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Rezensionen zu
Junktown

Matthias Oden

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In der Zukunft werden die Kinder nicht mehr durch Frauen geboren, denn es gibt hier Brutmütter, in denen gleich große Mengen Embryonen heranwachsen können. Eines Nachts wird eine dieser Brutmütter getötet. Solomon Cain wird an den Schauplatz bestellt und beginnt mit seinen Ermittlungen. Doch diese stellen sich schnell als ganz schön kompliziert heraus, denn in einer Gesellschaft, in der nur Konsum und Drogen zählen, stellen ihm sich einige Schwierigkeiten in den Weg. Warum wurde die Brutmutter getötet? Hat es was mit den Embryonen zu tun, die sich zur Zeit ihres Todes in ihrem Inneren befanden? Meine Meinung: Ich bin ein großer Fan von Zukunftsromanen, gerade Dystopien mag ich immer sehr gerne, aber auch sonstige Blicke in die Zukunft reizen mich, da ich mir immer wieder die Frage stelle: wäre dieses Szenario vorstellbar? Nun hat Matthias Oden eine durchaus interessante Vorstellung einer nicht allzu fernen Zukunft, denn eine Konsumgesellschaft sind wir auch heute schon. Doch hier wird es sehr hart, gerade zu Beginn reihten sich mir völlig fremde und zunächst auch nicht verständliche Begriffe aneinander und ich fühlte mich irgendwie völlig allein gelassen in einer Zeit, die ich nicht kannte. Erst nachdem ich das Glossar am Ende des Buches entdeckte, wurde es verständlicher und nach einer Weile hatte ich mich auch in diese Zeit eingelesen. Der Schreibstil an für sich ist zwar sehr flüssig, aber die vielen "Erfindungen der Zukunft" brachten mich immer wieder ins stocken. Mir fehlte hier einfach ein bisschen die Erklärung, warum es diese Konsumpartei an die Spitze geschafft hat, die ab und an eingestreuten, kurzen Rückblicke auf die Geschichte haben mir einfach nicht ausgereicht. Dazu kommen dann noch die Zukunftsvisionen, dass Menschen unfruchtbar sind und Maschinen dort stehen und Kinder regelrecht auf Wunsch erschaffen werden. Beziehungen zu Maschinen, gerade zu solchen wie die beschriebenen Brutmütter, kamen mir absurd vor und sind auch einfach nicht zu einem Bild in meinem Kopf geworden. Ganz im Gegenteil, ich fand allein den Gedanken daran äußerst abstoßend. Vielleicht aber auch genau so gewollt von dem Autor? Menschen, die Drogen nehmen müssen und auf ihren Drogenkonsum geprüft werden, Müll, der gesammelt wird und als Wohlstand gilt? All das machte es mir schwer, passt dies doch alles gar nicht in mein Weltbild und selbst als Zukunftsvision fällt mir diese Vorstellung unglaublich schwer. Ich habe zwar irgendwo schon verstanden, auf welche Misstände der Autor hier mit seinem Buch hinweisen möchte und doch fehlte es mir an Etwas, dass das alles für mich verständlicher und greifbarer werden ließ. Die Geschichte wird zum großen Teil aus der Perspektive des Polizisten Solomon Caine geschildert. Durch den Erzähler in der dritten Person verfolgten wir hier das Geschehen und bekamen Einblicke in das Geschehen. Dabei wechselte für mich immer wieder das Geschehen zwischen Ereignissen, die durchaus spannend waren und Ereignissen, die ich überhaupt nicht nachvollziehen konnte. Der Protagonist Cain war mir durchaus irgendwo sympathisch, kam er mir so manches Mal doch vor, wie der letzte Mensch, den ich zumindest halbwegs verstand. Er ist einer der wenigen, die noch auf natürlichem Wege auf die Welt kamen und sein Denken und Handeln war für mich meistens nachvollziehbar. Aber eine Art Beziehung konnte ich auch nicht zu ihm aufbauen, z. B. als