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Rezensionen zu
Die Fliedertochter

Teresa Simon

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Fesselnde Darstellung einer dunklen Epoche

Von: Svenja Krause aus Bad Segeberg

04.03.2019

Fesselnde Darstellung einer dunklen Epoche Es gibt Bücher die man einfach nicht aus der Hand legen kann und die einen deshalb intensiv begleiten.  Die Bücher von Teresa Simon sind so welche. Auch das neuste Werk hat es wieder geschafft mir spannende Lesezeit zu schenken.  Die Autorin schafft es dass man gefühlt alles miterlebt und so sehr nah an den Protagonisten ist. In diesem Buch hat mir der Part in der Vergangenheit sogar stellenweise noch besser gefallen als die Gegenwart.  Er spielt in einer Zeit mit der man sich einfach auseinandersetzen muss egal wie dunkel sie war. Das ist es was jedes Buch der Autorin so besonders macht . Zeitgeschehen live zu erleben als wäre man mitten im Geschehen.  Ich hoffe der Autorin gehen nie die Städte mit Geschichte aus damit noch viele Werke folgen können 

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Eine ergreifende, emotionale Geschichte

Von: Sissy0302

03.03.2019

Berlin 2018: Paulina wird von ihrer großmütterlichen Freundin Antonia gebeten, für sie nach Wien zu reisen und ein Erbstück abzuholen, da sie selber aus gesundheitlichen Gründen diese weite Strecke nicht auf sich nehmen kann. Das Erbstück entpuppt sich als das Tagebuch einer Luzie Kühn - einer jungen Frau, mit jüdischen Wurzeln. Luzie fühlte sich in Berlin nicht mehr sicher und tauchte 1936 bei ihrer Tante Marie in Wien unter. Marie war keine Jüdin und hatte Luzie nach dem Tod deren Eltern adoptiert. Doch was hat diese Luzie mit Antonia zu tun? Teresa Simon entführt uns anhand von Luzies Tagebuch in die Jahre 1936 - 1944. Auch in diesem Buch versteht sie es wieder geschickt, Geschichte an den Leser zu bringen. Ich habe in diesem Buch nochmals viel gelernt - zum einen über Wien, zum anderen über Österreich im 2. Weltkrieg. Die Autorin beschreibt die grauenvolle Zeit anhand dieses Tagebuchs ohne zu sehr ins Detail gehen zu müssen. Stellenweise ist das Gelesene so bedrückend, das ich eine kurze Auszeit gebraucht habe. Diese Verschnaufspause hat mir zum Glück immer die Geschichte von Paulina gewährt, die mit mir zusammen aus den Tagebuchaufzeichnungen aufgetaucht ist. Dieses Buch ist keine leichte Kost, auch wenn das Titelbild so herrlich romantisch aussieht. Aber es ist ein Buch, das gelesen werden muss. Eine Zeit der deutschen Geschichte, die man nicht vergessen darf. Eigentlich sollte so ein Buch in den Geschichtsunterricht gehören. Denn so eine Geschichte zu lesen ist viel beeindruckender als in Geschichte einfach nur die Fakten dargelegt zu bekommen.

