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Rezensionen zu
Frauen, an die ich nachts denke

Mia Kankimäki

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€ 14,00 [D] inkl. MwSt. | € 14,40 [A] | CHF 19,90* (* empf. VK-Preis)

Der Aufbau des Buches ist sehr ungewöhnlich. In einem Mix aus Reisebericht, Briefen und Biografien nimmt uns die Autorin mit auf eine Spurensuche nach weiblicher Inspiration. Allerdings erscheint die Aufteilung etwas ungleichgewichtig: während sich hinter Teil I „Afrika“ nur eine Nachtfrau verbirgt, müssen sich „Die Forschungsreisenden“ und „Die Künstlerinnen“ jeweils ein weiteres Drittel teilen. Jede Nachtfrau wird in Steckbriefform vorgestellt, bevor uns ihre Geschichte erzählt wird. Was mir besonders gut gefällt: Aus ihren Erfahrungen und Einstellungen stellt die Autorin Ratschläge zusammen, die auch heute noch ihre Gültigkeit besitzen. Außerdem lässt sie uns immer wieder am Schreibprozess dieses Buches teilhaben und baut dazu hier und da ihre eigene Gedankengänge ein. Die einzelnen Stationen ihrer Reise, sämtliche Biografien und eigene Gedanken sind informativ, bildhaft und fesselnd geschrieben. Man könnte den Roman also gut in einem weglesen. Durch die kurzen Abschnitte und Kapitel eignet es sich aber viel besser als Handtaschen- oder Nachtschrankbuch (letzteres passt auch viel besser zum Titel). Es wäre auch eine tolle Urlaubslektüre, aber ich denke, Mia Kankimäki möchte uns vor allem Mut machen, unsere (Reise-)Träume zu verwirklichen, denn die Atmosphäre, die sie heraufbeschwört – von den vielen mutigen und starken Frauen der Vergangenheit – ist ebenso inspirierend wie bestärkend.

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'Man nimmt keinerlei Notiz davon, wenn eine Frau sich am Herd aufopfert, aber alle halten es für umso erstaunlicher, wenn sie in die Fußstapfen der Männer tritt - und damit einen Weg beschreitet, der oft sehr viel leichter ist.' (Mary Kingsley) Die finnische Autorin Mia Kankimäki ist unverheiratet, kinderlos und über 40 Jahre alt. Dies ist ihre Entscheidung und sie ist zufrieden damit ... meistens. Denn sie wird von Zweifeln heimgesucht und muss auch Entschuldigungen finden, ihre LebensWahl gegenüber der Gesellschaft zu verteidigen. Dabei helfen ihr Geschichten von Frauen, die entgegen aller Vorbilder und Möglichkeiten Wege gegangen sind, zu denen sie niemals für fähig gehalten wurden. Sieben weltreisende Frauen, zumeist Engländerinnen des 19.Jahrhunders, zeigen Mia und uns welche Kraft, Beharrlichkeit und Aufopferung im Bezug auf die eigenen Wünsche in uns stecken. Unglaublich inspirierende Geschichten von Frauen, die zu ihrer Zeit weithin berühmt wurden, dann wieder in der Versenkung verschwanden, um immer wieder neu entdeckt zu werden. Mia stellt drei weitere Künstlerinnen vor, die die ersten Frauen waren, die zu ihrer Zeit als AUSNAHME!!!talente berühmt wurden und deren Werke jahrhundertelang in dunklen Kellern verschlossen lagen/liegen. Aber auch die Autorin ist eine Reisende ... für ihr Seelenwohl und um endlich dieses Buch fertig zu schreiben. Kenia, Japan, Italien entdecken wir durch ihre Augen und vor allem der erste Teil über Karen Blixen und die Beschreibungen der kenianischen Lebensweisen durch den weißen Blick im Hinblick auf unseren verinnerlichten Rassismus sind interessant zu lesen ... aber auf keinen Fall schon perfekt ... was ebenso bewußt reflektiert wurde. FRAUEN, AN DIE ICH NACHTS DENKE ist ein anregendes, inspirierendes und aufwühlendes Buch, das eine neue Geschichte aus dem weiblichen Blickwinkel erzählt und zu ganz viel Folgebeschäftigung einlädt. Da die deutsche Schullandschaft immer noch sehr männlich orientiert ist, empfehle ich dieses Buch ab 16 Jahren.