ich sein wahres Alter erfuhr, war ich erstmal erstaunt, hätte ich ihn auf Grund seiner flapsigen Sprache und Art für viel jünger gehalten. Alles in allem machten alle Charaktere einen mehr oder weniger kaputten Eindruck, genau so, wie die Welt, die hier um sie herum beschrieben wird. Mein Fazit: Ein Krimi in der Zukunft, einer Zukunft, die für mich leider nicht richtig greifbar wurde, da mir einfach viel zu wenig erklärt wurde. Vielleicht wären Erklärungen zu langatmig geworden, aber so fühlte ich mich doch zum großen Teil allein gelassen. Zu Beginn habe ich noch immer wieder nachgeblättert, was denn da gerade überhaupt zur Sprache kam, aber das störte meinen Lesefluss doch gewaltig. Die Kritik, die der Autor mit seinem Buch an unserer Gesellschaft nimmt, ist für mich durchaus klar: Konsum und Drogen, wohin man nur schaut, aber richtig nah ging mir das nicht. Der Kriminalfall war spannend und so wechselte sich beim Lesen für mich spannendes mit unverständlichem ab. Ich könnte mir aber vorstellen, dass dieses Buch durchaus seine Liebhaber finden wird, deshalb, schnappt euch eine Leseprobe und besucht Junktown!

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„Junktown“ von Matthias Oden ist ein Science-Fiction Krimi, in dem es um einen Mord an einer Brutmutter in einer Welt voller Drogen geht. Erschienen ist der Roman im Mai 2017 im Heyne Verlag. Solomon Cain, ein Polizist im Dienste der Gemapo (Geheime Maschinenpolizei), wird zu einem Mord an einer jungen Brutmutter gerufen. Ihr Tod ist mysteriös und anfangs ahnt Cain nicht in was er da hineingeraten ist. Er lebt in einer Zukunft in der der Konsum von Drogen oberste Bürgerpflicht ist. Eine Diktatur in der bei monatlichen Drogentests überprüft wird, ob man seinen Pflichten nachkommt. Abstinenz gilt als Hochverrat und wird hart verfolgt. Das öffentliche Leben ist fast gänzlich zum Erliegen gekommen und Maschinen bestimmen den Alltag. Auch wenn ich normalerweise nicht so der Krimi-Fan bin, hat mich der Klappentext des Buches neugierig gemacht auf eine Welt oder eine Zukunft in der alle Menschen Drogen nehmen müssen. Für mich eine echte Horrorvorstellung, da man in Junktown ja auch keine Wahl hat. In monatlichen Drogentests wird überprüft, ob man auf das geforderte Level an Drogenkonsum kommt. Reisen in andere Städte oder Länder gibt es nicht mehr. Die Menschen pflanzen sich nicht mehr selber fort, sondern dafür gibt es Zuchtreihen und sogenannte Brutmütter. Man kann auch Beziehungen zu diesen Brutmüttern haben, die sehr große Maschinen mit mehreren Stockwerken sind. Das Buch hat mir eine ganz schöne Bandbreite an Absurditäten geboten, die ich gar nicht alle aufzählen kann und die mich teilweise ein wenig verstört haben. Diese Neugierde auf die Welt hat mich durch die erste Hälfte des Buches getragen. Für mich war das Buch zu dem Zeitpunkt nicht wirklich spannend, da es eben nur ein einfacher Mordfall war, der gelöst werden musste und die Lösung erschien recht offensichtlich und einfach. Der Fall entwickelt sich allerdings doch noch weiter und bekommt eine viel größere Dimension, die den ganzen Staat umfasst. Hier wurde es für mich dann auch spannend und interessant und gerade in der zweiten Hälfte wurde ich sehr schnell durchs Buch getragen. Solomon Cain ist mir als Ermittler mit seinem Schicksal letztendlich doch noch irgendwie ans Herz gewachsen und so wollte ich dann natürlich auch wissen wie es ausgeht. Zum Schreibstil kann ich gar nicht so viel sagen, da ich so von den Absurditäten dieser Welt abgelenkt war. Dieser