Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Cop Town - Stadt der Angst

Karin Slaughter

(11)
(26)
(9)
(2)
(0)
€ 10,99 [D] inkl. MwSt. | € 11,30 [A] | CHF 15,50* (* empf. VK-Preis)

"Cop Town" ist in meinen Augen nicht nur ein Thriller - es ist eine Gesellschaftsstudie der amerikanischen Stadt Atlanta im Jahr 1974. Und die ist zu der Zeit ein brodelnder Schmelztiegel verschiedener Kulturen, beherrscht von Privileg und Vorurteil. Wer reich, weiß, männlich, heterosexuell und christlich ist, dem stehen alle Türen offen. Einen zusätzlichen Bonus verschaffen die richtige Familie oder die Mitgliedschaft im richtigen Club. Für jede dieser Eigenschaften, mit der man nicht geboren wurde, steigt man allerdings eine Stufe in der gesellschaftlichen Hierarchie ab. Es ist noch nicht lange her, dass schwarze Cops sich nicht einmal im selben Gebäude aufhalten durften wie ihre weißen Kollegen, und von denen hat immer noch so mancher die Ku-Klux-Klan-Kutte im Schrank... Wenn ein minderjähriges schwarzes Mädchen vergewaltigt wird, braucht der weiße Täter meist nur das Scheckheft zücken, um ungestraft davon zu kommen - wenn überhaupt. Frauen brauchen eine Unterschrift ihres nächsten männlichen Verwandten, um eine Wohnung zu mieten, ein Auto zu kaufen oder ein Konto zu eröffnen. Im Mittelpunkt der Geschichte stehen zwei Frauen, die zwar weiß sind, dafür aber die unerhörte Frechheit besitzen, in eine Männerdomäne eindringen zu wollen: in die Polizei, die mir beim Lesen manchmal eher vorkam wie ein Club selbstherrlicher, rassistischer, arroganter Mistkerle, die oft vor dem Frühstück schon mit dem Saufen anfangen. Es ist völlig egal, ob Maggie und Kate zehnmal so gut sind wie ihre männlichen Kollegen, sie werden trotzdem begrapscht, verhöhnt und geradezu mit Psychoterror drangsaliert. Ich habe beim Lesen oft Gift und Galle gespuckt! Und das liegt daran, dass Karin Slaughter das alles so lebendig, dringlich und atmosphärisch schildert, dass ich stets das Gefühl hatte, ich sei mitten drin im Geschehen. Sie führt den Leser nicht nur in die Parks und die betuchten Gegenden, sondern auch in die stinkenden, dreckigen Slums. Dabei nimmt sie kein Blatt vor den Mund, sie beschönt nichts... Die Sprache ist oft vulgär, die Gewalt schonungslos und brutal, aber es ist keine billige Effekthascherei, sondern zeigt nur, wie hart das Leben für die weniger Privilegierten zu dieser Zeit nun mal wirklich war. Ich fand den Schreibstil großartig, und besonders die Schilderung der wichtigsten Charaktere ist wunderbar gelungen. Maggie und Kate könnten auf den ersten Blick unterschiedlicher nicht sein: Maggie kommt aus der unteren Mittelschicht und behauptet sich Tag für Tag mit Zähnen und Klauen gegen ihre männlichen Kollegen, während Kate behütet aufgewachsen ist, aus einer reichen Familie stammt und an ihrem ersten Tag schon beinahe weinend wieder nachhause gelaufen wäre. Aber beide waren mir direkt sehr sympathisch, und ich habe Seite für Seite mit ihnen mit gelitten, weil sie auf mich einfach so wahnsinnig echt wirkten! Besonders Kate entwickelt sich im Laufe des Buches auch enorm weiter, und so nach und nach merkt man, dass ihre Familie keineswegs alle Kriterien erfüllt, um zur konservativen christlichen Oberschicht zu gehören... Sehr interessant fand ich, dass die meisten Charaktere gute und schlechte Eigenschaften vereinen und die Autorin auch da nichts beschönigt. In der Zeit waren gewissen Vorurteile einfach noch tief verwurzelt in den meisten Menschen, und das harte Leben tat sein Übriges, um Gewaltbereitschaft zu schüren und Mitgefühl abzustumpfen. Und so kann eine alternde Polizistin einerseits ein herzensguter (wenn auch ordinärer) Mensch sein, andererseits aber einer wimmernden Prostituierten die Beine brechen, ohne mit der Wimper zu zucken, nur um eine Aussage aus ihr heraus zu bekommen. Die originelle Mischung aus Thriller und Gesellschaftskritik fand ich faszinierend, intelligent geschrieben und auf jeder Seite spannend. Man will ja nicht nur wissen, ob Kate und Maggie am Ende den "Shooter" schnappen, der einen Polizisten nach dem anderen umlegt, man will auch wissen, ob sie es schaffen, endlich als vollwertige Ermittlerinnen akzeptiert zu werden - oder wenigstens ihren Kollegen und männlichen Verwandten ein für alle Mal klar zu machen, dass sie diesen Mist nicht mehr mitmachen. Fazit: Die Geschichte dreht sich um zwei Polizistinnen in Atlanta, im Jahr 1974. Ihre männlichen Kollegen lassen sich immer neue Erniedrigungen einfallen, um den beiden Frauen klar zu machen, dass ihr Platz am Herd ist und nicht an der Waffe, aber Maggie und Kate machen sich dennoch unerschrocken auf, den Polizistenmörder zu schnappen, der die Stadt seit fünf Morden in Atem hält. Denn für Maggie ist der Fall auf einmal etwas sehr Persönliches, das jemanden bedroht, den sie liebt, und Kate will ein für alle mal beweisen, dass sie das Zeug zur Polizistin hat. Mich hat das Buch rundum überzeugt, und mir gefiel besonders der Einblick in die sozialen Verhältnisse und die Vorurteile dieser Zeit. So lange ist das ja historisch gesehen noch gar nicht her, aber trotzdem habe ich, nachdem ich das Buch zugeschlagen habe, erleichtert aufgeatmet, dass sich die Rechte der Frauen seitdem doch drastisch verbessert haben!

