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Rezensionen zu
Neanderthal

Jens Lubbadeh

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Heute achten immer mehr Leute auf eine gesunde Ernährung, treiben immer mehr Sport und versuchen einfach bewusster zu Leben. Rauchen ist in fast allen Lokalen verboten und wird auch in der Öffentlichkeit immer mehr kritisiert. All das sind Dinge, die natürlich größtenteils positiv bewertet werden. Doch was passiert, wenn wir diesen Weg akribisch weitergehen? Jens Lubbadeh versucht genau das in seinem Buch aufzuzeigen und kreiert dabei eine Welt, bei der es mir am Anfang kalt den Rücken runter lief. Ein Fitnessarmband, dass einem aufzeigt, wie die eigenen Werte sind und wie viel man noch für das errechnete Pensum tun muss ist eine Sache, das kann man ja ignorieren oder einfach nicht ummachen, aber ein Implantat, dass das erledigt und am Monatsende alles an die Krankenkasse weitergibt, ist eine ganz andere Sache. Außerdem ist der Gedanke schockierend, das bei Embryonen nicht nur Krankheiten im Vorfeld beseitigt werden können, sondern man es sich zu Aufgabe gemacht hat Behinderungen auszurotten und wer dann doch beeinträchtigt ist, ist am Rande der Gesellschaft. In dieser Welt spielt das Buch von Jens Lubbadeh. Eine Welt, in der Gesundheit und das Allgemeinwohl zu einer selbstauferlegten Diktatur geworden ist und der Autor schafft es auf fantastische Weise, mit dieser Welt in der packenden Geschichte des Thrillers zu spielen. Lubbadeh verliert zu keinem Zeitpunkt den roten Faden der Geschichte aus den Augen und man hat nie das Gefühl, dass etwas nur nebensächlich geschieht oder nur eine interessante Erwähnung am Rande ist. Alles hat seinen Platz und ist wichtig! Vielleicht klingt das jetzt etwas flach, doch das ist es definitiv nicht; vielmehr führt es dazu, dass man sich gepackt und in die Ereignisse reingezogen fühlt. Man will einfach immer weiter lesen, egal wie spät es ist oder ob man eigentlich gerade keine Zeit ist. Mir persönlich, ging das Buch zu keinem Zeitpunkt aus dem Kopf. Dazu kommt noch, dass der Autor einen sehr angenehmen Schreibstil hat, er schafft es selbst die komplizierteren Passagen in denen es zum Beispiel um Genetik geht flüssig und simpel genug zu schreiben. Bemerkenswert fand ich außerdem, wie nahtlos und angenehm er neue Figuren einführt und zwischen den Protagonisten wechselt ohne wirklich viel Zeit dafür in Anspruch zu nehmen. Neanderthal hat mich von der ersten bis zur letzten Seite begeistert und hat mir genau das gegeben, was ich mir von einem guten Thriller wünsche. Jens Lubbadeh hat gezeigt wie erfinderisch und flexibel er ist, wenn es darum geht seine Kapitel in unterschiedlichen Stilen und mit anderen Herangehensweisen zu gestalten. Ich kann dieses Buch jedem Thrillerliebhaber nur wärmstens empfehlen und hoffe, das ihr damit genau so viel Spaß und lange Lesenächte haben werdet wie ich.

