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Rezensionen zu
Lightseekers

Femi Kayode

Psychologe Dr. Philip Taiwo ermittelt (1)

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€ 16,00 [D] inkl. MwSt. | € 16,50 [A] | CHF 22,50* (* empf. VK-Preis)

In der nigerianischen Kleinstadt Okriki werden 3 Studenten von einem Lynchmob gefoltert und brutal bei lebendigem Leibe verbrannt. Die Polizei ermittelt nur zögerlich. Der Vater eines der Opfer bittet den Psychologen und Experten für das Verhalten von Massen Dr. Philip Taiwo um Hilfe. Er soll herausfinden, wie es zu diesem Verbrechen, das durch Videos zusätzlich im Internet viral ging, kommen konnte. "Lightseekers" war mein erster Thriller von Femi Kayode und ich bin begeistert und erschüttert. Der Autor schafft es, dieses unglaubliche Verbrechen greifbar zu machen und mutet seinen Lesern eine Wahrheit zu, die nur schwer zu verdauen ist. Die Story wird von Philip Taiwo selbst erzählt. Der Psychologe lebte und arbeitete lange Zeit mit seiner Familie in den USA und ist nun nach Nigeria zurückgekehrt. Durch seinen Vater wird er auf das Verbrechen in Okriki aufmerksam gemacht und entschließt sich, dessen Bitte sowie der Bitte des Vaters eines der Opfer nachzukommen.  Die Erzählweise ist spannend und durchflochten von psychologischen Theorien. Femi Kayode lässt zudem immer wieder den nigerianischen Alltag einfließen, beschreibt Dynamiken und Zusammenhänge und versucht zu erklären, warum Menschen so reagieren, wie sie es in seinem Buch tun. Das hat mir sehr gut gefallen. Das Finale hat mich schockiert und getroffen. Es werden alle offenen Fragen beantwortet. Auch wenn diese Antworten nicht so positiv sind, wie ich als Leserin gehofft hatte. Und gerade das macht für mich diesen Roman zu einem Highlight. Ich kann das Buch rundheraus empfehlen!

