Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Im Namen der Lüge

Horst Eckert

Ein Fall für Melia und Vincent-Reihe (1)

(20)
(3)
(2)
(0)
(1)
€ 15,00 [D] inkl. MwSt. | € 15,50 [A] | CHF 21,50* (* empf. VK-Preis)

Nach längerer Pause las ich mal wieder einen Krimi von Horst Eckert, dessen erster Fall für Vincent Veih, den Sohn einer RAF – Terroristin, mir sehr gut gefallen hatte. Nun reizte mich sein neuer Thriller, in dem er eine Ermittlerin einführt, die im Laufe des Romans die Wege von Vincent Veih kreuzt. Ich bedanke mich beim Heyne Verlag, der mir ein kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. Der Inhalt Melia Khalid ist die uneheliche Tochter eines hochrangigen Politikers und einer Somalierin, die nach politischer Verfolgung in Deutschland lebt. Im Inlandsgeheimdienst Düsseldorf leitet sie das Referat Linksextremismus. Eines Tages wird ihrer Behörde aus Antifa – Kreisen ein Strategiepapier der RAF zugespielt, gleichzeitig gibt es Überfälle auf Geldtransporte, die drei im Untergrund lebenden RAF – Terroristen zugeordnet werden können. Malia befürchtet, daß die RAF wieder aktiv werden wird, aber als sie beginnt zu ermitteln, wird sie unsicher: Es gibt Indizien, daß ihre Quelle nicht zuverlässig ist. Ihr Chef wischt jedoch alle Zweifel beiseite und stellt sie kalt. Aber genau das spornt Melia an, weiter zu machen. Vincent Veih wird zu einem Tatort gerufen, an dem sich scheinbar eine Beziehungstat ereignet hat. Die junge Polizistin, die zuerst am Tatort war, hat jedoch am Klingelschild eine Reichsbürgeraufschrift gesehen und 3 Männer beobachtet, die direkt nach dem Mord verschwunden sind. Die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft ordnet den Fall schnell als Beziehungstat ein und will die Ermittlungen einstellen. Vincent jedoch ist misstrauisch: Das Mordopfer war ein investigativer Journalist, der undercover in der rechten Szene ermittelte, sein Laptop ist verschwunden. Gegen den Willen seiner Vorgesetzten ermittelt Vincent weiter. Irgendwann begegnen sich die beiden Ermittelnden in der aufgeheizten politischen Atmosphäre Düsseldorfs, in der ein Ministerpräsident um sein politisches Überleben kämpft, und tun sich zusammen. Meine Meinung Dieser Thriller ist enorm spannend und hochaktuell. Die beiden Handlungsfäden laufen bis zur Mitte des Buches parallel und treffen erst dann aufeinander. Als Leserin wusste ich so immer ein kleines bisschen mehr als die beiden Ermittelnden. Zwischen den kurzen Kapiteln streut Horst Eckert immer wieder fiktive Schlagzeilen und Zeitungsartikel ein, die die unterschiedlichen Bewertungen politischen Extremismus aufzeigen. Damit beschreibt er genau das Problem, das sich seit geraumer Zeit in Politik und Gesellschaft zeigt: Auf welchem Auge sind wir eigentlich blinder – auf dem rechten oder auf dem linken? Wie Politik und Institutionen versuchen, diese Strömungen für sich und ihren Machterhalt zu instrumentalisieren, beschreibt dieser Thriller auf sehr vorstellbare Weise. Fazit: Spannend, geschickt konstruiert und erschreckend realistisch – ein absolut lesenswerter Polit-Thriller, der mich gefesselt hat!

