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Rezensionen zu
Ich bin nicht tot

Anne Frasier

Jude-Fontaine-Reihe (1)

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Wie man sich täuschen kann. Ganz unten im Stapel lag es, weil der Rezensent dachte, ihn würde ein weiterer Thriller von der Stange erwarten. Hätte er vorab einmal die erste Seite gelesen, wäre das Buch wohl längst besprochen worden... So viel wie der Klappentext verrät, muss gar nicht erzählt werden, denn in diesem Thriller zählt nicht nur die Geschichte. Eindringlich genug ist sie auf jeden Fall, doch weitaus bewegender ist die Art und Weise, wie sie erzählt wird. Anne Frasier ist es nicht nur gelungen, sich in die Situation von Detective Jude Fontaine halbwegs hineinzuversetzen. Vielmehr ist es fast so, als ob sie jene Ereignisse selbst erlebt hätte. Leserinnen und Leser erwartet somit ein beklemmender Realismus, zumal es ähnliche Fälle tatsächlich gegeben hat. Dennoch ist es nicht wirklich vorstellbar, was Menschen in Gefangenschaft tatsächlich mitmachen und ertragen müssen. Irgendwann hört man wohl tatsächlich auf zu schreien, sobald man erkannt hat, dass es wenig Sinn macht. Polizistin Jude wurde entführt und in eine winzige Zelle eingesperrt. Um diesen Albtraum zu überstehen, müssen gewisse Mechanismen entwickelt werden. Es gilt zu überleben und nicht verrückt zu werden. Sie muss aufgeben, "über die Welt außerhalb der fensterlosen Kammer nachzudenken". Dies zu beschreiben gelingt der Autorin auf beklemmende Weise. In Gefangenschaft schärfen sich Judes Sinne. Sie lernt im Dunkeln zu sehen, hört das kleinste Geräusch und bildet ihren Geruchssinn aus. Ihr Leben in der schalldichten Kammer ist kein Vergleich zu "den Schwingungen der Welt". Kaum entkommen, überwältigt sie eine Flut von Sinneseindrücken in einem Taxi. Selbst Kleinigkeiten, wie beispielsweise "die Art, wie sich der Sitz an der Rückseite ihrer Beine anfühlt ...". Die Welt scheint fortan zweigeteilt zu sein, denn es gab ja auch die Zeit, "bevor sie gestorben" ist. In gewisser Weise. Doch tot ist sie ja wahrlich nicht - womit bereits auf Seite 44 das Buch seinem Titel gerecht wird. Was sich in anderen Geschichten am Ende ereignet, passiert in "Ich bin nicht tot" also zu Beginn. Die Flucht gelingt. Doch die Erlösung ist sie nicht, denn nun beginnt das in diesem Zusammenhang völlig Unerwartete. Und dabei ist das Thema Würde nur eines der Probleme. Opfer leiden zweimal. "Einmal durch die Handlungen des Täters und einmal durch die Reaktion der Außenwelt." Und so, wie das Buch den gewohnten Verlauf auf den Kopf stellt, gibt es Überraschungen und unerwartete Wendungen ebenfalls nicht erst am Schluss des Buches. Dinge passieren, so unbegreiflich sie sein mögen. Ein Heruntererzählen ist es jedoch wahrlich nicht, denn immer wieder rückt die Autorin die Zerbrechlichkeit ihrer Figuren in den Vordergrund. Deren traumatische Vergangenheit - Jude ist mit ihrem Kummer nicht allein - stehen im Vordergrund, sowie die Interaktionen mit Kollegen und Angehörigen der Opfer. Die Intensität der Worte, mit welcher Anne Frasier das Undenkbare zu beschreiben versucht, die schon fast hilflos erscheinenden Versuche, nach schwersten Demütigungen und Traumatisierungen, sowie nach dem Teufelskreis aus Schuldgefühlen wieder ein normales Leben zu versuchen, lassen keine Sekunde Zweifel an Glaubwürdigkeit aufkommen. Ein Thriller, der nicht nur einen Fokus auf die Straftaten selbst, sondern sich auch und vor allem mit deren Folgen auseinandersetzt. Der sozialkritische Touch sorgt ebenfalls dafür, dass sich "Ich bin nicht tot" deutlich von der Masse der Neuerscheinungen des Genres abhebt.

