Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Das eiserne Herz des Charlie Berg

Sebastian Stuertz

(34)
(28)
(18)
(2)
(2)
€ 12,00 [D] inkl. MwSt. | € 12,40 [A] | CHF 17,50* (* empf. VK-Preis)

Familiengeschichten zum Hirschgulasch

Von: Karin Elsen aus Fürth / Bayern

29.03.2020

Um es vorweg zu sagen: Dies ist kein Kochbuch, obwohl ich das Rezept von diesem Hirschgulasch gerne hätte. Der Hirschgulasch spielt eine zentrale Rolle in der Familie Berg – Del Monte. Aber dieses Buch ist auch kein Familienroman allein, obwohl sämtliche Familienmitglieder darin vorkommen: Die vier Großeltern, die beiden Eltern, Charlie und Fritzi, die beiden Kinder. Auf den ersten Blick scheint dies eine dysfunktionale Familie zu sein, der Vater ein kiffender Musiker, die Mutter Theaterregisseurin mit einem massiven Alkoholproblem, Fritzi ein Savant, die mit vier Jahren schon die städtische Bücherei durchgelesen hat. Und schließlich Charlie Berg der die Familie zusammenhält. Er kocht für die Familie, hält das Haus in Schuss, übernimmt die kleine Fritzi als die Mutter in ganz Europa Regieaufträge annimmt und der Vater sich tagelang in sein Studio für Musikaufnahmen einschließt. Er zieht mit Fritzi um ins Haus der Großeltern als die Großmutter einen Schlaganfall erleidet und übernimmt ihre Pflege. Dysfunktional doch irgendwie halten die Mitglieder doch zusammen, sind füreinander da im entscheidenden Augenblick, unterstützen sich bedingungslos. Und nicht nur strikt die mit verwandtschaftlichen Graden untereinander sondern auch die Freunde die fest zu dieser Familie dazugehören: Stucki, Ditos Freund und das andere Mitglied der Band Toytonic Swing Ensemble; Stuckis Stieftochter Malinche – Mayra; David, Charlies sexbesessener Schulfreund, Laura, die Bibliothekarin die Fritzi bei sich in der Bibliothek aufnimmt und sie alles lesen lässt. Also gut. Kein Kochbuch aber ein Familienroman. Was noch? Entwicklungsroman? Auf jeden Fall. Zwar kein Tumber Tor der sich zum Gralssuchenden Parzival entwickelt, aber vom schulischen Außenseiter in der Kindheit, der nur im Hause seiner Großeltern und mit Malinche zusammen unbeschwerte Kindheit erleben darf, entwickelt sich Charlie Berg zu einem Mann der die Fäden der Familie fest zusammen hält, Verantwortung übernimmt, über Leben oder Tod von geliebten Menschen aber auch von fremden oder verhassten Menschen fraglos übernimmt. Also gut: Kein Kochbuch aber ein Familien- und Entwicklungsroman. Ist es ein Roman über eine außergewöhnliche Gabe und Begabung? Charlie Berg hat eine Leidenschaft für Gerüche und Parfüms. Er hat ein außergewöhnliches Riechorgan, besser als die eines Spürhundes. Er kann die Düfte und Gerüche, die ihn umgeben zerlegen, aussortieren, sich auf einige wenige konzentrieren und sie akkurat wahrnehmen. Charlies Nase spielt im Roman eine Hauptrolle. Also gut: Kein Kochbuch aber ein Familien- und Entwicklungsroman und ein Roman über eine außergewöhnliche Begabung. Ist es ein Roman über den Literaturbetrieb an sich, wie kleine Selbstverlage funktionieren, wie Preise im Literaturzirkus manchmal vergeben werden (Bitte, lasst wenigstens den Nobel-Preis korrekt vergeben werden!) Die ganze Stadt fiebert dem Literaturfestival und -preis Text.Eval entgegen, die Lesungen werden mit großem Interesse allerseits verfolgt, sie sind ungemein wichtig sowohl für den jungen Literaten, der den Preis gewinnt als auch für den „Literaturpaten“ der das Werk des Debütanten fördert und unterstützt. Sebastian Stuertz ist mit seinem Debüt gleich in die Meisterklasse aufgestiegen. Die ganze Handlungsführung von der ersten zur letzten Seite, die Actionszenen, die Dialoge, die agierenden Personen, alles wirkt natürlich und logisch. Der Spannungsbogen erschlafft an keiner Stelle, noch wird er überzogen.