lies sich aber durchaus gut lesen. Von der Wortwahl her kommen natürlich viele Drogen vor. Von vielen habe ich schon mal gehört, von vielen wiederum auch nicht. Es ist daher möglich, dass in dem Buch ein paar neue Drogen erfunden worden sind. Die Zusammenhänge wurden aber gut und verständlich erklärt, so dass man dem Geschehen gut folgen konnte. Ich denke wer viele Krimis liest, ahnt das Ende schon voraus. Für mich ist es dann oftmals so, dass ich im Nachhinein feststelle, ach ja stimmt, da habe ich nicht ganz aufgepasst, da hätte ich auch drauf kommen können. Ein guter Ermittler wäre aus mir also mit Sicherheit nicht geworden. Beim Ende hatte ich eine gewisse Vorahnung, dennoch hatte die Geschichte auch einige unvorhergesehene Wendungen für mich zu bieten. Fazit: Ein solider Science-Fiction Krimi, der sich schnell zu mehr entwickelt und mich mit seinen Absurditäten sowohl geschockt als auch unterhalten hat. Wer Krimis mag und die Welt, die im Klappentext beschrieben wird, interessant findet, sollte das Buch auf jeden Fall lesen. Von mir gibt es 3,5 Sterne.

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>>„Überall, wo Geld und Pflicht zusammenkommen, mangelt es erfahrungsgemäß nicht an Gründen, über Leichen zu gehen.“<< Seite 288 Erster Satz Die Sonne hievte sich über den Horizont und schien nieder auf ein Junktown, das den Morgen so teilnahmslos über sich ergehen ließ wie eine Cracknutte den letzten Freier nach einer viel zu geschäftigen Nacht. Meinung Konsum ist Pflicht, so lautet die erste Regel in Junktown, wo die Konsumpartei das Sagen hat. Solomon Cain ist Inspektor bei der geheimen Maschinenpolizei und wird eines Tages zu einem Tatort gerufen. Eine Brutmutter und deren achthundert Föten ermordet. Nichtsahnend macht er sich auf die Suche nach dem Mörder, ohne zu wissen, dass er durch diesem Fall sein Leben in Frage stellen würde. Der Schreibstil ist angenehm, aber mit vielen selten verwendeten Wörtern gespickt, was für so manch einen schwerverständlich ist. Außerdem wird nicht gerade unverblümt über gewisse Dinge geschrieben, der Ausdruck der Charaktere ist eher harsch. Die Geschichte wird aus der Sicht eines Erzählers, der dem Protagonisten folgt, geschrieben. Der Start in Junktown war alles andere als verständlich, da es sich hier um eine Dystopie handelt, in der sich das Regime und die Lebensverhältnisse geändert haben. Intelligente Maschinen leben neben den Menschen, beide arbeiten, lieben und konsumieren gemeinsam. So war mir erst nicht klar, wie ein Mann mit einer meterhohen Brutmutter eine körperliche Beziehung haben konnte. Anbetracht dieser Umstände, waren die ersten hundert Seiten recht zäh, bevor der Fall danach ins Rollen kam und mein Verständnis für die Welt wuchs. Im Buch selbst gibt es Anhänge, die die Humanklassen, Abkürzungen und einige Begriffe kurz erklären. >>Revolution ist der Austausch der einen Herrschaft durch eine andere.<< Seite 362 Charaktere Inspektor Solomon Cain ist in seinen Fünfzigern, hatte seine besten Tage schon hinter sich und verbringt seine Zeit nun mit der Arbeit. Früher ein Verfechter der Partei und seinerzeit aktives Mitglied während der Revolution. Seine Frau gab sich, aus für ihn unerklärten Gründen, vor Jahren den letzten Schuss und wurde somit zu einer verehrten Heldin des Staates. Er schert sich nicht viel drum, was andere über ihn denken, hegt nicht viele soziale Kontakte und vertieft such dafür umso mehr in die Arbeit. Strukk, Cains jahrelanger Partner und Mechapathologe, geht sein Leben entgegengesetzt locker an und genießt den Konsum, die durchzechten Nächte und kommt mit einem ziemlich obszönen Humor daher. Er ist einer von Cains wenigen Kontakten und kann ihn manchmal zu Unternehmungen überreden. Fazit Spannender Sci-Fi Krimi, mit einem etwas anderem Protagonisten und sehr zähem Start. Doch danach entwickelt er sich zum Pageturner. 4/5 Sterne

