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Rezensionen zu
Belgravia. Zeit des Schicksals

Julian Fellowes

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Als bekennender Downton-Abbey-Fan war Julian Fellowes "Belgravia" natürlich ein Muss für mich. Dementsprechend hoch war auch meine Erwartungshaltung, die in keinster Weise enttäuscht wurde. Schon das Cover besticht durch seine ideale Farb- und Bildgebung und lässt Interessantes, Wissenwertes und Großartiges erahnen und macht neugierig auf Geschichte. Hier beziehe ich Geschichte erstens im Sinne historischer Begebenheiten und zweitens die Geschichte der Handlung an sich. Das, was das Cover verspricht, hält der Inhalt auch voll und ganz. Die Schreibweise versetzt einen von Beginn an in damalige Zeiten lässt ein lebhaftes und detailreiches Bild entstehen. Sehr gelungen sind die Informationen, die zu Land und Leuten, den örtlichen Gegebenheiten und zur Politik gegeben werden. Hier gibt es auch äusserst interessante Details zu Land und Leuten sowie deren Gepflogenheiten von Indien. Auch die Darstellung der damals üblichen Handlungsweisen, Traditionen, Geschäftsgebaren und dessen Zusammenhänge sowie Lebensentwürfe sind gekonnt in die fiktiven Szenerien verwoben, so dass diese Geschichtslektion eine wahre Freude ist und fest verankert werden kann. Die Erläuterungen zu den Vorkommnissen werden dem Leser auch immer wieder durch kurze Einblendesequenzen, die den Tatbestand von einer anderen Seite ausleuchten, nähergebracht. Ebenso verhält es sich mit den Zeitsprüngen, die die Geschichte immer mal wieder von mehreren Seiten zeigt und aus allem ein Ganzes macht. All dies und auch der Umgang mit Familiengeheimnissen geben eine brisante und spannende Mischung, bei der man als Leser erpicht darauf ist, diese zu erkunden. Die Charaktere werden lebhaft und eingängig dargestellt, dass man sich in deren jeweiligen Gedankengängen und Handlungsweisen gut hineinversetzen kann. Sowohl die oftmals pikierten wie auch die eitlen oder auch neidvollen und intriganten Mitwirkenden werden in den jeweiligen Rollen hervorragend in Szene gesetzt. Man spürt die Gefühlsregungen förmlich. Oftmals musste ich vor mich hinschmunzeln, weil der Snobismus, der gerade in der höheren Gesellschaft ja fast schon dazugehörte, schier aus den Zeilen trieft....also wirklich extrem spürbar war. Das Verständnis für die damaligen Verhältnisse wird durch die authentischen Bilder vollauf geweckt. Das Buch befasst sich mit vielerlei Emotionen und Wesenszügen, wie beispielsweise Liebe, Hass, Vertrauen, Misstrauen, Verrat, Neid, Intrigen, Skrupellosigkeit, Ehrgefühl, Sitte, Traditionsdenken, Standesdünkel, Eifersucht und noch vielen mehr und gibt die daraus resultierenden Konsequenzen und Verhaltensweisen gekonnt wider. Die Spannung, die sich bereits zu Beginn aufbaut, verstärkt sich immer mehr und mehr und lässt einen das Buch nicht mehr beiseitelegen. Mein Fazit: Historie und Fiktion ergeben ein Ganzes voller Spannung und Leidenschaft

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Ein opulenter und dramatischer Familienroman, der die Fans von Downton Abbey und Jane Austen begeistern wird. Das Cover ist wunderschön, so blau wie der Adel und elegant wie die Kleider der Damen auf den Bällen und Empfängen. Auch die Aufmachung des Buches ist sehr schön und ansprechend gestaltet. Der Klappentext gibt eine gute Zusammenfassung des Geschehens. Der Prolog spielt 26 Jahre vor dem eigentlichen Roman, danach folgt der Roman einen chronologisch zeitnahen Aufbau von wenigen Monaten. In Zentrum dieses Romans stehen die Intrigen, Machtspiele und Familienfehden der beiden im Fokus stehenden Familien. Es geht um das Erbe, sowohl im finanziellen als auch ideellen Sinn, um welches gestritten wird. Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch die Wahrheit ans Licht zu bringen, denn sie wird über das Schicksal der Familien entscheiden. Aber auch die politische Lage und die gesellschaftliche Stellung spielen in diesem Roman immer wieder eine Rolle, sodass dieser Roman eine gewisse Tiefe und einen unabwendbaren Anspruch hat. Der Schreibstil von Julian Fellows ist ein wenig sperrig und ausschweifend, ich habe ein paar Seiten gebraucht, um in die Geschichte rein zu kommen. Die Figuren und Dialoge gewinnen dann aber wie wir es schon von Downton Abbey kennen ein Eigenleben und ziehen den Leser in den Bann. Besonders gut hat mir die facettenreiche Gestaltung der Protagonisten gefallen, keine Figur ist das was man zuerst glaubt, was sie sei. Der oder diejenige überrascht sowohl mit ihren Aussagen, als auch mit ihren Handlungen, was der Geschichte eine wunderbare Dynamik verleiht. Etwas mehr gestört haben mich die doch recht sehr langen Kapitel, da habe ich dann auch schon mal bei einem Abschnitt unterbrochen, dies ist aber sicher Geschmacksache. Mit hat der Roman von Julian Fellows gut gefallen und ich würde sicherlich auch bei einer Fortsetzung bedenkenlos zugreifen. Wer gerne Familiensagas mit einem gewissen Anspruch liest wird hier sicherlich fündig werden. Von mir gibt es daher für diesen Roman eine klare Leseempfehlung nicht nur für die Fans von Dowton Abbey und Co. Julian Fellwos wird der Erwartungshaltung gerecht und zeigt, dass er nicht nur Autor einer unvergesslichen Serie ist, sondern dass er auch das Potential hat sich in die Herzen seiner Leser und Leserinnen zu schreiben. Ich bedanke mich bei der Verlagsgruppe Random House und dem C. Bertelsmann Verlag für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

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Gestaltung Wir werden hier regelrecht in die Geschichte geworfen. Nicht nur die Handlung nimmt schnell an Fahrt auf. Julian Fellowes versteht sich auch darauf, gleich zu Beginn jede Menge Charaktere einzuführen. Mehr dazu aber im Gliederungspunkt Inhalt. Was ich eigentlich sagen möchte: Um bei dem ganzen Wirrwarr den Durchblick zu behalten, braucht es neben einer spannenden Geschichte auch einen Hörbuchsprecher, dem man gut folgen kann. Anfangs hatte ich etwas Mühe mich an Beate Himmelstoß' Stimme zu gewöhnen, was aber mehr dran lag, dass mir der Einstieg in die Geschichte nicht leicht fiel. Nach und nach lernte ich aber ihre feine Art und die angenehme Stimmfarbe zu schätzen. Beate Himmelstoß lädt dazu ein, genauer hinzuhören. Mit ihrer feinen Stimme macht sie die unterschiedlichen Charaktere schnell fest. So klingen die Männer oft hart und tief, während die Frauen etwas weiches an sich haben. Auch Kleinigkeiten, wie Stimmungsschwankungen, transportiert sie gekonnt. Ich freue mich auf weitere Hörbuchproduktionen mit Beate Himmelstoß als Sprecherin. An sich war es ein genialer Schachzug des Hörverlags das Hörbuch als Serie zu produzieren. In der Geschichte gibt es nämlich einige Perspektivenwechsel bzw. einen großen Zeitsprung, die für mich wahrscheinlich besser zu verdauen gewesen wären, wenn ich mich hier an die Vorgabe der Folgen gehalten hätte. Andererseits finde ich es auch toll, dass man das Hörbuch als Ganzes erwerben kann und so nicht viele einzelne Folgen kaufen muss. Inhalt / Spannung Ich hatte am Anfang Mühe mich in die Geschichte einzufinden. Julian Fellowes nimmt uns gleich mit in die Welt von Belgravia. Während ich mich gerade an