Ich habe mir nun über einen Monat Zeit gelassen, um den Bullet Planer auf Herz und Nieren zu testen. Dabei sind mir sowohl positive, als auch einige negative Aspekte aufgefallen.
Zuerst einmal zu den positiven Aspekten:
Der Planer ist super schön aufgemacht, die Illustrationen sind ganz nach meinem Geschmack und wechseln sich auch monatlich thematisch ab, wobei aber nicht spezifische Themen wie zum Beispiel Weihnachtselemente dargestellt werden, sodass man wirklich dann anfangen kann, wann man möchte.
Es sind auch einige nützliche Listen enthalten, die man abarbeiten kann, aber auch ändern kann, wenn sie nichts für einen sind und man an der Stelle lieber etwas anderes hätte. Durch das Selbsteintragen der Daten ist man sehr flexibel, muss sich aber nicht die Mühe machen, jede Woche selbst zu gestalten, was eben auch sehr viel Zeit in Anspruch nehmen kann. Ich selbst habe bereits ein eigenes Bullet Journal geführt und weiß selbst, wie viel Zeit und Mühe man reinstecken muss und wie frustriert man ist, wenn man einen Fehler gemacht hat oder die Idee für ein Layout im Kopf doch besser aussah, als auf dem Papier. Man merkt wirklich, dass Jasmin sich hier sehr viel Mühe in der Planung gegeben hat, damit es möglichst viele Interessenten anspricht. Und wer den Stil mag, den sie in ihrem Journal verwendet, wird auch den in diesem Buch lieben.
Die Papierqualität ist sehr schön und es fühlt sich sehr angenehm an, wobei jedoch einige Stifte etwas durchbluten
Nun zu den negativen Aspekten:
Zuallererst ist mir aufgefallen, dass man überhaupt kein Lesebändchen hat, was mich persönlich schon stört, da man so immer blättern muss, um auf die gewünschte Seite zu gelangen oder sich eben selbst mit einem Lesezeichen behelfen muss, was ich aber sehr umständlich und für unterwegs nicht geeignet finde.
Des Weiteren nervt es mich ein wenig, dass das Layout der Wochenübersicht sich jede Woche abwechselt. Ich finde, hier hätte man sich einfach für ein Layout entscheiden sollen und es nicht mal längs, mal quer halten sollen. So wirkt das Ganze sehr unruhig und ist für mich persönlich auch sehr umständlich, weil ich mich jede Woche immer wieder umstellen muss.
Man kann zwar dann anfangen, den Planer zu führen, wann man möchte, allerdings ist für manche Monate einfach zu wenig Platz, für manche dann aber doch zu viel. So musste ich zum Beispiel Tage des Septembers in den Oktober packen, andere Wochen müssen doppelt geführt werden, da sonst das Layout nicht mehr hinhaut. Das finde ich sehr schade. Man hätte lieber einfach ein Journal machen sollen, in dem die Monate bereits festgelegt sind. Dann hätte man vielleicht, wenn man erst im April starten will, mitten im Buch angefangen und wäre dann im Januar wieder ganz nach vorn gesprungen.
Es sind super viele Listen enthalten, die ich nicht alle benötige. Die kann man zwar irgendwie an seine eigenen Bedürfnisse anpassen, mir haben aber auch einfach ein paar leere Seiten für Notizen oder ganz eigene Listen gefehlt, was den kreativen Spielraum im Planer sehr eingrenzt. Ich zum Beispiel habe sehr viele ungelesene Bücher und das bereits eingezeichnete Bücherregal ist zwar super schön, es passt jedoch nur ca. ein Zehntel meiner Bücher hinein. Hier hätte ich mir einfach ein paar leere Seiten gewünscht, auf denen ich so etwas selbst hätte zeichnen können. Oder einfach generelle Notizen, die immer gelten, hätte ich auch gern irgendwo untergebracht, abgesehen von den Wochenübersichten, wo manche Notizen nichts zu suchen haben und ich mich dann durch alle Wochen wühlen muss, um etwas wiederzufinden. Es gibt zwar hinten zwei Seiten für Notizen, die Seite ist aber schon bunt gestaltet, was mich dann auch wieder in meiner kreativen Freiheit sehr einschränkt.
Leider sind nicht alle Listen und Notizseiten beeinander. Zuerst kommen einige Listen zum Ausfüllen, dann der Kalenderteil und dann wieder Listen. Ich hätte es schöner gefunden, zwei klar abgegrenzte Teile zu haben, weil ich mich so wieder durchsuchen muss (was vor allem ohne Lesebändchen sehr mühselig ist).
Fazit:
Für Einsteiger oder die Faulen unter uns, die keine himmelhohen Ansprüche an solch einen Planer haben, wird das Bullet Journal sicherlich etwas sein. Es ist sehr liebevoll gestaltet und sieht wunderschön aus. Da ich aber sehr speziell bin, was sowas angeht, werde ich in Zukunft wohl doch eher bei meinem Filofax bleiben, da mir dieses Journal nicht alles bietet, was ich benötige und mir das komplette Selbstgestalten zu langwierig und frustrierend ist.
