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Rezensionen zu
Prinzessin Insomnia & der alptraumfarbene Nachtmahr

Walter Moers

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€ 24,99 [D] inkl. MwSt. | € 25,70 [A] | CHF 34,50* (* empf. VK-Preis)

Prinzessin Dylia leidet unter einer seltenen Krankheit. Sie kann manchmal tagelang nicht schlafen. Viele Ärzte haben versucht, ihr zu helfen, doch vergebens. Die Schlaflosigkeit führt dazu, dass Dylia sich - aufgrund eben genügend Zeit - nächtelang Gedanken über alles mögliche macht. Farben, Formen, Gefühle - nichts bleibt ungedacht. Ihr Gehirn ist ihr bester Freund, vor allem, wenn sie nachts durch das Schloss wandelt. Und so ist sie erst gar nicht überrascht, als plötzlich Harvarius Opal, ein Nachtmahr, vor ihr auftaucht und verkündet, dass er nun ab sofort bei ihr bleibt, um sie in den Wahnsinn zu treiben. Erst hält Dylia ihn für ein Hirngespinst und macht sich freudig mit ihm auf dem Weg nach Amygdala. Doch bald merkt sie, dass diese Reise in das Innerste ihres Gehirns gar nicht so freudig ist, wie gedacht. Lange mussten wir auf ein neues Buch von Walter Moers warten. Und so wie ich die Stimmen zu seinem aktuellen Roman mittlerweile deute, sind viele nicht so begeistert von seinem neuesten Werk. Ich muss zugeben, dass auch ich nach dem Lesen sehr zwiegespalten war und es mir auch jetzt sehr schwer fällt, diese Rezension zu schreiben, da ich meine Gefühle zu dem Buch nicht so recht zum Ausdruck bringen kann. Am Anfang war ich sogar wirklich versucht, das Buch zur Seite zu legen und ihm zu späterer Zeit nochmals eine Chance zu geben. Doch irgendetwas in mir weigerte sich, dies zu tun und so hielt ich durch. Zuerst möchte ich die Aufmachung des Buches ansprechen. Das Cover allein ist wunderschön anzusehen. Zu sehen ist der Nachtmahr Harvarius Opal in seinen schönsten Alptraumfarben. Wenn man sich das Buch von innen ansieht, dann finden sich dort wunderschöne Illustrationen der Zeichnerin Lydia Rode, die mit den Zamonien-Romanen und Walter Moers besonderes verbindet, was sich im Nachwort nachlesen lässt. Ich möchte dem nicht vorgreifen, aber es erklärt einiges über den etwas anderen Stil, der in der Geschichte eingeschlagen wird. Wir gehen nämlich diesmal nicht auf Reise durch Zamonien, sondern durch das Gehirn von Prinzessin Dylia. Und dort treffen wir - auch aufgrund der seltenen Krankheit, die Dylia im Griff hat - auf allerlei Kurioses. Seien es Zwielichtzwerge, Irrschatten, Hirnschnecken und Grillos. Ständig gibt es Neues zu entdecken. Und ständig locken neue Gefahren Dylia und ihren alptraumfarbenen Gefährten tiefer in das Gehirn. Die bunte Aufmachung - die Zeichnungen und manche Wörter sind in Pastellfarben gehalten - mutet etwas ungewohnt an. Doch auch hier gibt das Nachwort wieder Aufschluss. Dylia ist eine sehr gewöhnungsbedürftige junge Frau. Sie ist neugierig, vorlaut und sagt, was sie denkt. Zu Anfang war sie mir noch sehr sympathisch, da sie ja auch aufgrund der Krankheit ein großes Handicap zu tragen hat. Doch je näher ich sie kennenlernte, umso mehr musste ich meine Meinung über sie revidieren. Ihre teilweise wirren Gedanken haben mich manchmal in den Wahnsinn getrieben, doch bin ich nach Beendigung des Buches nicht mehr so sicher, ob diese Gedanken ihre eigenen waren oder ihr so von Havarius Opal eingepflanzt wurden. Da die Geschichte jedoch einen ernsten Hintergrund hat, seht man am Ende die Geschichte dann doch mit etwas anderen Augen und überdenkt manche Situation nochmals neu. Dies war bei mir auch so und so schlug die anfängliche Enttäuschung in Interesse um. Eine Reise durch ein Gehirn stelle ich mir sehr schwer vor. Die Recherche, die nötige Kenntnis des Weges und vor allem alles so hinzubiegen, dass es auch noch eine Geschichte ergibt. Ein komplexes Organ ergibt dann auch eine komplexe Geschichte. Walter Moers ist ein wahrer Wortspieler. Er jongliert so geschickt mit den einzelnen Buchstaben, dass sie daraus so manch wunderbarer Satz ergibt und letztendlich eine interessante Geschichte. Durch die Wortspielereien ergeben sich neue Kreationen und so werden aus Kopfschmerzen eben mal Schmopfkerzen und schon wird dem Wort der "böse" Kern genommen. Gerade dies zeigt aber auch, dass sich der Autor sehr, sehr viele Gedanken gemacht hat und auch mit viel Liebe zum Detail ans Werk ging. Abschließend kann ich sagen, dass ich nicht ganz unzufrieden aus der Geschichte heraus ging. Zwar war es anders, als gedacht und auch weniger als erwartet, aber gerade durch die "Andersartigkeit" dann doch wieder gut. Fazit: Ein Buch, auf das man sich einlassen muss.