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“Es ist nie zu spät!“ und „Einfach machen!“ sind die wichtigsten Erkenntnisse, die ich aus der Lektüre des autofiktionalen Romans „Frauen, an die ich nachts denke“ der Finnin Mia Kankimäki ziehe. Mia ist Anfang 40, kinderlos, unverheiratet. Ihren Beruf hat sie erst einmal an den Nagel gehängt, um als Schriftstellerin durchzustarten. Doch ist es dazu nicht eh zu spät? Sollte ihr Leben nicht längst geordnet sein? Mia sucht Antworten bei historischen Frauenfiguren, ihren Nachtfrauen. Frauen wie Karen Blixen, deren Leben in Afrika oft härter war, als uns „Jenseits von Afrika“ vermuten lässt und die im Übrigen erst mit 46 zu schreiben anfing. Aber auch weniger bekannte Frauen wie die Forschungsreisende Nellie Bly, die mich besonders beeindruckt hat. Reiste sie doch 1889 in 72 Tagen um die Welt und schlug damit Pileas Foggs‘ Rekord aus „In 80 Tagen um die Welt“. Und das machte sie mit beneidenswert leichtem Gepäck. Gerade einmal ein Kleid und das Wenige, das in eine Handtasche (!) passte, nahm sie mit auf ihre Weltreise. Bei vielen ihrer eigenen Reisen lässt sich Mia Kankimäki den Weg von ihren historischen Vorbildern weisen. Oder sie sucht an Orten, die sie bereist, eben jene Nachtfrauen, um zu sehen, welchen Rat sie ihr in ihrer jeweiligen Situation geben können. So zum Beispiel in Florenz, wo sie nach langer Suche auf Künstlerinnen wie Sofonisba Anguissola, Lavinia Fontana und Aremtisia Gentilieschi stößt, deren mir bis dahin unbekannte Lebensläufe sich unglaublich interessant lesen. Ich war bisher immer etwas zögerlich, was autofiktionale Literatur betrifft, fragte mich immer, ob ich die Befindlichkeiten des oder der Schreibenden so genau wissen möchte. Schließlich haben mir meine Deutschlehrer*innen jahrelang eingebläut, dass Autor*in und Erzähler*in nicht identisch sind. Mia Kankimäkis Ansatz hat aber dann doch meine Neugier geweckt. Wir erfahren ein wenig, wo die Autorin gerade selbst im Leben steht, ein bisschen mehr hören wir von bemerkenswerten, häufig leider eher vergessenen historischen Frauenfiguren und vor allem, welche Ratschläge diese der Autorin und letztendlich auch uns geben können. Die Auswahl scheint manchmal etwas willkürlich, manchen Frauen wird sehr viel Platz eingeräumt, während wir von anderen kaum etwas erfahren. Vielleicht ist das autofiktionalen Texten bzw. deren Autor*innen ja vorbehalten. Dennoch hatte ich den Eindruck, dass ein Ungleichgewicht herrscht. Karen Blixen ist das erste Drittel des Buchs gewidmet, die anderen Frauen werden teils sehr schnell abgehandelt. Ein bisschen wirkt das, als ob Mia Kankimäki bei ihrer Idee zum Buch zunächst nur Blixen im Kopf hatte und dann noch irgendwie andere Beispiele finden wollte. Dennoch für mich ein lesenswertes Buch, auch wenn es mich nicht vollends begeistern konnte, aus dem ich aber durchaus die eine oder andere Lebensweisheit für mich ziehen konnte und die mich mit beachtenswerten historischen Frauenfiguren bekannt gemacht hat.

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Ich beneide Mia Kankimäki. Statt nachts im Bett Probleme zu wälzen, denkt sie an außergewöhnliche Frauen und ihre Pioniertaten. Welche genau, verrät sie in diesem Buch. Eine von ihnen ist Karen Blixen, deren Spuren sie bis nach Nairobi gefolgt ist. Während ihrer Reise und Recherchen kommt die Autorin mehrmals in die Lage, ihr bisheriges Bild ihrer „Heldin“ zu hinterfragen. Dieser selbstkritische Blick macht sie sympathisch. Auch bei Forschungsreisenden wie Ida Pfeiffer oder Mary Kingsley schwingen sowohl große Bewunderung für deren Mut und Willensstärke als auch Unverständnis dafür, dass sie nach der Rückkehr wieder in ihre alten Rollenmuster zurückfielen, mit. Während ich über diese Pionierinnen schon Manches gelesen habe, brachte mir Mia Kankimäki auf ihrer Reise nach Florenz drei mir noch völlig unbekannte, sehr erfolgreiche Malerinnen der Renaissance nahe. Wie die Autorin mit all den Frauen in Dialog tritt, Parallelen und Unterschiede zu ihrem eigenen Leben oder der heutigen Zeit herausstellt und Inspirationen und praktische Ratschläge für sich und die Leser auflistet, hat mir wie schon in ihrem Vorgängerroman "Dinge, die das Herz höher schlagen lassen" besonders gut gefallen. Ich bin sowohl den Spuren ihrer Nachtfrauen als auch ihren eigenen Entdeckungsreisen und Gedanken sehr gern gefolgt.

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