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Das Buch/Der Autor: „Lightseekers“, der erste Roman des nigerianischen Autors Femi Kayode, erschien in deutscher Übersetzung von Andreas Jäger im Juli 2022 im btb-Verlag. Das Paperback hat 464 Seiten und kostet 16 Euro. Ebenfalls erhältlich sind das E-Book und eine Hörbuchversion. Femi Kayode wuchs in Nigeria auf. Nach dem Studium der Klinischen Psychologie an der University of Ibadan in Lagos arbeitete er viele Jahre in der Werbebranche. Er war Stipendiat an der University of Southern California und der University of Washington, Seattle. Seine Arbeiten fürs Fernsehen wurden mehrfach mit Preisen ausgezeichnet. 2017 schloss er das renommierte Creative Writing Programm der University of East Anglia mit Auszeichnung ab. Kayode lebt mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen in Windhoek, Namibia. Wie es aussieht: Mir gefällt die Gestaltung, sie war der Grund, warum ich auf dieses Buch aufmerksam wurde. Das Paperback ist definitiv hochwertig und sein Geld nicht nur inhaltlich wert. Das deutsche Cover mit einem jungen Mann, der auf der Flucht zu sein scheint, passt natürlich hervorragend zur Story und ist für meinen Geschmack schöner als das englische Original. Besonders gefällt mir die ausdrucksstarke Farbgebung, sie wurde wirklich sehr gut gewählt. Worum es geht (Klappentext des Verlages): In der nigerianischen Universitätsstadt Port Harcourt werden drei junge Studenten von einem Mob verfolgt und brutal umgebracht – ein Video der grausamen Morde kursiert in den sozialen Medien, und den Tätern wird der Prozess gemacht. Zu Prozessbeginn wird der Psychologe Dr. Philip Taiwo vom Vater eines der Opfer damit beauftragt, Licht in das Dunkel der schrecklichen Ereignisse zu bringen, die zum Tod seines Sohnes geführt haben. Taiwo, Spezialist für Massenpsychologie und Gewalt, hat lange im Ausland gelebt. In der abgelegenen Provinzstadt angekommen, muss er feststellen, dass ihm vieles fremd geworden ist in seiner Heimat, noch dazu weit weg von der Hauptstadt Lagos. Die Bewohner begegnen ihm mit Misstrauen. Und schnell wird Taiwo klar: Er ist nicht willkommen - und jemand setzt alles daran zu verhindern, dass er die Wahrheit aufdeckt. Wie es mir gefallen hat: Ich wüsste nicht, dass ich schon einmal einen Krimi gelesen habe, der in Afrika spielte. Diese Tatsache, das Cover und die begeisterten Pressestimmen, machten mich neugierig auf das erste Werk von Femi Kayode. Natürlich hatte ich gewisse Erwartungen, die auch tatsächlich nicht enttäuscht wurden. Wenn mich ein Stoff absolut fesselt, werde ich gerne zur Schnelleserin, die ein Buch gerne auch mal an einem Tag verschlingt. Für „Lightseekers“ benötigte ich zwei, aber wohl auch nur, weil ich anderweitig noch vielbeschäftigt war, *lach*. Von Satz 1 an war ich begeistert. Die atmosphärische Dichte, die der Autor erzeugte, versetzte mich mitten hinein in die pulsierende, mir unbekannte Stimmung Nigerias. Hier wirklich ein ausdrückliches Lob, die Gegebenheiten, Gepflogenheiten und Charaktere vor Ort sind wirklich gut und plastisch beschrieben. Die Geschehnisse um die Okriki Three werden als das dargestellt, was sie sind, Gräueltaten. Hier schreckt der Autor auch nicht vor drastischen Beschreibungen zurück. Dr. Taiwo ist mir tatsächlich recht sympathisch, was bei mir in Sachen Protagonisten wirklich nicht immer der Fall ist. Leider hat auch er natürlich eine Hintergrundstory, ohne persönliche Probleme kommen Ermittler heutzutage leider wohl nicht mehr aus. Sei´s drum, ich mag ihn und seine Art zu denken und schlusszufolgern. Sein geheimnisbehafteter Sidekick und Helfer Chica unterstützt ihn dabei auf oftmals unkonventionelle Art und Weise. Die Ablehnung, die dem ungewöhnlichen Duo entgegenschlägt, ist fast mit Händen greifbar. Trotz aller Widrigkeiten behaupten sich Philip und Chica aber, zeigen sich meist stark und konsequent, mit dem strikten Willen, die Umstände der Tat aufzuklären. Kurz gesagt hat „Lightseekers“ alles, was einen guten Spannungsroman ausmacht. Kayode verknüpft gekonnt Vergangenheit und Geschichte Nigerias, Philips persönliche Einflüsse aus den USA und verschiedene Handlungsstränge. Den Schluss fand ich leider etwas „platt“ im Vergleich zum Rest des Buches, vielleicht habe ich ihn aber auch einfach nicht richtig verstanden. Trotzdem hat mich „Lightseekers“ wirklich begeistert und erhält daher natürlich von mir fünf von fünf Sternen. Ich hoffe sehr auf weitere Bücher des Autors.

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Der Einstieg in diese Geschichte hat mir auf den ersten Seiten Gänsehaut bereitet und mich aufgewühlt. Denn der hier beschriebene Fall beruht auf einer wahren Begebenheit. Femi Kayode schreibt mit einer erfrischenden Leichtigkeit und doch sind die Themen harte Kost. Kayode hält sich nicht lange mit der Beschreibung von Charakteren auf, der Fokus liegt hier ganz klar auf der Handlung, was mir bei diesem rasanten Thriller genau richtig erscheint. 👍🏼 Spannend von Beginn bis hin zum Ende. Nigeria, die dortige Studentenstadt Port Harcourt und Dr. Taiwo der über den Fall des Lymchmordes an drei Studenten recherchiert. Beim lesen hatte ich ständig das Gefühl dass gleich etwas passieren wird, denn Dr. Taiwo ist nicht erwünscht und die Bewohner machen ihm das Leben schwer. Auch die politische Sichtweise kommt in dieser Geschichte gut zur Geltung. Die Gedanken von Dr. Taiwo sind ausführlich beschrieben und machen Lust den Fall gemeinsam mit ihm zu recherchieren. Sein Privatleben wird angerissen, jedoch für mich nie zu sehr vertieft. 😁 Erlebtes wird immer wieder zusammen gefasst sodass ich ständig den Überblick behalten konnte. 👍🏼 Die Geschichte ist rasant und vielfältig mit ihren Charakteren, welche alle miteinander verbunden zu sein scheinen. Lediglich der Schluss hat mich etwas enttäuscht zurück gelassen und ich hoffe in einem weiteren Teil mehr zu erfahren 🙂

