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Rezensionen zu
Prinzessin Insomnia & der alptraumfarbene Nachtmahr

Walter Moers

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Die schlaflose Prinzessin Dylia und ihr alptraumfarbener Nachtmahr habe ich in zwei Varianten genossen. Zuerst habe ich mir über audible.de das Hörbuch gekauft und es über viele Nächte zum Einschlafen gehört. Die Stimme und Interpretation vom Sprecher Andreas Fröhlich war so angenehm, dass mir die Geschichte nie langweilig wurde. Das wunderschöne Buch habe ich im Nachgang als Rezensionsexemplar über Randomhouse zur Verfügung gestellt bekommen. Daher kann ich die teilweise negativen Stimmen über die Geschichte von Dylia und Havarius Opal aus Zamonien von Walter Moers nicht nachvollziehen. Prinzessin Dylia ist eine außergewöhnlich komplizierte philosophische Denkerin und der Nachtmahr Havarius ein sonderbarer alter Stinkstiefel, den man irgendwie lieb gewinnt. Die Geschichte ist sicherlich nichts für eilige Leser. Ja es zieht sich. Aber genau das macht auch die Reise durch das zamonische Märchen voller verschiedener Welten aus. Im Nachwort des Buches hält der Autor fest, wie es zu der Zusammenarbeit der Illustratorin Lydia Rode und ihm gekommen ist und dies berührt mich wirklich sehr. Walter Moers sagt über die Entstehung: „Beide hatten wir dabei nie das Gefühl, an einer Geschichte über die lähmenden Auswirkungen einer Krankheit zu arbeiten, sondern über die beflügelnde Kraft der Kreativität.“ Das wunderschön gestaltete Buch von Lydia Rode und dem Autor ist ein optischer und fantasiereicher Schatz in unserer Familienbibliothek. Ich danke Randomhouse und dem Knaus Verlag für das schöne Rezensionsexemplar. Dies hatte keinen Einfluss auf meine Meinung! Für das Hörbuch ist der Sprecher Andreas Fröhlich mit dem deutschen Hörbuchpreis 2018 ausgezeichnet worden – zu Recht!

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Walter Moers hat mit seinem neuen Roman „Prinzessin Insomnia und der alptraumfarbene Nachtmahr“ seinen selbst geschaffenen Kontinent Zamonien wiederentdeckt und endlich wieder das getan, was er am besten kann: Eine Geschichte erzählen. Dieses Talent hat er bereits mit der Schaffung Zamoniens in seinem wundervollen ersten Roman „Die 13 ½ Leben des Käpt´n Blaubär“ hinreißend bewiesen. Darauf folgten fünf Zamonien-Romane, die zwar immer phantasievollere Lebewesen und eine stetig anwachsende Anzahl an Anagrammen enthielten, aber immer weniger erzählte Geschichte. So wurden die Bücher eher durch Moers´ Wortschöpfungen und Zeichnungen getragen. Auf Dauer ist das zu wenig und so waren die Romane kaum noch etwas Besonderes. Statt des geplanten „Das Schloß der träumenden Bücher“ erschien Ende des letzten Jahres im Knaus Verlag überraschenderweise das Märchen „Prinzessin Insomnia und der alptraumfarbene Nachtmahr“. Als erstes fällt auf, das Moers die Bilder nicht selber gezeichnet hat. Die schönen Illustrationen stammen von Lydia Rode und sind nicht mehr so comicesk, bunt statt schwarz-weiß , passen aber hervorragend zur Geschichte und zu Zamonien. Auch bei der Entwicklung der Geschichte um Dylia, der schlaflosesten Prinzessin Zamoniens die sich zusammen mit dem Nachtmahr Havarius Opal auf eine wilde Reise durch die Nacht in ihr eigenes Gehirn begibt, trägt Lydia Rode einen wesentlichen Anteil. Das hat dem Buch wahrlich gut getan und trotzdem braucht man auf einzigartige Wort- und Figurenschöpfungen nicht zu verzichten. Aber trotz der Wortakrobatik vergisst Moers dieses Mal nicht das eigentliche Märchen ruhig und intensiv zu erzählen. So erfüllt „Prinzessin Insomnia und der alptraumfarbene Nachtmahr“ genau das, was einen lesenswerten Roman ausmacht: Ein schlafloses Traumerlebnis für den Leser.

