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Rezensionen zu
Scharnow

Bela B Felsenheimer

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€ 10,99 [D] inkl. MwSt. | € 11,30 [A] | CHF 15,50* (* empf. VK-Preis)

Inhalt In Scharnow passiert eigentlich nie etwas. Es ist die meiste Zeit ruhig und nicht gerade spannend. Deswegen ist Nami damals auch froh gewesen, aus Scharnow wegzukommen. Nun ist sie wieder in der Stadt, um ihre Großmutter zu besuchen. Genau zu dieser Zeit beginnt das große Chaos in Scharnow. Ein fliegender Mann wird gesichtet, ein Mord wird in Auftrag gegeben, die Verschwörungstheoretiker laufen heiß, der Supermarkt wird überfallen, ein böswilliges Buch treibt sein Unwesen und der Polizeichef ist überfordert. Zu eben dieser Zeit begegnet Nami aber auch ihrer großen Liebe und kümmert sich liebevoll um ihre Oma. Nach und nach wird deutlich, dass alle ungewöhnlichen Vorfälle in Scharnow mit einander zu tun haben. Mitspieler bei dem Ganzen sind dazu noch der Bund der besorgten Bürger und der Pakt der Glücklichen. Meinung Ich bin begeistert, aber auch noch immer durcheinander. Fiktion wird hier so genial und selbstverständlich mit der Wirklichkeit vermischt, dass man am Ende noch immer nicht sicher sein kann, was wahr ist und was nicht. In diesem Buch gibt es so viele geniale Wendungen. Ich liebe es, wie die Personen und die Ereignisse alle aufeinander aufbauen und miteinander zu tun haben. Außerdem finde ich Scharnow generell sehr clever gemacht. Das Buch ist in Abschnitte aufgeteilt und hat relativ kurze Kapitel. Diese erzählen immer wieder aus einer anderen Sicht. Vorne und hinten im Buch gibt es eine Karte und zu Beginn ist ein Personenregister enthalten. Dieses habe ich mehr als nur einmal gebraucht, denn die wechselnden Sichtweisen können schon etwas verwirren. Mein einziger Kritikpunkt ist, dass ich aus dem Ende nicht ganz schlau werde. Eine Freundin hat die Schreibweise des Buches mit der von Murakami vergleichen. Ich finde dies ist ein cleverer Vergleich. Doch anders als bei Murakami bin ich am Ende von Scharnow ein wenig unbefriedigt geblieben. Es bleibt für mich noch so viel ungeklärt, aber wahrscheinlich soll das genau so sein. Davon lebt die Erzählweise des Autors auch irgendwie. Fazit Scharnow ist ein genial geschriebenes Buch mit Humor, Fiktion und Intelligenz. Dabei nimmt es bestimmte Teile der Bevölkerung sehr gut auf die Schippe. Von mir gibt es 4/5 Sternen.

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Skurril und unterhaltsam!