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Lightseekers ist das gefeierte Debut des Nigerianers Femi Kayode, ein klinischer Psychologe, der sehr erfolgreich in der Werbebranche und fürs TV arbeitete. 2019 hat dieser Roman den UEA Crime Writing Prize gewonnen, und ist jetzt auch hier in Deutschlande schienen. Einen Thriller, der in Nigeria spielt – das fand ich spannend, und musste die Story lesen. Hierum geht’s: Dr. Philipp Taiwo, investigativer Psychologe, nach langem USA Aufenthalt wieder in die nigerianische Heimat nach Lagos zurückgekehrt, erhält einen interessanten Auftrag. In der Universitätsstadt Okriki sind 3 Studenten von einer aufgebrachten Menge, einem Mob, gelynched worden. Das Verbrechen wurde gefilmt, in den sozialen Medien hochgeladen, und auch wenn die Tat selbst anscheinend klar ist, so können die zurückgebliebenen Familien damit nicht abschliessen. Einer der Väter der Opfer engagiert Philipp, um die Umstände des Verbrechens aufzuklären. Wie konnte es dazu kommen? Und so begibt sich Philipp nach Okriki und beginnt mit Hilfe von Chika, der ihm als Fahrer und Assistent zur Seite gestellt wird, zu recherchieren. Und er merkt schon bald, dass die lokale Bevölkerung ihm mit Misstrauen begegnet, und niemand ihm helfen möchte. Was ist damals wirklich geschehen? Wer ist für den Tod der drei jungen Männer verantwortlich? Phillip und Chika ermitteln; und am Ende ist vieles ganz anders, als anfangs gedacht. Jetzt muss ich überlegen, wie ich hier weiterschreibe, ohne zu spoilern. Es passiert hier ziemlich viel, die Ermittlungen und Geschehnisse sind rasant, das Spannungslevel permanent hoch, und wir haben eine ganze Menge Protagonisten und diverse Plottwists. Und was für mich am interessantesten war, war definitiv das Setting in der Kleinstadt in Nigeria – hier ist das Clanwesen noch lebendig, hier spürt man die Nachwehen des Biafra-Krieges, hier ist der Sprung ins 21 Jahrhundert zwar gelungen, aber irgendwie recht holperig. Einerseits ist die Polizei durchaus technisch auf dem neuesten Stand, andererseits fällt regelmässig der Strom aus und man freut sich, wenn das Hotel leise Generatoren hat und sich die Ventilatoren drehen. Fand ich extrem faszinierend, und der Autor beschreibt die Szenerie so mühelos, man ist direkt dabei. Geschrieben ist der Krimi aus der Ich-Perspektive Philipps, und dieser vergleicht Nigeria manchmal auch mit den USA, und das ist für uns als Leser natürlich nett, die Gedankengänge kann man nachvollziehen. Und es ist natürlich witzig, wenn Philipp mit seinem amerikanischem Akzent bei den locals auch mal ins Fettnäpfchen hüpft. Nigeria ist einfach völlig anders, als ich es erwartet hätte. Allein das macht für mich einen Reiz des Romans aus. Ich mochte den Stil vom Kayode sehr gerne – locker-flockig einerseits, ernsthaft und spannend andererseits. Vielleicht ist auch einfach die deutsche Übersetzung nur extrem gelungen, aber wie auch immer, ich bin durch die 460 Seiten durchgeflogen. Die Financial Times schreibt (ich zitiere den Klappentext): „Kayodes Wissen als studierter Psychologe und sein genauer Blick auf seine Heimat Nigeria machen diese sowieso schon überaus spannende Geschichte noch lesenswerter“ – das ist für mich eine gute Zusammenfassung, der ich mich anschliesse. Richtig spannender Thriller, der alles hat, was das Krimiherz begehrt: Morde, Drogenszene, Psychopathen, emotionale Dramen, plus ein profunder Einblick in ein fremdes Land – ich sag mal: ist gelungen! Alle Daumen hoch! Das hier ist übrigens der Auftakt einer neuen Serie um Dr Philipp Taiwo, und ich bin gespannt auf die nächsten Teile! Und herzlichen Dank an das Bloggerportal vom Randomhouse für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!