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Cover: Das Cover ist sehr schlicht und doch auffällig gestaltet. Komplett schwarz gehalten und zudem noch matt, wirkt das Buch sehr hochwertig, was auch haptisch unterstützt wird. Der Buchtitel selbst ist in türkisener Schrift aufgedruckt, die an eine Neonleuchte erinnert. In derselben Gestaltung befindet sich auch der obere Teil eines Schädels auf dem Cover, der auf simple Weise den Zusammenhang zum Inhalt herstellt. Als zusätzlicher Kontrast sind die türkisenen Elemente in Hochglanz dargestellt. Insgesamt wirkt das Cover auf mich sehr ansprechend, da ich ein Fan von simplen, unaufgeregten Gestaltungen bin, die trotzdem das Interesse und die Neugierde wecken. Inhalt: Wir befinden uns im Deutschland in der Mitte des 21. Jahrhunderts. Behinderungen und genetisch bedingte Krankheiten gibt es kaum noch, der Verzehr von Fleisch, Alkoholkonsum und Rauchen sind verpönt, Aufzugfahren ist den Älteren und Kranken vorbehalten, wer es trotzdem tut, wird schräg angeguckt. Die Regierung und Gesellschaft strebt nach Perfektion und der absoluten Gesundheit. In diesem Rahmen werden sogar einfachste Dinge wie Tagträumerei therapiert und besonders „optimierungsfleißige“ Bürger durch ein Punktesystem der Krankenkasse belohnt. Schon die Gene von noch ungeborenen Kindern werden korrigiert und durch ein Bonus-Programm noch zusätzlicher Anreiz geschafft: ab 3 Korrekturen von sogenannten Risikogenen gibt es einen Bonus-Edit umsonst (z. B. Haarfarbe des Kindes aussuchen). Dies alles erfahren wir bereits im ersten Kapitel, in dem wir Kommissar Nix begleiten, der zu der Leiche eines scheinbar Behinderten gerufen wird. Doch bald muss Nix herausfinden, dass dieser Schluss falsch ist und er auf etwas viel Größeres gestoßen ist. Denn bei der Leiche findet er einen Hinweis, der ihn überhaupt erst auf das Massengrab im Neandertal aufmerksam macht. Im Folgenden lernen wir zunächst mit jedem neuen Kapitel alle handelnden Personen kennen und erfahren so auch schon teilweise mehr über die Hintergründe. Da wären im zweiten Kapitel Max und Sarah, zwei Anthropologen deren Spezialgebiet die Neandertaler sind und die im Laufe der Geschichte zu den Hauptakteuren werden. Das dritte Kapitel spielt dann in der Vergangenheit und ist aus Sicht des Neandertalers Urudim geschrieben. Dieser zeitliche Sprung wird auch durch die kursive Schrift deutlich gemacht. Kapitel vier ist dann in Form eines Zeitungsberichts geschrieben, der sich mit der „Großen Depression“ befasst. Diese ist eine besonders schwere Form, die mit bekannten Mitteln nicht heilbar ist und von der auch immer mehr junge Menschen und Kinder betroffen sind. Nachdem Kapitel fünf von einer bereits bekannten Person handelt, lernen wir dann in Kapitel sechs noch Eva-Marie kennen, die eine wichtige Rolle im Ministerium für Gesundheit und Glück innehat und zur größten Gegenspielerin von Sarah und Max wird. Schon innerhalb dieser ersten sechs „Vorstellungskapitel“ entwickelt sich langsam die Story und man erfährt worum es geht und wie die handelnden Personen darin verwickelt sind. Bei dem einen ist das zwar mehr offensichtlich als bei dem anderen, man bekommt aber in jedem Fall mindestens einen groben Überblick. Im Folgenden wechseln die Kapitel dann immer wieder zwischen den Protagonisten, wobei aber Sarah und Max im Fokus stehen. Auf den genauen Inhalt der Story möchte ich an dieser Stelle gar nicht weiter eingehen. Obwohl der Klappentext sehr kurz ist, fasst er das Wesentliche zusammen und somit wäre jede weitere Ausführung von mir ein Spoiler oder eine Wiederholung. Fazit: Dieser Thriller ist einfach nur gelungen! Obwohl er hinsichtlich Action nur selten wirklich rasant wird, ist das Spannungslevel durchweg hoch. Hauptsächlich begleitet man Sarah und Max auf ihrer Suche nach Antworten – Antworten zu den gefundenen Knochen, Antworten zu der Leiche die alles ins Rollen brachte und Antworten auf die persönliche Verwicklung in all diese Vorfälle. Ständig kommen neue Details ans Licht, die beim Leser neue Schlussfolgerungen und Vermutungen auslösen und die mögliche Entwicklung wieder in ganz andere Bahnen lenken. Durch die wechselnden Perspektiven hat man als Leser schon relativ früh sehr viele Informationen und weiß wie alles zusammen hängt. Dennoch fiebert man mit und es gibt mehr als nur einen Überraschungsmoment. Abgesehen von der Story, sind auch die gesellschaftskritischen Aspekte sehr interessant. Immer wieder regt das Buch einen dazu an über die heutige, nach Perfektionismus strebende Gesellschaft nachzudenken. Hier fand ich viele Details, wie Autos und Smarts (die zukünftigen Smartphones) von Amazon, sehr interessant, da sie gar nicht so abwegig scheinen. Besonders gelungen fand ich auch das Ende, beziehungsweise den letzten Teil des Buches. Hier begleiten wir die finale Auflösung aus der Sicht einer neuen Person und diese Wendung ist meines Erachtens sehr gelungen, da sie den Kreis perfekt zu schließen scheint. Leider ist dieses Ende gleichzeitig auch mein einziger Kritikpunkt. Die große Frage die hinter allem stand und die all die Geschehnisse überhaupt ausgelöst hat, wird zwar beantwortet und für den Leser hinreichend aufgelöst, die dafür Verantwortlichen müssen aber keinerlei Konsequenzen erwarten. Nun mag das zwar für den ein oder anderen der Realität entsprechen, für meinen Geschmack hat es aber das Ende weniger rund gemacht. Und obwohl mich die gesamte Geschichte so begeistern konnte und auch viel zum Nachdenken anregte, lässt mich dieses kleine Detail am Ende etwas unbefriedigt zurück. Alles in allem ist dies aber nur ein einziger und sehr subjektiver Kritikpunkt an einem ansonsten für mich rundum gelungenen Thriller, für den ich somit eine klare Leseempfehlung aussprechen kann.

