Rezensionen zu
Heißes Pflaster
Ein Fall für Seiler und Novic (2)
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Das schöne und angenehm habtische Buchcover fasst diesen zum Ende hin immer spannender werdenden Kriminalroman passend ein. Die Story erinnert an den aktuellen Fall des erschossenen Politikers Walter Lübke und lässt tief blicken in mögliche Verstrickungen von rechtnationalen Kreisen bis in hohe Politikbereiche. Nach dem Tod eines Politikers scheint der vermutete Selbstmord nicht allen plausibel. Das durch markante Charaktere gekennzeichnete Ermittlerduo hegt schnell Zweifel an dieser Todesursache. Allerdings läuft die Ermittlung nicht wie geplant, besonders innerhalb der Polizei werden den beiden Steine in den Weg gelegt. Bis zuletzt bleibt die Lösung des Falls spannend und mündet in einem überraschenden Ende. Der Schreibstil von Alex Poh ist ungewöhnlich, man wird ohne Vorbereitung in Situationen geworfen, ohne die Personen zu kennen und Zusammenhänge zu verstehen. Dies macht das Buch spannend und vor allem durch Orts- und Zeitangeben fügen sich die Puzzleteile zunehmend zu einem Bild zusammen. Besonders die eingefügten Zeitungsartikel bringen einen interessanten zusätzliche Aspekt in die Geschichte. Insgesamt war das Buch ein interessantes Lesevergnügen, bei dem ich nach kurzer Zeit in die Geschichte gefunden habe. Richtig gefesselt war ich allerdings erst ab dem letzten Teil. Mehr vertieft hätte ich gern noch die Nebenhandlung aus Hannas Vorgeschichte gelesen. Ich hoffe, dass dies in den kommenden Romanen des Ermittlerduos geschehen wird. Interessant ist da Buch sicher für alle Krimifreunde, denen eine gute Geschichte wichtiger ist als allzu blutige Details. Wer echte Persönlichkeiten mag und keine geschliffenen und allzu fehlerfreien Charaktere, sucht wird in diesem Buch fündig.
„Ein Mord, der eine ganze Stadt entzweit“ Das ist der erste Satz des Klappentextes und der verspricht ja schon so einiges. Da ich es immer schwierig finde Krimis in eigenen Worten zusammenzufassen, um nicht doch aus Versehen zu viel zu verraten und anderen Lesern so die Spannung zu verderben, zitiere ich hier nur den Klappentext und verzichte auf eine eigene Zusammenfassung. Der Klappentext: „.Am Ufer eines Sees südlich von Leipzig wird ein Politiker tot aufgefunden. Zunächst sieht alles nach Selbstmord aus, aber Indizien am Tatort lassen das Ermittlerduo Hanna Seiler und Milo Novic zweifeln. Durch sein soziales Engagement hatte sich der Tote viele Feinde gemacht, unter ihnen ein Bauunternehmer mit Kontakten zur rechten Szene. Schnell geraten Seiler und Novic unter Druck – sogar ihr Vorgesetzter stellt sich plötzlich gegen sie. Dass im Hintergrund weitaus gefährlichere Kräfte einen perfiden Plan verfolgen, erkennen die beiden Ermittler erst, als es schon fast zu spät ist …“ Der Stil: Heißes Pflaster ist der zweite Fall des Ermittlerteams Hanna Seiler und Milo Novic aus der Feder von Alex Pohl. Die Fälle sind aber in sich abgeschlossen und man kann sie gut einzeln lesen, ich selbst kannte den ersten Teil auch nicht und habe mich schnell im Ermittlerteam zurecht gefunden. Schauplatz des Mordes ist Leipzig und man spannt deutlich, dass sich der Autor in seiner Heimatstadt auskennt, die Stadt ist sehr lebendig, bildhaft und intim dargestellt, mit samt seinen Schattenseiten, abseits der Touristenpfade. Und mit dem Mordopfer, einem Politiker, greift der Autor gleich noch einige aktuelle und brandheiße Themen auf. Dadurch gibt es einige Erzählstränge, die auch durch den Wechsel zu einigen Charakteren als Erzähler aufgegriffen werden. Und obwohl – so viel sei verraten, der Hauptfall zum Abschluss gebracht wird, gibt es doch noch einige lose Fäden, die aber der Spannung keinen Abbruch geben, sondern allenfalls auf eine Aufklärung hoffen lassen - vielleicht in einem nächsten Teil? Alles in allem besticht dieser Krimi durch seinen flüssigen Schreibstil und seine vielseitigen Ansätze, die eine enorme Spannung aufbauen. Ich danke dem Verlag für das Rezensionsexemplar, meine Meinung wurde davon nicht beeinflusst.