Hauptcharakter Sophie gewöhnt habe, kommt es plötzlich zu einem Zeitsprung von 25 Jahren und die Geschichte wird zum Teil aus der Sicht ihrer Mutter Anne erzählt. Der Zeitsprung und die Fülle der eingeführten Charaktere sorgte bei mir erstmal für Orientierungslosigkeit. Nach und nach lernte ich aber die verschiedenen Perspektiven kennen, aus deren Sicht Belgravia erzählt wird und fand mich daher etwas besser in die Geschichte ein. Und jetzt kann ich sagen, dass es jede einzelnen Handlungsstrang braucht, damit Belgravia zu dem wird, was es eben ist. Toll finde ich, dass sich Julian Fellowes mit den Problemen des 19. Jahrhunderts beschäftigt. Damals wurde noch zwangsverheiratet. Es ging nicht darum, einen Partner zu finden, den man liebe, sondern der zur passenden gesellschaftlichen Schicht gehörte. Wer ein uneheliches Kind in der Familie hatte, konnte seine Stellung in der Gesellschaft daher vergessen. So blieb James und Anne nichts anderes übrig, als den eigenen Enkel zur Adoption freizugeben. Denn ihre Tochter war getäuscht worden und nicht als verheiratete Frau im Kindbett gestorben. Als Anne und James Enkel Charles dann als Erwachsener nach London zurückkommt, sind die Eltern hin und her gerissen. Einerseits ist Charles eben ihr Enkel. Sie wollen den jungen Mann unterstützen, wo es nur geht. Andererseits stellt sich die Frage: Was wird die eigene Familie oder gar die Öffentlichkeit darüber denken? Der Klappentext bringt den Inhalt der Geschichte ziemlich gut auf den Punkt und konzentriert sich hier auf das Wesentliche: Liebe, Intrige und Verrat: Charles ist einigen Herren der Gesellschaftsschicht schnell ein Dorn im Auge. Es stellt sich die Frage, wie sie ihn bestmöglich wieder loswerden können. Charles hingegen trifft in London die Liebe seines Lebens. Doch scheint seine Traumfrau in unerreichbarer gesellschaftlicher Schicht... Julian Fellowes spinnt ein gutes Netz um die Familien Brockhurst und Trenchard. Familien, die sich nicht besonders gut leiden können, aber vom Schicksal zusammengeführt werden. Während ich befürchtete, dass ein Kampf zwischen den Familien ausbricht, hat Julian Fellowes wunderbare Stränge gesponnen, die zeigen, wie sich beide Parteien vorsichtig annähern und lernen mit der Situation, dem gemeinsamen Enkel, umzugehen. Zudem hat Fellowes die gesamten Handlungsstränge Belgravias nicht nur gut verstrickt, sondern auch zum Schluss perfekt aufgelöst. Beinahe nichts bleibt unbeantwortet. Außerdem steigt der Spannungsbogen zum Finale nochmal schön an, was nicht nur für einen Adrenalinspiegel beim Leser sorgt, sondern auch dafür, dass die letzten Missverständnisse bestimmter Charaktere endlich aus dem Weg geräumt werden können. Schreibstil Julian Fellowes Schreibstil hat mir hier besonders gut gefallen. Er nimmt uns mit in das 19. Jahrhundert. Einem Jahrhundert, in dem die höhere Gesellschaftsschicht noch mit Dienstpersonal ausgestattet ist. Gut gefallen haben mir nicht nur die Etikette, Dinge, wie beispielsweise, dass sich die wenigsten Charaktere duzen, sondern auch sprachliche Feinheiten, wie das Einflechten bestimmter Wörter wie gespeist, was ich eher scherzhaft benutze. Gesamteindruck Zu Beginn von Belgravia fragte ich mich, worauf Julian Fellowes eigentlich hinaus will. Als die Fronten dann aber geklärt waren, wurde mir eine spannende Geschichte präsentiert. Schmunzelnd stellte ich gestern fest, dass es sich hier eben um eine Art Soap aus dem 19. Jahrhundert handelt. Belgravia ist eine Geschichte, die ich jedem empfehlen kann. Wer auf Familiensagen oder historische Romane steht, wird sicher gerne in die Welt von Belgravia abtauchen.

