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Rezensionen zu
Gehen, ohne je den Gipfel zu besteigen

Paolo Cognetti

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Ein Buch, das entschleunigt

Von: Titzy

17.11.2019

Die Handlung des Buches kann in wenigen Sätzen zusammengefasst werden: Vorsicht Spoiler! Paolo Cognetti entführt den Leser in eine unbekannte Welt: in das Hochgebirge Nepals, um genauer zu sein in die entlegene Region Dolpo. Er schildert seine Eindrücke von der Landschaft, von der Höhenkrankheit, die ihm immer wieder zu schaffen macht sowie von dem Menschen, denen er auf seiner Wanderschaft begegnet. Am Ende reift in ihm die Erkenntnis, dass es nicht so wichtig ist, jeden Berg zu besteigen, sondern das Laufen als Weg an sich zu genießen. Das Buch von Cognetti liest man nicht einfach mal so nebenher. Man muss sich darauf einlassen, weil es zur eigenen Entschleunigung zwingt. Die Sprache ist bewusst einfach gehalten, aber immer wieder werden philosophische Anklänge laut, über das Erleben des eigenen Daseins nachzudenken. Die Welt, in die uns der Autor entführt, ist so weit weg von jeglicher Zivilisation, dass es zur Lesefreude wird, sich darin entführen zu lassen und in den Weiten Nepals zu verlieren. So wirklich viel Handlung schildert Cognetti nicht, aber der eigentliche Gewinn, den man beim Lesen dieses Buches erhält, ist, dass man sofort selbst "herunterfährt", weil auch der Autor selbst Ruhe bei seiner Schilderung ausstrahlt. Der Autor schreibt in der Ich-Perspektive und lässt viele eigene Gedanken und Gefühle zu. Fasziniert haben mich die einfachen, selbst gemalten Bilder, die sich leitmotivartig durch das Buch ziehen und die Atmosphäre der Lektüre zusätzlich bekräftigen. Ich würde jedoch dem Buch dennoch nicht die volle Punktzahl geben: Das liegt vor allem daran, dass Cognetti ziemlich viele Begriffe voraussetzt, die mir einfach nicht geläufig sind, zum Beispiel "Chörte" oder "Gompa". Vielleicht habe ich auch einfach nur die Erklärung dieser Wörter überlesen. Aber ich hätte mir gewünscht, dass am Ende des Buches eine kurze Worterklärung in Form eines Glossars auftaucht, um die Fachbegriffe vernünftig zu verstehen. Außerdem finde ich die Schrift, in der das Buch abgedruckt wurde, ungewöhnlich klein. Fazit: Paolo Cognettis Buch ist liebevoll für den Leser aufbereitet und entführt in eine entlegene Bergwelt. Die Sprache ist nüchtern und gut verständlich, die Bilder laden zum Verweilen ein. Über ein kleines Glossar, das die Fachbegriffe erklärt, hätte man sich als Leser, der sich nicht in diesem Terrain auskennt, gefreut.

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Die Bewertung

Von: Karnauke Heidrun

15.11.2019

Der Ausspruch von Cognetti: "Mach, dass ich sehen kann und Worte finde, um zu beschreiben, was ich gesehen habe" gibt den Inhalt des Buches wieder, denn der Leser folgt jeden Schritt mit ihm und versteht was er sagen möchte und erlebt. Besonders schön finde ich den glitzernden Einband, ich sehe die Eiskristalle.

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Paolo Gognetti: Gehen, ohne je den Gipfel zu besteigen. Eine Reise zu sich selbst. Paolo Gognetti nimmt uns auf seine Reise ins Hochgebirge in Nepal an die Grenze zu Tibet ins Dolpo mit. Dort scheint die Zeit noch stehen geblieben zu sein, weder Straßenzüge noch funktionierende Handys lenken den Wanderer von der unberührten Schönheit dieser Region ab. Es ist eine beschwerliche Reise und Paolo Gognetti schreibt seine Wanderung teilweise so bewegend, dass der Leser selber die Landschaft und die Mühen der Höhenmeter und die Schönheit der Berge mitfühlen und erleben kann. Yaks, Blauschafe, Hunde und buddhistische Klöster in dieser kargen Landschaft werden in der Einsamkeit mit jedem Schritt achtsam wahrgenommen und jeder Schritt schärft dabei die Wahrnehmung für das Hier und Jetzt. Die bei seiner Wanderung angefertigten Skizzen geben einem schemenhaft dazu noch bildliche Impressionen. Auch der Kontrast der kleinen Dörfer zu den größeren Städten in dieser Region und den dort lebenden Menschen wird deutlich. Auch wenn keine Gipfel bestiegen werden ist die Wanderung beschwerlich wegen der Höhe und den zurückgelegten Höhenmetern. Auf der Reise stellt sich Paolo immer wieder die Frage, warum er die Reise unternimmt. Ziel sind nicht die Gipfel, sondern sich im Hier und Jetzt zu fühlen. Der Weg ist sein Ziel mit dem Gespür für Mitgefühl, Verantwortung und Achtsamkeit. Ein Buch, das einen auf eine Reise in die Berge, aber auch ins Innere zu sich selbst führen kann. Und dies gelingt Paolo Gognetti in der reizarmen Umgebung der Himalayaregion Dolpo. In seinem Buch können wir mit ihm diesen Weg gehen. Eine Auszeit ins Hier und Jetzt mit Achtsamkeit, Verbundenheit mit Natur und den Menschen und Verantwortung und Mitgefühl. Spannende Wanderung, die man miterleben kann ohne Strapazen z.B. auf dem Sofa.

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