Lesen Sie weiter

Cop Town – Stadt der Angst von Karin Slaughter erschienen bei Blanvalet Zum Inhalt Atlanta, 1974: Kate Murphy fürchtet, dass ihr erster Tag beim Police Department gleichzeitig ihr letzter sein könnte. Denn ein Killer terrorisiert die Stadt – seine Opfer sind ausschließlich Cops. Und als würde das nicht reichen, machen auch Kates männliche Kollegen ihr den Job zur Hölle: Eine weibliche Polizistin zählt in ihren Augen keinen Cent. Zum Glück ist Kate nicht allein. Auch ihre Partnerin Maggie Lawson spürt, wie die Stimmung unter den männlichen Kollegen kippt. Ihnen ist jedes Mittel recht, um den Killer zur Strecke zu bringen. Und plötzlich befindet sich Atlanta im Ausnahmezustand – denn die Cops beginnen eine brutale Menschenjagd und werden so gefährlich wie der Killer selbst. (Quelle: Verlag) Zum Buch Ich kenne jedes der bisher erschienenen Bücher der Autorin und muss sagen, dass sie zu den besten Thriller-Autorinnen gehört, die ich je gelesen habe. Karin Slaughter schafft es mühelos, sich der gegebenen Situation mit ihrem Schreibstil anzupassen. Egal, ob eine Story in den Siebzigern oder in der Gegenwart spielt – jede Szenerie wirkt bei ihr authentisch. Doch bei diesem Werk war mir eindeutig die Umgangssprache ein großer Dorn im Auge. Es sind nicht nur jede Menge Anzüglichkeiten in ordinärstem Tonfall vorhanden, sondern auch der raue Umgangston innerhalb einer Familie oder im Job störten mich sehr. Da waren Gehirnmassenreste als Gäste beim Frühstück noch das kleinere Übel;) Ich konnte mich somit kaum auf den Fall konzentrieren, der ja eigentlich für Spannung hätte sorgen sollen. Doch diese blieb schon nach den ersten 150 Seiten auf der Strecke… Die Story erstreckte sich insgesamt über lediglich vier Tage. Aber meiner Meinung nach hätte das Buch gut und gerne 200 Seiten weniger haben können. Die Jagd nach dem Mörder empfand ich als nebensächlich und nicht sehr spannend in Szene gesetzt. Die Ungereimtheiten, die sich in dem Fall ergaben, waren ebenfalls nicht besonders originell. Die komplette Story wurde einfach von ordinären Äusserungen überlagert. Loben muss ich allerdings Karin Slaughters unheimliches Engagement, was ihre Recherche und die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Ansprechpartnern angeht. Somit hat sie ein authentisches Atlanta der siebziger Jahre erschaffen. Dies spiegelt ganz klar die schwierige Stellung der Frau in einer Männerdomäne wider. Eine große Herausforderung für die beiden jungen Protagonistinnen. Die Rassentrennung kommt ebenfalls nicht zu kurz, was der Leser in verschiedenen Bereichen miterlebt. Die beiden Protagonistinnen mochte ich recht gerne, lassen sie sich doch auf ihrem Weg nicht beirren und kämpfen trotz aller Stolpersteine für Gerechtigkeit. Karin Slaughter hat mich persönlich mit ihrem neuesten Werk Cop Town – Stadt der Angst nicht überzeugen können. Sicherlich wird es unter den Thriller-Lesern auch genügend Fans geben, die der Umgangston nicht so massiv stört und hier trotz allem ein spannendes Szenario vorfinden. Für mich reicht es in diesem Fall aber leider nur für 2 von 5 möglichen schwarzen Katzen. Zur Autorin Karin Slaughter, Jahrgang 1971, stammt aus Atlanta, Georgia. 2003 erschien ihr Debütroman Belladonna, der sie sofort an die Spitze der internationalen Bestsellerlisten und auf den Thriller-Olymp katapultierte. Ihre Romane um Rechtsmedizinerin Sara Linton, Polizeichef Jeffrey Tolliver und Ermittler Will Trent sind inzwischen in 32 Sprachen übersetzt und weltweit mehr als 30 Millionen Mal verkauft worden. Zum Übersetzer Klaus Berr, geb. 1957 in Schongau, Studium der Germanistik und Anglistik in München, einjähriger Aufenthalt in Wales als "Assistant Teacher", ist der Übersetzer von u.a. Lawrence Ferlinghetti, Tony Parsons, William Owen Roberts, Will Self. 544 Seiten übersetzt von Klaus Berr ISBN 978-3-7645-0551-6 Preis: 14,99 Euro © Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