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Es beginnt in Belgien am Vorabend der Schlacht um Waterloo und es geht um zwei gegensätzlichen Familien. Die eines aufstrebenden Händler James Trenchard, seiner Frau Anne und Tochter Sophia und die Englische Adelsfamilie Brockenhursts. Deren Sohn Lord Edmund Bellasis und Sophia haben eine Liebesbeziehung. Doch Edmund kommt 1815 auf dem Schlachtfeld um und Sophia stirbt im Kindbett. Der Junge wächst in einer Pristerfamilie unter dem Namen Charles Pope auf. Von seiner adeligen Abstammung weiß er nichts. Auf einem Teenachmittag in London, 25 Jahre später, lernen sich Anne Trenchard und Lady Brockhurst kennen und Lady Brockhurst klagt darüber, dass sie nach dem Tod ihres Sohnes keinen Erben haben. Anne beschließt, gegen den Willen ihres Mannes, das Geheimnis über den Enkel Charles zu lüften. Es entsteht ein weitere Konflikte, den auch James hat auch, ohne Wissen seiner Frau, Kontakt mit seinem Enkel gehabt. Auch Charles gerät ins Visier, denn er bekommt Einladungen und Hilfe aus Kreisen in denen er nicht verkehrt. Der Autor versteht es sehr gut die Charaktere und die Unterschiede der gegensätzlichen Familien zu beschreiben. Auch die gesellschaftlichen Unterschiede zwischen der Herrschaft und der Dienerschaft ist gut beschrieben und gibt Einblick in das Leben mit den dazugehörigen Vorurteile und Intrigen. Wie bei Downton Abbey geht es in dem Roman Belgravia um große Gefühle, Affären, Intrigen, Lügen, Geheimnisse, Sticheleien und Spekulationen. Fazit: Sehr schönes Hörbuch mit tollen Charakteren. Man findet sich in der Zeit des 19. Jahrhunderts zurückversetzt, nimmt Teil am Leben der englischen Aristokratie und erfährt viel über die gesellschaftlichen Zwänge. Auch die Stimme der Sprecherin finde ich sehr angenehm und sie stellt die Charaktere sehr gut dar. So fiebert man in der Geschichte mit, wer heiratet wen und wie wird es wohl enden? Gibt es ein Happy End? Mir hat das Hörbuch gut gefallen und es ist ein gelungener Roman, den man aber mit Downton Abbey nicht vergleichen kann.

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So groß die Freude, so groß die Erwartung und so groß die Enttäuschung. Ich bin leider nicht in das gewohnte Downton Abbey-Feeling reingekommen und auch nach CD 1 emfand ich die Geschichte als langweilig. James Trenchard und seine Familie konnten mich in keiner Weise begeistern. Ich habe die Figuren und die Dialoge als fad empfunden. Deswegen habe ich das Hörbuch auch nicht beendet. Beate Himmelstoß liest ruhig, erwachsen, solide und nimmt die Rolle des übergeordneten Erzählers ein.

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Manche Epochen faszinieren ungemein und das viktorianische Zeitalter gehört da definitiv zu. Sei es wegen der Kleidung, dem industriellen Wandel, der Standesunterschiede, die sich allmählich verringern… das 19. Jahrhundert ist voll mit spannenden Facetten. Genau in diese Zeit nimmt Julian Fellowes den Leser in seinem Roman Belgravia mit, der hauptsächlich im gleichnamigen Londoner Stadtteil angesiedelt ist. Die Geschichte folgt zwei Familien, den Trenchards und Brockenhursts. Beide Familien könnten nicht unterschiedlicher sein: Die Trenchards sind eine im Aufstieg begriffene Kaufmannsfamilie, während die Brockenhursts eine alte britische Adelsfamilie sind. Das erste Mal kreuzen sich die Geschicke der beiden Familien beim legendären Ball der Herzogin von Richmond am 15. Juni 1815, der nur wenige Tage vor der Schlacht bei Waterloo gegeben wird. Die Ereignisse an diesem Tag holen die Familien gut fünfundzwanzig Jahre später bei einer zufälligen Begegnung von Anne Trenchard und Lady