Von: ricysreadingcorner

31.03.2019

Bela B hat ein Buch geschrieben?! Und schon der Klappentext stand einem durchschnittlichen Ärzte-Song an Skurrilität in nichts nach. Ich war sehr gespannt, was dieser Musiker wohl als Romandebüt ablegen würde….und frage mich noch jetzt: Was genau habe ich da gelesen? Worum geht's? Scharnow – ein kleiner Ort irgendwo in Brandenburg. Man könnte meinen, dass die Menschen dort in friedlicher Idylle zusammenleben, weit abseits der turbulenten Großstadt. Aber dann hat man die Bewohner noch nicht kennengelernt. Von verrückten Verschwörungstheoretikern, über Porno-Darstellerinnen, merkwürdige Kommunen bis hin zu Superhelden ist hier alles zu finden. Sogar Dinge bekommen hier ein eigenes Bewusstsein. Und plötzlich kommt alles zusammen. Während dem Pakt der Glücklichen der Alkohol ausgeht und sie daher zu drastischen Maßnahmen greifen müssen, haben ein paar Attentäter die Aufgabe, versteckte Agenten auszuschalten, um eine geheime Weltmacht ins Wanken zu bringen. Gleichzeitig zieht ein Buch mordend durch die Stadt und ein fliegender Mann lässt seinen Frustrationen freien Lauf… Meine Meinung Ich habe jetzt eine Woche gewartet, nachdem ich das Buch beendet hatte, weil ich zunächst nicht wusste, wie ich meine Meinung dazu in Worte fassen soll. Ich muss zugeben, ich weiß es jetzt noch nicht genau. Optisch macht diese gebundene Ausgabe mit ihrem schwarzen Buchschnitt und dem mysteriösen fliegenden Mann über einem ortstypischen Plattenbau schonmal einiges her. Im Innern des Einbands befindet sich zudem eine skizzierte Karte von Scharnow, was einem zumindest einen örtlichen Überblick verschafft. Auf den ersten Seiten findet man dann zunächst einen mehrseitigen Personenregister. Der ist auch durchaus hilfreich, da der Roman mit einer Unmenge an Charakteren aufwartet, deren genaue Identitäten und Beziehungen untereinander sich zudem oft erst im Laufe des Buches enthüllen. Diese Vielzahl an Charakteren hat mich am Anfang etwas erschlagen und dazu geführt, dass ich zunächst nur schwer einen Zugang zur Geschichte finden konnte. Langsam wurde das Bild dann immer klarer, aber definitiv nicht weniger skurril. Bela B erschafft hier gleichzeitig klischeehafte und doch originelle Charaktere. Wenn ihr euch jetzt fragt, wie das denn geht, dann kann ich das, so leid es mir auch tut, nicht wirklich erklären. Dazu muss man sie kennenlernen. Vielleicht erlangen diese Stereotype ihre Originalität einfach durch die sonderbaren Ereignisse, in die sie verstrickt werden und die ihr eingefahrenes Leben plötzlich komplett auf denn Kopf stellen und somit auch ihre Persönlichkeit in Frage stellen?! Ja, ich denke so lässt es sich am besten beschreiben. Die Ereignisse in Scharnow wirken wie ein Meteoriteneinschlag in das langweilige, geregelte und etwas marginalisierte Leben in der heruntergekommenen Kleinstadt im Schatten Berlins. Und was passiert da nun eigentlich in dieser Geschichte? Wen der Klappentext schon stutzig gemacht hat, dem kann ich versichern, die ganze Geschichte ist noch viel kurioser. Der Pakt der Glücklichen ist eine Kommune mittelalter Juggesellen, die ihr Leben dem Alkohol, Junkfood und Splatter-Filmen, bevorzugt über Kannibalen, verschrieben haben. Irgendwann geht ihnen der Alkohol aus, weshalb sie zu drastischen Maßnahmen greifen müssen. Dabei kommen sie beinahe dem Bund skeptischer Bürger in die Quere, einer Vereinigung begeisterter Verschwörungstheoretiker, die glauben, das Netzwerk einer geheimen Weltmacht entdeckt zu haben und daher den Auftrag bekommen haben, deren Agenten auszuschalten… Je verrückter die Theorie, desto glaubwürdiger, scheint das Credo der skeptischen Bürger zu lauten. Bei einem Polizeieinsatz mit Hilfe von Vertretern einer Art Bürgerwehr-Reserve, kommt es zur Waffengewalt mit Todesopfern, was alle überlebenden Beteiligten, zwangsweise näher zusammenbringt. Währenddessen ist die richtige Polizei eigentlich in die Kreisstadt abbestellt, in der ein fliegender Mann sein Unwesen treibt. Um diese durchaus schon für sich komplexen Handlungsstränge entwickeln sich weitere Nebenstränge um Pornodarsteller, mordende Bücher und eine junge Liebe, die sich jedoch immer wieder in die Haupthandlung verweben. Jetzt seid ihr verwirrt? Ja, es ist nicht einfach, diese vollkommen verrückte Handlung kurz zusammenzufassen, ohne zu viel zu verraten. Die einzelnen Kapitel sind sehr kurz, was ebenfalls dazu führt, dass die Perspektiven ständig wechseln und man die zahlreichen Personen näher kennenlernt. Der Schreibstil ist sehr einfach und Bela Bs stets sarkastischer Unterton, macht den temporeichen Roman zusätzlich unglaublich unterhaltsam. Schon der Klappentext beinhaltet einen witzigen Hinweis, der einem erst beim Lesen des Buches bewusst wird. Natürlich muss man diese Art Humor mögen, ich persönlich finde ihn grandios. Der schnelle Wechsel zwischen den Charakteren und Handlungssträngen führt zwar zu einem zu einem schnellen Erzähltempo hatte jedoch für mich auch leider die Auswirkung, dass sich bei mir kein richtiger Lesefluss einstellen konnte. Bela Bs Debütroman ist wirklich eine rasante Irrfahrt durch ein Kuriositätenkabinett und somit ziemlich genau das was ich von dem Ärzte-Mitglied erwartet hatte. Allzu tiefgründige Gedanken und große Weisheiten sucht man hier vergeblich, eher wird sich hier oftmals mit dem genauen Gegenteil über genau diesen Anspruch lustig gemacht. Ich bin mir sicher, dass der Autor sehr viel Spaß beim Schreiben hatte und das wiederum hat sich auf mich als Leserin übertragen. Wer Lust auf eine verrückte scheinbar bewusst aufgesetzt wirkende Action-Verschwörungs-Superhelden-Story gepaart mit dem alltäglichen Irrsinn des verwahrlosten Kleinstadtlebens hat, für den ist Scharnow definitiv das Richtige. Es ist vollkommen abgedreht, ja, es scheint oft plump und gewollt übertrieben, aber genau so soll es wohl sein, eben eine ganz spezielle Art von Humor. Zumindest brachte genau das für mich die komische und skurrile Wirkung mit sich. Meine Empfehlung: einfach mal lesen und wirken lassen.