Lesen Sie weiter

Kurzweilig, witzig, unterhaltsam

Von: Stefanie Sprung

21.03.2020

Zum Inhalt: Das Buch spielt hauptsächlich 1993 und es geht um den 19jährigen etwas nerdigen Typen Charlie Berg. Der lebt mit seinem kiffenden Musikervater und seiner autistischen Schwester in einem Dorf in der Nähe eines Waldes, indem sein Großvater Förster ist. Das Buch beginnt mit der Szene, in der sein Großvater erschossen wird, während der Jagd, von einem anderen Wilderer. Gleich zu Beginn kommt heraus, dass Charlie eine Superkraft hat, er kann alles riechen. Er riecht eine Rotte Wildschweine, er riecht jedes Parfüm, er zerlegt die Düfte in Moleküle. Nach dem Tod seines Großvaters und dem Unfall des Wilderers beginnt ein sehr spannende und abwechslungsreiche Geschichte um Charlie, seine Freunde, seine Familie und sein Leben. Nebenberuflich entwickelt Charlie Parfum, er möchte Autor werden, ist verliebt in seine mexikanische Brieffreundin, hat einen perversen Freund, ist von seiner Mutter verlassen, kümmert sich liebevoll um seine Schwester, geht mit seinem einen Opa jagen, vom anderen lässt er sich seine Anzüge schneidern und hat auch ansonsten ein extrem spannendes Leben, obwohl er scheinbar ein unauffälliger und nerdiger Typ ist. Insgesamt gibt es zwei Rückblenden. Meine Meinung: Ich habe das Buch extrem gerne gelesen und obwohl es auch ziemlich dick war, habe ich es auch ziemlich schnell gelesen. Ich war über viele Wendungen sehr überrascht und fand es auch kaum vorhersehbar. Man konnte es flüssig lesen und es war amüsant. Die Figuren waren sehr nachvollziehbar und liebenswürdig. Während der Zeit des Lesens habe ich mir zeitweise auch eingebildet, dass mein Geruchssinn besser geworden ist und ich Sachen viel mehr wahrnehme. Auch die zeitkulturellen Bezüge waren für mich immer glaubwürdig, vielleicht bis auf das Wort cheesy, aber vielleicht wurde das auch regional zu der Zeit benutzt. Ein ganz klein bisschen hat mich die Liebe zur mexikanischen Brieffreundin genervt, bzw. der innere Monolog und auch, dass sie da so bereitwillig mitgemacht hat. Fazit: Absolut lesenswert, für alle, die sich gerne unterhalten lassen und sich gerne amüsieren. Und für alle, die sich auch noch ziemlich gut an die 90er erinnern.

Lesen Sie weiter

Was für ein Schlimassel!

Von: Jana H.