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Unheimlich atmosphärischer Thriller!

Von: Hightower667

18.07.2022

Femi Kayode? Nie gehört? Dies wird sich nun aber schnell ändern. Denn was der Autor mit dem Thriller Lightseekers aufs Papier gebracht hat, kann sich sehen lassen. Der erste Teil einer neuen Serie um den nigerianischen Psychologen Dr. Philip Taiwo ist spannend und atmosphärisch dicht aufgebaut. Das liegt vor allem am unverbrauchten Setting. Über Nigeria als Ort der Handlung ist im Gegensatz zu vielen anderen Schauplätzen dieser Welt wenig bekannt. Man bekommt einen ungefähren Eindruck der politischen Machtverhältnisse im Staat. Es herrscht teilweise eine bedrückende Stimmung wenn es um die Beschreibung der Zivilbevölkerung und Polizei im Land geht, die sich auch auf den Leser überträgt. Das Buch ist super spannend geschrieben. Schon nach den ersten Seiten wollte ich es gar nicht mehr weglegen. Ich musste mich regelrecht bremsen, um das Buch nicht in zwei Tagen durchzulesen. Den das große Plus des Buches ist die Geschichte/der Fall. Clever konstruiert setzen sich die Puzzleteile über die Länge des Buches zusammen. Anfangs tappt man wirklich noch komplett im Dunkeln. Bei einigen Charakteren weiß man auch gar nicht, ob sie bei der Aufklärung des Falles helfen oder ihn eher boykottieren wollen. Buchcover und Geschichte sind miteinander verbunden. Nach dem Lesen des Buches wurde mir die Aussagekraft des Covers erst richtig bewusst! Das Cover wirkt noch lange nach. Da wurde beim Verlag mitgedacht. Fazit: Mit Lightkeepers ist Femi Kayode ein ganz tolles Buch gelungen. Für mich definitiv einer der bis jetzt besten Thriller des Jahres. Ich hoffe auf baldige Fortsetzung und könnte mir sogar vorstellen, dass die Fälle von Philip Taiwo in naher Zukunft verfilmt werden.

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Vorsicht Spoiler! Ein kenianischer Psychologe kommt zurück in seine Heimat. Dort soll er einen Mordfall untersuchen bei dem drei Studenten von einer Menschenmenge umgebracht werden. Die Hintergründe sind unklar, angeblich resultierte die Tat aus den allgemeinen Spannungen zwischen Studenten und Bewohnern der Stadt, doch der Vater eines der Opfer will das nicht glauben und bittet Philip Taiwo, den Fall zu untersuchen, da dieser Studien zu ähnlichen Fällen betrieben hat. Philip übernimmt den Fall und stößt dabei auf viel Misstrauen, viele Lügen, wenig Kooperationsbereitschaft und Korruption. Außerdem kriselt es in seiner Ehe und er muss seine neue alte Heimat erst wieder neu kennenlernen mit allen Gepflogenheiten und Sitten. Ein tolles Buch über die Suchen des Lebens: der Heimatsuche, der Sinnsuche in der Arbeit und der Suche nach Gerechtigkeit. Eine teils frustrierenden aber auch sehr spannende Geschichte mit sehr passendem Titel. Philip sucht das Licht im Dunkeln, hinter all dem Schweigen, der Korruption und den Verwirrungen der Beziehungen und Vorkommnissen.