Lesen Sie weiter

Kurz vor der Landtagswahl in Düsseldorf wird dem Verfassungsschutz ein Strategiepapier zu gespielt. Dieses besagt, dass sich die ehemalige RAF neu formieren wird. Melia Khalid, Leiterin des Referats Linksextremismus, wird darauf angesetzt. Melia beschleichen Zweifel, ob das Papier echt ist. Zu ruhig ist die linke Fraktion, um so ein Papier in die Tat umzusetzen. Hauptkommissar Vincent Che Veih soll einen Mord im Reichsbürgerrevier aufklären. Schnell scheint allen klar zu sein, dass es eine Beziehungstat ist. Doch Veih lässt sich nicht so schnell davon einnehmen. Vieles passt einfach nicht zusammen. Durch ihre Ermittlungen treffen sich beide und entscheiden zusammen zu arbeiten. Denn nichts ist, wie es auf den ersten Blick erscheint. „Im Namen der Lüge“ ist ein Polit-Thriller aus der Feder des Autors Horst Eckert. Erst einmal bin ich froh, dass ich das Buch nicht als Hörbuch hatte. Was für das Buch sehr positiv ist, es hat sehr viele kurze Kapitel, wäre für ein Hörbuch wahnsinnig verwirrend. Durch die Spannung und die kleinen Kapitel rast man förmlich durch das Buch. Man möchte einfach immer nur noch ein kleines Kapitel weiter lesen. Den Schreibstil des Autors fand ich richtig gut. Recht einfach, spannend, rasant und kurz. Es wird auch nichts zu früh aufgedeckt. Es gibt ein paar Leichen, massenhaft Verschwörungen und sympathische Protagonisten. Als die Liebesgeschichte angefangen hat, hab ich dann kurz die Augen verdreht, weil ich das absolut nicht leiden kann. Am Ende war sie aber passend und dann zum Glück auch nicht so intensiv wie befürchtet. Die Story an sich ist erschreckend realistisch. Gerade wie die Medien Meldungen verbreiten, wie sie gerade gebraucht werden. Wie Menschen gelenkt und benutzt werden. Ich hoffe doch, im wahren Leben ist es mit den Verschwörungen nicht ganz so schlimm und nicht jeder Politiker so skrupellos. Es zeigt hier auch wieder, dass man als „normaler“ Bürger mehr sein Hirn einschalten sollte, anstatt den Medien und Internet blind zu vertrauen. Mir hat das Buch richtig gut gefallen. Es wird eines der wenigen gelesenen Exemplare werden, dass seinen Platz in meinem Bücherregal findet und dort auf den Nachfolger wartet, der hoffentlich genauso gut wird.

Lesen Sie weiter

Melia Khalid, Leiterin des Referats für Linksextremismus beim Inlandsgeheimdienst, wird ein geheimes Papier in die Hände gespielt, auf dem sogenannte RAF Rentner zu einem erneuten Kampf aufrufen. Obwohl alles dafür spricht, dass das Papier echt ist, traut Melia dem Ganzen nicht. In einem anderen Handlungsstrang lernen wir Hauptkommissar Vincent Che Veih kennen, der einen Mordfall im Kreise der Reichsbürger untersucht. Er hat es nicht immer leicht in seiner Position, denn seine Mutter saß jahrelang im Gefängnis, weil sie aktives Mitglied der RAF war. Zunächst haben beide Ermittlungen scheinbar nichts miteinander zu tun, doch bei einem weiteren Mordfall finden Vincent und Melia eine Verbindung heraus. Je tiefer die beiden in die Materie eintauchen, desto schlimmer werden die Erkenntnisse. Die Sache zieht viel weitere Kreise, sogar bis hinauf in die höchsten Ebenen der Ministerien. Horst Eckert hat einen außergewöhnlich spannenden Thriller mit hochbrisanten Themen geschrieben. Es geht um die AFD, RAF, Antifa, Reichsbürger und um Verschwörungen und Machenschaften im Geheimdienst. Es geht um bevorstehende Wahlen, um Posten schachern und um Vertuschung von Straftaten. Da scheint jedes Mittel recht zu sein, egal ob legal oder nicht. Obwohl die Story fiktiv ist, habe ich keinerlei Probleme bei der Vorstellung, es könne sich in Wirklichkeit so zugetragen haben und dass die Zeitungen gierig alles schreiben, was ihnen quasi diktiert wird, fand ich extrem erschreckend. Die beiden Protagonisten waren trotz Ecken und Kanten sehr sympathisch und kamen absolut glaubhaft rüber, auch wenn ich manche ihrer Handlungen nicht immer ganz nachvollziehen konnte. `Im Namen der Lüge` ist ein raffiniert ausgearbeiteter Politthriller vom Feinsten, den ich trotz seiner knapp 600 Seiten regelrecht verschlungen habe.