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Ich musste nicht lange überlegen, ob ich Anne Frasiers neuen Thriller "Ich bin nicht tot" lesen möchte. Schon viel hatte ich von der Autorin gehört, aber doch noch nichts von ihr gelesen. Handlung: Detective Jude Fontaine gelingt nach drei Jahren Gefangenschaft in einem dunklen Kellerraum die Flucht. Für sie ist schnell klar: Sie will in ihrem alten Job arbeiten, was ihr gegen alle Bedenken ihrer Mitmenschen auch geschieht. Ihr neuer Partner Uriah Ashby ist besonders davon überzeugt, dass Jude nicht bereit ist, wieder zu arbeiten. Was wird der neue Fall von verschwundenen Teenagern mit ihr machen? Wird Jude dem allem standhalten oder an den Parallelen zu ihrem eigenen Fall zerbrechen? Der Aufbau und Schreibstil des Buches hat mir sehr gut gefallen. Wir wechseln kapitelweise die Sicht (Jude Fontaine, Uriah Ashby und ein Mädchen, das von den eigenen Peinigungen berichtet) – ich habe die Figuren alle sehr gemocht! Jude, die durch ihre eigenen Erfahrungen für Außenstehende nicht immer logisch handelt, der Detective Uriah Ashby, der eigene Probleme hat und mit diesen versucht im Leben weiterhin zurechtzukommen, und die Spannungen zwischen den beiden. Der Fall läuft nicht immer glatt, wird durch Judes Vergangenheit oftmals erschwert und scheint mehr mit ihrer Geschichte verwoben, als zu Anfang gedacht. Ich kann das Buch jeder und jedem empfehlen, der/die gerne Thriller liest und mal eine andere Geschichte lesen möchte. Denn ich habe vorher nie eine Geschichte gelesen, in der ein Detective nach so einem Schicksalsschlag wieder versucht ins Leben zu finden. Wir begleiten Jude Fontaine durch ihre Gedankenwelt, beruflich und privat, und werden Zeuge davon, wie der Fall zunehmend spannender wird. Das Ende fand ich etwas vorhersehbar, aber das ganze Buch insgesamt hat mir sehr gut gefallen und ich wünsche mir sehr stark noch Nachfolgebände. 4,5 von 5 Sterne.

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Als es Jude Fontaine nach drei Jahren endlich gelingt, ihrem Entführer zu entkommen, ist sie mehr Zombie als Mensch. Entsprechend schwer fällt es ihr sich in dem für sie zurückgewonnen Leben zurechtzufinden. Trotzdem gelingt es ihr, sich ihren alten Platz, wenn auch mit einem neuen Partner, in der Mordkommission von Minneapolis zurückzuerkämpfen. Dass es sich bei ihrem ersten gemeinsamen Fall ausgerechnet um den Mord an einem jungen Mädchen handelt, weckt in Jude die grausamsten Erinnerungen. In der Annahme sich zu irren, ignoriert sie diese Gefühle zunächst. Doch immer mehr verdichtet sich ihr Verdacht den Täter nicht nur zu kennen, sondern erneut in sein Visier geraten zu sein. Fazit Ein packender Thriller, der trotz seiner wenig überraschenden Auflösung, den Spannungsbogen bis zum Ende aufrecht erhält.

