Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Kill

Shane Stevens

(4)
(7)
(2)
(0)
(0)
€ 9,99 [D] inkl. MwSt. | € 9,99 [A] | CHF 15,00* (* empf. VK-Preis)

Spannung, aber mit Längen

Von: Missappledome

10.02.2019

Inhalt: Inspiriert von realen Fällen zeigt »Kill« im fesselnden, halb dokumentarischen Stil den (fiktiven) Serienmörder Thomas Bishop in seiner Entstehung, in seinen Taten, aber auch in seinem Alltagsleben, und beleuchtet die Auswirkungen, die seine grausamen Morde auf die Gesellschaft und ihre Moral haben. »Kill« von Shane Stevens gilt als der erste Roman, der einen Serienmörder in den Mittelpunkt stellt, und ist damit das Vorbild für Thomas Harris und seine Hannibal Lecter-Romane. Meine Meinung: Streckenweise hat mich der Roman sehr gefesselt. Wie und warum wird man zu einem Serienmörder? Ist es genetische Veranlagung oder wird man durch sein Umfeld dazu gemacht? Oder liegen gar andere Gründe vor? Die Abschnitte, die sich mit dem Leben und Handeln Bishops befasst haben, gefielen mir gut, das Ganze politische drumherum ist teilweise so kleinteilig und komplex mit einer Menge an auftretenden Personen und deren Geschichte, dass es mich verloren hat und ich erst wieder den Faden aufgenommen habe, wenn es weiter mit Bishops verbleib ging. Am Ende fügen sich alle losen Enden zusammen und die Komplexität ergibt einen Sinn, aber der Weg dahin kam mir unnötig steinig vor. Die Brutalität der Morde im Kontrast zu der klinischen Darstellung der Gewalttaten und deren Auswirkungen hinterlassen einen starken Eindruck. Es ist faszinierend und abstoßend zugleich wie wenig Empathie Bishop für andere Menschen empfinden kann und mit welcher zielstrebigen Kaltherzigkeit er vorgeht.

Lesen Sie weiter

Thomas Bishop wächst in brutalen Verhältnissen auf. Seine Mutter, die nach einer Vergewaltigung einen grenzenlosen Hass auf Männer entwickelt, schlägt, foltert und peinigt ihr Kind auf unvorstellbare Weise. Mit zehn Jahren tötet Thomas seine Mutter und kommt daraufhin in eine psychiatrische Anstalt. Jahre später kann Bishop aus der Anstalt fliehen und hinterlässt eine blutige Spur der Gewalt in den USA, die das Land in seinen Grundfesten erschüttert... Meine Meinung: Der bereits 2007 verstorbene Autor Shane Stevens galt mit seinen Thrillern in den USA lange als Geheimtipp. „Kill“ hat mich neugierig gemacht, weil das Buch auf realen Fällen basiert und diese durch einen fiktiven Serienmörder neu aufleben lässt. Klingt interessant und spannend und die Art und Weise wie das Buch beworben wird, legt die Messlatte hoch. Für mich bietet der Thriller jedoch nicht durchgehend, was der Klappentext verspricht. Shane Stevens erzählt dokumentarisch und mit nüchtern gehaltener Schreibweise die Geschichte des Serienkillers Thomas Bishop und stellt ihn in den Mittelpunkt der Handlung. Der Leser erlebt seine Geburt und die Qualen, die Thomas in seinem erst kurzen Leben durch seine Mutter erleiden muss. Man verfolgt die Einweisung in die psychiatrische Anstalt und wird schließlich Zeuge seiner Flucht und den grauenvollen und brutalen Morden, die Bishop kreuz und quer durch die USA verübt. Die Art und Weise, wie er seine Opfer zurichtet, könnte grausamer und blutiger nicht sein. Bishop erliegt vollkommen seinem Wahnsinn. Aber Stevens beleuchtet hier nicht ausschließlich den Serienmörder Thomas Bishop. Es gibt auch zahlreiche Nebenschauplätze und Personen, die alle in irgendeiner Weise mit Bishop, dessen Flucht und Taten in Verbindung stehen. Es geht um Schlagzeilen, Korruption, Politik und Rache, aber auch um Geld und die Auswirkungen, die diese grausamen Morde auf die Gesellschaft und ihre Moral haben. In diesen Nebenhandlungen liegt meiner Meinung nach auch die Krux der Story. Stevens verstrickt sich immer wieder in den detailreichen Handlungen abseits des Kerngeschehens und verliert so den Fokus auf den eigentlichen Mittelpunkt der Erzählung. Thomas Bishop, als Charakter und Hauptdarsteller in dieser auf realen Fällen basierenden, aber fiktiven Erzählung, ist ein Meisterwerk. Seine Entstehung und Entwicklung vom gequälten Jungen zum Psychopathen, wird intensiv und aufschlussreich beleuchtet. Ebenso seine unvorstellbar grausamen und brutalen Morde, basierend auf seinem Wahnsinn werden detailreich geschildert. Ein intelligenter, harmlos und freundlich wirkender junger Mann, hinter dessen Fassade ein kranker und bestialischer Killer steckt. Mein Fazit: Steven King sagt über den Thriller von Shane Stevens „Eines der besten Bücher über das Böse im Menschen, das je geschrieben wurde“. Möglicherweise wäre es das, wenn nicht zu viele Nebenschauplätze und Personen den Fokus vom eigentlichen Mittelpunkt der Story ablenken würden. Es entstehen unnötige Längen, die die Spannung und die Dramatik unterbrechen und das Lesen zäh werden lassen. „Kill“ wird als „die Mutter aller Serienkiller-Romane“ beworben. Dem kann ich leider nicht zustimmen, dafür fehlt es ein ums andere Mal am notwendigen Thrill und Nervenkitzel. Der Thriller ist extrem und brutal und an manchen Stellen beeindruckend, aber letztlich nicht hundertprozentig überzeugend. 3,5 Sterne

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.