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1936 steht die Sängerin Luzie Kühn in Berlin am Anfang ihrer Karriere und hat große Träume von einem glamourösen Leben im Rampenlicht. Als Jüdin fühlt sie sich allerdings bald nicht mehr sicher und verlässt Berlin in Richtung München, wo sie sich in den charismatischen Bela Król verliebt. Jedoch wird schon bald offensichtlich, dass Luzie auch in Wien nicht sicher ist. 2018 wird Paulina Willke in Berlin von ihrer erkrankten Freundin Antonia gebeten, stellvertretend für sie in Wien ein Erbstück abzuholen. Zu diesem Zeitpunkt ahnt Paulina nicht, wie sehr diese Reise ihr Leben verändern wird. Nachdem mir "Die Oleanderfrauen" von Teresa Simon ziemlich gut gefallen hat, war ich natürlich neugierig auf ihr neuestes Werk "Die Fliedertochter", womit sie sogar noch eine Schippe drauflegen konnte. Die Erzählung spielt auf zwei Zeitebenen, zum einen in der Gegenwart, zum anderen im Zeitraum von 1936 bis 1944/45 und thematisiert dabei die Judenverfolgung im Dritten Reich mit allen Facetten der Grausamkeiten. Dennoch - soviel schon einmal vorneweg - handelt es sich hier keineswegs um ein düsteres Kriegsbuch, das nur mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend zu lesen ist, denn es bildet vielmehr den historischen Hintergrund als Kulisse für die mitreißende Handlung. Im Mittelpunkt der Erzählung steht die junge Paulina, die von ihrer mütterlichen Freundin gebeten wird für sie nach Wien zu reisen, um dort ein Erbstück für sie in Empfang zu nehmen, da sie aufgrund einer Krankheit verhindert ist. Dabei handelt es sich um ein Tagebuch der aufstrebenden Sängerin Luzie Kühn aus der Zeit des Nationalsozialismus, das Paulina in Wien bei der außerordentlich gastfreundlichen Familie zu lesen beginnt. Sie begibt sich auf eine Reise in die Vergangenheit und geradewegs in ein abscheuliches Kapitel deutscher und auch österreichischer Geschichte, was ich besonders interessant zu lesen fand, da mir nicht mehr bewusst war, dass die Judenverfolgung in Wien die Grausamkeiten der Deutschen an Intensität und Brutalität noch bei weitem übertraf. Ohne Rücksicht auf Verluste und scheinbar ohne jegliches Mitgefühl, ganz zu schweigen von Mitleid wurden sie schonungslos verraten, verfolgt sowie niedergemetzelt und das in solchem Ausmaß, dass sogar Adolf Hitler sich gezwungen sah sie einzubremsen. Wie eingangs erwähnt ist es trotz der Thematisierung dieses dunklen Kapitels unserer Geschichte kein düsteres Buch, sondern eine Hommage an die Stadt Wien und ihre Bewohner samt liebenswürdigen Eigenheiten. Denn wenn Paulina das Tagebuch von Luzie, die von Berlin nach Wien floh, um Göbbels Avancen und der Verfolgung wegen ihres Glaubens zu entgehen, gerade nicht liest, verbringt sie gemeinsam mit dem Sohn der Familie und dessen Freund Zeit in Wien, wo sie inspiriert von Luzies Tagebuch in ihrer Originalkleidung Dokumentationsfilme drehen. Die darin eingeflochtenen "Dialektfetzen" sowie die authentische Schilderung des Wiener Lebens, der zahleichen gemütlichen Cafés und des leckeren Essens waren natürlich genau nach meinem Geschmack, denn so befand ich mich förmlich mit Paulina, Moritz und Tamas vor Ort und genoss die lebendige Wiener Atmosphäre. "Die Fliedertochter" ist ein Roman, der trotz des düsteren Themas des Nationalsozialismus rundherum für Lesegenuss sorgt, denn abseits der Gräueltaten skizziert Teresa Simon authentische Charaktere und schildert sehr anschaulich das Wiener Leben.