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Bela B. Felsenheimer - Scharnow

Von: The World's Society Onlinemedien

28.03.2019

Nicht nur dass Bela B. Felsenheimer gerade mit seiner Band die ärzte erst für Schlagzeilen um eine Auflösung der Band sorgte, hat dieser in den vergangenen Monaten an seinem ersten Roman geschrieben. „Scharnow“ ist der Titel seines Autoren-Debüts, welcher am 25. Februar 2019 durch den Heyne Verlag in Form eines Hardcover-Buches, als Hörbuch in CD-Form sowie auch in digitalen Varianten beider Versionen veröffentlicht wurde. Natürlich fragt man sich, was ein Musiker so zu erzählen hat, wenn es jetzt nicht gerade über die Bandgeschichte oder das eigene Leben in Form einer Auto-Biographie handelt. Und tatsächlich hat der Berliner sich eine Geschichte über den Berliner Vorort Scharnow einfallen lassen, wofür er natürlich durch allerhand Erlebnisse und Geschehnisse im alltäglichen Leben inspiriert wurde. Selbstverständlich spielt aber auch die Fantasie dabei eine wesentliche Rolle, was man beim Lesen der Zeilen deutlich erkennen kann. Auch wir haben ein Exemplar dieses Buches bei uns vorliegen und wollten es uns natürlich nicht nehmen lassen, zu jenen zu zählen, die dieses Literatur-Werk bereits gelesen haben. So haben wir euch den Inhalt von diesem in deutlich gekürzter Form einmal grob zusammengefasst, sodass auch ihr euch einen Überblick verschaffen könnt, worum sich der Inhalt dieses Werkes in etwa dreht. Natürlich waren wir etwas skeptisch dem Buch gegenüber, da wir uns gefragt haben ob das tatsächlich auch funktioniert, weil es gut ist, oder eben nur gekauft wird um in diversen Sammlungen aufzunehmen. Mittlerweile müssen wir sagen, es trifft auf beides zu, denn der Roman oder das Hörbuch sind sehr gut geworden und sollten daher auf jeden Fall in keiner Sammlung fehlen. Ehrlich gesagt dauerte es nicht lange bis wir von dem Inhalt dieses Buchs angetan waren, genauer gesagt bereits nach wenigen Seiten, denn dieses ist ziemlich originell aufgebaut. Man bekommt hier nicht eine, sondern gleich mehrere individuelle Geschichten die letztendlich als Gesamtes einen Zusammenhang ergeben, die Felsenheimer hier locker niedergeschrieben hat und dabei auch richtig Spannung miteinbringt, sodass man hier gar nicht mit dem Lesen aufhören möchte. Auch der Humor kommt hier nicht zu kurz und der ist, wenn man Bela B. bereits ein paar Jahre kennt, ein wenig eigenwillig aber durchaus anspruchsvoll und witzig. Natürlich hat diese Erzählung aber auch ihre ernsten Seiten, die sich hier auch sehr gut einfügen. Obwohl diese sehr viele Charaktere beinhaltet, so ist die Geschichte letztendlich auch sehr gut aufgebaut, sodass man hier auch ganz gut mitkommt und eigentlich kaum den faden verliert. Die Charaktere wirken alle ein wenig verrückt und scheinen alle irgendwo etwas eigenwillig zu sein. Aber vermutlich ist es auch genau das, was dieses Buch zu etwas besonderem, etwas Gutem macht. Sehr gut erzählt sehr Detailreich und ein klein wenig Verrückt, so in etwa könnte man alles zusammenfassen, was dieses Buch enthält. Dieses Buch verfügt über ein offenes Ende und macht definitiv Lust auf eine Fortsetzung, zu welcher sich Bela B. Felsenheimer auch hinreißen lässt, sofern er sich eines Tages in den musikalischen Ruhestand verabschieden sollte. Bela B. ist deutlich anzumerken, wie viele Arbeitsstunden er damit verbracht hat, ein solch detailreiches Buch zu schaffen in welchem zudem viel Liebe und Begeisterung darin steckt. Während sein Bandkollege Farin Urlaub sich nebenher auf die Fotografie spezialisiert hat und wunderschöne Aufnahmen in großen Fotobüchern bringt, so hat Bela B. definitiv ein gutes Händchen dafür was das Schreiben anbelangt. Bela B. Felsenheimer gelingt ein überraschendes, unerwartet neugieriges Debüt-Werk, in welchem eine frischformulierte Beobachtungsgabe, eine blühende Fantasie miteinander vereint. Wir gratulieren zu einem gelungenen Debüt und erfreuen uns an diesem wirklich sehr gelungenem Roman. Dieses hat so gut wie keine Längen vorzuweisen und es wird auch durchwegs spannend und völlig unvorhersehbar erzählt sodass wir diesem in unserer Gesamtwertung sehr gerne neun unserer möglichen zehn Bewertungspunkte vergeben und euch dieses auf jeden Fall weiterempfehlen können. Wer lesefaul ist, der haut wie bereits erwähnt auch die Möglichkeit sich das Hörbuch zu kaufen, welches vom Autor selbst eingelesen wurde und eine Spiellänge von etwas mehr als zehn Stunden vorzuweisen hat. Bela B. Felsenheimer hat hier mit „Scharnow“ eine ganz eigene Art von Literatur erschaffen, welche vor allem jüngere Leute dazu anstiften könnte, endlich wieder einmal eine Buchhandlung aufzusuchen und dort beherzt zuzugreifen.