Lesen Sie weiter

Ein Mörder treibt sein Unwesen in Atlanta und tötet dabei ausschließlich Cops. Das können gerade die eingefleischten Kameraden natürlich nicht auf sich sitzen lassen und stellen die ganze Stadt auf den Kopf. Zu der Zeit um 1974 begegnet uns außer dem Mörder aber auch die Problematik der schwarzen und weißen Bevölkerung, sowohl im Reviers, als auch auf den Straßen. Auch Fremdenhass ist ein großes Thema und genauso passend damals, wie heute. Ausländer, Juden, Schwule - sie alle sind geächtete Gruppen in dieser Stadt. Die Thematisierung der Vorurteile und des unüberbrückbaren Hasses waren äußerst passend und für mich eine Besonderheit in diesem Buch. Wir begleiten Maggie und Kate, zwei Frauen, die sich auf dem Polizeirevier ordentlich durchkämpfen müssen. Außer dem gemeinsamen Job verbindet die beiden aber eher wenig. Maggie kommt aus armen Verhältnissen und steht unter der Fuchtel ihres Onkels, der auch auf der Arbeit über sie bestimmen will. Kate hingegen kommt aus einem reichen Elternhaus und sieht sich daher mit vielen Vorurteilen konfrontiert. Nichtsdestotrotz werden die beiden zu Partnerinnen auf der Suche nach dem Polizisten-Mörder. Es steckt sehr viel Gesellschaftskritik in dieser Geschichte. Leider kam mir dadurch aber die Spannung etwas zu kurz. Ich hätte mir mehr Aktionen des Mörders und mehr spürbare Gefahr für die Polizisten gewünscht. Auch die Auflösung ist nicht recht nach meinem Geschmack. Man bekommt im Laufe des Buches immer wieder Einblicke in die Gründe und Vorhaben des Mörders aus seiner Sicht. Leider passte das meiner Meinung nach aber nicht so recht zum eigentlichen Ende. Mir kam es so vor, als ob künstlich Spannung oder Überraschung erzeugt werden wollte. Das Cover gefällt mir sehr gut, gerade weil es sich so stark von den anderen Büchern von Karin Slaughter unterscheidet. Das Mädchen mit ihrem eiskalten Blick hat mich sofort angesprochen. Leider hat es aber nichts mit der Geschichte zu tun. Der Schreibstil war sehr flüssig und hin und wieder mit niederländischen Sätzen gespickt. Durch die Übersetzung hat mich eine Sache aber ziemlich zum Lachen gebracht. Auf Deutsch machte am Ende eine Übersetzung nämlich so gar keinen Sinn mehr. Trotz kleinerer Ungereimtheiten ist auch Cop Town ein wirklich guter Thriller, der sich vor allem nicht nur mit Morden und Brutalität, sondern auch mit der Gesellschaft zur damaligen Zeit auseinandersetzt.