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Die Welten die Walter Moers entwirft, sind skurril, tief, bunt, vielfältig, mit einer gewissen Saugkraft ausgestattet, um den Leser tief in Labyrinthe und Rätsel des Lebens zu locken. Ob es den „Walter Moers“ überhaupt gibt, ist rätselhaft, hat bis her kaum einer den Schriftsteller gesehen. An dessen öffentliche Stelle schreibt und tritt des Öfteren ein Lindwurm namens Hildegunst von Mythenmetz, der aus dem zamonischen Geschichtenstoff mehr als nur Geschichten oder Bücher webt. Moers selber übersetzte nur aus dem Zamonischen, so heißt es. Das neueste Werk ist in der Reihe, der zamonischen Märchen erschienen und wie Moers sagt, dazwischengeschoben. Wobei hier niemand von Dazwischenschieben sprechen kann, es ist vielmehr ein Raum und Platz geben, nicht nur der eigenen Hirngespinste, denn dieses Mal entstand das Buch in Zusammenarbeit mit der Zeichnerin Lydia Rohde. Moers der selbst gern seine Bücher illustriert, hat den Regenbogenstift abgegeben und nicht nur das, er ließ sich von der Lebensgeschichte der Künstlerin inspirieren. Um was geht es? Das Euch in einem kurzen Text zu erklären, ist ganz schön hoyotoyokomeshi (einen Strohalm durch einen Baumstamm trinken). Prinzessin Dylia leidet an einer Krankheit mit hoher Schlaflosigkeit und das, verschafft ihr die Zeit über sehr viel nachzudenken, Dinge zu benennen, erfinden und zu studieren. Wandelt man erst mal mit der Prinzessin los über die Turmtreppen ihres Schlosses, wird schnell klar, neben einer bunten Welt, die bildlich durch Buchstaben fließt, gibt es auch noch eine Andere – Schmerz sowie die Neugier und Sehnsucht nach dem dunklen Herzen der Nacht. Genau dahin zieht es Dylia und bei dieser Suchreise bekommt sie Hilfe von einem recht eigenwilligen bis narzisstischen Begleiter. Der alptraumfarbene Nachtmahr springt förmlich in ihr Leben und bietet der Schlaflosen seine Kenntnis über den Weg an. Allerdings mit den Worten, sie in den Wahnsinn zu treiben … Ehe die Prinzessin versteht, reisen sie auch schon durch ihr Gehirn. Eine Reise, die der Leser nicht so schnell vergessen wird und wenn doch, weiß er wie und wo. Es ist fantastisch, spannend, neuropsychologisch albern und gespickt mit typischen Moers Anspielungen auf die Realität, aber in erster Linie eine Hommage an die Fantasie der Sprache und Worte sowie ein literarisches haptisches Kunstwerkabenteuer. Einen erweiterten Sinn und Botschaft eröffnet sich dem Leser am Ende des Buches und es wäre exorbitant, und extraordinär, den hier zu verraten. Eine Liebesgeschichte zamonischer Art gar nicht so fern unserer Welt. Ein Märchen für Erwachsene, Schlaflose, Wort und Bildliebhaber, Träumer, für Reisende, Leidende, Erkrankte und Gesunde, Neugierige, Prinzessinnen, Prinzen, Psychologen und Nachtmahre. Also für jeden, der sich alt genug fühlt, ins dunkle Herz der Nacht zu reisen. Und dabei wünsche ich Euch wahnsinnigen Spaß.

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Für das Studium

Von: Rene Ben Amor aus Hannover

19.11.2017

Der Studienbereich ,Moderne Literatur' in den Universitäten sollte um dieses Buch erweitert werden. Moers schreibt sich spätestens mit diesem Roman in die vorderste Reihe moderner deutscher Literatur. Eine Empfehlung für jeden Deutsch Leistungskurs als Gegenpol zu den Klassikern. Ebenso erschreckend wie “Der Sandmann“ und raffiniert wie “Faust“. Grandios, herausfordernd und witzig. Für mich steht jetzt schon fest, dass meine noch ungeborenen Kinder diese Bücher zu lesen bekommen!