Lesen Sie weiter

Spannung pur

Von: Ulla Leuwer

25.04.2020

Meine Meinung: Es ist schon eine Weile her, seit ich ein Buch von Horst Eckert gelesen habe. Von diesem Buch hatte ich schon viel Gutes gelesen und so landete es auf meinem Stapel zu lesender Bücher. Allerdings hatte ich auch gelesen, dass es so spannend ist und es kaum aus der Hand gelegt werden kann. Gefährlich für mich, sollte ich wieder ein Buch haben, das mich um den Schlaf bringt? Das dafür sorgt, dass ich nicht eher ruhe, bis ich es zu Ende gelesen habe? Nun, ein Buch mit dieser Seitenanzahl schaffe auch ich nicht an einem Tag, aber als ich endlich beim letzten Drittel angelangt war, hatte ich den Ehrgeiz, keine weitere Pause mehr einzulegen. Ich habe es geschafft und sitze nun hier mit müden Augen, während ich die Rezension schreibe. Aber was sagt uns das? Auch ich war begeistert und an das Buch gefesselt. Horst Eckert hat einen überaus spannenden Thriller geschrieben. Die Handlung erscheint einem durchaus realistisch, schließlich haben wir schon einiges in der Vergangenheit erlebt. Außerdem sind die Hauptpersonen auch nicht ohne. Entweder haben sie einen besonderen familiären Hintergrund oder ein Aussehen, das immer wieder andere zu falschen Annahmen verleitet. Es gibt sehr viele Beteiligte und eigentlich mehrere Schauplätze, aber der Autor hat dies bestens geschrieben und ich nicht den Überblick verloren. Durch die erfreulich kurzen Kapitel wechselten die Schauplätze oder Personen sehr schnell, was für mich zusätzlich die Spannung noch erhöhte. Als Düsseldorferin freute ich mich zusätzlich, dass ich die Örtlichkeiten kannte und immer ahnte, wo sich die Personen aufhielten. Allerdings benötigt keiner Ortskenntnisse, um dieses Buch lesen zu können. Fazit: Und nun ist es passiert, ich habe das Buch verschlungen und warte auf das nächste. Aber zunächst empfehle ich dieses Buch allen, die Spannung lieben.

Lesen Sie weiter

Für mich gehört er in die Champions League deutscher Thrillerautoren. Seine klug ausgearbeiteten, exzellent recherchierten Storys greifen brisante Themen auf. Er schafft fiktive Szenarien, welche auf mich verdammt realitätsnah wirken. Die Rede ist von Horst Eckert, dessen neuer Thriller „Im Namen der Lüge“ am 09.03.2020 beim Heyne Verlag erschienen ist. Hauptkommissar Vincent Veihs, den ich bereits in „Wolfsspinne“ kennengelernt habe, ermittelt in einem Mordfall. Alles deutet auf eine Beziehungstat hin. Die Staatsanwaltschaft möchte die Ermittlungen rasch abschließen. Aber Vincent vermutet ein anderes Mordmotiv, denn der getötete Journalist recherchierte für ein Buchprojekt in der rechten Szene. Während der Ermittlungen begegnet der Hauptkommissar Melia Khalid, die das Referat für Linksextremismus beim Inlandsgeheimdienst in Düsseldorf leitet. Aufgrund eines brisanten Geheimdokument aus Antifa-Kreisen glaubt ihre Behörde an Taten einer neuen RAF. Melia hingegen misstraut der Quelle und kommt gemeinsam mit Vincent einer rechten Verschwörung ungeheueren Ausmaßes auf die Spur. Die beiden beziehen mich in ihre Gedankengänge und Ermittlungen ein. An ihrer Seite wandere ich durch einen politischen Irrgarten, treffe auf Links -und Rechtsextreme, versuche hinter die Machenschaften des Geheimdienstes und ihrer V-Männer zu kommen. Es ist irre spannend. Ich tauche voll und ganz in die Geschichte ein und versuche der Lüge auf die Schliche zu kommen. Kein leichtes Unterfangen! Es ist verworren und ab und an befinde ich mich auf einer falschen Fährte. Tatsächliche Fakten bindet Eckert geschickt in seine Handlung ein und entwickelt daraus ein denkbares Konstrukt. Zu der beeindruckenden Buchatmosphäre kommen überzeugende Charkterdarstellungen. Melia und Veit sind starke Typen mit Ecken und Kanten, gut vorstellbar, dass sie zukünftig zu einem brillanten Ermittlerteam zusammenwachsen. Interessant ist auch die Konstellation mit Melias Vater, einem Spitzenpolitiker und Veits Mutter, einer ehemaligen RAF Terroristin. Mit hohem Tempo lese ich mich durch fast 600 Seiten, unfähig das Buch auch nur für einen Augenblick aus den Händen zu legen. Am Ende bleibe ich nachdenklich zurück. Wow, was für ein Leseerlebnis, intelligent inszeniert, politisch explosiv, megaspannend!