17.03.2020

In Stuertz‘ Blog, in dem er auch über die Entstehung dieses seines Erstlings schreibt, wird er gefragt, wer das denn alles lesen solle. Und tatsächlich: Es ist ein Wälzer von über 700 Seiten. Doch keine Bange, es sind unterhaltsame Seiten, die in die 90er zurückblicken − gar nicht so ferne, aber noch weitgehend analoge Jahre, die wir uns heute kaum noch vorstellen können. VHS-Kassetten sind wichtiges Kommunikationsmittel, Telefone mit Wählscheiben werden benutzt, ein Kassettenrekorder und natürlich das Mischpult mit Knöpfen und Reglern seines dauerhaft bekifften Vaters Dito. Der Name des Helden, Charlie, ist einprägsam. Für das übrige und ziemlich schräge Personal braucht es jedoch gefühlt die ersten fünfzig bis hundert Seiten, um ihre Namen einsortieren zu können. Da sind mütterlicherseits sein Opa Bardo, der leider, leider gleich zu Beginn vor Charlies Augen das zeitliche segnet und seine Oma, ebenfalls schon tot. Rita, seine biologischen Mutter, die sich nicht um ihn kümmert; Ditos Musikerkollege Stucki, Sera, eine adoptierte Gräfin, und seine ferne Liebe Mayra aus Mexiko, seine italienischen Großeltern Nonno und Nonna, der Hund Helmi und viele mehr. Und so bunt es beim Personal zugeht, so bunt wird auch parliert: immer wieder mit italienischen oder spanischen Einsprengseln, oft aber auch ziemlich herzhaft. Allerdings gibt es Passagen, in denen der Autor übertreibt: Brutale Jungmännerfantasien werden in die Tat umgesetzt und detailliert beschrieben. Da ergibt sich die Frage, ob der gemeine Leser nicht vorgewarnt werden sollte. Doch Charlie ist ein liebenswerter Held, der sich um alles und jeden kümmert und dem trotzdem gefühlt alles, was er anfasst schief geht: Beim gemeinsamen Jagdausflug wird Opa erschossen, die Eroberung des Baumhauses mit seiner mexikanischen Freundin Mayra wird auf peinliche Weise sabotiert, auch der Auftritt beim Text.Eval endet unerfreulich und natürlich kommt ihm sein Herz immer wieder bei den unpassendsten Gelegenheiten dazwischen. Schön Stuertz‘ Wortkreation: Was für ein Schlimassel! Eine besondere Eigenschaft Charlies als Folge einer Herzattacke ist Fluch und Segen zugleich: Sein Geruchssinn, literarischer Ausdruck seiner immensen Empfindsamkeit, der immer dann besonders gut funktioniert, wenn unser Held starken Gefühlen, wie Wut und Schmerz, ausgesetzt ist. Doch so schlimm die Geschichten von Charlie und seinen Gefährten sind, beim magischen Hirschgulasch werden sie so lange wiederholt, übertrieben und ausgeschmückt, dass vom Drama am Ende nicht viel bleibt. Auf diese Weise wird auch aus der ganzen Geschichte kein großes Drama, sondern sie beschreibt mit viel Witz eine Welt, die einerseits Erinnerungen weckt und andererseits die fremde Welt einer überdrehten Familie vorstellt, wie sie den meisten sehr fremd sein dürfte − anders eben und trotz der kleinen Einschränkungen ein Lesevergnügen.

Lesen Sie weiter

Charlie wie er leibt und lebt

Von: R.

16.03.2020

Ein wundervolles Buch. Die Geschichte von Charlie Berg hat mich von der ersten Seite an in ihren Bann gezogen. Aber leider wurde es nach dem ersten Drittel etwas langatmig. Charlie ist kein alltäglicher Typ, er hat einige Fähigkeiten, wie seinen außergewöhnlicher Duftsinn. Er erzählt seine Geschichte und springt dabei immer -in der Vergangenheit- hin und her. Der Schreibstil des Autors, die Beschreibung von Geräuschen und Orten...man ist hautnah dabei! Es ist wahrscheinlich nicht jedermanns Geschichte, aber mir hat das Buch gefallen! Das Buchcover könnte passender nicht sein! Es ist grandios!