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Scharnow ist ein seltsames Dorf in der Brandenburger Einöde mit vor allem seltsamen Menschen. Bela B hat in seinem Debütroman eine ganz besondere Atmosphäre geschaffen, mit zahlreichen aberwitzigen Charakteren. Es passieren wirklich bizarre Dinge in Scharnow, die mich manchmal extrem Schmunzeln ließen. Fliegende Männer, dämonische Bücher, eine Verschwörungs-Gruppe namens Bund skeptischer Bürger, ein Pakt der Glücklichen, ein ermordeter Literaturblogger und ein Supermarkt-Überfall von 3 nackten Männern...Den Inhalt kann ich in Kürze kaum wiedergeben, der Klappentext resümiert das schon ganz gut. Teilweise war mir das alles echt schon ein bisschen zu durch, aber ich mochte Bela Bs Schreibe wirklich sehr, er hat die einzelnen skurrilen Geschichten geschickt miteinander verknüpft, sodass trotz vieler Perspektiv- und Ortswechsel ein schöner Lesefluss entstanden ist. Ich muss aber zugeben, wenn Scharnow nicht das Debüt von Herrn Felsenheimer gewesen wäre, hätte ich es vom Inhalt her wahrscheinlich eher nicht gelesen. Trotzdem hat es mich nicht enttäuscht, bisher hat mich noch kein Buch aus dem Heyne Hardcore Verlag enttäuscht. Ich mag die Auswahl sehr! Ps.: Ab sofort wird „Du Nacho“ in mein Beleidigungs-Repertoire aufgenommen.