Lesen Sie weiter

Ein deutscher Polit-Thriller

Von: dreamlady66 aus Leonberg

15.04.2020

(Inhalt, übernommen) Mein Name ist Melia Khalid. Ich leite das Referat für Linksextremismus beim Inlandsgeheimdienst. Mir wurde ein Geheimpapier zugespielt, das die Gründung einer neuen RAF ankündigt. Das Amt steht Kopf, aber ich misstraue der Quelle. Ich habe den Verdacht, dass einige Leute in meiner Behörde selbst einen Umsturz vorbereiten. Als Teil eines rechten Netzwerks, dem Freiheit und Demokratie ein Dorn im Auge sind. Mein Chef will mich kaltstellen. Und mein eigener Vater, ein Spitzenpolitiker mit Geheimdienstvergangenheit, weiß mehr, als er zugeben will. Zum Autor: Horst Eckert, geboren 1959 in Weiden/Oberpfalz, hat in Erlangen und Berlin Politikwissenschaft studiert. Er lebt als freier Schriftsteller in Düsseldorf und arbeitete 15 Jahre als Fernsehjournalist für verschiedene Sender. 1995 erschien sein Krimidebüt „Annas Erbe“. Er gilt als „der wichtigste Vertreter des hartgesottenen Kriminalromans in Deutschland“ (Ulrich Noller, WDR), „der seine Leser mit einer Sprache fesselt, wie sie hierzulande kaum ein anderer Krimiautor beherrscht: stimmig, rasant, illusionslos“ (Martin Schöne, ZDF). Seine Romane sind ins Französische, Niederländische und Tschechische übersetzt sowie mehrfach preisgekrönt (Marlowe für „Aufgeputscht“, Friedrich-Glauser-Preis für „Die Zwillingsfalle“, Krimi-Blitz für "Schwarzer Schwan", Herzogenrather Handschelle für "Wolfsspinne"). Der „Deutschlandfunk“ bezeichnet sie als „im besten Sinne komplexe Polizeithriller, die man nicht nur als spannenden Kriminalstoff lesen kann, sondern auch als einen Kommentar zur Zeit“. Daneben schreibt Eckert auch Kurzgeschichten und lehrt in Schreibseminaren. Gesamteindruck/Schreibstil/Fazit: Danke an den Heyne-Verlag für dieses Rezensionsexemplar, ich freute mich über den Erstlingsband für mich dieses Vorzeige-Autors. Horst Eckert hat in seinem aktuellen Polit-Thriller ein heisses Thema aufgegriffen und ein spannendes Buch dazu geschrieben. Besonders, wo in der heutigen Zeit das Thema Reichsbürger und Extremismus von links wieder real und schwierig rüberkommt. Das Buch beinhaltet kurze Kapitel, dadurch werden dem Leser viele Geschehnisse vermittelt und der Spannungsbogen schnell aufgebaut. Detaillierte Handlungsorte wurden gut und vorstellbar beschrieben. Die Protagonisten mit ihren unterschiedlichen Charakteren und deren Privatleben wirken authentisch. Insgesamt gesehen ist dies ein brisanter und äusserst spannender Polit-Thriller, den ich gerne als lesenswert weiter empfehle und mit 5* bewerte.