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Pfauenworte

Von: wal.li

23.09.2017

Prinzessin Dylia aus Zamonien leidet an Schlaflosigkeit. Leiden will sie aber so wenig wie möglich, man leidet ja am ehesten dann, wenn man sich unterkriegen lässt. Dylia nennt sich der Einfachheit halber Prinzessin Insomnia und begibt sich in ihren Gedanken auf ungewohnte Pfade, auf denen sie die Schlaflosigkeit mit ihrer Phantasie ausfüllt und sich ablenkt. Doch eines Abends als sie mal wieder besonders schlaflos ist erscheint ihr der Nachtmahr Havarius Opal. Er verspricht ihr eine außergewöhnliche Reise in die Tiefen ihres Gehirn, die für sie allerdings im Wahnsinn enden wird. Dylias Forscherdrang ist groß, die Bedrohung, den Verstand zu verlieren, schreckt sie nicht genug, um auf das Abenteuer zu verzichten. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt, denkt sie. Den Schlaf kann sie schließlich nicht mehr verlieren. Und so begibt sie sich mit dem Nachtmahr, der ihr bald nicht mehr so schrecklich vorkommt, auf den Weg. So wie ihre Regenbogenerfindungen, sind auch Teile ihres Gehirns. Schillernd und farbenfroh, doch auch mit Tücken und Fallstricken. Und dieser Nachtmahr scheint manchmal arg wenig im Köcher zu haben. Oder lügt er etwa? Und wann? Und wann spricht er die Wahrheit? Eine beeindruckende Persönlichkeit ist Prinzessin Dylia auf jeden Fall. Gäbe es sie in der wirklichen Welt, würde man sie bewundern. Mit nur wenig erholsamen Schlaf auszukommen fällt sicher schwer. Nichts scheint zu helfen, keine Wanderungen durch das Schloss, keine Duftkerzen, keine Massagen, keine langweiliges Geschwätz. Doch Dylia hat in ihrer Gedankenwelt Phantasiegebäude errichtet, die sie begehen kann; Wörter erdacht, die sie erinnert; Regenbogenerfindungen getätigt, die ihr Freude bereiten. Sie gibt sich nicht der Krankheit hin. Sie lässt sich nicht beherrschen, nicht schrecken. Mutig versucht sie das Beste aus ihrer Situation zu machen. Diese Reise durch Dylias Gehirn nimmt einen gefangen. In immer neue Tiefen begleitet man Dylia und Opal. Mal stürzt man ins Nichts und hofft, doch wieder aufgefangen zu werden. Dichte leuchtende Gedanken wechseln sich mit undurchdringlicher Leere. Und doch ist die Kraft der Gedanken immer da, die Zuversicht eine Lösung zu finden. So eine starke Persönlichkeit wie Dylia wäre man selbst gerne. Ein Mut machendes Buch in bester Zamonien-Tradition, das herausragend und phantasievoll illustriert ist von Lydia Rode. 4,5 Sterne