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Buchbesprechung von Ulrike Sokul © »Wenn die Minuten durch die Jahre rufen Erhebt sich der ewige Träumer Über seine irdische Last Und reist mitten hinein Ins dunkle Herz der Nacht« Anonym „Prinzessin Insomnia & der alptraumfarbene Nachtmahr“ fabuliert eine kuriose Exkursion in eine schlaflose Nacht mit hellwachen Träumen - abenteuerlustig, humorvoll, spannend, phantasiegesättigt, gedankenbunt, wortverspielt und sprachverliebt und sogar ein bißchen romantisch und wehmütig. Prinzessin Dylia, die unter chronischer, periodischer Schlaflosigkeit leidet, bezeichnet sich selbstironisch als Prinzessin Insomnia. Sie stellt sich tapfer ihrer Krankheit nebst deren unangenehmen Begleiterscheinungen und kultiviert eine ebenso selbstreflexive wie phantasievolle philosophische Perspektive. Langeweile ist ein Fremdwort für ihren regen Geist, sie ist empfindsam, kapriziös, neugierig, musikalisch, sprachbegabt, synästhetisch, tagträumerisch, wißbegierig, aber auch Weltmeisterin im Verdrängen unangenehmer Erfahrungen und Gedanken. Ihre Strategien, sich von der Schlaflosigkeit abzulenken, sind höchst kreativ. So denkt sie sich beispielsweise neue Traumfarben von A bis Z aus, sie nimmt ausgiebige Mondlichtbäder, die ihr Mondlichtekstasen bescheren, und sie entspannt sich durch ridikülisierendes Anagrammieren – so wird aus Blutdruck Drutbluck und aus Zuckerspiegel Spuckerziegel … Jeden Morgen wählt Dylia aus dem Zamonischen Wörterbuch dreizehn neue Lieblings-wörter aus, die sogenannten Pfauenwörter, und sie macht es sich zur Aufgabe, diese schillernden Vokabeln im Verlaufe des Tages sinnvoll unterzubringen. Versuchen Sie einmal nach achtzehn schlaflosen Nächten Worte wie „Amygdala, Hoyotojokomeshi, Linguamundivagant, Mamihlapinatapaai, Niemalsweh, Quoggonophobie, Pisanzapra“ usw. sinnvoll in einen Tagesablauf zu integrieren – das schafft nur Prinzessin Dylia. Eines Nachts wird ihre kreative Nichtschlafroutine durch einen überraschenden Besucher unterbrochen: Havarius Opal, ein versierter Nachtmahr, stellt sich unverblümt-selbstgefällig vor und erklärt ihr nonchalant, daß er gekommen sei, um sie in den Wahnsinn zu treiben. Dylia vermutet zunächst einen Scherz des Hofnarren oder einen neuen Therapieversuch des Hofalchemisten, aber der kleinwüchsige Gnom mit der vielfarbig-changierenden Mosaikschuppenhaut ist echt und auch kein Traum, wie er ihr greifbar-handgreiflich versichert. Gönnerhaft bietet er Prinzessin Dylia jedoch an, zuvor mit ihr eine Reise nach Amygdala, ins dunkle Herz der Nacht, zu unternehmen. Das ist eine Versuchung, der die entdecker-freudige Dylia nicht widerstehen kann, und so reisen die beiden nach Innen, in Dylias Gehirn. Der Weg führt von der Großhirnrinde in der Höhe des Scheitellappens über den Cortex cerebri zum Thalamus, von dort geht es von der Stria terminalis über den Nucleus accumbens bis nach Amygdala. Das klingt jetzt etwas neurologisch, aber keine Angst, es wird wirklich abenteuerlustig, und diversen Ängsten werden wir auch unvermeidlich begegnen. In den Gehirnwindungen wimmelt es von unglaublichen Lebens- und Gedankenformen: seifenblasenzarthäutige Geistgeister und Zwielichtzwerge, Ideenschmetterlinge, Zweifelspfützen, Gehirnschnecken, bürokratische Egozetten und systematische Thalamiten, Gedankenblitze, Gedankenfalten, Gedankenfäden, Gedankensplitter, Grillos, Ideennebel, rationale