Lesen Sie weiter

Ein Tötungsdelikt nach einem Eifersuchtsdrama bringt Vincent Veihs Truppe in Einsatz. Kommissar Bruno Wegmann, der diesen Fall leitet, lässt sich schnell von einer Beziehungstat überzeugen. Da der Täter unmittelbar festgenommen wurde, ist der Fall für Kommissar Wegmann und dem Staatsanwalt schnell abgehandelt. Die Streifenbeamtin Kim Brandstätter und Hauptkommissar Veih sehen einen anderen Tathintergrund. Der Ermordete ist Journalist und er recherchierte unter Reichsbürgern. Die Verfassungsschutzbeamtin Melia Khalid wird ein brisantes Geheimpapier zugespielt, dessen Authentizität nicht bestätigt ist. Sie versucht, der Sache auf den Grund zu gehen. Veihs und Khalids Wege kreuzen sich auf der Suche nach der Wahrheit. Politisch tut sich viel in dieser Zeit. Landtagswahlen stehen an. Drei RAF-Pensionäre führen Raubüberfälle auf Geldtransporter aus. Wollen sie mit ihren Raubzügen die vierte Generation von RAF-Terroristen finanzieren und Waffen beschaffen oder kämpfen sie ums eigene Überleben? „Im Namen der Lüge“ ist wieder einmal ein explosiver Politthriller. Ich habe auch wieder einmal den Eindruck, dass ich als ambitionierter Leser politisch gut informiert sein muss, um auch alles verstehen und nachvollziehen zu können. Einige Tatsachen, die in der Danksagung angeführt wurden, hatte ich so noch gar nicht in ihrer Bedeutung mitbekommen. Insbesondere die letzten beiden Sätze der Danksagung waren mir aus der Seele geschrieben: „Die Frage, was der Inlandsgeheimdienst wirklich schützt, ist berechtigt. Die Verfassung scheint es nicht zu sein.“ Die Geschichte ist fiktiv, aber wie in allen Thrillern von Herrn Eckert ist sie sehr nah an der Realität. Als Leser denke ich ständig, ja, genauso könnte es sein, und mir wird angst und bange bei dem Gedanken. Es handelt sich immer um Gedankenspiele, aber warum werden in der Realität solche und ähnliche Verbrechen, egal ob von „Rechts“ oder „Links“ nie völlig aufgeklärt? Warum besteht unser Geheimdienst, er nennt sich ja Verfassungsschutz, aus so vielen Geheimnissen, geschredderten Akten und V-Männern, die von Geheimdienstlern geschützt werden, aber vor denen wir nicht geschützt werden? Zurück zum Buch: Super spannend entblättert Herr Eckert die Machenschaften rechter Organisationen. Sie unterwandern die Parteien und den Verfassungsschutz, provozieren linke Gruppierungen und suggerieren deren terroristisches Potential, um letztlich die Regierung zu stürzen und die Macht an sich zu reißen. Die ganze Paranoia der Verfassungsschützer und die Geheimnisse der Geheimnisträger, die keinesfalls publik werden dürfen, treten voll zu Tage. Pikant und erfrischend ist dabei, dass die ermittelnde Verfassungsschützerin eine farbige Deutsche mit Kraushaar ist. Kommissar Veih spielt dieses Mal eher eine Nebenrolle, aber die Brisanz seiner Beziehung als Polizist zu seiner Mutter mit RAF-Vergangenheit kam wieder voll zur Geltung. Was mir noch erwähnenswert erscheint: Wenn man Melias Manipulationen der Presse beobachtet, und zwar nicht „Bild“ oder ähnliches, sondern ernsthaft gut recherchierende Presse, die eigentlich unser Vertrauen genießt, dann erfährt das Wort „Lügenpresse“ eine andere, neue Bedeutung. Für mich steht nicht erst nach der Lektüre vorliegenden Buches fest, dass Staatsgeheimnisse, die vom Verfassungsschutz geschützt werden, eigentlich immer nur zur Vertuschung von Fehlern oder Schlimmerem und zum Schutz der Macht missbraucht werden. Danke, dass Sie uns dieses Spektakel vor Augen geführt haben. Vielleicht lässt es uns wachsamer sein.