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Im zukünftigen Deutschland ist das Wichtigste Schönheit und Gesundheit, am besten perfekt sein! Philipp Nix hat Probleme in dieser neuen Welt. Nix stößt auf eine seltsam aussehende Leiche, die ihn wiederum zu einem Massengrab im Neandertal in Düsseldorf führt. Darin enthalten jede Menge Knochen, die anscheinend zu Neandertalern gehören. Nur... warum sind diese Knochen erst dreißig Jahre alt? Was für eine abgefahrene Story! Ich war von Beginn an total begeistert, was bis zum Ende nicht nachgelassen hat! Die Story ist in drei Teile gegliedert, wobei jeder Teil seine eigenen Hauptprotagonisten hat und sich über mehrere Jahre zieht. Am meisten begeistert haben mich hierbei Max Stiller und Sarah Weiss. Die Beiden sind im zukünftigen Deutschland alles andere als perfekt. Stiller ist taubstumm und auch Sarah hat so ihre "Schönheitsprobleme", die ihr schon in ihrer Kindheit jede Menge Anfeindungen und Hänseleien bescherten. Es ist unwahrscheinlich schwer, zu viel von der Story zu verraten, denn den Sog und die Faszination, die "Neanderthal" auf den Leser ( definitiv auf mich persönlich) hat, sollte man am Besten genießen, ohne zu viel von der Story zu wissen. Genießen und vor allem staunen! Begleitet einfach die beiden Wissenschaftler ganz unvoreingenommen bei deren Recherchen, was unwahrscheinlich interessant und sehr, sehr spannend ist! Der Roman beinhaltet jede Menge Action, Intrigen, Betrügereien und ganz, ganz viel - sehr gut recherchierte - Fakten zu unseren Vorfahren. Warum sind die Neandertaler so schnell verschwunden und mussten dem Homo Sapiens Platz machen? Wie haben sie gelebt und wie war ihr Wesen überhaupt? Wie viel Neandertaler steckt noch in uns und, waren sie die besseren Menschen? Das alles kann man in Jens Lubbadehs Roman "Neandertal" in hochspannender Art und Weise nachlesen und sich dazu seine eigenen Gedanken machen!Fiktiv?Ganz sicher aber wieviel Wahrheit könnte darin stecken? Jedenfalls danke ich dem Autoren für so viele Gedankenanstöße, die mich an den PC und zu Google getrieben haben um selbst ein bisschen zu recherchieren! Diese Story wird mir lange, lange im Gedächtnis bleiben. So könnte es gewesen sein und wer weiß, vielleicht sieht ein Deutschland in nicht allzu ferner Zukunft so oder so ähnlich aus, was zugegebenermaßen ziemlich gruselig wäre aber ihr kennt die Pferde vor der Apotheke, nicht? Absolute Leseempfehlung - nicht nur für Science Fiction Fans!