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Das tragische Leben einer jungen Sängerin Wir schreiben das Jahr 1936. Die junge Sängerin Luzie Kühn träumt davon, auf den Bühnen der Welt ihr Können zu zeigen, doch Luzie ist Halbjüdin und lebt in Berlin. Die Nazis kommen an die Macht. So verlässt Luzie schweren Herzens ihre Großeltern, bei denen sie lebt und Berlin und macht sich auf nach Wien, wo sie wieder von ganz von vorne anfangen muss. Sie lebt nun bei ihrer Tante Marie, die sie adoptiert hat. Luzie verliebt sich in Bela Król, der so wunderbare Musik schreibt, doch auch in Österreich marschieren die Nazis auf. 1938 dann der Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich. Hitler wird in Wien von einem tosenden Menschenmeer mit dem Deutschen Gruß empfangen. Ist Luzie hier wirklich noch sicher? Im Jahr 2018 bekommt Pauline Willke von ihrer großmütterlichen Freundin Toni den Auftrag, in ihren Namen nach Wien zu reisen, um sich dort um ein Erbstück zu kümmern. In Wien angekommen, wird Pauline ein altes blaues Tagebuch ausgehändigt, darin geschrieben die Geschichte der Luzie Kühn. Pauline beginnt das Tagebuch zu lesen und taucht so sehr in die Geschichte der jungen Sängerin ein, dass sie alles um sich herum zu vergessen scheint. Fotos tauchen auf. Wie kommt es, dass Pauline so eine frappierende Ähnlichkeit mit Luzie zu haben scheint? "Die Fliedertochter" - was für eine Geschichte! Was für ein spannender Roman! So, wie Pauline nicht mehr von dem Tagebuch lassen konnte, so konnte ich nicht mehr von der Geschichte lassen. Es ist eine spannende und tief bewegende Geschichte. Sie fesselt mit präziser Sprache, sie begeistert, sie macht fassungslos. Teresa Simon entführt den Leser anhand Luzies Tagebuch in das Wien der Nazi-Herrschaft. Die bedrückende Stimmung ist beinahe greifbar. Die Angst der Menschen, vielleicht bald unter denen zu sein, die einfach abgeholt und weggebracht werden. Man spricht von Transporten in Konzentrationslagern, doch niemand weiß etwas Genaues, doch immer mehr Menschen verschwinden. Männer, Frauen, Kinder, Kranke und schließlich auch die Alten. Die Autorin setzt sich sehr einfühlsam mit dem Thema auseinander. Dem Leser begegnen vielschichte und interessante Persönlichkeiten, nicht nur zu Zeiten des Krieges, sondern auch in der Gegenwart, der Zeit von Pauline und ihrer Familie. In dieser Zeit erleben wir ein wiedererwachtes bezauberndes Wien. Ein Wien mit einladenden Kaffeehäusern und unzähligen Sehenswürdigkeiten. Wir wandeln als Leser aber auch auf den Spuren der Vergangenheit "Die Fliedertochter" - eine wunderbares Buch, voller Tragik, voller Leben, aber auch voller Liebe. Ein echtes Juwel für uns Leser! Unbedingt lesen!