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Viele Monate habe ich den Tag herbei gesehnt, an dem "Scharnow" erscheint und war gleichzeitig voller Angst, dass mich der Debütroman von Bela B doch enttäuschen könnte. Heyne Hardcore sei Dank durfte ich das Buch letzte Woche bereits lesen und habe meine Gedanken auf dem Blog festgehalten. Was letztendlich überwogen hat? Definitiv die Verwirrung, die mir beim Lesen jedoch wahnsinnige Freude gemacht hat.

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Scharnow eine kleine Stadt etwa 150 Kilometer von Berlin entfernt. In dieser verschlafenen Provinz sagen sich Hund und Katze Gute Nacht... denkt man! In Scharnow ist im wahrsten Sinne des Wortes der Teufel los. Hier wimmelt es nur so von schrägen Typen die total mysteriöse Dinge erleben. Superman wird krebskrank und fängt an die Stadt zu verwüsten, eine Männer WG die sich Pakt der Glücklichen nennt begeht nackt einen Überfall und eine Gruppe von Verschwörungsfanatikern setzt Auftragskiller auf Tiere an. Und was Pornodarsteller sowie ein sprechender Dachs und zwei schwule Eichhörnchen damit zu tun haben das erzählt uns Bela B in seinem Debüt Roman. All diese Charaktere treiben ihr unwesen in Scharnow und damit sind wir gerade mal am Anfang der Geschichte. Ich wußte gar nicht genau auf was ich mich bei dem Buch einlasse und auch jetzt merke ich das Scharnow nur ganz schwer zu beschreiben ist. Der Roman von Bela B macht definitiv Spaß. Ich hab wirklich sehr oft lachen müssen bei den absurden Geschichten die dieser Roman bereit hält. Jede dieser Geschichten, die alle miteinander verbunden sind, nimmt einen mit auf einen Trip voller skuriller Charaktere und absurden Begebenheiten. Am ehesten würde ich das Buch mit dem Roman "Willkomen in Night Vale" vergleichen der ähnlich abgedreht ist. Alle handelnden Personen konnte ich mir gut vorstellen da sie wie aus dem Leben gegriffen sind. Vorallem der Pakt der Glücklichen konnte mich sehr gut unterhalten. Das ist eine Gruppe voller liebenswerter Chaoten die nach ihren eigenen Regeln lebt. Eine dieser Regeln lautet z.B. "Am Leben bleiben bis man stirbt". Dieser Satz hätte auch aus einem Song der Ärzte stammen können. Wer also auf die Texte der Ärzte abfährt ist hier auf jeden Fall richtig. Das einzige was mich etwas genervt hat war die Liebesgeschichte, die zwar keinen großen Teil ein nimmt, aber die man absolut nicht gebraucht hätte. Durch seinen lockeren Schreibstil, der an den richtigen Stellen witzig wie auch mal ernst daherkommt gelingt es dem Autor, den Leser, in einen angenehmen aber fesselnden Lesefluss zu bringen. Bela B hat einen Roman geschaffen der vorallem durch seine schrägen Charaktere, absurd witzigen Situationen und seinen Popkultur Referenzen lebt. Der Roman unterhält auf der ganze Strecke und ich hoffe das uns Herr Felsenheimer noch einen weiteren Einblick in das Leben von Scharnow gibt. Bei einer Fortsetzung wäre ich definitiv dabei.