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Packend anders

Von: Sonne

29.12.2017

"Ich habe heute Nacht einen Menschen getötet", sagte sie. "Ich habe jemanden umgebracht, um zu dir zurückkehren zu können." Dann drehte sie sich auf dem Absatz um und rannte davon. Ihr ehemaliger Freund mit dem Namen, an den sie sich eben erst erinnert hatte, rief etwas hinter ihr her, aber sie lief einfach weiter. Zurück in die Dunkelheit. Und Gott mochte ihr beistehen, aber für ein paar kurze Augenblicke dachte sie tatsächlich darüber nach, zu dem Keller zurückzukehren - zu dem Verlies und zu dem toten Mann, bei dem sie sich fast schon wünschte, ihn nicht erschossen zu haben. -- INHALT: Nach drei Jahren in Gefangenschaft ist es Detective Jude Fontaine gelungen, ihren Entführer und Peiniger zu überwältigen und sich in Sicherheit zu bringen. Doch zurück in der Wirklichkeit merkt sie schnell, dass sie auch hier keine Ruhe und Geborgenheit zu erwarten hat. Alles hat sich verändert, auch sie selbst. Doch sie ist fest entschlossen, zu ihrem Job als Polizistin zurückzukehren - gegen den Willen ihres neuen Partners Uriah Ashby, der sie für nicht zurechnungsfähig hält. Als sie zu einem neuen Fall gerufen werden, stellt sich jedoch heraus, dass Jude erstaunliche Fähigkeiten entwickelt hat: Sie kann Menschen lesen, was ihnen die entscheidenden Hinweise auf den Täter liefern könnte... MEINE MEINUNG: Im Genre der Thriller noch etwas Neues zu finden, erweist sich mittlerweile als relativ schwierig. "Ich bin nicht tot" nimmt als Ausgangsszenario eine Entführung, macht daraus dann aber etwas ganz anderes: Denn als Leser lernt man die Protagonistin nur im bereits gebrochenen Zustand nach den drei Jahren des Martyriums kennen, was so spannend wie erschreckend ist. Der Schreibstil ist teilweise etwas distanziert, aber lebendig in der Sprache und dadurch mitreißend, aber auch schonungslos. Jude Fontaine ist sicherlich keine einfache Hauptfigur - bei dem, was sie erleiden musste, überrascht das nicht. Teilweise erscheint sie ein wenig zu tough, aber ihre Verletzlichkeit und das schlimme Trauma schimmern immer wieder durch. Ihre Willenskraft ist ein starker Charakterzug, der von der trotzdem vorhandenen Empathie für Opfer nur noch untermalt wird. Ihr Kollege und Partner Uriah Ashby hat mit seinen eigenen Problemen zu kämpfen und traut ihr anfangs nicht. Er taut mit der Zeit auf, aber ein paar seiner Entscheidungen sind nur schwer nachzuvollziehen. Die Nebenfiguren bleiben leider ein bisschen blass und besonders der Täter entspricht durchaus dem Klischee, aber darüber lässt sich hinwegsehen. Denn spannend ist das Ganze allemal. Neben den Morden an jungen Mädchen, die Jude und Uriah aufklären müssen - und die gut mit vergangenen Fällen verwoben werden - ist Jude auch auf der Suche nach dem Haus, in dem sie die drei Jahre festgehalten wurde, um endlich abschließen zu können. Leser sollten nicht zimperlich sein, denn einige Geschehnisse sind durchaus ziemlich brutal, und auch das, was der Protagonistin angetan wurde, lässt nicht kalt. Einige Verbindungen zum Ende hin konnte ich früh erahnen, andere wiederum haben mich überraschen können, sodass auch der Schluss größtenteils rund wirkt. Der Roman ist ein Einzelband - aber einem zweiten Teil wäre zumindest ich nicht abgeneigt. FAZIT: Anne Frasiers "Ich bin nicht tot" ist ein packender und teils durchaus brutaler Thriller, der mit den beiden Hauptfiguren und den Verbindungen zwischen einzelnen Fällen punkten kann. Ein paar Schwächen fallen da nicht stark ins Gewicht. Gute 4 Punkte!