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Handlung: Berlin 1936 Luzie´s größter Traum ist es, eines Tages eine berühmte Sängerin am Theater zu sein. Den ersten Schritt dazu hat sie schon erfolgreich hinter sich, sie hat einen Job in einem Berliner Varieté. Doch Luzie lebt in einer gefährlichen Zeit, als Jüdin fühlt sie sich auf den Bühnen der Hauptstadt nicht mehr sicher und zieht nach Wien zu ihrer Tante. Schon nach kurzer Zeit kann sie dort berufliche Erfolge verbuchen, sie fühlt sich wohl bei ihrer Verwandtschaft und Luzie sieht eine wunderbare Zukunft zusammen mit Bela vor sich. Doch auch in Wien werden die politischen Fronten härter und für Luzie beginnt eine schwere Zeit... Berlin 2018 Paulina reist im Auftrag ihrer mütterlichen Freundin Antonia nach Wien, wo sie für die ältere Dame ein Erbstück abholen soll. Dabei handelt es sich um ein Tagebuch und Paulina fühlt sich magisch angezogen von den darin beschriebenen Erlebnissen der aufstrebenden Schauspielerin. Dabei weiß sie nicht, wie stark die Zeit in Wien und mit dem Tagebuch ihr Leben verändern wird. Meinung: Die vier bisher erschienenen Werke der Autorin haben alle einen hohen Wiedererkennungswert, so gliedert sich auch dieser Roman perfekt an die bisherigen Cover an. Es wurden leichte, sehr frühlingshafte Farben gewählt, die dem Cover Frische und Schwung geben. Viele kleine Details geben Hinweise auf den schon im Titel vorkommenden Flieder und insgesamt wirkt alles sehr stimmig und rund. Das Lesen hat mir aufgrund der wirklich angenehmen und einfachen Schreibweise großen Spa0 gemacht, einmal in die Handlung versunken, konnte ich das Buch nicht so schnell aus der Hand legen. Es gab viele schmückende Umschreibungen von Wien und Sehenwürdigkeiten, die die Stadt lebendig machen und direkt dazu einladen, einen spontanen Kurztrip dorthin zu machen. Als Setting dient das wunderschöne Wien, welches in leuchtenden Farben beschrieben wurde und durch die ausführlichen und genauen Beschreibungen lebendig wurde. Ich habe viele Orte danach im Internet gesucht und war baff, wie originalgetreu sie beschrieben wurden. Chapeau! Unterteilt wurde der Roman in zwei zeitliche Ebenen. Zum einen begleiten wir Luzie durch Berlin und Wien während der Zeit des Zweiten Weltkrieges. Dies geschieht durch Tagebucheinträge, die als Tagebucheintrag beginnen und schließlich umgewandelt werden, sodass man als Leser zeitgleich mit Luzie viele Dinge erlebt und sich von ihr ein genaues Bild machen kann, wie sie im Umgang mit anderen Menschen handelt. Zum anderen begleitet man Paulina in der Gegenwart auf ihrer Reise nach Wien und auch auf der Reise in die Vergangenheit. Beide Erzählstränge hatten ihren Reiz, lange Zeit war nicht deutlich, wie sie am Ende ein Stück weit zusammengeführt werden, sodass die Spannung bis zum Ende anhielt. Für mich waren die Abschnitte von Luzie Kühn stets spannender und ich habe auf diese hingefiebert, weil mich ihr Schicksal wirklich mitgenommen hat. Während der Handlung habe ich mit ihr mitgelitten und mich mit ihr gefreut,einige Handlungen aber auch etwas hinterfragt. Im Nachhinein kann ich aber sagen, dass sie mein Lieblingscharakter war und gerade Paulina, die die zweite große Hauptrolle neben ihr einnimmt, blass dastehen lässt. Die Protagonisten waren meist klar gezeichnet, besonders durch Gespräche und Handlungen konnte man sich als Leser ein genaues Bild von ihnen machen. Viele waren herzlich und lebendig dargestellt, sodass mir das Lesen Spaß gemacht hat und ich habe mich über jedes Wiedersehen mit diesen Personen gefreut. Wie schon erwähnt, die Figur von Luzie ist für mich am besten gelungen. Sie ist eine starke junge Frau, die ihren Weg geht und aus Schicksalsschlägen nur noch stärker hervorgeht. Auf ihre Kapitel habe ich mich gefreut, mit Luzie habe ich mitgefiebert und mitgelitten. Bei ihrem Charakter wurde auch eine Entwicklung am deutlichsten, während sie anfangs manchmal noch etwas naiv wirkt, wird daraus eine selbstbewusste Frau, die den unbändigen Wunsch hat, den Krieg zu überleben und endlich mit ihrem Liebsten zusammenzuleben. Als andere Dame steht Paulina im Vordergrund. Mit ihr hatte ich während des ganzen Romans meine Probleme. Sie wirkte blass und nicht immer authentisch, hatte für mich etwas zu wenig Charakter und Stärke. Vielleicht haben mir Luzie´s Abschnitte auch so gut gefallen, weil darin viele wichtige, spannende, grausige und für mich neue historische Details geschildert wurden. Über den Kriegsverlauf in Österreich habe ich leider nur wenig Wissen, vieles war für mich Neuland und hat dazu verleitet, dass ich mich im Internet tiefer in die Marterie eingelesen habe. Insgesamt waren die historischen Ereignisse eindrucksvoll und eingängig geschildert, sodass der Zweite Weltkrieg beim Lesen wieder lebendig wurde. Fazit: Wow. Wieder mal hat Teresa Simon ein spannendes, toll recherchiertes und gut durchdachtes Werk geschrieben, dass mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt hat. Fast alles hat gepasst und eine runde Geschichte ergeben, wo keine Fragen offen bleiben. Mein einziger Kritikpunkt ist die Darstellung von Paulina, mit der ich einfach nicht warm wurde und die für mich kein Charakter ist, über den ich nachgedacht habe. Ansonsten bin ich rundum zufrieden und kann auch diesen Roman der Autorin wärmstens empfehlen. Eine wunderbar feinfühlige und mitreißende Geschichte, die mich in ihren Bann gerissen hat.