Brockenhurst beim Tee wieder ein und stellen vieles auf den Kopf. Sechs Staffeln lang habe ich unheimlich gerne die Schicksale der Crawley Familie sowie ihrer Bediensteten in Downton Abbey verfolgt und war doch traurig, als die Serie beendet wurde. Umso schöner, dass von Fellowes ein Roman mit ähnlichen Thematiken erschienen ist! Belgravia geht dabei zwar etwas weg von der Formel, die Geschehnisse in der Familie und im Dienstbotentrakt zu zeigen, aber die beiden Familien reichen so bereits für ordentliches Drama aus. Denn: Der ganze Roman dreht sich um ein Geheimnis, dass eigentlich keines ist. Nur dank falschen Entscheidungen, Missverständnissen, Intrigen und und und bauscht es sich unnötig auf und braucht einiges an Seiten, um wieder entwirrt zu werden. Als Leser ist das teilweise sehr anstrengend, weil man die ganze Zeit über mehr weiß als die Protagonisten. Für mich ist das mit einer der größten Minuspunkte an Belgravia, denn es kommt einfach keine Spannung auf. Die Geschichte bleibt konstant vorhersehbar und ich wollte die meiste Zeit die Protagonisten nur schütteln. Die beiden Frauen, Anne Trenchard und Charlotte Brockenhurst, machen da Gott sei Dank mit ihrer herrlichen Art wieder einiges wett. Allgemein machen die weiblichen Charaktere in diesem Roman viel mehr Spaß als die männlichen! Denn obgleich die sozialen Gegebenheiten ihnen häufig die Hände binden, finden sie trotzdem eine Möglichkeit sich zu behaupten und ihren eigenen Weg zu gehen. Fellowes‘ Schreibstil wirkt auf den ersten paar Seiten vielleicht noch etwas sperrig, aber ist der beschriebenen Zeit absolut angemessen und man gewöhnt sich schnell daran. Vor allem die Standesunterschiede werden durch die gewählte Sprache noch einmal deutlich verstärkt, ebenso wie die unterschiedlichen Generationen innerhalb der Familien. Belgravia bietet zwar keine großen Überraschungen, der Einblick in diese ganz eigene Welt innerhalb der 1840er ist Fellowes dennoch gut geglückt und man fiebert mit den Protagonisten dem glücklichen Ende entgegen. Ich hätte mir gewünscht, dass man vielleicht noch etwas mehr vom sozialen Leben außerhalb der Familie sieht und die Dienstboten etwas mehr in den Hintergrund treten… Tatsächlich glaube ich fast, dass diese Geschichte als Film besser funktionieren würde. Für einen grauen Sonntag ist diese kurze Reise ins viktorianische Belgravia aber absolut perfekt.

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Beschreibung Die Familie Trenchard ist eine der aufstrebenden Geschäftsfamilien des frühen 19. Jahrhunderts. Während des Krieges machte sich Mr. James Trenchard als Proviantlieferant der Britischen Armee einen Namen. So kam es dass die Trenchards zu dem legendären Ball der Herzogin von Richmond für den Herzog von Wellington am Vorabend der Schlacht von Waterloo eingeladen wurden. Genau wie Mr. Trenchard hält auch seine Tochter Sophia nichts für unmöglich und verliebt sich in Edmund Bellasis, Neffe der Herzogin und Erbe eines prominenten Adelsgeschlechts. Die Verbindung der beiden steht jedoch unter keinem guten Stern und alles kommt anders als gedacht. So werden die Familien der beiden Liebenden noch 25 Jahre nach der Schlacht von den Geheimnissen dieser Zeit verfolgt. Meine Meinung Alleine schon die Aussage „vom Autor von Downton Abbey“ war für mich Grund genug Julian Fellowes Roman „Belgravia“ unbedingt Lesen zu wollen. Schon seit Jahren liebe ich die Klassiker von Jane Austen und den Brontë Schwestern. Es bereitet mir unheimliche Freude in diese längst vergangene Zeit einzutauchen, die Sitten und Gebräuche dieser entschleunigten Zeit in mich aufzusaugen und dabei die spannenden Wortgefechte