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Junktown

Von: Elizzy

30.06.2017

Zusammengefasst Solomon Cain ist Inspektor der Gemapo und somit für alle Fälle rund um Maschinen zuständig. Als eine der Brutmuttern ermordet wird, beginnt für ihn einer der seltsamsten Fälle überhaupt. Denn anstatt voran zu kommen, wirft ihn jede neue Erkenntnis zurück und es gibt immer mehr Fragen, die er beantworten muss. Gemeinsam mit seinem Partner Bas versucht er der Sache auf den Grund zu gehen und gerät so plötzlich selbst ins Visier. Denn nicht jeder möchte, dass er den Fall auflöst. Als dann auch noch weitere Morde geschehen, weiss Cain, dass die Sache noch viel schlimmere Ausmasse annehmen wird. Wird er den Fall rechtzeitig aufklären können? Und was versucht man vor ihm zu verbergen? Darüber Gedanken gemacht Man taucht beim Lesen in eine neue Welt ein, in der Maschinen Kinder gebären und Menschen so berauscht von Drogen sind, dass man gar nicht mehr unterscheiden kann, wer high und wer nüchtern ist. Matthias Oden hat auf jeden Fall eine quere neue Welt geschaffen, die viele Dinge grausam aber auch irgendwie amüsant darstellt. Hat man sich erstmal mit den verschiedenen Charakteren angefreundet und die Abkürzungen (im Anhang – gut dargestellt) nachgeschlagen, kann man sich ganz auf den Fall von Solomon Cain konzentrieren. Dieser ist richtig spannend aufgebaut und mit jedem Kapitel wurde der Fall um einiges komplizierter. Es kamen immer weitere Figuren hinzu und so wurde es nie langweilig. Obwohl ich nicht ein Fan von Kriminalfällen in Bücher bin, muss ich ehrlich sagen, dass mich diese Geschichte ungemein packen konnte. Dies mag vielleicht am seltsamen Setting liegen, welches Geschaffen wurde doch auch irgendwie an Cain selbst. Die Figur wurde so gut beschrieben, dass man sofort ein Bild von ihm im Kopf hatte. Doch auch die anderen Charakteren waren so authentisch, dass ich sie beinahe vor mir sah. Natürlich machte ich mir auch Gedanken über die vielen Drogen, die im Buch erwähnt wurden und muss dazu sagen, obwohl manche doch verherrlicht wurden war einem unterschwellig, die Gefahr, die von diesen Ausging doch sehr bewusst. Gefiel mir sehr Wie die ganze Geschichte aufgebaut wurde gefiel mir wirklich sehr, man hatte genug Zeit sich in den Fall hinein zu fühlen und sich mit den Charakteren auseinander zu setzen. Was meiner Meinung nach für solch eine Geschichte absolut notwendig ist, denn überall wo „neue“ Welten erschaffen werden, braucht man eine gewisse Zeit, um sich an das ganze drumherum zu gewöhnen. „Die meisten Tage haben es verdient zu sterben….“ S. 242 Besonders toll fand ich auch die Gespräche von Sol und D. denn irgendwie konnte man ihren Schmerz immer fühlen und obwohl eine Liebesgeschichte so gar nicht erwartet wurde gefiel mir dieses kurze Intermezzo mit D. ganz gut. Gefiel mir nicht Einige Seiten musste ich ehrlich gesagt einfach durchblättern, denn dort standen nur Bezeichnungen von verschiedensten Drogen oder Abkürzungen von wissenschaftlichen Daten drin. Dies war meiner Meinung nach nicht wirklich relevant für die Geschichte, also überflog ich es eher. Auch das Ende war mir irgendwie zu schnell vorbei, dies fand ich