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INHALT: Berlin 1936. Die Sängerin Luzie Kühn steht ganz am Anfang ihrer Karriere und träumt von einem Leben im Rampenlicht. Doch als Jüdin fühlt sie sich nicht mehr sicher und verlässt Berlin in Richtung Wien. Sie verliebt sich in den charismatischen Bela Król und schwebt im siebten Himmel, doch schon bald wird klar, dass Luzie auch in Wien nicht sicher ist ... Berlin 2018. Paulina Willke wird von ihrer mütterlichen Freundin Antonia gebeten, in Wien ein Erbstück für sie abzuholen. Sie ahnt nicht, dass die Reise nach Wien ihr Leben verändern wird ... MEINUNG: Die Fliedertochter ist Teresa Simons vierter Roman. Bis auf den letzten habe ich alle gelesen. Ich finde es wunderbar, dass der Verlag bisher alle Bücher in der gleichen Art gestalten ließ. Man erkennt sofort, dass es die Bücher von Teresa Simon sind. Der Roman spielt wieder auf zwei Zeitebenen: 2018 verfolgen wir Paulina Wilke, wie auf den Spuren des Vermächtnisses ihrer mütterlichen Freundin Antonia in Wien wandelt. Außerdem kommt diesmal noch ihre Mutter Simone dazu, die mit einer Freundin auf dem Pilgerweg in Italien wandelt, der eng an die Erinnerung einer Freundin von Simone geknüpft ist. In der Vergangenheit begleiten wir die junge Jüdin Luzie Kühn, die 1938 von Berlin nach Wien zieht, da es für Juden zu dieser Zeit in Berlin schon schwierig wird. Der historische Teil ist wieder erstklassig recherchiert. Ich fand es äußerst spannend zu erfahren, wie diese schlimme Zeit für die Wiener erlebt worden ist. Die Autorin knüpft ihre Erzählung eng an die geschichtlichen Ereignisse. Gepaart ist das ganze außerdem mit viel lokalen Eindrücken. Man spaziert quasi imaginär durch Wien und erfährt sehr viel über diese schöne Stadt an der Donau. In Teresa Simons Bücher mochte bisher meistens immer die Frau im Vergangenheitsteil lieber. Diesmal war es umgekehrt. Mit Paulina konnte ich mich diesmal besser identifizieren bzw. anfreunden als mit Luzie. Paulina fast nicht sofort Vertrauen zu jedem, sondern ist erstmal etwas zurückhaltender, auch was ihre Privatleben angeht. Vor allem als sie in Wien eintrifft und bei der Familie Brunner wohnen darf, die ihr das Tagebuch von Luzie aus dem Nachlass von Lena Brunners Vaters gibt, welches sie dann beginnt zu lesen. Sie weiß was sie will und hat als eine Art Raumgestalterin einen wirklichen spannenden Job. Man merkt manchmal, dass sie ihren Platz im Leben noch nicht so ganz gefunden hat und dass sie noch auf der Suche ist. Das mochte ich. Luzie dagegen empfand als äußerst überschwänglich, impulsiv und vor allem manchmal wirklich naiv. Luzie hat früh ihren Eltern verloren und wuchs mit bei Großeltern mütterlicherseits in Berlin auf. Offiziell ist sie allerdings von ihrer Tante Marie in Berlin als deren Tochter eingetragen und damit nicht offiziell Jüdin. Luzie setzt diesen Schutz aber ziemlich häufig aufs Spiel, besonders dann als es wirklich brenzlig wird und bringt sich und andere damit in Lebensgefahr. Beim Lesen hat mich das wirklich häufig aufgeregt, wie sie so handeln konnte. Es braucht ganz lange bis sie das endlich versteht und anfängt vorsichtiger zu sein. Die Liebesgeschichte fand ich auch schwierig, denn ihr Herz schlägt nicht nur für Bela. Ich konnte ihr Handeln hier nicht nachvollziehen. Ich finde generell wird hier über einige zwischenmenschliche Konflikte (in beiden Zeiten) sehr schnell hinweg gegangen, was nicht besonders realistisch und teilweise überzogen finde. Hier kommen viele Sachen ans Tageslicht, für die manch einer erstmal Zeit zum Verdauen braucht. Besonders am Ende als alles auf einmal rauskommt, was diesmal für mich recht schnell vorhersehbar war, wird den Charakteren keine Zeit gegeben sich mit den neuen Bekenntnissen vertraut zu machen. Aufbegehren dagegen wird schnell im Keim erstickt. FAZIT: Wer die Romane von Teresa Simon bereits kennt, wird bei Die Fliedertochter auf altbekanntem Muster treffen: Zwei junge Frauen, zwei unterschiedliche Zeiten, ein Tagebuch und sehr gut recherchierter historischer Hintergrund. Die Geschichte war wie immer sehr unterhaltsam, spannend, aber für leider diesmal auch vorhersehbar. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