Lesen Sie weiter

fulminant

Von: Frida

12.03.2020

Dieser Roman, von Sebastian Stuertz, hat mich mal wirklich, salopp gesagt, vom Hocker gerissen. Einfach genial! Ein Buch, das nur so strotzt vor Wort und Phrasenkreationen. Ich habe noch nie soviel verschiedene Möglichkeiten für " ein Joint drehen" gelesen z.B. Unglaublich skurille, komische Einfälle auf beinahe jeder Seite, allein die Namen der Protagonisten, sind ei Genuss. Das einem die ganze Geschichte des Charlie Berg sogar noch einen Krimi bietet ist das i-Tüpfelchen. Charlie muss man lieben, seine kleine Schwester sowieso. Eigentlich ist die gesamte schräge Familie liebenswert, trotz oder wegen all ihrer Unzulänglichkeiten. Definitv lesens- und somit empfehlenswert dieser Roman. Ich bin sehr neugierig auf weitere Bücher dieses Autors, denn sein Schreibstil ist mal wirklich etwas erfrischend neues, freches auf dem Büchermarkt.

Lesen Sie weiter

Ein tolles Buch!

Von: Linda Schäfer

10.03.2020

Mir hat "Das Eiserne Herz des Charlie Berg" viel Freude bereitet. Das Buch besteht aus verschiedenen Teilen, welche am Ende ein rundes Gesamtbild ergeben. Man taucht komplett in das Leben des Charlie Berg ein, auch allen anderen Figuren im Buch hat der Autor die nötige Tiefe verliehen und sie mit spannenden Charaktereigenschaften ausgestattet. Besonders gut gefällt mir die Detaillverliebtheit des Autors, dies gibt dem Buch das gewisse Etwas. Ich freue mich auf weitere Werke des Autors!

Lesen Sie weiter

Herrlich skurril und doch tiefgründig

Von: Mkessler

06.03.2020

Liebesgeschichte? Kriminalroman? Biografischer Roman? Das Eiserne Herz des Charlie Berg lässt sich in keine Kategorie einordnen, enthält Elemente aus vielen Genres. Genau das hat für mich den Reiz dieses wunderbaren Romans ausgemacht. Charlie Berg ist ein liebenswerter Protagonist mit einem schwachen Herz, einem extrem feinem Geruchssinn und einer eher ungewöhnlichen Familie. Der Vater ist ein dauerberauschter Musiker, die Mutter eine Künstlerin, welche die Familie verlassen hat und die Schwester Autistin mit einer ungewöhnlichen Begabung, sie scannt Bücher innerhalb von Minuten in ihr Gehirn und spricht hauptsächlich in Buchzitaten. Er unterhält eine Videofernbeziehung mit seiner besten Freundin in Mexiko, sein bester Freund ist sexbesessen und sein größter Wunsch ist es, während seiner Zivildienstzeit in einem Leuchtturm ein Buch zu schreiben. Und dann kommt alles anders, als ein Jagdausflug mit seinem Opa mit einem Todesfall endet, seine Videofreundin auf einmal vor der Tür steht und eine von ihm geschriebene Kurzgeschichte bei einem Literaturwettbewerb ohne sein Wissen eingereicht wird. Sebastian Stuertz ist mit diesem Roman ein tolles Debüt gelungen. Charlie Berg ist so ein sympathischer Held. So warmherzig wird beschrieben, wie er seine schräge Familie versucht zusammenzuhalten, man leidet mit ihm, man hofft mit ihm. Und hat doch immer ein Lächeln auf den Lippen, da die Charaktere einfach herrlich überspitzt dargestellt sind. Besonders gefallen hat mir der teils vulgäre und schonungslose Ausdruck, da er in den beschriebenen Situationen einfach passend und authentisch war. Wer skurrile und schräge Geschichten mag, die trotzdem tiefgründig sind, kommt bei diesem Roman voll auf seine Kosten.

Lesen Sie weiter

"Das Parfüm" in der heutigen Zeit

Von: KFuchs

03.03.2020

Ein moderner Jean-Baptiste Grenouille muss sich um seine Familie, seine Karriere als Schriftsteller und einen Mord kümmern und versucht gleichzeitig sein Leben und die Liebe auf die Reihe zu bekommen. Ein sehr schön geschriebener Roman in dem man mit Charlie mitfiebert und bei jeder neuen Wendung zittert, ob es ein Happy End gibt. Sehr zu empfehlen!

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.