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Reise in eine andere Welt

Von: MamaLiestSchonWieder

12.07.2022

Der nigerianische Psychologe Philip Taiwo bekommt den Auftrag, den Mord an drei jungen Studenten zu untersuchen, sie wurden in ihrer Universitätsstadt von einem Mob brutal umgebracht. Taiwo merkt schnell, dass seine Ermittlungen dort nicht erwünscht sind und gerät in Lebensgefahr. Ich habe dieses Buch aufgeschlagen und war in einer anderen, fremdartigen Welt: Blackouts, Queueboys, korrupte Polizisten… So geht es wohl auch dem Protagonisten Philip Taiwo. Er ist erst vor kurzem aus den USA nach Nigeria zurückgekehrt und fühlt sich dort noch nicht zu Hause. Er betrachtet Nigeria, seine Menschen und ihr Leben wie auch die schrecklichen Ereignisse, die er untersuchen soll, mit einer gewissen Distanziertheit. Vielleicht weil das Buch in der Ich-Form geschrieben ist, hat sich diese Distanz zum Geschehen auch auf mich übertragen, ich war nie richtig „drin“ in der Geschichte. Trotzdem hat es Spaß gemacht, Taiwo und seinen Assistenten Chika (diese Figur fand ich tatsächlich spannender als die Hauptperson!) zu begleiten, sie sind ein gutes Team und ermitteln nachvollziehbar und mit einer Prise Humor. Für den Schluss hätte ich mir noch mehr Informationen über den Täter, seine Motive und sein Leben gewünscht, das hätte das Buch etwas abgerundet. Der exotische Schauplatz, die sympathischen Ermittler und die interessanten Informationen über das alltägliche Leben in Nigeria – das sind für mich eindeutig die Pluspunkte dieses Romans, auch wenn er mich nicht restlos überzeugen konnte!

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Es brodelt unter der Oberfläche

Von: Magnolia

11.07.2022

Drei Studenten werden auf grausame Art ermordet. Der Vater eines Opfers beauftragt den Psychologen Dr. Philip Taiwo, der lange in den USA gelebt hat, Licht ins Dunkel zu bringen. Ein Video von den „Okriki Three“ kursiert im Netz – der wütende Mob verfolgt sie, foltert sie aufs Grausamste und lässt nicht eher nach, bis sie bis zur Unkenntlichkeit verbrannt sind. Den oder die wahren Täter und deren Hintermänner herauszufiltern, ist ein schier unmögliches Unterfangen. Zumal der Fall für die örtliche Polizei abgeschlossen ist, alle Akten der Staatsanwalt übergeben wurden und von den 23 festgenommenen Personen noch sieben übrig blieben, gegen die Anklage erhoben wurde. Auf die Justiz ist kein Verlass, Philip geht der Sache nach, ihm zur Seite gestellt ist der ortskundige Chika, sein Chauffeur und Türöffner. Dieser weiß um die Gepflogenheiten dieses durch und durch korrupten Landes. Ihre Nachforschungen sind so manchem ein Dorn im Auge, sie werden unmissverständlich bedroht: „Verschwinde oder verbrenne.“ Warum mussten die drei jungen Männer sterben? Vordergründig ging es darum, dass sie einen anderen Studenten beraubt hatten, sie Mitglieder eines Geheimkults waren. Es steckt aber sehr viel mehr dahinter. „Lightseekers“ beruht auf einem wahren Fall, es waren Lynchmorde, welche Femi Kayode zu dieser fiktionalisierten Geschichte inspirierte. Er zeigt hier Nigerias sehr düsteres Bild. Ein Land, gezeichnet von Korruption und Gewalt - sein Heimatland. Gegensätze prallen aufeinander – arm und reich, Tradition und Moderne. Die Charaktere sind durchaus realitätsbezogen angelegt, die Handlung bezieht den politischen und den religiösen Ist-Zustand mit ein, das soziale Gefälle wird deutlich. Ein Thriller, der so ganz anders angelegt ist als viele andere. Schon das Land ist mir fremd, ich lese darüber und bin sprachlos ob der rohen Gewalt. Dass die Staatsgewalt nicht immer Interesse an einer lückenlosen Aufklärung hat, ist auch hierzulande bekannt. Und doch weiß ich es nicht, lese eher einen spannenden Kriminalfall mit ethnischem Hintergrund, der mir viele Informationen liefert. Es brodelt unter der Oberfläche, man spürt es nur zu deutlich. Eine fordernde, gesellschaftskritische Lektüre mit vielschichtigen Charakteren, deren Ende für meinen Geschmack ein wenig zu verklärt ist. Atmosphärisch und dicht erzählt, ein gelungenes Debüt.

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