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Die Autorin gehört zu meinen Lieblingsschriftstellerinnen und da ich auch die anderen Bücher in dieser Reihe mit Begeisterung gelesen habe, war ich schon sehr gespannt auf diese neue Geschichte. Ich wurde nicht enttäuscht. Durch ihre lebendige Schreibweise wurde ich von der ersten Seite an in diese sehr bewegende Geschichte gezogen und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen... Die Geschichte wird in mehreren Erzählsträngen dem Leser nahe gebracht. Es geht um drei Generationen von Frauen, die durch eine Familiengeschichte, die einige Geheimnisse birgt, miteinander verbunden sind. Da ist Paulina, eine junge Frau, die im Auftrage von Toni 2018, nach Wien reist, da sie selbst gesundehitlich nicht mehr dazu in der Lage ist. Toni ist für Paulina wie eine Ersatzoma. Die alte Frau hat Post aus Wien bekommen, dass auf sie dort ein Erbstück wartet. Paulina wird von der Wiener Familie liebevoll aufgenommen und bekommt ein Tagebuch einer jungen Frau überreicht, die Halbjüdin war und zu ihrem Schutz während der Nazizeit von Wiener Verwandten als ihre Tochter aufgenommen wurde. Durch die Tagebuchaufzeichnungen erfährt Paulina viel vom Schicksal dieser jungen Frau. Paulinas Mutter hingegen, wahrt ein Geheimnis, in dem Paulina eine wichtige Rolle spielt. Doch sie findet nie den richtigen Zeitpunkt ihr das Geheimnis mitzuteilen, denn sie weiß, dass es Paulinas Leben durcheinanderwirbeln wird...Als Leser begleitet man die Mutter auf ihrer Wanderung auf dem Jakobsweg und erfährt viel Persönliches aus deren Leben. Diese 3 Erzählstränge bringen viel Spannung in die Geschichte. Aber besonders haben mich die Tagebuchaufzeichnungen, beginnend 1936 und das schwere Schicksal von Luzie berührt. Am Anfang findet sie schnell in Wien eine Heimat und ihre große Liebe. Dazu wird sie noch als junge Schauspielerin am Theater begeistert aufgenommen. Alles scheint in Ordnung und voller Glücksmomente. Bis der Zeitpunkt kommt, als die deutschen Faschisten in Wien einmarschieren und alles in Luzies Leben zerstören. Besonders grausam ergeht es den jüdischen Bürgern der Stadt. Mit ihrer ganz besonders ansprechenden Art des Schreibens bringt die Autorin dem Leser auch die geschichtlichen Hintergünde der damaligen Zeit näher. Ich habe mit Luzie gebangt, gehofft, gelacht und geweint. Die Geschichten der vier Frauen werden auf den letzten Seiten zusammengeführt und man erfährt als Leser, welchen Zusammenhang das Tagebuch mit dem Leben von Toni, Pauline und ihrer Mutter hat. Auch warum der Titel "Die Fliedertochter" heißt, erfährt man in diesem lange nachhallenden Buch. Man lernt viel von der Stadt Wien und ihren Einwohnern kennen. Besonders im Erzählstrang, der die Erlebnisse von Paulina beschreibt und ihre Entdeckungen in den Straßen von Wien, bringt einem beim Lesen diese Stadt näher. Schön finde ich am Ende des Buches die Rezepte von leckeren österreichischen Gerichten, die direkt zum Nachkochen und Nachbacken anregen. Ich kann dieses Buch nur jedem empfehlen, der mehr über die Zeit des Faschismus, besonders in Wien, erfahren möchte und gleichzeitig viel Interessantes aus dem Wien der heutigen Zeit.

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Luzie und Paulina

Von: Philiene aus Süsel

26.02.2019

Paulina wird von einer alten Freundin der Familie gebeten nach Wien zu reisen und dort eine Erbschaft entgegenzunehmen. In Wien angekommen erhält Paulina ein altes Tagebuch, das sie nicht mehr loslässt. Das Tagebuch erzählt die Geschichte von Luzie die 1936 nach Wien kommt, da sie als Halbjüdin in Berlin nicht mehr sicher ist. Die Geschichte von Luzie hat mich von Anfang an gefesselt. Sie war sehr emotional und herzzerreissend aber es gab immer wieder Momente der Hoffnung in dieser dunklen Zeit. Zwischendurch durfte der Leser mit Paulina Wien entdecken ,ein wenig durchatmen un die kulinarischen Schätze Wiens entdecken. Teresa Simon schafft es den Leser in eine andere Zeit zu entführen und dabei alle Personen so lebendig zu beschreiben, das man das Gefühl hat mitten in der Geschichte zu sein. Ein durch und durch gelungener Roman.

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