im Nachhinein doch schade. Der Autor hätte sich mit der Auflösung doch etwas mehr Zeit lassen können. Doch das Ende an sich, finde ich wirklich gut und richtig gelöst. Schreibstil & Cover Der Schreibstil war okay, aber manchmal auch etwas zu sehr abgekürzt, denn ich hatte nicht Lust bei jeder Abkürzung zum Anhang zu blättern und die Bezeichnung nachzulesen. Das Cover ist toll und passt auf jeden Fall zum Setting der Geschichte. Fazit Mal ein anderer Kriminalroman, der auf jeden Fall fesselt und durch ein spezielles Setting überzeugen kann. Ich kann auch das Buch auf jeden Fall empfehlen, würde es jetzt aber eher in die Altersklasse 18+ einstufen. Bewertung Buchlänge ♥♥♥♥ (4/5) Schreibstil ♥♥♥ (3/5) Botschaft ♥♥♥♥ (4/5) Lesevergnügen ♥♥♥♥ (4/5)

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Inhalt Inspektor Solomon Cain lebt in einer Welt, in der Konsum und die Einnahme von Drogen Pflicht ist. Müll beherrscht die Statd und eine Drei-Tage-Woche sorgt für viele Freiheiten. Als er zu einem Mordfall gerufen wird, entdeckt er unglaubliches. Bei dem Mord handelt es sich nicht um einen Menschen, sondern um eine Maschine und zwar der einer Brutmutter, die Menschen zur Welt bringt, denn die Menschheit ist unfruchtbar. Während seiner Ermittlungen gerät immer mehr in politische Verstrickungen... Meine Meinung Ich bin ein großer Fan von Dystopien und immer wieder auf der Suche nach neuen Büchern aus dem Genre. Die Idee von "Junktown" finde ich faszinierend, erschreckend und innovativ. Der Autor entführt den Leser in eine düstere Zukunft, die auf den ersten Blick ganz toll wirkt, aber hinter der Fassade schrecklich ist. Als Leser belgeitet man Solomon Cain durch dieses finstere Setting. Der Einstieg ins Buch bot einige Probleme für mich. Man wird mit fremden Begriffen in eine Welt geworfen, in der man sich erst einmal zurecht finden muss. Das fand ich wirklich nicht einfach, obwohl die Welt mich wirklich faszinieren konnte. Das Setting wird mit ansprechenden Science-Fiction Elementen, bei denen mich besonders die Maschinen interessierten, und einem insgesamt spannenden Kriminalfall kombiniert, aber auch Politik und gesellschaftliche Kritik kommt nicht zu kurz. Und auch eine ungewöhnliche Liebesgeschichte findet einen Platz in dem Buch. Es ist ein Buch, das zum Nachdenken anregt und zeigt, dass uneingeschränkter Konsum auch einige Nachteile bietet. Dennoch konnte mich das Buch nicht komplett überzeugen. Mir blieben am Ende zu viele Fragen offen und ich wurde mit Solomon Cain nicht warm. Er ist zwar ein authentisch ausgearbeiteter Protagonist und hat seine Vorzüge, aber sein Schicksal konnte mich leider kaum berühren. Der Schreibstil dagegen ist insgesamt nach einiger Eingewöhnungszeit, aufgrund der fremden Begriffe sehr gut zu lesen und baut eine bedrückende und fesselnde Atmosphäre auf. Mir fehlte allerdings auch viel Hintergrundwissen zu der Welt und wie sie entstanden ist. Es wird zwar eine Revolution erwähnt, aber vieles blieb mir unklar. Dennoch ist es ein Buch, dass viele Facetten und Vorzüge hat, nur für mich war es nicht ganz das Richtige.# Fazit "Junktown" bekommt von mir nur knappe drei Sterne. Zwar mag ich das Setting und finde die hier dargestellte Zukunftsversion innovativ, aber mir blieben zu viele Fragen offen, den Anfang fand ich anstrengend, wegen zu vieler fremder Begriffe und ich wurde mit dem Protagonisten nicht wirklich warm. Dennoch könnte ich mir gut vorstellen, dass es genug Leser geben wird, die das Buch mögen, nur für mich war es nicht ganz das Richtige.

