Viele von uns kennen es, dass eine Auszeit zwar dringend nötig wäre, wir sie uns aber nur selten auch wirklich gönnen. Oft vielleicht auch aus Unwissenheit, wie wir dies am besten anstellen. Safi Nidiaye gibt uns dafür Hilfen. In ihrem Buch „Innehalten. Das Handbuch der kleinen und großen Auszeiten. Endlich mal für mich sein“ gibt sie dem Leser/ der Leserin viele Werkzeuge, Übungen und Umsetzungsmöglichkeiten in Form von Schritt-für-Schrittanleitungen an die Hand, eine gelungene Auszeit zu gestalten. Dabei geht sie sowohl auf kurze Auszeiten, auf einzelne Auszeit-Tage oder sogar Wochenenden ein, die sie zu Hause umsetzen können. Ihre Intention ist es, dem Leser/ der Leserin Zeit für sich selbst zu schenken, den Kopf frei zu bekommen und wieder zu innerer Klarheit und Ruhe zu finden.
Das Buch ist in acht Teile mit jeweils einigen Unterkapiteln gegliedert. Ein Inhaltsverzeichnis gibt den möglichen Überblick darüber. Die Kapitel und Unterkapitel sind jeweils kurz gehalten, dennoch enthalten sie alle Informationen, die man braucht, um ihre Tipps zu verstehen. Des Weiteren wird dies durch einen einfachen, gut lesbaren und verständlichen Schreibstil unterstützt. Übungen sind meist in einer anderen Schriftform gehalten. Sie gibt Schritt für Schritt Anleitungen, wie bestimmte Übungen umgesetzt werden. Dadurch entstehen keine Fragezeichen, was die Autorin denn eigentlich damit meint. Eine Eins-zu-eins-Umsetzung ist möglich.
Ich fand das Buch genau zur richtigen Zeit – in einer Zeit, in der ich auf der Suche war nach Möglichkeiten der Auszeit. Nach kurzen Pausen, um bei mir zu sein oder zu mir zurückzukehren. Leider hat es mich dennoch etwas enttäuscht, weil es mich nur in wenigen einzelnen Aspekten angesprochen hat. Ich habe einfach etwas anderes erwartet. Für mich persönlich leiten sich viele Auszeiten zu sehr aus einer Spiritualität ab, die mich nicht anspricht. Daher wurde das Buch für mich sehr langatmig. Vereinzelte Übungen haben mich dennoch angesprochen. Ich habe sie ausprobiert und werde sie auch weiterhin in meinen Alltag versuchen einzubauen.
Störend fand ich die immer wiederkehrenden Verweise auf andere Kapitel oder Eigenwerbung für weitere Literatur der Autorin. Ich finde Verweise immer gut, allerdings nicht in diesem Ausmaß (z.B. ca. 17 Verweise allein schon nur auf das Kapitel „Die Körperzentrierte Herzensarbeit – Mein Universalwerkzeug für den Besinnungs-Rückzug“ verteilt auf 264 Buchseiten).
Natürlich möchte ich betonen, dass dies meine subjektive Meinung ist.
Ich bin mir sicher, dass das Buch viele Leser/innen nicht nur von außen positiv ansprechen wird, sondern auch vom Inhalt her.
