundin von Ex-Freund Tom) ist ein Lapsus, der so nicht vorkommen sollte – und (auch im Lektorat) vermeidbar gewesen wäre. Fazit: Frauen- und Liebesroman mit hohem Unterhaltungsfaktor, nette Handlung mit emanzipatorischen Zügen, Familiengeheimnisse, jedoch wenig Tiefgang. Ich vergebe 3 Sterne und hoffe, das Lektorat wird den Fehler vor der 2. Auflage berichtigen können.

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