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Detective Jude Fontaine wurde vor drei Jahren beim Joggen überfallen und entführt. Der Gewalttäter hält sie drei Jahre in einer Zelle gefangen und misshandelt sie. Doch dann, bei einem plötzlichen Stromausfall bekommt sie eine Chance, auf die sie schon nicht mehr gehofft hat. Sie kann ihn übertölpeln und eine Waffe ergreifen, auf den Täter schießen und flüchten. Doch halb verhungert, misshandelt und äußerlich völlig verändert wird sie kaum erkannt. Als Erstes muss sie geschockt erkennen, dass ihr Mann nicht die drei Jahre auf sie gewartet hat, was sie sehr verletzt. Nach ihrer ersten Versorgung im Krankenhaus beginnen die Fragen der Polizei. Sie versuchen den Verbrecher zu finden um sicher zu gehen, dass ihr keine weiteren Gefahren drohen. Schon bald kann sie entlassen werden, aber wo soll sie in dem Zustand hin? Aber unerwartet stur macht sie sich schnell unabhängig. Man traut ihr den alten Job nicht mehr zu doch sie will ihren Fall aufklären und den Peiniger finden, sie macht sich in Selbstverteidigung und Schießtraining wieder fit und wird vier Monate später wieder eingestellt doch ihr zugewiesener Partner Uriah Ashby traut ihr nicht, hält sie nicht für belastbar. Aber trotz Widerspruch geht es, da die Abteilung personell Land unter ist, direkt zum ersten Tatort. Ein Mädchen soll Selbstmord begangen haben, aber Jude stellt diese Theorie aufgrund ihrer besonders intensiven Instinkte und Sinne schnell in Frage. Doch bald bringen sie die neuen Erlebnisse und Entwicklungen an den Rand des für sie machbaren, bis ans Ende ihrer Belastbarkeit. Immer wieder wird sie zurück geworfen in die Dunkelheit ihres Martyriums. Auch ihre Chefin beginnt zu zweifeln, ob man sie nicht zu rasch wieder der Konfrontation von Gewalttaten ausgesetzt hat. Aber Jude beißt sich durch, sie ist tough und gibt nicht auf, auch wenn sie ungewohnte Wege gehen muss. Judes neues Leben nach ihrer Gefangenschaft wird sehr nachvollziehbar, realitätsnah und lebendig geschildert. Ein schwerer Weg zurück ins eigene Ich. Zum Glück werden ihre Erinnerungen an das Erlebte nicht zu sehr im Detail ausgeführt. Es bleibt für den Leser erträglich, wenn auch trotzdem schmerzlich fühlbar. Anne Frieser entwickelt hier in „Ich bin nicht tot“ ein ganz außergewöhnliches Ermittlerpaar, mit Ecken und Kanten, dem man gerne bei der Aufklärung der Fälle folgt. Die Geschichte ist spannend und fesselnd und hat ein überraschendes Ende mit einem großen rasanten Showdown, auch wenn man die Auflösung vorher schon etwas erahnen konnte. Fazit: Überzeugender Start einer neuen Thriller Serie. 4,5 von 5 Punkten

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☆☆☆ Rezi - Zeit☆☆☆ Anne Frasier " Ich bin nicht Tot" Heyne Verlag Inhalt: Detective Jude Fontaine wurde entführt und drei Jahre lang in einer unterirdischen Zelle eingesperrt. Ihr gelingt die Flucht von ihrem sadistischen Peiniger. Getrieben von ihrem unstillbaren Verlangen nach Gerechtigkeit, macht sie sich auf die Jagd ! Sie muss den Psychophaten stellen, bevor er sein nächstes Opfer findet. Meinung: Mir hat dieser Thriller wirklich super gut gefallen. Die Autorin baut einen enormen Spannungsbogen auf, der sich durch das komplette Buch zieht und zu keiner Zeit abebbt. Sie versteht es, den Leser an der Nase herum zu führen, legt unaufhörlich falsche Fährten und schafft somit die perfekte Verwirrung. Das Buch verursacht Gänsehaut und "Atemnot", weil ständig etwas neues passiert. Die Protagonisten sind sehr gut ausgearbeitet und charakterisiert. Das " Böse" sitzt einem förmlich im Nacken und man taucht in die Abgründe des undenkbaren ein. Es geht um Schmerz, Hass, Rache und andere emotionale Grausamkeiten. Ein Thriller der einem das Blut in den Adern gefrieren lässt. Das Ende war passend und in diesem Ausmaß nicht vorhersehbar. So muss Spannungsliteratur sein! Fazit: Rasanter Thriller, mit komplexen Handlungen und Charakteren die keinen kalt lassen. Perfekt! Von mir gibts 5 Sterne und definitiv eine Leseempfehlung! Erhältlich überall wo es Bücher gibt. Vielen Dank an den Heyne Verlag für dieses Rezensionsexemplar !