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**Über „Neanderthal - Die Jagd ist eröffnet“ von Jens Lubbadeh** Waren die Neandertaler die besseren Menschen? Deutschland in naher Zukunft: Krankheiten, Schönheitsfehler und Suchtprobleme sind abgeschafft. Die Gesundheit ist das höchste Ideal. Das ist eine Welt, in der sich Kommissar Philipp Nix nur schwer zurecht findet. Als er eines Tages auf eine seltsam aussehende Leiche stößt, führt ihn das zu einem grausigen Massengrab in einem Tal nahe Düsseldorf. Sind es Neandertaler? Aber warum sind die Überreste gerade mal dreißig Jahre alt? Nix' Ermittlungen enthüllen einen Skandal, der die Gesellschaft der Zukunft in ihren Grundfesten erschüttert … **Meine Meinung zu „Neanderthal - Die Jagd ist eröffnet“ von Jens Lubbadeh** Meine Begeisterung für dieses Buch hielt von der ersten bis zur letzten Seite. Nur kann ich nicht nachvollziehen warum Kommissar Nix eine solch tragende Rolle im Plot zugewiesen wird. Er war gerade mal im ersten Teil relevant. Und das nach meinem Empfinden eigentlich auch eher nebensächlich. Vielmehr stehen hier drei Generationen von Frauen aus ein und der selben Familie im Mittelpunkt. Auf einzigartige Weise verbunden. Wobei es sich in allen drei Teilen vor allem um Sarah dreht. Alles nimmt seinen Anfang bei der Leiche eines Mannes, die unterhalb einer Brücke bei Düsseldorf gefunden wird. In einer Welt, in der durch Genhygiene Krankheiten, Behinderungen und andere Leiden beseitigt wurden, fällt sein Äußeres deutlich auf. Sein Gesicht ist einfach zu anders im Vergleich zu denen der Deutschen. Schnell wird klar, dass es sich hier um jemanden handelt, der kein normaler Mensch sein kann. Damit ruft der ermittelnde Beamter Philipp Nix die beiden Neandertaler Experten Sarah Weiss und Max Stiller auf den Plan. Sie sollen eine Einschätzung zu dem Toten geben. Leider reißt er sie damit mitten in ein Chaos aus geheimen Experimenten, Verfolgungen durch die Politik sowie platzenden Vorstellungen über die eigene Herkunft. Wie ich schon sagte: Ich konnte das Buch nur schwer aus der Hand legen. Neben der Geschichte der Hauptfiguren in einer nicht all zu fernen Zukunft, tauchte Jens Lubbadeh auch in eine wirklich ferne Vergangenheit ab und gewährte einen Einblick in das Leben von Neandertalern und wie diese auf die aus Afrika eingewanderten Homo Sapiens reagierten. Seine Idee wie es zum Massensterben und dem Verschwinden dieser Menschenart kam, finde ich schlüssig und nachvollziehbar. Auch mögliche Zeitungsberichte und Diskussionen aus dem Fernsehen flossen in diesem Buch mit ein. Und verliehen der Story zusätzlich Schwung und Dramatik. Einzig die teilweise recht lang veranschaulichten Analysen und wissenschaftlichen Fakten waren etwas nervig. Aber das kam gerade mal an 2-3 Stellen im Buch vor und ließen sich schnell überwinden. Auch die Bösewichte fand ich zum Teil echt gruselig und rabiat. Aber was will man von machtbesessenen Frauen erwarten? Doch besonders die praktizierte Hygienepolitik fand ich wirklich gruselig. Krankenkassen spielten die wesentliche Rolle im zukünftigen Deutschland. Bereits vor der Geburt erfolgten Änderungen am Erbgut sodass Aussehen usw beeinflusst wurden. Und das sollte sogar durch die Krankenkassen gefördert werden. Alkoholkonsum, Rauchen und Fast Food werden nur noch heimlich genossen. Denn es ist verpönnt auch nur eines davon zu sich zu nehmen. Fahrstuhl fahren? Das machen nur Schwangere und Rentner! Vergleiche zu gewissen Ereignissen aus dem 20. Jahrhundert lagen einfach nicht mehr fern und man fragt sich wirklich: Haben die Deutschen denn gar nichts gelernt? Puh, nun habe ich aber viel dazu geschrieben und eigentlich gar nichts aus dem Buch ausgeplaudert. Lest es selbst. Er lohnt sich! **Über den Autor Jens Lubbadeh** Jens Lubbadeh ist freier Journalist und hat schon für zahlreiche deutsche Print- und Digitalmedien geschrieben. Für seine Arbeit wurde er mit dem Herbert Quandt Medien-Preis ausgezeichnet. „Unsterblich“ - sein Debütroman - begeisterte auf Anhieb Kritiker und Leser.