mitzuverfolgen. Während die Serie „Downton Abbey“ zu Beginn des 20. Jahrhunderts spielt, versetzt uns der neue Roman von Julian Fellows nochmals einhundert Jahre in der Zeit zurück. Schon nach wenigen Seiten habe ich mich in die Zeit kurz nach Napoleon Bonapartes letzter Schlacht bei Waterloo versetzt gefühlt. Gekonnt lässt Julian Fellowes die besondere Atmosphäre dieser Nachkriegszeit in seine Geschichte einfließen. Es scheint nun nicht nur für Menschen mit Adelsgeschlecht voran zu gehen, sondern auch einfache Menschen können sich mit Geschick und Geschäftsgeist einen Namen machen. Genau solch eine Geschichte steht in Julian Fellowes Roman „Belgravia“ im Mittelpunkt. Neben der nostalgischen Sprache, in der der Roman verfasst ist, bestechen vor allem die detailliert gezeichneten Charakter. Im Vordergrund steht die neureiche Familie von Mr. Trenchard sowie die adlige Familie Brockenhurst, die durch ein altes Geheimnis miteinander verbunden sind. Der Titel „Belgravia“ ist sogleich Schauplatz des Geschehens, denn Belgravia ist schon damals die Adresse in London für alles was Rang und Namen hat. Als sich Mrs. Trenchard und die Countess of Brockenhurst, die unterschiedlicher nicht sein könnten, dort zum ersten Mal begegnen, kommt die Geschichte in’s Rollen. Das Geheimnis das beide Familien miteinander verbindet kann nicht länger gewahrt werden und wird über kurz oder lang an die Öffentlichkeit gelangen. Dabei gibt es vielfältige Gelegenheiten für Intrigen, Spekulationen und Machtspiele. Fast wie nebenbei ergibt sich dann auch noch eine Romanze die sich perfekt in das Gesamtbild einfügt. "»Lady Maria, ich würde gegen Drachen kämpfen, ich würde über glühende Kohlen laufen, ich würde das Tal des Todes durchqueren, wenn ich glaubte, ich hätte damit eine Chance, Ihr Herz zu gewinnen.«" (Seite 254) Ich bin sehr beeindruckt wie Julian Fellowes es geschafft hat so vielen Charakteren Raum in seiner Geschichte zu geben und neben den feinen Herrschaften auch noch einige der Bediensteten näher zu beleuchten. Außerdem kommen die Sitten und Umgangsformen der Gesellschaft des 19. Jahrhunderts wunderbar zum tragen. Für mich als Fan von Jane Austen und Downton Abbey war dieser Roman von Anfang bis Ende ein wundervoller Genuss! Besonders eindrucksvoll fand ich die Damen der Geschichte, Mrs. Anne Trenchard und die Countess of Brockenhurst. Zu Beginn scheinen sie vollkommen unterschiedlich zu sein, ja sogar in verschiedenen Welten zu leben, die ihr gesellschaftlicher Stand ihnen zugewiesen hat. Doch im Verlauf des Romans werden sich diese beiden Figuren immer ähnlicher. Jede der Damen zeigt eine kämpferische Seite, denn schließlich möchten sie für ihre Familien nur das beste! Als Leser ist man von Beginn an in alle Geheimnisse und Gegebenheiten der Geschichte eingeweiht, und dennoch hat es mir eine große Freude bereitet zu beobachten wie sich das ganze entwickelt. Ich finde die damalige englische Gesellschaft mit ihren gesellschaftlichen Gepflogenheiten und das Streben einer jeden Familie die Mädchen gut zu verheiraten sehr unterhaltsam. Dabei geht es nicht nur um Titel, Erbschaften und Ehre, sondern auch um Familienbande sowie Werte der Ehrlichkeit und Loyalität. Natürlich bietet dies alles einen prächtigen Nährboden für Skandale und intrigante Persönlichkeiten. Falls ihr euch nicht sicher seid, ob der Roman etwas für euch ist, könnt ihr euch auf www.belgravia-roman.de das erste Kapitel kostenlos zum Lesen herunterladen. Fazit Ein stimmiger Roman um sich von der englischen Gesellschaft zu Beginn des 19. Jahrhunderts verzaubern zu lassen! Fans von Downton Abbey und Jane Austen kommen voll auf ihre Kosten.