Lesen Sie weiter

Während sich der Schriftsteller Horst Eckert mit seinem neuesten Roman weiterentwickelt hat, werde ich meine vorangegangenen Rezensionen zu seinen Büchern kaum noch steigern können. Mir bleibt einfach nur noch, jedem diesen Thriller zu empfehlen, der Spannung, Action und Aktualität in Romanen mag. Bei „Im Namen der Lüge“ begegnet dem Leser ein alter Bekannter: Vincent Ché Veih, Kommissar in Düsseldorf und Sohn einer RAF-Terroristin, die zwanzig Jahre im Gefängnis gesessen hatte. Von Vincent hat es bereits drei Romane gegeben. Doch er ist nicht der alleinige Protagonist in diesem Thriller. Er hat eine Protagonisten an die Seite bekommen: Melia Khalid mit Decknamen. Sie ist Leiterin der Abteilung Linksextremismus im Verfassungsschutz. Melia ist dunkelhäutig, aber in Deutschland geboren und Deutsche. Ihr Vater ist ein hohes Tier in der Bundesregierung, dem sie verboten hat, ihren Karriereweg zu ebnen. Eckert hat mit diesem Roman einen Pageturner geschaffen, der ein großes Tempo vorlegt. Das wird nicht zuletzt durch sie sehr kurzen Kapiteln hervorgerufen, die einen ständigen Szenenwechsel mit sich bringen und anhand derer der Leser mehrere Handlungen fast gleichzeitig beobachtet. Der Einstieg erfolgt mit rasanten Szenen, wie in der ersten, in welcher drei Personen ein Einkaufszentrum überfallen, um Geld zu erbeuten. Die Security-Mitarbeiter im Geldtransporter werden mit einer Panzerfaust bedroht. Oder nahe eines Kleingartenvereins auf einem Gelände von Reichsbürgern gelangen die Streifenpolizisten sehr schnell und unverhofft in eine gefährliche Situation. Zu zuter Letzt wird darauf die AFD.Zentrale in NRW in die Luft gejagt. Ein Attentat! Mit diesen Aktionen werden beide Protagonisten auf den Plan gerufen. Sowohl Polizei als auch Verfassungsschutz müssen tätig werden. Doch so schnell kreuzen sich die Wege der beiden nicht. Auch das ist ein probates Mittel, um Spannung zu erzeigen, zumindest, wenn man die anderen Vincent-Ché-Veih-Romane kennt. Die Handlungen dieses Romans wirken aufgrund ihrer Aktualität beinah wie eine Dokumentation, als würde man die Nachrichten im Fernsehen verfolgen. RAF, NSU, Verfassungsschutz, BKA – dazwischen Polizisten, die mit der rechten Szene kuscheln. Die bis heute bekannten Fakten in der Realität lassen ruhigen Gewissens den Gedanken zu, dass alles so gewesen sein könnte wie Horst Eckert es in diesem Thriller beschrieben hat. Es ist beängstigend! Eine große Portion Spannung stammt auf den zwischenmenschlichen Beziehungen der agierenden Figuren und deren Ziele. Auch die Beziehung von Vincent und seiner Mutter wird einer erneuten Prüfung unterzogen. Eckerts Lösung ist sympathisch. Dieses Spannungsgeflecht aus den Figuren heraus erinnert mich an die Fernsehserie „Homeland„. Neben der konkreten Abwehr einer Bedrohung verfolgt jede Figur ihre eigenen Ziele. Sie gibt diese aber nie vollständig preis. Schon gar nicht allen anderen Figuren gegenüber. Es wird immer etwas zurückgehalten. Nicht gegenüber den Lesern oder den Zuschauern, diese fühlen sich dann immer ein bisschen schlauer als die handelnden Figuren. Dafür werden sie dann aber stets davon überrascht, wie diese Figuren handeln. Was soll ich abschließend sagen? Ein atemberaubender Thriller, den es zu lesen lohnt und der das Zusammenspiel von Politikern, rechter Szene und autonomen Linken in einem anderen Licht erscheinen lässt. Jede Menge Fiktion mit einem Touch Dokumentation und Breaking News. Klasse! © Detlef Knut, Düsseldorf 2020

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.