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Neanderthal

Von: Manuela Hahn

21.12.2017

Inhalt: Gesund und schön sollen sie sein, die Bürger Deutschlands im Jahr 1953 und dank der Fortschritte im Bereich der Genforschung ist das auch kein Problem, Krankheiten werden schon vor der Geburt eliminiert in dem die Gene die dafür verantwortlich sind editiert werden. Kontinuierliche Überwachung durch die Krankenkasse tut ihr übriges um die Menschen dazu zu bringen ihren Körper und Geist rein zu halten und fit zu bleiben. Nur gegen die neue Volkskrankheit *Die große Depression* die vor allem jüngere Menschen befällt, scheint es kein Mittel zu geben, und so steigt auch die Gefahr des Selbstmordes bei jungen Menschen. Auf der anderen Seite häufen sich Ehrenmorde an behinderten oder missgestalteten Menschen, verübt durch ihre Angehörigen. Von solch einem Ehrenmord geht Kommissar Nix zunächst aus, als er zu einem Toten gerufen wird der verblüffende Ähnlichkeiten mit einem Neandertaler aufweist, sein Smartphone führt den Kommissar ins nahe gelegene Neandertal, wo die Überreste weiterer Menschen gefunden werden. Um auszuschließen das es sich um Prähistorische Leichen handelt werden die Paläontologen Max Stiller und Sarah Weiss hinzugezogen und die trauen ihren Augen nicht, es handelt sich bei den Knochen um Neandertal Überreste, aber sie sind kaum 30 Jahre alt. Hier mache ich mal Schluss, sonst habe ich das Buch komplett erzählt. Meine Meinung: Klappentexte sind dafür da, potentielle Leser neugierig zu machen, das ist hier auf jeden Fall gelungen. Ich musste dieses Buch unbedingt lesen und ich habe es nicht eine Sekunde bereut. Der Autor beschreibt die durchaus vorstellbare Entwicklung einer Gesellschaft in der vieles möglich ist und die viele dieser Möglichkeiten auch ausschöpft und dies bis an den Rand der Katastrophe. Lubbadeh legt sein Hauptaugenmerk recht schnell auf Stiller und Weiss, Nix von dem ich nach dem Lesen des Klappentext erwartet hatte das er der Hauptprotagonist ist, verschwindet im Lauf des Buches fast völlig, schade eigentlich denn ich mochte seinen Charakter. Aber auch Stiller und Weiss, beide alles andere als makellos, machen sich gut als Hauptcharaktere, sie sind sympathisch und ihre Handlungsweisen schienen für mich durchaus realistisch zu sein. Auch die anderen Protagonisten beschreibt er glaubhaft und realistisch. Immer nur kurz beschreibt der Autor das öffentliche Leben, also die Auswirkungen der Genmanipulationen auf die Menschen und die *Große Depression* , aber wenn er das tut, dann so das ich recht klare Bilder im Kopf hatte. Kur vor Ende des Buches,wechselt Lubaddeh den Hauptcharakter nochmals aus, was jetzt etwas nervig klingen mag, ist während des Lesens absolut nachvollziehbar und schlüssig, ich könnte mir keine andere Lösung vorstellen um die Geschichte zum angestrebten Ende zu bringen, ohne in hanebüchene Verwirrungen zu landen. Ich weiß nicht ob die Beschreibungen des Autors die Gentechnik betreffend, realistisch sind, wie viel Wahrheit und wie viel Fantasy es enthält, aber das ist mir auch egal, ich wurde gut unterhalten, das Buch war zu keiner Zeit langweilig und darum vergebe ich eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