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Matthias Oden hat mit Junktown einen sehr außergewöhnlichen Roman geschaffen, der mich mit gemischten Gefühlen zurücklässt. Hier zeigt sich mal wieder, dass Genialität und Wahnsinn sehr nahe beieinanderliegen. Einige Passagen fand ich schlichtweg genial, andere wiederum zäh oder viel zu übertrieben. Zwischendurch hatte ich das Gefühl, dass der Autor einfach zu hoch hinaus wollte und sich zu oft in Nebensächlichkeiten verliert. Das Buch liest sich tatsächlich wie ein Drogentrip: Unberechenbar, schrill und provokant. Im Junktown der Zukunft finden wir eine sehr verdrehte Welt vor. Konsum wird hier großgeschrieben, Müll ist ein Zeichen von Wohlstand und alle müssen ihr monatliches Pensum an Drogenzufuhr erfüllen, bevor es zum Bluttest geht. Menschen werden in gigantischen Maschinenkomplexen namens Brutmutter gezüchtet, die sogar denken und Gefühle empfinden können. Der Roman beginnt mit einem Mord an einer dieser Maschinen. Eigentlich eine faszinierende Idee mit tollem Setting, doch der Einstieg gestaltete sich für mich eher schwierig. Leider konnte ich mir schon von Beginn an vieles einfach nicht bildlich vorstellen. Der Autor verwendet einfach viel zu viele Fachbegriffe, Bezeichnungen und Abkürzungen, die sich aneinanderreihen und nur sehr dürftig erklärt werden, weshalb es trotz Glossar oftmals kompliziert und verwirrend wird. Dies hängt aber auch mit der Ausdrucksweise des Autors zusammen. Der Roman ist sprachlich auf einem hohem Niveau, aber an vielen Stellen wurden mir die Metaphern und Vergleiche einfach zu abgefahren, zu abstrakt. Oden hat sein Augenmerk, meiner Meinung nach, zu stark auf kreative Wortneuschöpfungen gelegt, anstatt diese zu erklären oder ausreichend auf die Hintergründe der Revolution einzugehen. Die Geschichte dieser wird nur sehr knapp erklärt. Auf der anderen Seite hält er sich mit ausschweifenden Ausführungen sehr lange an überflüssigen Dingen auf. Was mich aber wirklich von Anfang an bei der Stange gehalten hat, ist der unglaublich spannende Kriminalfall rund um die tote Brutmutter. Hier zeigt sich, dass hinter dem zähen Einstieg eigentlich eine fantasiereiche, gut durchdachte Sci-Fi/ Dystopie steckt. Der Fall nimmt immer größere Ausmaße an, wird sehr komplex, gefährlich und zeichnet sich durch viele ungeahnte Wendungen aus. Der Ermittler Solomon Cain rutscht dabei in eine Sache, die eigentlich drei Nummern zu groß für ihn ist, aber seine Hartnäckigkeit, die Wahrheit ans Licht zu bringen, hat mich wirklich beeindruckt. Die Charaktere sind an sich eher unsympathisch und natürlich alle hoffnungslos verlorene Junkies, sodass ich auch den Protagonisten nicht so wirklich mochte, aber sein Humor war wirklich unterhaltsam. Es handelt sich um einen intelligenten, zeitweise schwarzen Humor, der oft satirische Ausmaße annimmt und Kritik an unserer Konsumgesellschaft ausübt. An vielen Stellen war mir das aber doch zu viel des Guten. Der Roman liest sich leider in großen Teilen viel zu überzogen. Viele Darstellungen der übermäßigen Konsumgesellschaft und ihrer Konsequenzen kamen mir persönlich einfach zu abstoßend und übertrieben daher. Ja, die Charaktere sind alle ständig im Rausch und nehmen so auch kein Blatt vor den Mund, aber der Autor hat sich da wirklich in seiner Fantasie verloren. Ich wollte nämlich überhaupt nicht wissen, wo Cain überall der Schweiß