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Rezensionen zu
Der Fremde aus Paris

Isabella Hammad

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Midhat verlässt seine Heimat. Er ist Palästinenser und hat vor in Frankreich Medizin zu studieren. Aber er will mehr von diesem Land, er will es zu seiner Heimat machen und die fremden Menschen mit ihrer so ganz anderen Kultur und Religion zu seinen Freunden. Doch dann merkt er, dass sich ihm diese Türen niemals wirklich öffnen werden, dass er als 'Studienobjekt' angesehen wird. Und auch seine Gefühle für die Tochter seines Professors werden nicht ehrlich erwiedert. Nach einigen Jahren kommt er zu dem Entschluss, in sein tatsächliches Zuhause zurück zukehren und wieder Heimat zu leben. Er versucht, die Erwartungen seines Vaters zu erfüllen und gründet eine Familie. Aber irgendwann muss er sich eingestehen, dass er auch hier 'der Fremde' ist und wo die Wurzeln sind, ist Heimat, für ihn nicht mehr gilt. Die sehr prosaisch und fein erzählte Geschichte von Midhat hat einen sehr berührt und gleichzeitig hineingeführt in die historischen Hintergründe des Palästinas und der Palästinenser heute. Man konnte garnicht anders, wie sich hineinziehen zu lassen in die Geschichte dieses Volkes, ganz so wie es die junge Autorin beabsichtigt hat. Und zurück bleibe ich mit einem neuen tiefern Verständnis für das, was war und mit einem weit bewussteren Interesse, für das, was ist, im Palästina von heute.

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Midhat Kamal aus Nablus in Palästina wird zu Beginn des Ersten Weltkrieges von seinem Vater, einem angesehenen Textilhändler aus Kairo, zum Medizinstudium nach Montpellier geschickt. Er wohnt dort bei Dr. Molineu, einem ambitionierten Soziologen und seiner Tochter Jeannette, für die er tiefe Liebe empfindet. Jeannette erwidert diese Gefühle. Isabella Hammad schildert treffend die Stimmung zu Beginn des Ersten Weltkrieges, das Umschlagen der Stimmung von Euphorie in Resignation und Trauer. Midhat entdeckt eine neue Welt auch später in Paris, wo er nach einem Zwischenfall im Hause der Molineus Geschichte studiert und zu einem arabischen Freundeskreis gehört, der auch Kontakte zu hohen politischen Würdenträgern unterhält. Im zweiten Teil des Romans kehrt Midhat nach Ende des Ersten Weltkrieges in seine Heimatstadt zurück. Das Osmanische Reich ist Geschichte, im Nahen Osten werden die britisch-französischen Mandate umgesetzt, die dauerhaft Konflikte in dieser Region begründen werden, Zionisten wandern ein, die nachhaltig das Gesellschaftsbild verändern. Welchen ambitionierten Weg wird Midhat einschlagen: Arzt, Politiker, angesehener Geschäftsmann in Kairo? Ein Brief Jeannettes bildet eine Zäsur und Midhat beugt sich dem väterlichen Willen. Hartnäckig umwirbt er Fatima aus einer sozial höher gestellten Familie. Der Tod des Vaters ist die nächste Zäsur. Im dritten Teil bildet wiederum Jeannettes Brief eine Zäsur und ist Anlass für Midhats Psychose. Ausführlich wird der arabische Generalstreik von 1936 geschildert. Eindrucksvoll schildert Hammad die Rolle der Familie, die in schwierigen Zeiten Halt bietet. Aber auch Rolle der verschiedenen internationalen Akteure erscheint plausibel. Der Roman umfasst 20 entscheidende Jahre palästinensischer Geschichte und einer berührenden Geschichte von Liebe, Sehnsüchten und Fremdheit. Sehr nützlich ist die Zeittafel zu den Ereignissen im Nahen Osten

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Wunderschön geschrieben....

Von: Cathy82

16.09.2020

Zuerst möchte ich die Autorin loben, auch wenn es mich zu Beginn des Buches überrascht hat: Sie hat alle handelnden Personen inklusive der Familienzugehörigkeit gleich zum Start aufgelistet, so dass man jederzeit nachschauen kann, wer eigentlich wer ist. Sehr gut! Hätte mir als Anhang aber auch genügt. Andersrum fiel ich so direkt darüber. Im Anhang wäre es gegebenenfalls verloren gegangen. Was mir noch zu Beginn auffiel: Der Einband. Hochwertig gestaltet, in orientalischen Farben, dickes Papier. Dadurch macht das Buch einen qualitativen Eindruck, der in der Geschichte an sich fortgesetzt wird. Ohne viel über die Geschichte zu erzählen, ist sie gut geschrieben. Schachtelsätze, und trotzdem einfach zu lesen. Angenehme Schriftgrösse. So muss ein Buch sein, damit es mir Spaß macht, viel am Stück zu lesen. Inhaltlich gefällt mir der Roman, weil eine sehr anschauliche Sprache gewählt wurde, ohne den eigenen Vorstellungen bzw. der eigenen Fantasie viel vorweg zu nehmen. Darüberhinaus spricht sie von Liebe, Gefühlen und ähnlichem, ohne sich groß im detaillierten Beschreiben des Liebesaktes zu verlieren, wie es viele andere Autoren tun. Und am Ende war es vielleicht auch das, was mich von diesem Buch so begeistert hat. Die Autorin kann erzählen und die Fantasie anregen, ohne zu sehr ins Detail zu gehen. Kurz: Unbedingt lesenswert!