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Jude Fountaine wurde vor 3 Jahren entführt und in einem Keller festgehalten. Durch einen glücklichen Zufall kann die Polizistin ihrem Peiniger entkommen. Doch die neu gewonnene Freiheit verwirrt sie. Am wohlsten fühlt sie sich in ihrem alten Job. Gegen alle Widerstände fängt sie wieder in der Mordkommission an. Mit ihrem neuen Partner Uriah Ashby ermittelt sie in einem mysteriösen Mordfall. Kann Jude dieser Belastung Stand halten? "Ich bin nicht tot" war mein erster Thriller von Anne Frasier und lässt mich fasziniert, aber auch ein wenig verwirrt zurück. Mit ihren eigenwilligen Hauptfiguren erschafft die Autorin ein durchaus spannendes Duo. Und doch konnte mich das Buch nicht komplett mitreißen. Die Geschichte wird von einem auktorialen Erzähler berichtet. Dabei folgt man kapitelweise Jude Fountaine, die versucht einen Weg zurück in den Alltag zu finden, Uriah Ashby, der mit seiner neuen Partnerin mehr gestraft denn gesegnet ist und einem jungen Mädchen, das von ihrem Martyrium erzählt. Diesen Aufbau fand ich sehr gut und abwechslungsreich. Obwohl es sich verwirrend anhört, behält man als Leser die gesamte Zeit den Überblick und kann so den Ermittlungen folgen. Klasse! Mit den beiden Polizisten Jude und Uriah bin ich erst spät warm geworden. Zu Beginn konnte ich mit beiden nicht viel anfangen. Jude ist nach ihrer Flucht verständlicherweise distanziert, kühl und emotionslos. Uriah hingegen wirkte anfangs wie ein Chauvinist, der Frauen für zu schwach für alles hält. Je weiter der Thriller voranschreitet, desto mehr offenbaren die beiden Figuren ihre Gedanken, Zweifel und Erkenntnisse. Das hat mir sehr geholfen, Zugang zu finden. Jedoch blieben mir beide Charaktere bis zum Ende hin fremd. Die Story selbst ist spannend erzählt. Die Ermittlungen verlaufen nicht geradlinig, sondern werden immer wieder durch Judes Aussetzer gebremst. Dies wirkt zwar authentisch, jedoch verlor ich dadurch ab und an den Faden. Der Spannungsbogen wird nicht permanent gespannt, sondern durch einige große Knalleffekte fast zum Bersten gebracht. Diese Art der Erzählung war für mich neu, ungewohnt, aber faszinierend. Der Schluss mutiert leider zu einem vorhersehbaren und typischen Finale. Der Täter liefert sich ein knallhartes Finale, gewisse Details werden leider in Nebensätzen abgehandelt. Hier hätte ich mir mehr Kreativität und auch Zeit gewünscht. Der Stil von Anne Frasier ist sehr gut und flüssig zu lesen. Ihre Erzählweise wirkt ab und an zerstreut, was gut zu ihrer weiblichen Hauptfigur passt. Dennoch schafft sie es, ihre Leser bei der Stange zu halten. Fazit: Ein solider Thriller, der einen für mich neuen Weg geht. Trotz der kleinen Kritikpunkte kann ich ihn empfehlen.