runterläuft oder wie jetzt genau das Fruchtwasser im Tank der Brutmutter riecht. Vielleicht ist dies ja einfach ein Männerbuch, aber einiges hat nun mal nicht meinen persönlichen Geschmack getroffen, was sehr schade ist. Fazit: Matthias Odens Debütroman ist ein wirklich außergewöhnliches Werk, aber an vielen Stellen schießt es meines Erachtens über die Ziellinie hinaus. Dennoch hat Junktown seine wirklich guten, spannenden Passagen und wurde zum Ende hin immer besser. Eine lesenswerte, abgedrehte Dystopie mit einem mutigen Ende. 3,5/5

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Ein Roman aus einer psychotropen Stadt Willkommen in Junktown, der Hauptstadt der Zukunft. Nach der Revolution ist der Konsum von Drogen und anderen Gütern gesetzlich vorgeschrieben, jeder Bewohner ist von der Regierung dazu verpflichtet, Konsum auf höchstem Niveau zu betreiben und wird letztendlich über die Menge seines Müllaufkommens kontrolliert. Inspektor Solomon Cain, Ermittler der Geheimen Maschinenpolizei, wird zu einem Mordfall gerufen. Das vor seiner Ermordung geschändete Opfer ist eine künstliche Brutmutter, die dafür sorgt, dass es reichlich Nachschub an genetisch verändertem, beziehungsweise staatlicherseits optimiertem Menschenmaterial gibt. Da Mensch und Kunstwesen koexistent zusammenleben, wird diese mutwillig herbeigeführte Auslöschung dieser Brutmaschine, die zudem noch über 800 Föten der unterschiedlichsten gesellschaftlichen Klassifizierungen austrug, als Mordfall behandelt und entsprechende Ermittlungen aufgenommen. Doch schnell muss Cain entdecken, dass hinter dem profanen Mordfall weit mehr steckt, als zu Beginn vermutet… Kraft durch Konsum! Ein Roman, der mit einem Zitat Hunter S. Thompsons aus „Fear and Loathing in Las Vegas“ beginnt, kann per se nicht schlecht sein! Doch was mich letztendlich in dem Debütroman Junktown von Matthias Oden erwartete, übertraf meine kühnsten Vorstellungen. Der Autor entwickelt hier ein in seiner düster-morbiden Form authentisch wirkendes Gesamtbild, welches in sich stimmig eine dystopische, transmetropolische Zukunftsperspektive aufzeigt, die wirkt, als habe Terry Gilliam einen ewig zugedröhnten, desillusionierten Sam Spade in einer Geschichte von Philip K. Dick oder Warren Ellis platziert. Mir als Leser fiel es anfänglich schwer, in die Geschichte hineinzukommen. Der Schreibstil selber war durchaus gut lesbar und überzeugte mit einer hemmungslosen Lust am Fabulieren und glänzte mit herrlichen und ungewöhnlichen Wortkreationen. Doch der Gebrauch der Fachtermini dieser schönen neuen Welt wirkte anfänglich befremdlich und ungewohnt. Nach einigen Seiten hat man dies allerdings verinnerlicht und wird in den Bann dieses Science Fiction-Thrillers gezogen, der mit einer gut gelungenen Charakterskizzierung und einer gekonnten Mischung aus Sci-Fi und Noir glänzt. Ein innovatives und atmosphärisch dichtes Debüt, bei dem man sich schon auf den nächsten Roman des Autors freut! Junktown erscheint als in drei Teilen erzählter Roman als Originalausgabe im Paperback mit Klappenbroschur bei Heyne (400 Seiten, €12,99). Im Anhang befinden sich neben einer Danksagung ein Verzeichnis der Humanklassen und ein Abkürzungs- und Begriffsverzeichnis. Junktown ist eine faszinierende, sehr düstere und vor frischen Ideen übersprudelnde Geschichte, die einen, hat man sich erst mal in die schöne neue Welt eingelebt, nicht mehr loslässt. Wer Spaß an einer detailverliebten, komplex aufgebauten und in sich stimmigen Dystopie hat, gerne in gelungenen und wortgewaltigen Beschreibungen schwelgt, der kommt an diesem Roman nicht vorbei! Von mir gibt es eine eindeutige Empfehlung! Christian Funke