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Prinzessin Dylia Insomnia leidet an einer mysteriösen Krankheit, bei der ihr bisher keiner helfen konnte. Sie findet, manchmal tagelang am Stück, keinen Schlaf und wandelt in dieser Zeit als schlaflose Prinzessin durch das Schloss, in dem sie mit der königlichen Familie wohnt. Eines Tages bekommt die Prinzessin Besuch von einem ungewöhnlichen Zeitgenossen. Havarius Opal ist ein albtraumfarbener Nachtmahr, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, Dylia in den Wahnsinn treiben zu wollen. Er lässt sich durch nichts von dieser Mission abbringen. Davor macht der Nachtmahr der Prinzessin allerdings noch ein verlockendes Angebot. Dylia soll ihn auf die abenteuerliche Reise nach Amygdala begleiten, der berüchtigten Stadt der Angst, in der das dunkle Herz der Nacht regiert. Nach kurzem Zögern willigt Dylia in die Reise ein. Nicht nur, weil sie eine unabdingbare Neugier überfällt, sondern, weil es bei diesem Abenteuer um ihren Verstand und um ihr Leben geht... Das war er also, der neue, schon sehr, sehr lange heiß ersehnte Roman von Walter Moers. Ein neues Abenteuer aus Zamonien, dem Planeten, der in den letzten Jahren so viele Fantasy-Fans begeistert hat. Ich war so gespannt auf "Prinzessin Insomnia und der albtraumfarbene Nachtmahr", dass ich schon fast die Tage im Kalender ausgestrichen habe. Und jetzt war es endlich soweit. Die Geschichte der Prinzessin ist so typisch Walter Moers, dass man jede Seite mit einem Lächeln umblättert. Nach Zamonien zurückzukehren, das war ein bisschen wie nach Hause kommen, nach einer viel zu langen Reise und endlich wieder die heimische Atmosphäre zu erleben, die man nur erleben kann, wenn man sich wirklich wohl fühlt. Trotzdem muss ich an dieser Stelle darauf hinweisen, dass Walter Moers' neues Werk wohl wirklich nur alteingesessenen Fans des Autoren zum verträumten Seufzen bringen wird. Allen anderen, die sich noch nicht mit dem Schreibstil Moers' auskennen, werden eine Geschichte lesen, die an manchen Stellen nicht richtig in Fahrt kommen will, und in der viele Dialoge vorkommen, die auf dem ersten Blick mit viel Belanglosem gefüllt sind. Bei Walter Moers allerdings steht so viel zwischen den Zeilen, dass man daraus eigentlich ein weiteres Buch schreiben könnte und es ist wichtig genau hinzusehen, denn es gibt dabei viel zu entdecken und herauszufinden. Auch wenn wir uns zweifellos in einer fantastischen Welt befinden, findet man in der Geschichte der Prinzessin jede Menge Verweise auf unsere heutige Gesellschaft. Als Nächstes sind dann natürlich die - mal wieder - absolut hinreißenden Figuren in Moers' neuem Roman zu erwähnen. Allein Dylias und Opals bissige und sarkastische Dialoge, die immer wieder einem Schlagabtausch gleichen, machen so viel Spaß, dass man immer mehr davon haben will. Aber vor allem Dylia ist so ein liebenswerter, intelligenter und vielschichtiger Charakter, dass man jedes ihrer Worte und Gedanken begierig aufsaugt. Zum Schluss muss ich dann wieder einmal applaudieren und respektvoll meinen Hut ziehen vor dieser unbändigen und alles umfassenden Fantasie dieses großartigen Autoren. Manchmal fragt man sich, wie Schriftsteller es schaffen ganze komplexe fantastische Welten zu erschaffen und nebenbei noch eine großartige Geschichte in ihnen spielen lassen. Bei Walter Moers fragt man sich das auch. Doch er schafft es überdies ebenfalls unglaubliche Geschichten zu erzählen und magische Orte entstehen zu lassen, ohne, dass seine Protagonisten den Raum verlassen. "Prinzessin Insomnia und der albtraumfarbene Nachtmahr" hat mich nach Hause, nach Zamonien, gebracht und mir sehr viel Spaß gemacht. Zudem lohnt sich hier ein genauerer Blick in die Anmerkungen des Autoren, die noch einmal einen ganz neuen Blick auf das Buch werfen lassen. Die Geschichte ist eine abenteuerliche und gewiss einzigartige Reise durch das träumende Gehirn und obwohl ich das Buch nicht unbedingt Walter Moers Neulingen empfehlen würde, hat sich das Warten für eine Alteingesessene, so wie mich, mehr als gelohnt.