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Schon früher habe ich die Thriller von Anne Frasier sehr gern gemocht. Als ich jetzt hörte, das es neues von ihr gibt, war ich sehr gespannt auf mehr. Hierbei handelt es sich um den Auftakt der Jude Fontaine Reihe. Der Schreibstil von Anne Frasier ist sehr einnehmend, fließend und bildgewaltig. Im Nu war ich von dem Buch nicht mehr wegzubekommen. Der Sog hatte mich einfach wieder einmal erfasst. Der Einstieg begann gleich sehr nervenzehrend und explosiv. Man taucht ein, in Judes Leben und begreift, was in ihr brennt, was sie erleidet, welche Qualen sie aussteht. Dabei ist ihre Entführung, die sie von ihrem früheren Leben abschnitt, nicht Vergangenheit. Sie ist präsent, man spürt sie mit jedem Atemzug. Man fühlt mit ihr, leidet stumm und wartet voller Spannung, was als nächstes folgt. Bei diesem Thriller erfährt man verschiedene Perspektiven, aus der Sicht eines Erzählers. Man erlebt Jude, Uriah, aber auch den Täter hautnah. Das verschafft nicht nur mehr Raum, dadurch wird es einfach greifbarer und man zittert nur umso mehr mit. Jude ist eine Frau, die mir sofort ans Herz ging. Sie ist kaputt, ohne Frage. Aber wie kann sie das auch nicht sein, bei dem was sie mitmachen musste. Wie kann eine Seele so etwas ertragen, ohne Schaden zu nehmen? Doch anhand Jude wird sehr gut aufgezeigt, das man nicht zerbrechen muss. Das man Stärke besitzt, die auftstehen und weitermachen lässt. Man erfährt mit der Zeit immer mehr über ihren Hintergrund und was sie selbst als Menschen ausmacht. Dadurch kann man sich noch besser in sie hineinversetzen und ihrem Handeln folgen. Dabei geht es nur vordergründig um Jude und ihr Martyrium. Da draußen ist längst noch ein anderer Psychopath, der junge Frauen in seine Gewalt bringt, ermordet. Jude und ihr neuer Partner nehmen die Fährte auf und niemand kann das Böse so gut sehen, wie Jude selbst. Wird es ihr letztlich dabei helfen , ihn zu schnappen oder ist es ihr eigener Untergang? Mir hat dieser Thriller wirklich enorm gut gefallen. Anne Frasier versteht es den Spannungsbogen aufrechtzuerhalten und immer wieder hochschellen zu lassen. Sie legt langsam Fährten und ist man erstmal auf einer rechten Spur, so tut sie das unmögliche. Sie schwenkt in eine andere Richtung und stürzt den Leser somit vollends in Verwirrung. Dabei hatte ich oftmals tatsächlich das Gefühl, das Judes Leben enorm viel Raum einnimmt. Aber genau dieser Umstand ist auch wichtig, um sie besser verstehen und verinnerlichen zu können. Nicht selten hatte ich Angst, sie verliert sich dabei selbst und verfällt dem Wahnsinn. Es gab einige Szenen, die haben mir einfach nur Gänsehaut über den Rücken rieseln lassen. Ich kam kaum zum Luft holen, weil ständig neues passierte. Und während man in die Seele und die Qualen der Ermittlerin eintaucht, folgt man auch voller Spannung den Emittlungen. Diese sind nicht weniger gut ausgearbeitet, auch wenn ich mir manchmal gewünscht hätte, daß man den Fokus etwas mehr darauf gerichtet hätte. Ich hatte keine Ahnung wohin mich das Ganze führen würde, doch plötzlich war alles an seinem richtigen Platz. Man sah klar und wusste plötzlich, warum es so war, wie es war. Es war nachvollziehbar, schockierend und machte mich sprachlos. Das Böse ist zum greifen nah und man taucht in die Abgründe ein, die tiefer kaum sein könnten. Ein Thriller der pures Grauen auslöst und an den Rand der Belastbarkeit bringt. Es geht um Schmerz. Emotionalen, körperlichen. Dabei versteht es die Autorin , dies recht eindringlich zu verdeutlichen. Es zeigt auf, was man durchlebt, was es mit den Menschen macht, wie es sie verändert. Welche Qualen, welche Zerrissenheit und welche Kämpfe es bedeutet. Aber man begreift auch, wie das Umfeld damit umgeht. Vergangenheit ist nicht länger Vergangenheit. Präsenter und greifbarer denn je. Die Grenzen verschwimmen unmerklich ineinander. Alles explodiert über einem und der Tumult bricht los. Ein Thriller dessen Wendungen mich ganz besonders in Atem gehalten haben und dessen Abschluss wirklich sehr gut gelungen ist. Es ist zwar nicht sehr blutig, dennoch ist es psychologisch sehr gut ausgearbeitet und bringt den Leser wirklich zum zittern und mitfiebern. Eine Thematik die nicht kaltlässt uhd deswegen auch so mitreißt. Ich bin schon sehr gespannt auf den Folgeband. Fazit: Anne Frasier ist zurück. Ihr Auftakt der Jude Fontaine Reihe ist sehr komplex, nervenzehrend und abgründig. Eine Frau die weiß, was Qualen bedeuten und ein Täter, der immernoch auf der Jagd ist. Eine komplexe Handlung und Charaktere , die unweigerlich ans Herz wachsen. Das Wort Schmerz bekommt eine völlig neue Bedeutung und man begreift, das die Abgründe enorm tief werden können. Ein Thriller, bei dem auch die Ermittlungsarbeit nicht zu kurz kommt, der aber besonders durch die Wendungen beeindruckt. Unbedingt lesen.

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