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Ich liebe historische Romane über alles, vor allem wenn sie auch noch einen interkulturellen Hintergrund haben. Somit hat mich "Der Fremde aus Paris" unheimlich begeistert und ich habe das Buch förmlich verschlungen. Der Roman erzählt vom kühnen Aufbruch nach Europa eines jungen Mannes in Palästina zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Die Autorin schaffte es, einen fesselnden historischen Roman von unerhörter Aktualität zu schreiben. In einer leicht zu verstehenden, aber trotzdem wunderschön geschriebenen Sprache zeigt die Autorin auf, wie der Protagonist versucht, in Frankreich Fuß zu fassen. Doch auch Jahre später, zurück in Palästina, bleibt er ein Entwurzelter.... Ich kann es nur jedem ans Herz legen, dieses Buch zu lesen. Obwohl es sich um einen historischen Roman handelt, hilft er ungemein, die aktuelle Weltlage etwas besser zu verstehen und vor allem auch mehr Verständnis für die vielen entwurzelten Menschen zu haben.

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Ich habe mich sehr auf diesen Roman gefreut. Kurzbeschreibung und Cover sind klasse. Schon auf den ersten Seiten war klar, dass ich nicht enttäuscht werde. Interessante Charaktere und faszinierende Schauplätze. Eine Geschichte vom Ankommen in der Fremde, vom Erwachsenwerden und -sein, von der Liebe, Verlust, Ängsten und Verzweiflung. Midhat ist ein vielschichtiger Charakter. Ich habe ein paar Kapitel gebraucht, um mit de Figur warm zu werden, aber dann wollte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Die Orte sind auch wunderbar eingefangen und beschrieben.

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ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen

Von: raphaela_2000

15.09.2020

Das Buch und die Geschichte Midhats ist in einer schönen und angenehm zu lesenden Sprache verfasst. Die Länge des Buches (700 Seiten!!!) fällt angesichts der detailreichen und geistreichen Erzählung nicht weiter ins Gewicht. Vielmehr freut man sich als Leser, dass das Buch einem eine Vielzahl wunderschöner Momente beschert. Die Übersetzung ist gelungen. Die Autorin hat sich eines bis heute kaum beleuchteten Themas angenommen. Es ist ihr äußerst gut gelungen, dieses anhand eines Protagonisten, für den man zuweilen Mitleid, aber auch ganz viel Sympathie empfindet, geistreich und ansprechend zu erzählen. Ein kleines Meisterwerk.

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Kleines Meisterwerk

Von: Wortzauber

14.09.2020

Vorsicht Spoiler: Unmittelbar vor Beginn des Ersten Weltkrieges reist der Palästinenser Midhat nach Frankreich. Sein Ziel: ein Medizinstudium. Er ist überwältig von dieser so neuen wie fremden Welt, die ihn immer mehr in ihren Bann zieht. Seine Versuche in Montpellier - in seiner Gastfamilie, der Universität und den vielen Abendgesellschaften- nachhaltig Fuß zu fassen scheitern. Er bleibt ein Außenseiter, stets der Fremde. Ähnlich ergeht es ihm bei seinen Versuchen die Liebe der Tochter des Professors, bei dessen Familie er Gast ist, zu erlangen. Diese bleibt für ihn unerreichbar und unerwidert. Er siedelt nach Paris über, wo er mehrere Jahre vor seiner Rückkehr nach Palästina verbringt, ohne je sein Medizinstudium beendet zu haben. Aber auch dort findet er keine Heimat. Sein Versuch mittels Heirat, Kinder und dem Eintritt in das väterliche Geschäft vermögen ihm dies nicht zu vermitteln. So bleibt er ein Entwurzelter auf der Suche nach seinem Platz in der Welt. Midhat steht exemplarisch für die Geschichte Palästinas und Syriens zwischen von Beginn des ersten bis kurz vor Beginn des zweiten Weltkrieges. Diese Zeit von 1915 bis 1936 sowie das Verhältnis dieses beiden Länder zur Kolonialmacht Großbritanniens sind der Kern der Parabel dieses historischen Romans. Das Buch und die Geschichte Midhats ist in einer schönen und angenehm zu lesenden Sprache verfasst. Die Länge des Buches fällt, angesichts der detailreichen und geistreichen Erzählung, nicht weiter ins Gewicht. Vielmehr freut man sich als Leser, dass das Buch einen eine Vielzahl wunderschöne Momente beschert. Die Übersetzung ist gelungen. Die Autorin hat sich eines bis heute kaum beleuchteten Themas angenommen. Es ist ihr äußerst gut gelungen, dieses anhand eines Protagonisten, für den man zuweilen Mitleid aber ganz viel Sympathie empfindet, geistreich und ansprechend zu erzählen. Ein kleines Meisterwerk.

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Ein tolles Buch

Von: S.F.

03.09.2020

Eine schöne und spannende Geschichte, die in einer wunderbaren Sprache erzählt wird. Die Beschreibungen sind sehr ausführlich, sodass ich das Gefühl hatte mitten drin zu sein. Durch die gesamte Geschichte zieht sich ein roter Faden, sodass keine Mühe hatte die Protagonisten einzuordnen. Wer unterschiedliche Handlungsstränge, Lebensentwürfe und Tiefgang mag liegt mit diesem Roman goldrichtig.

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