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Inhalt: Nach einer Revolution ist Drogenkonsum nicht nur legal, sondern Pflicht. Jeder Bürger Junktowns ist verpflichtet, zu konsumieren und seinen Drogenpegel auf einem bestimmten Level zu halten. Wird dieses Level bei dem monatlichen Drogentest unterschritten, drohen harte Strafen. Biotech Maschinen beherrschen den Alltag, unter anderem Brutmütter, die hunderte von speziell gezüchteten Baby auf einmal ausbrüten. Als eine dieser Brutmütter ermordet wird, kommt Solomon Cain, Beamter der Geheimen Maschinenpolizei, einer bahnbrechenden Entwicklung auf die Spur und gerät dabei in größte Gefahr. Meine Meinung: Der Klappentext hat mich neugierig gemacht. Wie lebt es sich in einer Welt, in der Drogen legal sind und das Leben aus einer einzigen rauschhaften Party besteht? Sind alle glückliche und zufriedene Blumenkinder? Wie aus meiner kurzen Inhaltsangabe schon ersichtlich ist, ist dem nicht so. Überwachung und Kontrolle bestimmen das Leben der Junktowner. Die Rauschsicherheitsbehörde überwacht alles, Kritik am Staat wird als Hochverrat gewertet und schnell landet man vor einem Sozialhygienegericht. Was genau dann mit der betreffenden Person geschieht, habe ich leider nicht so ganz verstanden, im schlimmsten Fall wird man recycelt. Prinzipiell mochte ich das Buch, der Schreibstil ist klasse, etwas störend sind die vielen Abkürzungen. HMW, GEMAPO, BM, BEPO, GGA und und und ... sicher, sie werden alle im Buch und auch im Anhang erklärt, aber ich bin trotzdem oft beim Lesen gestolpert. Matthias Oden, hat eine erschreckende Welt erschaffen, die nur auf den ersten Blick wie ein Paradies erscheint, sich aber schnell als das entpuppt, was es wirklich ist: eine kontrollierte, dreckige Drogenhölle. Einzige Errungenschaften sind die HMW (Höhere Maschinenwesen), die so etwas wie ein Bewusstsein haben und sogar Liebesbeziehungen mit Menschen eingehen können. Überhaupt scheint der Sex mit Maschinen oder mit maschineller Unterstützung für den Autor sehr wichtig zu sein, er erspart seinen Lesern allerdings allzu detaillierte Beschreibungen, da darf dann die Fantasie des Lesers Purzelbäume schlagen ;o) Die Krimihandlung, hat mir sehr gut gefallen, der Ermittler Solomon Cain ist ein sehr interessanter Charakter. Dass er dem Staat kritisch gegenübersteht und den Fall der ermordeten BM unbedingt aufklären will, rückt ihn ins Blickfeld der Rauschsicherheitsbehörde, und dennoch lässt er nicht locker. Die Auflösung hat mir extrem gut gefallen, das Motiv für die Tat ist so nachvollziehbar wie erschreckend. Ich hätte gern mehr Hintergrundinformationen bekommen: Was genau führte zur Revolution, die das Leben aller so sehr verändert hat? Was geschieht rund um Junktown? Ist die Stadt von allen anderen Staaten abgeschottet oder hat sich das System weltweit durchgesetzt? Ich könnte euch noch viel mehr erzählen, denn das Buch ist durchaus lesenswert. Ich könnte mir eine Fortsetzung durchaus vorstellen, in der vielleicht auch einige Fragen, die sich mir beim Lesen stellten, beantwortet werden.

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