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Eine Reise durch Gedanken und Träume... Prinzessin Dylia aus Zamonien leidet Nacht für Nacht unter Schlaflosigkeit, daher nennt sie sich selbst Prinzessin Insomnia. Während ihrer nächtlichen Streifzüge durch das Schloss kommen ihr die abenteuerlichsten Ideen - Langeweile kennt sie nicht. Doch eines Nachts begegnet sie einem Nachtmahr, der sich als Havarius Opal vorstellt. Der Gnom ist gleichermaßen beängstigend und sympathisch. Er nimmt Dylia mit auf eine ganz außergewöhnliche Reise - eine Reise durch das menschliche Gehirn. Und diese wird wahrhaft abenteuerlich - sie besuchen Dylias Gedanken, Träume und Erinnerungen. Die Reise wird schließlich ganz anders, als vom Nachtmahr geplant - denn Prinzessin Insomnia ist nicht auf den Mund gefallen... "Wenn andere sagten, es sei noch nicht aller Tage Abend, dann hieß es für Dylia vielmehr: Es ist noch nicht aller Nächte Morgen. Und dann war da auch noch das Oberüberwort. Das war die geheimnisvolle Supervokabel, nach der Prinzessin Dylia schon ewig fahndete." - Seite 30, eBook "Prinzessin Insomnia und der alptraumfarbene Nachtmahr" ist der neue Roman von Walter Moers, der wie viele seiner Bücher auch auf dem fiktiven Kontinent Zamonien angesiedelt ist. Ich muss gestehen, dass es mein erster Zamonien-Roman war - doch mir hat es sehr gut gefallen! Vor allem die vielen skurrilen und gleichermaßen liebevollen Details sind wundervoll: Ob es die jadegrüne Erinnerungsspinne mit dem melancholisch dreinblickendem Auge ist, die Zwielichtzwerge oder die Geistgeister - all diese Figuren werden hier detailreich beschrieben und durch viele schöne Illustrationen von Lydia Rode unterstützt. Gerade die besonderen Aquarelle machen dieses Buch so besonders. Hauptfigur hier ist Prinzessin Dylia, die sich selbst durch ihre Krankheit Prinzessin Insomnia nennt. Sie hat eine besondere Vorliebe für seltene Wörter, liebt Grammatik und Regenbogenfarben. Ihre Ideen und Erfindungen, sowie die Begegnung und die Reise mit dem Nachtmahr Havarius Opal werden ausführlich geschildert. Moers Erzählstil ist außergewöhnlich - besonders die Wortkreationen und auch die Reise durch Dylias Gehirn ist sehr speziell. Manchmal war es mir etwas zu wirr und ausschweifend, jedoch trifft dieses nur auch wenige Stellen zu. Die Gestaltung des Buches ist natürlich ein Traum. Selbst in der eBook-Variante (die ich gelesen habe) kommen die schönen Illustrationen sehr gut zur Geltung. "Ihren letzten Einfall eines regenbogenfarbenen Regenbogens mit Querstreifen statt Längsstreifen hatte sie daher gleich für sich behalten. Prinzessin Dylia wusste durchaus, wann der Bogen -beziehungsweise der Regenbogen- überspannt war." - Seite 39, eBook Mein Fazit: Mein erster Zamonien-Roman hat mir sehr gut gefallen. Dieses Buch ist bunt, außergewöhnlich und sehr skurril - aber auf eine ganz sympathische Art. Walter Moers nimmt den Leser mit auf eine ganz besondere Reise mit vielen phantastischen Kreaturen, denen man so bestimmt noch nicht begegnet ist. Bis auf einige Stellen, wo es mir dann doch etwas zu verwirrend wurde, ein sehr gelungenes Buch. Sehr empfehlenswert für alle, die besondere und phantastische Geschichten mögen!