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Neanderthal

Von: Manuela Hahn aus Haigerloch

21.12.2017

Inhalt: Gesund und schön sollen sie sein, die Bürger Deutschlands im Jahr 1953 und dank der Fortschritte im Bereich der Genforschung ist das auch kein Problem, Krankheiten werden schon vor der Geburt eliminiert, indem die Gene, die dafür verantwortlich sind, editiert werden. Kontinuierliche Überwachung durch die Krankenkasse tut ihr übriges, um die Menschen dazu zu bringen, ihren Körper und Geist rein zu halten und fit zu bleiben. Nur gegen die neue Volkskrankheit *Die große Depression*, die vor allem jüngere Menschen befällt, scheint es kein Mittel zu geben, und so steigt auch die Gefahr des Selbstmordes bei jungen Menschen. Auf der anderen Seite häufen sich Ehrenmorde an behinderten oder missgestalteten Menschen, verübt durch ihre Angehörigen. Von solch einem Ehrenmord geht Kommissar Nix zunächst aus, als er zu einem Toten gerufen wird, der verblüffende Ähnlichkeiten mit einem Neandertaler aufweist, sein Smartphone führt den Kommissar ins nahe gelegene Neandertal, wo die Überreste weiterer Menschen gefunden werden. Um auszuschließen, dass es sich um prähistorische Leichen handelt, werden die Paläontologen Max Stiller und Sarah Weiss hinzugezogen, und die trauen ihren Augen nicht, es handelt sich bei den Knochen um Neandertal-Überreste, aber sie sind kaum 30 Jahre alt. Hier mache ich mal Schluss, sonst habe ich das Buch komplett erzählt. Meine Meinung: Klappentexte sind dafür da, potentielle Leser neugierig zu machen, das ist hier auf jeden Fall gelungen. Ich musste dieses Buch unbedingt lesen und ich habe es nicht eine Sekunde bereut. Der Autor beschreibt die durchaus vorstellbare Entwicklung einer Gesellschaft, in der vieles möglich ist und die viele dieser Möglichkeiten auch ausschöpft, und dies bis an den Rand der Katastrophe. Lubbadeh legt sein Hauptaugenmerk recht schnell auf Stiller und Weiss, Nix, von dem ich nach dem Lesen des Klappentext erwartet hatte, dass er der Hauptprotagonist ist, verschwindet im Lauf des Buches fast völlig, schade eigentlich, denn ich mochte seinen Charakter. Aber auch Stiller und Weiss, beide alles andere als makellos, machen sich gut als Hauptcharaktere, sie sind sympathisch und ihre Handlungsweisen schienen für mich durchaus realistisch zu sein. Auch die anderen Protagonisten beschreibt er glaubhaft und realistisch. Immer nur kurz beschreibt der Autor das öffentliche Leben, also die Auswirkungen der Genmanipulationen auf die Menschen und die *Große Depression*, aber wenn er das tut, dann so, dass ich recht klare Bilder im Kopf hatte. Kur vor Ende des Buches wechselt Lubaddeh den Hauptcharakter nochmals aus, was jetzt etwas nervig klingen mag, ist während des Lesens absolut nachvollziehbar und schlüssig, ich könnte mir keine andere Lösung vorstellen, um die Geschichte zum angestrebten Ende zu bringen, ohne in hanebüchenen Verwirrungen zu landen. Ich weiß nicht, ob die Beschreibungen des Autors die Gentechnik betreffend realistisch sind, wie viel Wahrheit und wie viel Fantasy es enthält, aber das ist mir auch egal, ich wurde gut unterhalten, das Buch war zu keiner Zeit langweilig und darum vergebe ich eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