Lesen Sie weiter

Der Schreibstil war wieder mal super. Ich mochte bis jetzt aber auch alle Bücher, die ich von Ihr gelesen habe. Der Schreibstil ist fast immer flüssig und es kam fast nie zu langatmigen Stellen. Ich konnte mich super in das Buch reinversetzten und hatte irgendwie von Anfang an immer den Film "Blue Steel" im Kopf beim lesen. Das fand ich irgendwie richtig gut. Das Buch spielt in den 80er Jahren und behandelt dort die Rassenprobleme, Probleme mit Homosexuellen, mit Juden generell mit Minderheiten. Die Stellung der Frau in der Gesellschaft wird auch brutal und realitätsnah dargestellt. Die Beschreibungen sind sehr detailreich dadurch konnte man sich super in die Situationen reinversetzen. Die beiden Hauptdarsteller sind mir auch sofort sympathisch gewesen und haben durchaus auch Ihre Fehler die man deutlich kennenlernt. Es gibt somit hier keine "Superhelden". Was ich besonders mochte. Es war immer spannend und ich wusste auch bis zum Schluss nicht wie es ausgehen wird. Dennoch habe ich einen kleinen Punkt abgezogen, weil ich fand, dass die Dialoge zwischen Kathy und Ihren Vater sehr langatmig und in meine Augen auch überflüssig waren. Im Großen und Ganzen hat mich die Autorin wieder super überzeugt und ich war sehr gefesselt.

Lesen Sie weiter

Die Amerikanerin Karin Slaughter kennt man hierzulande als Autorin der Grant County- und Will Trent-Reihe, die beide in den Südstaaten spielen. Mit ihrer neuesten Veröffentlichung „Cop Town“ verlässt sie eingetretene Pfade, denn dieses Buch ist weit mehr als ein Krimi bzw. Thriller. Zwar gilt es einen Cop Killer unschädlich zu machen, aber der Fokus des Romans liegt für mich eindeutig auf der Beschreibung der gesellschaftlichen Zustände im amerikanischen Süden Mitte der siebziger Jahre. Und hier legt die Autorin gleich den Finger auf mehrere Wunden. Handlungsort ist Atlanta, Hauptstadt des Bundesstaates Georgia (nebenbei bemerkt, hier wurde Karin Slaughter 1971 geboren). Wir schreiben das Jahr 1974, ein bedeutendes Jahr, denn zum ersten Mal wird mit Maynard Jackson ein hohes öffentliches Amt (Bürgermeister) mit einem Afroamerikaner besetzt. Die Zeichen stehen auf Veränderung, von denen nicht nur das Verhältnis zwischen schwarz und weiß, sondern auch das Verhältnis zwischen den Geschlechtern betroffen ist. Es scheint zwar, als würde endlich Bewegung in diese streng patriarchalisch ausgerichtete Gesellschaft mit ihren verkrusteten Strukturen kommen. Aber wenn man genau hinschaut, gestaltet sich der Alltag für die Bevölkerungsgruppen, die seit jeher gering geschätzt und entsprechend behandelt werden, nicht wirklich anders. Auch im Atlanta Police Department ist es noch immer die alte Garde, die das Sagen hat und die Richtung vorgibt. Zwar dürfen mittlerweile auch Frauen in den Polizeidienst eintreten, aber sie werden bis aufs Blut von ihren männlichen Kollegen schikaniert. Das müssen auch Kate Murphy und ihre Partnerin Maggie Lawson leidvoll erfahren, die sich täglich mit anzüglichen Bemerkungen, derben Späßen und sexuellen Belästigungen auf dem Revier auseinandersetzen müssen. Aber es sind nicht nur die weiblichen Polizisten, auch Afroamerikaner haben ebenfalls unter der Engstirnigkeit und den Vorurteilen ihrer weißen Kollegen zu leiden. Gewalt prägt den Alltag und den Umgang nicht nur untereinander in der Truppe, sondern auch auf den Straßen, wenn Streife gefahren wird. Das Department regelt seine Angelegenheiten selbst und macht sich seine eigenen Gesetze. Und wehe, es kommt ihnen jemand in die Quere… „Cop Town“ ist meiner Meinung nach einer der beste Thrillern, die Karin Slaughter bisher geschrieben hat: die intensive Beschreibung der gesellschaftlichen Verhältnisse in den Südstaaten, die atmosphärisch dichten Schilderungen des Lebens in den Ghettos, die detailliert ausgearbeiteten Charaktere, insbesondere die beiden Protagonistinnen Kate und Maggie, und eine spannende Handlung, die durch die verschiedenen Wendungen zu keinem Zeitpunkt langweilt. Großes Kino!