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Inhalt: Prinzessin Dylia, die sich selbst „Prinzessin Insomnia“ nennt, ist die schlafloseste Prinzessin von ganz Zamonien. Eines Nachts erhält sie Besuch von einem alptraumfarbenen Nachtmahr. Havarius Opal, wie sich der ebenso beängstigende wie sympathische Gnom vorstellt, kündigt an, die Prinzessin in den Wahnsinn treiben zu wollen. Vorher nimmt er die Prinzessin aber noch mit auf eine abenteuerliche Reise durch die Welt des Denkens und Träumens, die für beide immer neue und überraschende Wendungen bereit hält, bis sie schließlich zum dunklen Herz der Nacht gelangen. Walter Moers erzählt dieses Märchen aus der zamonischen Spätromantik voller skurriler Charaktere mit der ihm eigenen Komik: spannend und anrührend zugleich. Meine Meinung: Ich liebe Walter Moers. Ich habe alle Zamonien-Romane gelesen und fand alle, mit einer Ausnahme, wirklich toll. Dementsprechend hoch waren auch meine Erwartungen. Und was soll ich sagen? Ich wurde nicht enttäuscht. Geschrieben wurde das Buch aus der 3. Person. Moers hat einen einzigartigen und unglaublich fantasievollen Schreibstil. Durch seine anschauliche Erzählweise kann man gar nicht anders, als sich alles direkt vorzustellen. Die Cover der Zamonien-Romane sind immer sehr liebevoll gestaltet und auch dieses Buch bildet da keine Ausnahme. Allerdings hat Moers es das erste Mal nicht selber illustriert, sondern sich von Lydia Rode unterstützen lassen. Und sie hat ihren Job fantastisch gemacht! Ich habe selten ein so hübsches Buch mit so wunderschönen Illustrationen gesehen bzw. gelesen. Prinzessin Dylia, oder auch Prinzessin Insomnia, leidet unter der seltensten aller Krankheiten von ganz Zamonien. Sie ist so selten, dass sie die einzige Person ist, die überhaupt darunter leidet, weshalb sie auch keinen richtigen Namen hat, sondern nur „die Krankheit“ genannt wird. Ein wesentliches Symptom ist die Schlaflosigkeit, bzw. Insomnie. Das geht so weit, dass Dylia manchmal wochenlang nicht schläft – ihr Rekord liegt bei vier Wochen. Je länger Dylia wach bleibt, desto schärfer werden ihre Sinne: So kann sie bspw. nach sechs Tagen Schlaflosigkeit die Gefühle eines Pfirsich ertasten, nach neun Tagen Farben schmecken und nach elf Tagen ihre Hände röntgen. Trotz ihrer Krankheit kann Dylia jedoch allem auch immer etwas Positives abgewinnen – was auch daran liegen könnte, dass sie alles Negative verdrängt. Nicht nur ihre verschärften Sinne betrachtet sie als Vorteil, sondern auch die ganze Zeit, die sie sich mit Denken beschäftigen und amüsieren kann. Besonders hervorzuheben ist außerdem noch Dylias Fantasie und ihr leidenschaftliches Verhältnis zur Sprache und zu Wörtern. Havartius Opal ist ein Nachtmahr und ihr fragt euch zu recht, was das eigentlich sein soll. „Ein Alptraum ist ein Paket, das du bekommst. Der Nachtmahr ist der Postbote, der es zustellt.“ (S. 77). Havartius beschert Dylia jedoch nicht nur einen Alptraum, er hat sie auserwählt. Das bedeutet, dass es sein oberstes Ziel, seine Aufgabe ist, sie in den Wahnsinn zu treiben und ihr Ableben damit zu beschleunigen. Trotz seiner hinterhältigen und verschlagenen Art, ist er doch auch echt witzig und mir richtig ans Herz gewachsen. Diese spannende Geschichte handelt von einer außergewöhnlichen und abenteuerlichen Reise durch das Gehirn, bei der Dylia und der Nachtmahr auf dem Weg zum dunklen Herzen u.a. Zwielichtzwergen, Zergessern, Geomen, Irrschatten und Grillos begegnen – mit einem Ende, das mich sogar ein bisschen berührt hat. Fazit: Insgesamt handelt es sich bei diesem Buch um eine spannende Geschichte über eine abenteuerliche Reise von Dylia und dem Nachtmahren durch Dylias Gehirn. Der Schreibstil besticht mit viel Fantasie und Humor. Ein typischer Moers-Roman eben. Aber auch die Charaktere sind einzigartig und interessant. Leider konnte mich dieses Buch aber nicht so sehr fesseln, wie andere Zamonien-Romane. Zudem fehlte mir auch das typische Zamonien-Universum ein bisschen, das ich sonst immer so toll finde. Das Buch bekommt von mir 4,5 von 5 Sterne.