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Es sei vorausgeschickt: ich habe ihn verschlungen ! Genau mein Lieblings-Science-Fiction-Genre ! In Deutschland ist man wieder einmal mit der Normierung des Menschen beschäftigt. Diesmal geht es nicht um einen Rassen- sondern um einen Gesundheitswahn. Die genetische Medizin ist so gut geworden, dass die Veranlagungen für praktisch alle Krankheiten pränatal eliminiert werden können. Jede Art von Behinderung kann vermieden werden. Es ist eine beängstigende „schöne neue Welt“ in der sich die äußerst spannende Handlung abspielt. Einer der Protagonisten, ein Anthropologe gehört zu den letzten „Behinderten“, er ist taub und weigert sich, dies als Behinderung zu sehen. Seine Kollegin, die auch zu den Hauptpersonen des Romans gehört, hat ebenfalls einige außergewöhnliche körperliche Merkmale. Sowohl diese beiden Figuren als auch viele andere, sind sehr plastisch herausgearbeitet. Niemand kann es wirklich erklären, aber die absolut gesunden, perfekten Menschen werden zu einem erschreckend hohen Prozentsatz depressiv. Hier hat der Autor einen heftigen Seitenhieb auf sein Heimatland eingebaut: in Amerika existiert der deutsche Extremgesundheitswahn nur in sehr geringem Ausmaß und es gibt daher dort auch keine Depressionsepidemie. Im Neandertal, nach dem der homo neanderthalensis benannt wurde, werden Knochen und Schädel gefunden, die eindeutig von Vertretern dieser Menschenart stammen, aber nur wenige Jahre alt sind, was die Wissenschaft in Erstaunen versetzt, da doch der Homo Neanderthalensis vor rund 30.000 Jahren ausgestorben ist. Jahrtausendelang lebte die Gattung in Europa bis der homo sapiens aus Afrika, dem gemeinsamen Ursprung von neanderthalensis und sapiens nach Europa kam. Was dann letztlich passiert ist, warum der Neanderthaler ausgestorben ist, der homo sapiens aber blüht und gedeiht, ist nicht bekannt. Tatsache ist aber, dass es Vermischungen zwischen diesen beiden Menschenarten gegeben hat. Wir alle haben noch „Neanderthaler-Gene“. Ausgehend von diesen über Neanderthaler bekannten Tatsachen entwickelt der Roman sowohl eine spannende Handlung als auch interessante Theorien, aus denen ein überraschender plot entstanden ist. Die Überraschungen verrate ich natürlich nicht. Parallel zu der Haupthandlung, die einige Jahrzehnte in der Zukunft spielt, gibt es auch eine Nebenhandlung, die in sehr grauer Vorzeit, zur Zeit der Begegnung zwischen Neanderthalern und Homo Sapiens spielt. Insgesamt ein sehr gelungener Unterhaltungsroman mit ein bisschen wissenschaftlichem background, viel Fantasie und einer humanistischen Grundhaltung.