Hanna Seiler und Milo Novic, ein ungleiches und doch stimmiges Ermittlerpaar, sind zurück. In Leipzig gehts also wieder kriminalistisch zur Sache. Diesmal gibt es stadtpolitische Querelen, deren Auswüchse bis in die Polizeidirektion reichen. Soll heißen: Ein Lokalpolitiker, der anderen im Weg ist, stirbt, und Hanna und Milo bekommen von oben den Befehl, bei diesem offensichtlichen “Unfall” nicht weiterzuermitteln. Es herrscht also Alarmstimmung, doch damit nicht genug, scheint es im Hintergrund des Deals (der nun nach dem für andere nützliches Todesfalls) über die Bühne geht, ein Tauziehen zwischen “links” und “rechts” zu geben, was für alle Seiten gefährlich werden könnte.. Im Vergleich zum Vorgänger “Eisige Tage” wird in diesem Band etwas weniger ausführlich über Milos Hintergrund und Alltagssorgen erzählt, dafür rückt Hannas Vergangenheit stärker in den Fokus und bietet sogar einen Cliffhanger. Mit Band 3 darf also gerechnet werden (?). Der Krimi als Ganzes wir wieder im Präsens erzählt und springt zwischen mehrere Schauplätzen und Charakteren hin und her, was dem Leser ein bisschen mehr Einblick gibt als den Ermittlern. Man kann also recht gut selbst Schlüsse ziehen, aber Vorsicht: nicht immer ist klar erkennbar wer einem nun ins Gesicht lügt und wer nicht. Beide Leipziger Fälle lassen sich gut unabhängig voneinander lesen. Wer nach “Heißes Pflaster” mehr über Milo wissen möchte, kann auch dann noch den Vorgänger lesen ohne dort zu viel gespoilert zu sein. Ein unterhaltsamer und solider, spannender Deutschland-Krimi.
Als der Leiter des Leipziger Liegenschaftsamtes Guido Ehrlich tot aufgefunden wird, scheint zunächst alles nach einem tragischen natürlichen Tod auszusehen. Und auch als Beweise auftauchen, die doch auf ein Verbrechen hindeuten werden, die Kommissare Hanna Seiler und Milo Novic ausgebremst. Schnell stellt sich die Frage wer ein Interesse daran haben konnte, den Politiker der gegen den Ausverkauf Leipziger Immobilien war und diesen weitgehend verhinderte, aus dem Weg zu räumen. Bald stoßen Hanna und Milo auf den Immobilienmogul Wenger und dessen Beziehungen in das Leipziger Rathaus und zur rechten Szene. Heisses Pflaster spielt in einer meiner Lieblingsstädte, Leipzig habe ich bei meinen viel zu seltenen Besuchen als freundlich und weltoffen erleben dürfen, wie das aber so ist als Besucher, man sieht die gute Stube, die vernachlässigten Orte sieht man nicht, die an denen sich das wahre Leben abspielt, an denen die Menschen darum bangen wie sie sich ihr Umfeld verändert und ob sie sich in Zukunft die Miete in ihrer Nachbarschaft noch leisten können. Dieses Thema greift Alex Pohl auf, er hat mit Guido Ehrlich einen Charakter erschaffen, der sich für ein buntes Leipzig einsetzt und sich zum Ziel setzte alle Beteiligten an einen Tisch zu bringen. Pohl lässt seine Leser einen kurzen oberflächlichen Blick auf die Linke Szene werfen und streift ebenso oberflächlich den rechten Rand. Er lässt seinen Lesern viel Raum für eigene Spekulationen und das gefällt mir eigentlich recht gut. Zwischendurch hatte ich viele Verdächtige, die immer wieder in meinen Focus schoben und fast genauso schnell wieder daraus verschwanden. Bis sich gegen Ende ein klares Bild ergab. Einen kleinen Kritikpunkt habe ich aber trotz aller Spannung, Pohl hat viele Protagonisten eingeführt, den Immobilienhai Wenger und seinen Sohn Marc und dessen Freundin Annie zum Beispiel spielen wichtige Rollen in der Geschichte, sie werden aber für meinen Geschmack nicht ausführlich genug vorgestellt. Nichtsdestotrotz ist Heisses Pflaster sehr spannend und aktuell. Ich freue mich schon sehr auf weiter Fälle mit Hanna und Milo, vor allem da auch einiges aus der Vergangenheit Hannas ans Tageslicht drängt, das so einige lieber im Dunkeln liessen.