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Prinzessin Dylia hat die seltenste Krankheit in ganz Zamonien, denn manchmal kann sie wochenlang nicht schlafen und sieht sich von den schlimmen Symptomen ihrer Krankheit geplagt. Eines Nachts wird sie von dem alptraumfarbenen Nachtmahr Havarius Opal heimgesucht, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, Dylia in den Wahnsinn zu treiben. Vorher jedoch nimmt er Dylia mit auf eine kuriose Abenteuerreise durch eine vollkommen phantastische und faszinierende Welt: Dylias Gehirn. Eine abenteuerliche Reise voller Wendungen und Magie beginnt, die nicht nur für Dylia einige Überraschungen bereithält. EIN TYPISCHER MOERS - UND AUCH WIEDER NICHT Wenn man ein Buch von Walter Moers beginnt, erwartet man am allerbesten alles - und gar nichts zugleich. Klingt kurios? Zu kurios? Dann könnte es womöglich sein, dass ihr in Zamonien nicht so gut aufgehoben seid, denn in dieser phantastischen und schräg-schrulligen Welt ist nichts so, wie man es erwarten würde. So ist auch "Prinzessin Insomnia & der alptraumfarbene Nachtmahr" ein typischer Moers-Roman - und auch wieder nicht. Anstelle der faszinierenden Weiten Zamoniens, erkundet der Leser in dieser Geschichte nämlich das Traumiversum, genauer gesagt Prinzessin Dylias Hirn und alles, was damit zusammenhängt. Dabei ist die Geschichte von gewohnt sprachlicher Genialität und von dem typisch feinen und gleichzeitig plumpen Humor, den ich so liebe und der Walter Moers Geschichten auszeichnet. Überzogene Dialoge, Situationskomik und lange Ausführungen über Sprache und Gedanken gehören da einfach dazu und machen die unbestimmte Magie des Buches aus. Gerade im Zusammenhang mit dem Nachwort des Autors erhält die Geschichte noch dazu einen besonderen Beigeschmack, der Prinzessin Insomnia und ihrem Nachtmahr das gewisse Etwas verleiht. Die Geschichte beginnt mit einer relativ langen Einführung in Prinzessin Dylias (Gedanken)Welt, einer Welt, in der Sprache und Gedanken (und Regenbogen!) eine tragende Rolle spielen, denn es sind die Dinge, die Dylia liebt. Ihrer Krankheit wegen ist sie ansonsten nämlich eher eingeschränkt und durch die ewige Einsamkeit der Nacht, die sie meist schlaflos verbringt, ist ihr Verstand nicht nur messerscharf, sondern noch dazu beinahe übersinnlich. Hier muss man tatsächlich einen etwas längeren Atem haben, denn die Gedanken der Prinzessin, gerade im Bezug auf die Sprache, werden sehr ausführlich beschrieben, wobei genau das später noch einmal bedeutsam wird. Neben der schlagfertigen und cleveren Dylia, gibt es da noch Havarius Opal, den gewitzten und schrägen Nachtmahr, der sich auf Dylia fixiert hat. Aus ihm wird man zunächst nicht allzu schlau, allerdings entwickeln sich seine Motive und seine Figur im Laufe des Romans und tatsächlich wächst einem nicht nur die schlaue Dylia, sondern auch der alptraumfarbene Gnom ziemlich ans Herz! VON ZWIELICHTZWERGEN, ZERGESSERN UND EINER SCHRÄG-SCHRULLIGEN WELT Plottechnisch verläuft der Roman ungewohnt geradlinig - die Reise durch Dylias Gehirn ist dabei eindeutig der handlungstechnische Höhepunkt. Moers zeichnet eine absolut schrullig-schräge Welt voller Faszination, Humor und Kreativität, die so bildhaft und sprachgewaltig ist, dass man beinahe glauben könnte, sie existiert tatsächlich so oder so ähnlich in jedem menschlichen Gehirn. Die vielen Metaphern die Moers für Krankheiten und Geisteszustände benutzt sind dabei geschickt in das Geschehen eingewebt und die ungewöhnlichen und skurrilen Lebensformen wunderbar beschrieben. Da gibt es zum Beispiel Egozetten, Zergesser, Ideenschmetterlinge und Zwielichtzwerge. Generell ist das Buch sprachlich einfach wundervoll und man beobachtet nur zu fasziniert dieses typische Spiel mit der Sprache. Das gleicht vor allen Dingen die sonst sehr ruhige Geschichte aus, die sich trotz einiger kleinerer Längen wunderbar flüssig lesen lässt. Abgerundet wird die Geschichte durch die wunderschönen farbigen Illustrationen von Lydia Rode, die die Handlung noch dreidimensionaler und faszinierender machen. Wie bereits erwähnt, erhält die Geschichte gerade durch das Nachwort noch einmal einen anderen Klang, da die Illustratorin Lydia Rode eine große Inspiration für Moers im Bezug auf die Prinzessin Dylia (hier habe ich mich allein über die Namensgebung der Prinzessin schon sehr gefreut!) und die Thematik der Krankheit ist. "Prinzessin Insomnia & der alptraumfarbene Nachtmahr" ist eine wilde und abenteuerliche Reise durch die Welt der Gedanken und Träume und erzählt eine typisch-untypische Geschichte in moersscher Manier, die von sprachlicher und kreativer Genialität zeugt. Trotz kleinerer Längen kann ich die Geschichte nur jedem Moersfan (und denen, die es noch werden möchten!) ans Herz legen.