und irrationale Geome, Irrschatten und nicht zu vergessen die vielgestaltigen, verfressenen Zergesser und der Subconsciounelle Sumpf, in den abzustürzen weniger empfehlenswert ist. Gedankenendlosschleifen und kognitive Teufelskreise sind noch das Harmloseste, was einem im eigenen Gehirn passieren kann - da ist beispielsweise der hypnotische Zwangsoptimismus viel bedrohlicher. Auch den hirnjuristischen Verwaltungsapparat sollte man nicht unterschätzen. Havarius Opal und Prinzessin Dylia müssen einiges an amtsbürokratischer Willkür-Logik ertragen, als sie im Großraumbüro des Thalamus eine Durchreisegenehmigung zur Amygdala nebst Eigenrisikobescheinigung beantragen und von einer gnadenlos-sachlichen Egozette einer Befragung unterzogen werden. So etwas Nervenaufreibendes haben Sie noch nie zuvor erlesen … Walter Moers beginnt dieses Märchen zunächst gemächlich mit der ausführlichen, detailreichen Ausmalung von Prinzessin Dylias Charakter und ihren Lebensumständen. Mit dem Erscheinen des täuschend-trügerischen, seltsam-sympathischen, launisch-unberechenbaren Nachtmahrs Havarius Opal bekommt Dylias beschauliches Leben aufregenden Gegenwind. Havarius Opal ist ein ambivalenter Mentor, ein unterhaltsamer Reisebegleiter, ein irritierend-irisierender Schelm und Meister traumhafter Täuschungsmanöver. Er funktioniert gewissermaßen „spiegelverkehrt und gegen den Uhrzeigersinn ...“ (Seite 212) Der Autor verbindet die neckische Beziehungsdynamik des ungleichen Paares, ihre gehirngeographischen Erkundungen und traumphilosophischen Diskussionen, die erlesenen Gedankenspiele und die phantasievollen Requisiten zu einer raffinierten epischen Dramaturgie, die uns ein traumsinniges Lesevergnügen bereitet. Der ausgeprägte Sinn für geistreich-sprachspielerischen Humor, der alle Werke Walter Moers‘ aus- und kennzeichnet, kommt besonders in der Figur Prinzessin Dylias zu Wort. Diesmal wortschöpft Moers wahrlich aus dem vollen und erfindet solch köstliche Pfauenwörter, daß ich es kaum erwarten kann, wenigstens ein paar davon in den Duden einwandern zu sehen. Er ist einfach unübertrefflich „linguamundivagant“ … Die zahlreichen Bilder, die den Text stimmungsvoll schmücken, stammen diesmal nicht vom Autor selbst, sondern von Lydia Rode. Ihre bunten Aquarellzeichnungen illustrieren das märchenhaft-neurologisch-zamonische Panoptikum ganz vortrefflich und bereichern die Geschichte um lebhaften Formenreichtum und feminine Farbenfreude. In einer Nachbemerkung berichtet Walter Moers, wie Lydia Rode, die von der Krankheit Chronisches Fatiguesyndrom (CFS) betroffen ist, brieflich in Kontakt zu ihm aufnahm und ihn wissen ließ, wie sehr ihr seine Zamonienromane beim Ertragen ihrer Schlaflosigkeits-phasen geholfen hätten. Aus der gemeinsamen Korrespondenz entstand die Idee zu einer zamonischen Erzählung, die Lydia Rode gerne illustrieren wollte. Dieser Inspirationskeim wuchs sich dann zu vorliegendem traumiversellen Roman aus. Mit dem siebten Zamonien-Roman beschert uns Maestro Moers von Mythenmetz also nicht die Fortsetzung von „Das Labyrinth der Träumenden Bücher“, sondern ein originäres zamonisches Märchen: eine regenbogenbunte Traumreise mit neuen eigenwilligen, unvergeßlichen Charakteren und mit einer Gebrauchsanweisung für Nachtmahre, die Sie sich nicht hätten träumen lassen. Ich bin absolut begeistgeistert!