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"Downton Abbey" ist eine meiner absoluten Lieblingsserien - für mich stand also fest, dass Julian Fellowes definitiv ein Genie ist. Umso mehr war ich auf seinen neuen Roman Belgravia gespannt. Hier entführt Fellowes den Leser in das Belgien und England Anfang und Mitte des 19. Jahrhunderts, in eine Zeit, in der die gesellschaftliche Stellung eine noch größere Rolle spielte als das in "Downton Abbey" der Fall ist. Im Mittelpunkt der Geschichte stehen zwei völlig gegensätzliche Familien, die der Zufall zusammenführt. Auf der einen Seite ist das die Familie von James Trenchard, einem aufstrebenden Händler und Bauunternehmer, der aufgrund seiner sozialen Herkunft eigentlich wenig Chancen auf einen Umgang in Adelskreisen hat, sich jedoch nach großen Empfängen, bombastischen Bällen und eindrucksvollen Bekanntschaften sehnt. Auf der anderen Seite sind das die Brockenhursts, eine alte englische Adelsfamilie. Fellowes porträtiert hier also zwei Familien, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Die eine durchaus gebildet, sittsam und irgendwie auf dem Boden der Tatsachen, die andere hoch angesehen und furchtbar versnobt. Reibereien und Sticheleien bleiben beim Aufeinandertreffen der verschiedenen Charaktere also nicht aus und hier kann man sich als Leser ebenso amüsieren wie als Zuschauer bei "Downton Abbey". Allerdings brauchte es seine Zeit, bis ich in die Geschichte reingefunden habe. Am Anfang hatte ich mit den vielen Namen und den Verbindungen untereinander zu kämpfen und auch die Handlung wollte einfach nicht so richtig in Schwung kommen. Gleichzeitig setzt Fellowes auf eine sehr, sehr detaillierte Beschreibung seiner Charaktere sowie der gesellschaftlichen Ereignisse und Umstände, was für mich ab und an ein wenig ermüdend war. Das funktioniert bei einer TV-Serie eben doch besser als in einem Roman. Trotzdem macht dieser Stil die Geschichte auch interessant, denn man lernt eben jeden Blickwinkel kennen und hat als Leser den absoluten Rundumblick. So erfasst man Dinge, die den Charakteren lange entgehen, recht schnell und kann sich dann natürlich umso mehr über ihre Unwissenheit und Naivität amüsieren. Das ist ein ziemlich raffiniertes Vorgehen, das einen eben doch am Ball bleiben lässt, auch dann wenn die Handlung gerade mal nur so vor sich hin dümpelt. Ab der Mitte hat mich die Geschichte mit all ihren Irrtümern, Liebeleien und natürlich Intrigen dann aber doch gepackt. Wie auch in "Downton Abbey" treffen in Belgravia die gegensätzlichsten Charaktere aufeinander und auch hier wird beleuchtet, dass jeder wohlhabende oder eben adelige Haushalt sich sozusagen in zwei Welten teilt - die der Herrschaft und die der Dienerschaft. Das bringt Schwung in die Geschichte und macht sie um einiges interessanter, als sie vielleicht auf den ersten Blick scheint. Denn im Grunde genommen ist der Ausgangspunkt der Handlung etwas absolut Banales: Eine Liebelei zwischen zwei jungen Menschen aus verschiedenen gesellschaftlichen Schichten. Die gesamte Tragweite dieser Verbindung und die Folgen für die beiden Familien werden jedoch erst nach und nach klar und so ergibt sich ein spannendes Konstrukt, das den Leser in seinen Bann zieht. Nicht zuletzt liegt das an den Schauplätzen und der einfach mondänen Zeit. Fellowes hat für das Setting von Belgravia eine Zeit gewählt, in der politisch zwar einiges passierte, gerade die britische Gesellschaft aber sozusagen auf dem Höhepunkt des Snobismus war. Ein Adelstitel war im wahrsten Sinne des Wortes Gold wert, eine gurte Partie in den höheren Gesellschaftskreisen das A und O. Demzufolge ergeben sich für einen solchen Roman natürlich von vornherein abstruse Konstellationen, zwielichtige Machenschaften, die ein oder andere Affäre und selbstverständlich dutzende köstlicher Intrigen. Und Fellowes versteht es einfach phänomenal, seine Charaktere kopfüber in diesen irrwitzigen Strudel zu stürzen - große Gefühle, menschliche Abgründe, Ehrgeiz, Egoismus, Verbohrtheit. Genau das ist der Stoff, aus dem eine große Geschichte wie Belgravia und eben auch "Downton Abbey" gemacht ist. Trotz des etwas schwerfälligen Einstiegs bin ich also wirklich absolut begeistert, Genau das hatte ich erwartet! Fazit: Julian Fellowes' Belgravia braucht etwas, um in Schwung zu kommen, doch letztlich wird man als Leser hineingesogen in eine faszinierende Zeit und in ein Netz aus Intrigen, Romanzen und menschlichen Verfehlungen. Nicht nur Fans von "Downton Abbey" kommen hier voll auf ihre Kosten!

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