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Deutschlands bekanntester Stehschlagzeuger Bela B. Felsenheimer ist bekannt für seine Vielfältigkeit. Neben seiner Band die Ärzte, welche bereits seit einigen Jahren pausiert widmet sich der Musiker unzähligen Musik- und Filmprojekten. Zwischenzeitlich hat Bela zwei Solo-Alben veröffentlicht und auch in mehreren Filmen eine Gastrolle übernommen. Sogar als Radiomoderator war er eine Zeit lang bei „radioeins“ tätig. Nun widmet er sich jedoch etwas ganz neuem, etwas noch nie Dagewesenem in seiner künstlerischen Laufbahn, denn nun versucht er sich auch noch als Autor und veröffentlichte am 25. Februar 2019 beim Heyne Verlag seinen ersten Roman der den Titel „Scharnow“ trägt. Nicht nur, dass er so viel Zeit für ein ganzes Buch mit über vierhundert Seiten aufbringen konnte, hat er dieses auch noch selbst für ein Hörbuch eingelesen, welches ebenso am 25. Februar 2019 in Form einer MP3-CD sowie auch als MP3-Download erschienen ist. Glücklicherweise haben wir bereits seit einigen Tagen ein Exemplar des Hörbuchs bei uns vorliegen in welches wir sehr gespannt hineingehört haben, sodass wir auch euch ein wenig darüber berichten möchten. Was zu allererst auffällt ist Bela B’s angenehme Lesestimme, die beim Hören eine richtig beruhigende Wirkung hat und welcher man nicht nur im musikalischen Sinne gerne zuhört. Natürlich waren wir etwas skeptisch dem Buch gegenüber, da wir uns gefragt haben ob das tatsächlich auch funktioniert, weil es gut ist, oder eben nur gekauft wird um in diversen Sammlungen aufzunehmen. Mittlerweile müssen wir sagen, es trifft auf beides zu, denn der Roman oder das Hörbuch sind sehr gut geworden und sollten daher auf jeden Fall in keiner Sammlung fehlen. Ehrlich gesagt dauerte es nicht lange bis wir von dem Inhalt dieses Hörbuchs angetan waren, genauer gesagt bereits nach wenigen Minuten, denn dieses ist ziemlich originell aufgebaut. Man bekommt hier nicht eine, sondern gleich mehrere individuelle Geschichten die letztendlich als Gesamtes einen Zusammenhang ergeben, die Bela B. hier locker erzählt und richtig Spannung miteinbringt, sodass man hier gar nicht aufhören oder pausieren möchte. Auch der Humor kommt hier nicht zu kurz und der ist, wenn man Bela B. bereits ein paar Jahre kennt, ein wenig eigenwillig aber durchaus anspruchsvoll und witzig. Natürlich hat diese Erzählung aber auch ihre ernsten Seiten, die sich hier auch sehr gut einfügen. Obwohl diese sehr viele Charaktere beinhaltet, so ist die Geschichte letztendlich auch sehr gut aufgebaut, sodass man hier auch ganz gut mitkommt und eigentlich kaum den faden verliert. Die Charaktere wirken alle ein wenig verrückt und scheinen alle irgendwo etwas eigenwillig zu sein. Aber vermutlich ist es auch genau das, was dieses Buch zu etwas besonderem, etwas Gutem macht. Sehr gut erzählt sehr Detailreich und ein klein wenig Verrückt, so in etwa könnte man alles zusammenfassen, was dieses Buch oder auch Hörbuch enthält. Dieses Buch verfügt über ein offenes Ende und macht definitiv Lust auf eine Fortsetzung, zu welcher sich Bela B. Felsenheimer auch hinreißen lässt, sofern er sich eines Tages in den musikalischen Ruhestand verabschieden sollte. Bela B. ist deutlich anzumerken, wie viele Arbeitsstunden er damit verbracht hat, ein solch detailreiches Buch zu schaffen in welchem zudem viel Liebe und Begeisterung darin steckt. Während sein Bandkollege Farin Urlaub sich nebenher auf die Fotografie spezialisiert hat und wunderschöne Aufnahmen in großen Fotobüchern bringt, so hat Bela B. definitiv ein gutes Händchen dafür was das Schreiben anbelangt. Bela B. Felsenheimer gelingt ein überraschendes, unerwartet neugieriges Debüt-Werk, in welchem eine frischformulierte Beobachtungsgabe, eine blühende Fantasie miteinander vereint. Wir gratulieren zu einem gelungenen Debüt und erfreuen uns an diesem wirklich sehr angenehm und locker erzähltem Hörbuch. Dieses hat so gut wie keine Längen vorzuweisen und es wird auch durchwegs spannend und völlig unvorhersehbar erzählt sodass wir diesem in unserer Gesamtwertung sehr gerne neun unserer möglichen zehn Bewertungspunkte vergeben und euch dieses auf jeden Fall weiterempfehlen können. Da wir das Buch nun bereits gehört haben, haben wir nun definitiv Lust darauf bekommen, das Buch auch selbst zu lesen um dabei die Fantasie ein wenig spielen zu lassen und dies werden wir uns auch sehr Bald zu Gemüte führen. Bela B. hat hier mit „Scharnow“ eine ganz eigene Art von Literatur erschaffen, welche vor allem jüngere Leute dazu anstiften könnte, endlich wieder einmal eine Buchhandlung aufzusuchen und dort beherzt zuzugreifen. Scharnow ist über(all) - Lesereise 2019

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