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Cover Das Cover passt allgemein zu den Moers Büchern und hat eine Haptik, die etwas an Schuppen erinnert, das hat mir gut gefallen. Im Fokus steht der Nachtmahr Opal, der in der Geschichte eine große Rolle spielt. Protagonisten Dylia Insomnia ist eine Prinzessin mit einem großen Problem: Sie hat eine Krankheit, die sie nicht schlafen lässt. So lernen wir sie eher aufgedreht als müde kennen und diese Persönlichkeit lässt uns auch so schnell nicht los. Sie hat einen tollen Charakter, wie ich finde. Mit gutem Humor und einem großen Wortschatz gesegnet, liebt sie alles was mit Wörtern zu tun hat. Sie überlegt sich zum Beispiel sehr schwierige Wörter, die sie in ihren Tag integrieren möchte, das fand ich sehr spannend und toll gemacht. Für einen Menschen, der so wenig schläft hat sie einen ziemlichen Scharfsinn für bestimmte Dinge, die einem normalen Menschen wohl garnicht aufgefallen wären. Havarius Opal ist ein Nachtmahr, der Dylia heimsuchen möchte. Gemeinsam mit ihr unternimmt er dieses Abenteuer. Am Anfang fand ich ihn wahnsinnig unfreundlich, das legt sich aber während der Geschichte, da man sich einfach an seinen Charakter gewöhnt. Er ist immer wieder für Überraschungen gut und hat die Geschichte richtig gut aufgepeppt. Schreibstil Lange haben wir auf einen neuen Walter Moers gewartet und nun ist er endlich da. Mit seinem tollen Schreibstil schafft er es wieder den Leser zu verzaubern und schickt ihn diesmal auf eine sehr interessante Weiße durch das Menschliche Gehirn. Gespickt mit wunderschönen Bildern ist das Buch ein toller Hingucker, nicht nur für Bücherfans. Ich fand die Geschichte sehr spannend, es gibt immer wieder neue Dinge die man entdeckt und lernt, diese Reise war teils sehr verwirrend, aber dann auch wieder wunderschön. Mit viel Wortgewalt merkt man hier direkt: Das ist ein Moers. Er schafft es immer wieder sehr schwierige Wörter einfach in eine Geschichte zu integrieren und hier haben wir einige davon. Manchmal fand ich es etwas mühsam, diese Wörter zu lesen, das hielt sich aber in Grenzen, da diese Wörter auch noch in Regenbogenfarben geschrieben waren. Autor und Illustratorin Walter Moers ist der Schöpfer vieler erfolgreicher Welten und Charaktere. Seit fast 20 Jahren schreibt er fantastische Romane, die auf dem Kontinent Zamonien spielen. Dazu gehören unter anderem die internationalen Bestseller "Die 13 ½ Leben des Käpt`n Blaubär", "Die Stadt der Träumenden Bücher" und zuletzt "Das Labyrinth der Träumenden Bücher". "Prinzessin Insomnia" ist der siebte Zamonienroman. Lydia Rode lebt, malt und zeichnet in Berlin. Ihre Aquarelle für "Prinzessin Insomnia & der alptraumfarbene Nachtmahr" sind ihre ersten veröffentlichten Illustrationen. Einzelbewertungen Schreibstil 5/5 Charaktere 5/5 Spannung 5/5 Ende 5/5 Cover 4/5 Fazit Ich habe mich unglaublich auf den neuen Moers gefreut und wurde wieder einmal nicht enttäuscht. Er hats einfach drauf, der gute Herr Moers