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Bei einer Leiche werden enorme Ähnlichkeiten mit einem Neandertaler festgestellt. Kommissar Nix ruft die Wissenschaftler Sarah und Max zu Hilfe, die Koryphäen auf dem Gebiet der Neandertaler-Forschung sind. Durch diverse Untersuchungen deutet alles darauf hin, dass die vor Zehntausenden von Jahren ausgestorbenen Vorfahren des Menschen wieder zum Leben erwacht sind. Wurden sie etwa geklont? Sarah und Max dringen immer tiefer in ein geheimnisvolles Komplott ein, in dem nicht nur die Wissenschaft sondern auch die Politik involviert ist. . Der Roman beginnt wie ein mysteriöser Kriminalfall und lässt den Leser erst einmal erstaunt innehalten, weil er sich von dem Cover und der Inhaltsbeschreinung eigentlich etwas völlig anderes versprochen hat. 😉 Aber das Ganze dauert nicht lange und wechselt in einen Abenteuer-Wissenschafts-Thriller über, der mich des öfteren an Michael Crichton aber auch an Dan Brown erinnert hat. Jens Lubbadeh nimmt seine Leser mit auf eine atemberaubende Hetzjagd, die sich über mehrere Jahre hinweg erstreckt und dadurch eine unglaubliche Authentizität erreicht. Es sind faszinierende Ideen, die sich durch den gesamten Plot hindurchziehen und mal mehr und mal weniger in den Vordergrund rücken. Ich will damit sagen, dass Jens Lubbadeh auch sozialkritische Botschaften zwischen den Zeilen verstreut, die nur in einem einzigen Satz angedeutet werden. Das macht den Roman zu einem unersättlichen Füllhorn an „Gedankenstupsern“ für den aufmerksamen Leser. Neben der rasanten Hautphandlung, die aus meiner Sicht in der Tat aus der Feder des leider viel zu früh verstorbenen Michael Crichton stammen könnte, baut Lubbadeh aber auch ein sehr interessantes Zukunftsszenario auf, das oftmals schon sehr nah an der Realität dran ist und an anderen Stellen absolut glaubwürdig und nachvollziehbar erscheint. In „Neanderthal“ wird dem Leser eine Zukunft Deutschlands gezeigt, die erschreckend realistisch erscheint und in fast allen Belangen Hand und Fuß hat. Wer genau aufpasst, wird sehr viele Anspielungen auf aktuelle Ereignisse finden, die geschickt in diese Zukunftsvision eingebaut wurden. Dieser Wissenschafts-Thriller ist nicht nur reine Unterhaltungsliteratur, sondern zwingt den Leser förmlich zum Nachdenken mit all seinen verschiedenartigen Facetten, die das Leben, den Tod, die Schönheitsideale und den Machthunger vieler Menschen behandeln. Es wird zum Beispiel in einem Kapitel eine Fernseh-Talkshow wiedergegeben, die inhaltlich und von den Dialogen her dermaßen echt wirkt, dass es eine wahre Freude ist, sie zu lesen. Ich persönlich empfand diese Zukunftswelt als ungemein realistisch. Auch wenn an manchen Stellen die wissenschaftlichen Ausdrücke und Erklärungen zu sehr ins Detail gingen, versteht man auch als Laie wirklich alles, was vor sich geht. Es ist eine sehr vielschichtige Handlung, die Jens Lubbadeh hier präsentiert. Und auch wenn sich das Buch sehr flüssig lesen lässt, sollte man sorgfältig lesen, um auch wirklich alles (auch die oben erwähnten, zahlreichen Anspielungen zwischen den Zeilen) zu verstehen. „Neanderthal“ wirkt aufgrund seiner teilweise sehr düsteren Stimmung an einigen Stellen fast schon wie eine Dystopie. Gerade die fiktive, politische Entwicklung Deutschlands, die sehr gut vom Autor ausgearbeitet wurde, und die Politiker stellten für mich den größten Schrecken des Buches dar. Denn die Neandertaler sind sehr menschlich und sympathisch und geben dem Roman eine außergewöhnliche emotionale Note, die mich manchmal sehr berührt hat. Einziger Wermutstropfen von „Neanderthal“, sofern man das so bezeichnen darf, ist der oftmalige Wechsel des Hauptprotagonisten. Kaum hat man nämlich zu dem Ermittler Kommissar Nix eine Beziehung aufgebaut (bei mir durch eine wirklich fantastisch geschriebene Szene in einem Bordell geschehen), fällt dieser quasi sang- und klanglos aus der Handlung und wird von den Wissenschaftlern Sarah und Max abgelöst (wenig später passiert dies dann sogar noch einmal, dass der Protagonist wechselt). Da habe ich mir während des Lesens schon ein paar Mal gewünscht, dass Kommissar Nix noch einmal mitgespielt hätte, denn ich mochte ihn. Aber wenn man sich wiederum die epische Bandbreite ansieht, auf der die Geschichte angelegt ist, dann hat das alles durchaus Sinn. Man muss ich eben nur darauf einlassen (können) und ein wenig abseits von Schema F denken. Mir hat das Gesamtwerk außerordentlich gut gefallen, was nicht nur an der spannenden Abenteuerstimmung, sondern auch an der perfekt ausgearbeiteten Zukunftswelt lag. Schade finde ich, dass es die Vorgeschichte „Das Neanderthal-Projekt“ lediglich als ebook gibt. Für mich als Papierbuchliebhaber, der nicht einmal einen ebook-Reader besitzt, ist das natürlich sehr schade, auch wenn das ebook kostenlos angeboten wird. Ich freu mich jedenfalls schon auf das neue Buch von Jens Lubbadeh. . Fazit: Spannend und gut recherchiert vermittelt das Buch nicht nur Abenteuer, sondern auch eine erschreckende Zukunftsvision Deutschlands. © 2017 Wolfgang Brunner für Buchwelten

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