Ich kannte noch nichts von Pohl und war erfreut, dass es sich beim Schauplatz um Leipzig handelt. Zum Inhalt: Der Amtsleiter eines Liegenschaftamtes wird tot aufgefunden. Die Akte wird schnell beiseite gelegt und als "Unfall" abgehakt. Die Ermittler finden schnell Hinweise, dass es sich um Mord handelt und müssen nicht nur in. sondern auch für ihre Ermittlungen kämpfen. Für mich anfangs verwirrend, dass sehr viele Handlungsschauplätze mit unterschiedlichen Personen ins Spiel kommen. Durch den Schreibstil des Autors findet man aber gut in den Krimi rein und verliert auch nicht den Überblick. Ab Kapitel 14 nimmt das Buch dann auch direkt volle Fahrt auf und man möchte es nicht mehr aus der Hand legen. Da ich Leipizig gut kenne, wirkte der Krimi für mich authentisch. Die beiden Ermittler Seiler und Novic kann man sich gut vorstellen, da viel vom Privatleben der beiden im Roman preisgegeben wird. Ich mag generell keine politisch orientierten Romane, aber dieser hier war wirklich gut geschrieben und hat mein Interesse während des gesamten Lesens aufrecht erhalten.
Das Ermittlerduo fand ich sehr gut strukturiert und sympathisch. Die verschiedenen Handlungsstränge waren für mich zum Teil verwirrend. Man musste immer wieder umdenken, da es um unterschiedliche Gruppierungen und Personen geht. Wer das erste Buch gelesen hat (ich habe es nicht) findet sich wahrscheinlich in den familiären Verhältnissen von Hanna Seiler und Milo Novic besser zurecht. Wenn man die Umstände in Leipzig nicht kennt sind die Hintergründe von Rechtsradikalismus und den Linken ziemlich heftig. Es geht hier um Politik, Korruption, Macht und Geld. Interessant waren die Hintergründe was jeden zu seinem Tun veranlasst hat. Auch der Faktor Liebe und den damit verbundenen Handlungen und Konsequenzen gehörte zum ganzen Ablauf. Es wäre vielleicht auch interessant gewesen warum Annie sich der Gruppe angeschlossen hat. Die Hintergründe zum Tode von Sailers Ehemann (auch Polizist) wurden mit einbezogen und werden hoffentlich noch weiter den Lesern näher gebracht. Der Schluss war überraschend da man verschiedene Personen verdächtigen konnte. Man hatte immer Vermutungen, die sich dann doch wieder als falsch erwiesen haben. Das Buch ist auf alle Fälle denen zu empfehlen die politische Krimis mit Hintergrund mögen.
Ein mitreißendes Buch, das aber auch viele Fragen offn läßt. Manchmal etwas verwirrend.
Da mir schon der erste Band "Eisige Tage" von Alex Pohl gut gefallen hatte, war der zweite Band nun fast schon ein kleines Muss. Relativ schnell hatte man wieder die Eigenheiten der beiden Ermittler im Kopf. Sowohl Milo Novic als auch Hanna Seiler dürfen sich jedoch im neuen Fall etwas weiterentwickeln. Der Fall ist nicht so einfach zu durchblicken und bis man die einzelnen Puzzelteile zusammengeführt hat, geschieht schon der nächste Vorfall. Die Charaktere sind keiner Seite eindeutig zuzuordnen. Es gibt kein schwarz oder weiß, sondern recht viel grau. Und so passiert es, dass die Ermittler recht lange brauchen, um dem Täter auf die Schliche zu kommen. Hinzu kommen noch ungünstige Verwicklungen in den eignen Reihen, so dass ihnen zusätzliche Steine in den Weg geräumt werden. Das Thema ist gut ausgewählt, denn die Diskussionen um bezahlbaren Wohnraum (nicht nur) in Leipzig ist real und auch die Hausbesetzerszene ist in Leipzig noch recht aktiv. Das es nicht nur freundliche, sondern eher profitorientierte Investoren gibt, kann man fast jeden Tag in der Zeitung lesen. Es sind demnach alles gut nachvollziehbare Themen, die die Geschichte noch realistischer und greifbarer machen. Der Autor schafft mit der kleinen Nebenhandlung zur Sache Selbstmord Franz Seiler einen neuen Anreiz, denn Hanna Seiler ist einer weiteren Ungereimtheit auf der Spur. Sie sticht in ein Wespennest. Die Reaktion auf den Stich wird kommen - wahrscheinlich in dem dritten Band. Vom Autor geschickt gemacht, denn so bleibt das Interesse an den Charakteren erhalten.
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