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Inhalt Dylia, die Prinzessin eines der zamonischen Königreiche, leidet unter ausgeprägter Insomnie. Die Hofgelehrten haben schon alles probiert, doch Dylia kann teilweise bis zu drei Wochen nicht schlafen. Um sich in der schlaflosen Zeit nicht zu langweilen, denkt sie sich höchst ungewöhnliche Dinge aus - Wortschöpfungen, Erfindungen und andere Dinge. Eines Nachts, als sie mal wieder versucht Schlaf zu finden, taucht in ihrem Zimmer Opal, ein Nachtmahr auf. Er verkündet ihr, dass er den Rest ihres Lebens bei ihr bleibt, um sie in den Wahnsinn zu treiben. Vorher aber will er mit ihr eine Abenteuerreise in die Amygdala ihres Gehirns unternehmen. Da Dylia nichts Besseres zu tun hat, sagt sie zu. Und so reisen die Beiden quer durch Dylias Gehirn und erleben dabei die ungewöhnlichsten Abenteuer. Beurteilung Dies ist mein erster Roman von Walter Moers. Er wurde mir als Autor schon vielfach empfohlen und nach der Lektüre dieses Buches kann ich auch verstehen, weshalb. Zuerst zum Buch an sich: Das Buch ist ziemlich schwer und großformatig - man kann es schwer längere Zeit in einer Hand halten und ist somit in seiner Leseposition etwas eingeschränkt. Ansonsten ist das Buch sehr schön illustriert, immer passend zum aktuellen Text und auch in diesem selbst sind immer wieder spezielle "Schlüsselwörter" oder ganze Sätze farbig abgesetzt. Bei Prinzessin Insomnia handelt es sich um einen von mehreren Romanen, die in der Welt von Zamonien spielen, das Buch kann jedoch problemlos unabhängig von anderen Romanen gelesen werden. Ob es Anspielungen auf die anderen Geschichten gibt, kann ich nicht beurteilen, da ich diese nicht kenne, aber ich hatte keine Probleme, mich zurechtzufinden. Allerdings ist dieses Buch ganz sicher keine Lektüre für Kinder, auch wenn es von der Aufmachung und vom Titel her wohl den Eindruck macht. Ich kann mir nicht vorstellen, das Kinder oder jüngere Jugendliche dem Wortreichtum von Walter Moers, in dem er auch sehr viele Fremdworte verwendet, wirklich problemlos folgen können. Selbst ich fand es teilweise sehr anstrengend, auch wenn das Buch insgesamt toll ist - ich habe es mir schlussendlich in Häppchen von 50-70 Seiten täglich zu Gemüte geführt, mehr habe ich bei dieser Lektüre nach einem Vollzeit - Arbeitstag nicht mehr geschafft :-) Walter Moers beweist einen unglaublichen Wort- und Einfallsreichtum und vor allem sehr, sehr viel Fantasie. Ein solcher Schreibstil mit so großer sprachlicher Außergewöhnlichkeit ist mir wirklich noch nicht untergekommen. Man muss erstmal die Fähigkeit haben, so viele Wörter und auch noch deren Bedeutungen zu kreiieren. Und diese Beschreibungen der Wege durchs Gehirn! Darauf muss man kommen! Hier ziehe ich wirklich den Hut, ich werde wohl nie wieder an meinen Kopf ( oder den irgendeines anderen) denken können, ohne mir Zwielichtzwerge, Irrschatten, grüne Spinnen und Egozetten vorzustellen. Zu den Charakteren: Wir müssen hier beim Lesen mit Prinzessin Dylia und dem Nachtmahr Opal auskommen. Dialoge gibt es nur zwischen den Beiden, andere Personen spielen hier nicht mit. Das ist am Anfang etwas ungewöhnlich, aber man gewöhnt sich schnell daran. Ich muss gestehen, dass ich Opal immer lieber mochte und er jetzt, nachdem ich das Buch beendet habe, wahrscheinlich immer mein Lieblingsnachtmahr bleiben wird. Auch Dylia ist eine tolle Person - wie sie das beste aus ihrer Krankheit macht und alles immer positiv sieht, ist sehr bewunderswert. Ich empfehle übrigens dringend das Nachwort des Autors zur Entstehung des Buchs zu lesen - es gibt nämlich tatsächlich eine - sehr seltene - Krankheit, die ihn auf Umwegen zu diesem Buch inspiriert hat! Auch wenn es für mich ein sehr ungewöhnliches Lesevergnügen war, steht es doch außer Konkurrenz zu den "gewöhnlichen" Erzählromanen und wird mir - was wenigen Büchern gelingt - sehr nachhaltig im Gedächtnis bleiben. Ein Buch, über das man definitiv länger nachdenken wird. Trotzdem ein Lesespaß, der sicherlich auch den hartgesottensten Leser ab und an zum Schmunzeln bringen kann - 5 Rezisternchen für Prinzessin Insomnnia!

