Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
The Hunger - Die letzte Reise

Alma Katsu

(5)
(9)
(3)
(1)
(0)
€ 11,99 [D] inkl. MwSt. | € 11,99 [A] | CHF 17,00* (* empf. VK-Preis)

Im Wesentlichen beschreibt die Geschichte die sog. Donner-Party, die sich 1846 auf den Weg gemacht hat. Angeführt wurde der Treck von George Donner, nachdem die gesamte Unternehmung auch benannt wurde. Unterwegs beschließen alle gemeinsam einen neuen Weg zu nehmen, statt eines alt bewährten. Diese und weitere Fehlentscheidungen führen am Ende zu einer wahren Tragödie. Das Buch ist in mehrere Teile gegliedert, die jeweils einen Zeitraum, von mehreren Wochen der Reise, darstellen. Insgesamt gibt es sieben Abschnitte und man begleitet den Treck vom Juni 1846 bis hinein in den Januar 1847. Dabei werden die Schicksale und Hintergründe zu mehreren Personen erleuchtet und die Erzählperspektive wechselt immer wieder zwischen einzelnen Teilnehmern hin und her. Man bekommt Einblick in einige Familien und deren Gründe, an dieser beschwerlichen Reise, mit der Hoffnung auf einen Neuanfang, teilzunehmen. Die täglichen Strapazen werden von der Autorin sehr anschaulich geschildert und man fühlt sich zeitweise mitten in das Geschehen hinein versetzt, als würde man selbst stundenlang auf einem Ochsenkarren unterwegs sein und die staubige Luft einatmen. Die auf dem Cover abgebildeten Berge lassen nur schwach erahnen wie beschwerlich und gefahrenvoll eine solche Unternehmung damals gewesen sein muss. Und als wären diese Umstände, sowie Lebensmittelknappheit nicht schon genug, kommt es auch noch zu einem Todesfall und mehrere Personen verschwinden scheinbar spurlos. Hier wurde es mitunter auch ein wenig gruselig und ich war froh, sicher in meinem Bett zu liegen und nicht in einem Zelt in der offenen Prärie. Da ich die Hintergründe der Donner-Party bereits kannte, wusste ich schon vor dem Lesen ungefähr den Ausgang der Geschichte. Das tut der Spannung jedoch keinen Abbruch. Im Gegenteil, ich habe mit einigen Figuren mitgefiebert und bis zuletzt auf ein glückliches Ende für sie gehofft. Die Autorin erklärt im Nachwort dann auch noch ein wenig ausführlicher die Geschichte dieses Trecks und der damaligen Katastrophe. Bis heute konnten nicht alle Gerüchte geklärt werden und zum Teil wird es wohl für immer ein Geheimnis bleiben, was damals genau passiert ist.

Lesen Sie weiter

Hunger

Von: Lavender

15.08.2018

„The Hunger“ ist die fiktionale Erzählung einer realen Tragödie. Im Stile von Dan Simmons „Terror“ oder „Der Berg“ gibt die Autorin der traurigen Geschichte eines unglücklichen Siedlertrecks einen Twist ins Übernatürliche. Die Story beschreibt in Grundzügen die reale Reise der Donner-Party. Im April 1846 macht sich ein Siedlertreck von Illinois unter der Leitung von George Donner und James Reed auf nach Kalifornien. Durch ein paar Fehlentscheidungen verlieren sie viel Zeit. Deswegen beschließen sie, einen neuen Weg auszuprobieren anstatt den bewährten California-Trail. Sie vertrauen den Worten eines Mannes, der den Weg nur per Pferd und mit leichtem Gepäck beritten hat. Warnungen, nicht auf ihn zu hören, erreichen die Reisenden nicht mehr. Der neue Weg entpuppt sich leider nicht als die erhoffte Abkürzung. Er ist extrem beschwerlich, für Planwagen nahezu ungeeignet. Es ist eine unfassbare Anstrengung für die 87 Menschen, von denen ein Großteil aus Frauen und Kindern besteht. Sie verlieren noch mehr Zeit und werden im Oktober in der Sierra Nevada von einem Schneesturm überrascht und müssen dort Überwintern. Ihre Vorräte gehen zur Neige. Von dem mitgeführten Vieh ist das meiste auf der strapaziösen Reise verendet. Nach einigen Wochen können ein paar der Siedler losziehen um Hilfe zu holen und die Überlebenden zu retten. Diese Geschichte ist schon fürchterlich genug. Die Hälfte der Siedler starb auf dem Weg. Der Rest wurde halb verhungert gefunden. Schon bald wurden Geschichten über Kannibalismus verbreitet. Was genau geschah, weiß man nicht. Die Autorin nun lässt die armen Menschen einen zusätzlichen Horror erleben. Irgendetwas verfolgt sie. Kinder verschwinden nachts aus den Zelten und werden nie mehr gefunden. Geschichten um blutdürstige Indianer machen die Runde. Einige denken, es ist einen Dämon. Anstrengung, Angst und Hunger machen die Siedler reizbar. Es kommt zu Streit und Gewalttätigkeiten. „The Hunger“ hat mich interessiert, da es ähnlich wie „Terror“ eine wahre Geschichte zu einer Horrorstory verarbeitet. Dan Simmons oben erwähnte Bücher haben mir sehr gut gefallen und ich habe sie geradezu verschlungen. Alma Katsu hat allerdings nicht Simmons erzählerische Kraft. Ihr Buch ist auch viel kürzer und knapper, was aber für mich kein Negativpunkt. Sie hat den Fokus auf einige Figuren beschränkt, mit denen man schon bald mitfiebert, auch wenn man weiß, wie die Geschichte für sie ausging. Es gibt leider nur wenige, rudimentäre Landschaftsbeschreibungen. Man erfährt wenig über die Historie der Siedlertrecks in Amerika. Die gewaltige Anstrengung, die ein solcher Treck quer durch Amerika damals bedeutet, wird in Ansätzen angedeutet, bleibt aber an der Oberfläche. Als historischen Roman würde ich das Buch deswegen nicht einordnen. Es ist klar ein Horrorbuch, auch wenn mir persönlich nicht besonders unheimlich wurde während des Lesens. Mir die ganze Ursache zu wenig greifbar. Was sich dort in den Wäldern versteckt und einen Hunger auf Menschen hat, bleibt zwar nicht ungeklärt, aber doch ein wenig ein Mysterium. Ich habe das Buch trotzdem gerne gelesen. Es ist nicht sonderlich umfangreich und liest sich flüssig. Katsu schreibt knapp und präzise. Ihre Figurenentwicklung ist besser als ihre Storyentwicklung, soweit es jedenfalls den Horror im Wald angeht. Die Geschichte um die Donner-Party ist ja vorgegeben und wie sie im Nachwort schreibt, ist sie nur in einigen wenigen Dingen davon abgewichen. Das Buch hält die Balance zwischen Historie und Grusel, kratzt aber bei beidem leider nur an der Oberfläche. Die Story um die Donner-Party und ihre realen und fiktionalen Dramen ist aber trotzdem sehr interessant und der flüssige und schnörkellose Schreibstil machen das Buch zu einem kurzweiligen Leseerlebnis.

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.