Lesen Sie weiter

Mit ihrer Gran-County-Serie ist Bestseller- und Thrillerautorin Karin Slaughter bekannt geworden, nun folgt nach vielen Reihen-Bänden ein Einzeltitel. Slaughters neuester Thriller trägt den Titel “Cop Town: Stadt der Angst” und entführt den Leser nach Atlanta, ins Jahr 1974. Im Jahr 1974 stehen sich die Farbigen und Weißen immer noch sehr kritisch gegenüber, es gelten sehr strenge, wenn auch ungeschriebene, Gesetze, was das Verhalten und die Rechte beider Seiten angeht. Auch Frauen haben es zu dieser Zeit nicht leicht – weibliche Polizistinnen sind zwar üblich, werden jedoch in keinster Weise gleichwertig behandelt. Seit einiger Zeit treibt in Atlanta – einer Stadt der Polizisten, Cop Town, der Shooter sein Unwesen. Bereits mehrere Polizisten hat dieser nachts erschossen, fast schon hingerichtet. Als Jimmy Lawsons Partner nun Opfer des Shooters wird, entsteht eine wahre Hetzjagd auf den Shooter. Mittendrin: Maggie Lawson, Jimmys Schwester, sowie Kate Murphy, die an genau diesem Tag ihren Dienst in Atlanta antritt. Die Thriller von Karin Slaughter waren damals die ersten Thriller überhaupt, die ich gelesen habe und trotzdem ist es tatsächlich schon eine Weile her, dass ich eines ihrer Bücher gelesen habe. Da “Cop Town” nun ein eigenständiger Titel ist, war ich sehr gespannt drauf – und wurde auch nicht enttäuscht. Anfangs war ich jedoch ein wenig verwundert, wieso die Autorin ihre Handlung so weit in der Vergangenheit spielen lässt – doch dadurch, dass 1974 die diversen “Rechte” von weißen und farbigen Männern und Frauen noch so differenziert waren und auch die Homosexualität unheimlich verpönt wurde, kreiert Slaughter damit einen großen Spielraum für ihre Geschichte. Die gesamte Handlung spielt sich an nur drei Tagen ab – dadurch begleitet man sowohl Maggie als auch Kate quasi Schritt auf Tritt; man bekommt als Leser einen sehr genauen Einblick in deren Abläufe, Tätigkeiten, Gedanken und Gefühle innerhalb dieser sehr ereignisreichen drei Tage. Dazwischen gibt es immer wieder ein Kapitel aus der Perspektive des “Fox” – seine Rolle werde ich hier aber nicht verraten. Nur so viel: diese Kapitel tragen definitiv zur Spannung bei. So genau und detailreich die Handlung auch ist, so ist diese auch recht brutal. Die Stimmung in Atlanta ist mehr als angespannt, eine Horde von Polizisten ist auf Rache aus und möchte den Shooter stellen. Hinzu kommt das feindliche Verhältnis zwischen den Geschlechtern und die generell feindliche Stimmung der Stadtbewohner. Diese vielen Gefühle sowie die Stimmung bringt Slaughter sehr gut rüber. Dadurch ist dieser Thriller – obwohl er an sich nicht besonders blutrünstig ist – auch nicht unbedingt für Leser empfehlenswert, die sich an härteren Ausdrücken und Szenen stören. Ich persönlich mag solche im Grunde auch nicht sehr gerne, jedoch haben diese für diese Geschichte wirklich bestens gepasst. Das Einzige, was ich ein wenig kritisieren muss, ist die nicht unbedingt kontinuierlich vorhandene Spannung. So gut ich diesen Thriller auch fand, habe ich mich nicht so sehr gefesselt gefühlt, wie ich es mir in der Regel von einem guten Thriller wünschen würde. Mit “Cop Town: Stadt der Angst” liefert Karin Slaughter wieder einmal einen empfehlenswerten Thriller. Empfehlenswert besonders deswegen, weil er mal eine gänzlich andere Geschichte erzählt, als man sie sonst in den 0815-Geschichten wiederfindet. Das Interessanteste ist die damit einhergehende “Zeitreise” in das Jahr 1974, in welchem die Polizeiarbeit noch eine ganz andere war. Anmerkung: Die Bezeichnung “Farbige” habe ich – da sich meine Rezension auf dieses Buch und seine Handlung bezieht – deswegen auch so aus diesem übernommen.