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Prinzessin Dylia hätte eigentlich in ihrem Leben wenig zu klagen. Sie lebt mit ihren Eltern und Geschwistern in einem luxuriösen Palast und wird rund um die Uhr von Bediensteten mit allem versorgt, was ihr Herz begehrt. Wenn da aber nicht ihre seltene Krankheit wäre. Ihre Schlaflosigkeit. Und mit Schlaflosigkeit ist wirklich gemeint, dass sie wochenlang nicht schläft. Sie hat schon alle Mittelchen und Geheimtipps ausprobiert, aber nichts hat geholfen. Um sich die viele Zeit zu vertreiben wandelt sie nachts durch Schloss, denkt sich alle möglichen Erfindungen aus oder gibt sich Tagträumen hin. Eines Tages wird sie in ihren Tagträumen durch ein gemeines Wesen gestört, dass sich als Nachtmahr vorstellt und ihr verspricht sie in den Wahnsinn zu treiben. Zunächst ist Dylia davon überzeugt doch endlich eingeschlafen zu sein, aber das ist leider ein Irrtum. Dieser kleine, in allen Farben schillernde Gnom hat sich fest vorgenommen nie wieder zu gehen und sie um den Verstand zu bringen. Als Dylia sich nicht dazu bereit erklärt den schnellen Weg zu gehen und einfach aus dem Fenster zu springen, begeben sich die beiden zusammen auf eine abenteuerliche Reise durch Dylias Gehirn um zum Herzen der Nacht zu gelangen. Dabei begegnen ihnen verschiedene Gestalten, die Dylias verschiedenen Gehirnareale bevölkern, manche liebenswert und anderen sollte man besser aus dem Weg gehen. Angefangen bei den zierlichen, fröhlich tanzenden Zwielichtzwergen bis zu den unkontrolliert marschierenden Grillos. Manche kennt Dylia schon aus ihren Tagträumen, wie die Erinnerungsspinne, andere sind ihr völlig fremd, wie die Thalamiten. Generell scheint Dylias Gehirn, im Vergleich zu anderen, ein ganz besonderer Ort zu sein, an dem vieles in Größe und Farbe von der Norm abweicht. Fazit Wie erwartet war ich begeistert von dem Buch. Ein typischer Roman von Walter Moers, mit einer gewaltigen Wortwelt, die einem eine grandiose Anzahl an detaillierten Bildern in den Kopf pflanzt. Unterstützt wird das ganze durch die wunderbaren - ausnahmsweise bunten - Illustrationen von Lydia Rode. Immer wieder habe ich das Lesen unterbrochen um mir die kleinen Details der Seitengestaltung genauer anzusehen und habe es genossen. Bei diesem Autor lohnt es sich auch wirklich das Geld für die Hardcover-Ausgabe auszugeben, da auch die Gestaltung des Einbandes einfach sehenswert ist. Walter Moers schreibt wunderbare "Märchenbücher" für Erwachsene. Ich habe auch seine anderen Bücher alle verschlungen und bin traurig, dass es wieder eine ganze Weile dauern wird, bis ich neuen Lesestoff von diesem einmaligen Autoren und Künstler in die Hände bekomme. Eine Empfehlung für jeden Walter Moers-Fan. Allerdings würde ich jedem, der noch nichts von diesem Autor gelesen hat, lieber mit einem anderen Buch von ihm anzufangen, da die ersten Seiten doch sehr speziell sind und einen vielleicht ein wenig abschrecken können.

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