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Walter Moers ist bekannt dafür, sich nicht allzusehr um ungeschriebene Gesetze des Buchmarkts zu kümmern. Er legt nicht bei Erfolg einen zweinte, dritten oder vierten Teil nach. Es kann auch schon mal vier Jahre und länger dauern - und selbst dan wird auf unbestimmte Zeit verschoben. Für dieses Buch hat er andere Projekte ruhen lassen. Warum er "Prinzessin Insomnia & der alptraumfarbene Nachtmahr" geschrieben hat, sagt er selbst auf den letzten Seiten des Buches. Es ist ein ernsterer, melancholischerer Roman als die anderne Zamonien Bücher. Weniger Humor, mehr Tragik, weniger Leichtigkeit, mehr Schwermütigkeit. Der Leser begleitet die beiden Hauptpersonen, Dylia und Opal. Letzterer nimmt die Prinzessin mit auf eine Reise in ihr eigenes Gehirn. Die von Schlaflosigkeit geplagte junge Prinzessin weiß dabei, dass der Nachtmahr dies nur tut um sein erklärtes Ziel schneller zu erreichen: sie in den Wahnsinn zu treiben. Ich habe den Eindruck, dass dieser Roman ein reiferer, nachdenklicherer und melancholischerer Moers geschrieben hat. Es geht nicht um Wolpertinger, Schrecksen oder Lindwürmer, nicht um Buchhaim oder Eisenstadt, sondern um den kleinen Mikrokosmos von Dylias Leben, dass durch ihre Schlaflosigkeit oftmals ein insichgekehrtes ist. Sie schafft sich ihre eigenen Gedankenwelten und ihre eigenen Spiele, ist kreativ und verliert nicht den Mut. Der Nachtmahr entspricht aber auch seinem Wesen. Er hat kein Mitgefühl, keine Empathie und ist kein Freund. Er scheint ein Feind zu sein, dass wird auf der Reise nach Dylias Amygdala, de Zentrum der Furcht im menschlichen Gehirn, deutlich. Es ist der untypischste Zamoienroman, er ist untypisch für Moers und trotzdem ist er ganz Moers. Nur eben anders.

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