Lesen Sie weiter

Hart aber gut

Von: Harakiri

05.11.2015

Ein Copkiller geht um in Atlanta. Kein guter Start für Kate Murphy, die als Frau zudem noch unter den Sticheleien der Polizistenkollegen leiden muss. Nach dem 5. Mord beschließen die Cops, den Mörder unter allen Umständen zu stellen – eine mörderische Jagd beginnt. Und Kate und ihre Kollegin Maggie, deren Bruder in Verdacht gerät, immer mitten drin. Als Frau hatte man es wohl nicht leicht bei der Polizei in den 70er Jahren. Mit Interesse habe ich gelesen, wie fies und hinterhältig die Kollegen ihre weiblichen Kollegen behandeln. Besonders gefallen hat mir aber, dass gerade die Frauen dann den Großteil der Ermittlungsarbeit übernehmen und ihren (klischeehaft: betrunkenen) Kollegen einiges voraushaben. Und dass sie auch mal übers Zieh hinausschießen nimmt ihnen hier auch keiner übel. Zu gut ist die Geschichte nachvollziehbar, auch der Ärger und die Wut der Frauen. Nicht zu Unrecht wird Karin Slaughter als eine der besten Thriller Autorinnen bezeichnet. Ihre Romane haben es in sich. Ich bin begeisterter Leser ihrer Serie um Sara Linton, aber auch in ihrem jetzigen Einzelband habe ich mich sehr gut aufgehoben gefühlt. Die gewohnt flüssige Schreibweise und die spannende Handlung lassen einen alles um sich herum vergessen, bis der Täter zur Strecke gebracht wurde. Dass Frauen 1974 in Amerika noch nicht einmal eine eigene Wohnung mieten durften ohne das Bürgen eines männlichen Verwandten fand ich auch hochinteressant. Diese Frauen haben ja keinen Ausweg wenn sie von ihren Männern schlecht behandelt fühlen. Fazit: toll recherchierter, spannender Thriller den man nicht mehr aus den Händen legen will.

Lesen Sie weiter

Meine Meinung zu Slaughters neuem Thriller: Am Anfang tat ich mich ein wenig schwer, in das Buch reinzukommen, da es ja vor ungefähr 40 Jahren spielt. Dies lag wahrscheinlich daran, dass viele der Umstände einfach anders sind, als man es heute gewohnt ist. Nach kurzer Zeit habe ich mich jedoch gut darin eingefunden. Man konnte der Handlung super folgen und es lies sich relativ einfach lesen. Insgesamt ist es meiner Meinung nach nicht nur ein super Thriller, sondern gleichzeitig übt Slaughter auch Kritik an der (damaligen) Gesellschaft (Feindlichkeit gegenüber Homosexuellen, Rassismus etc.). Es war zwar nicht Slaughters bestes Buch, jedoch trotzdem ein sehr gelungener Einzelband.

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.