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Rezensionen zu
Die unglaubliche Flucht des Uriah Heep

H.G. Parry

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€ 14,99 [D] inkl. MwSt. | € 15,50 [A] | CHF 21,50* (* empf. VK-Preis)

Rob ist der Bruder des einstigen Wunderkindes Charley Sutherland. Dessen spezielle Gabe - Gestalten aus Büchern herauslesen zu können - raubt ihm oft den letzten Nerv. Doch als Charley aus Versehen Uriah Heep, den Bösewicht aus Dicken's "David Copper field befreit, steht plötzlich das Schicksal der ganzen Welt auf dem Spiel. Das Buch erinnert anfänglich an Tintenherz, wenn man jedoch weiterliest, erkennt man, dass die Geschichte überhaupt nichts mit dem Buch von Cornelia Funken zu tun hat. Zuallererst muss ich gestehen, dass ich zuvor noch nie von Uriah Heep gehört habe. Dies werde ich aber sehr bald nachholen. Es schadet bei diesem Roman überhaupt nicht, sich ein wenig mit den englischen Klassikern des 19. Jahrhunderts auszukennen. H. G. Parry hat hier einen unterhaltsamen Roman geschaffen, der trotz ein paar Längen Potenzial zum Bestseller hat.

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»SELBSTVERSTÄNDLICH SIND WIR […] MEHR ALS NUR GESCHICHTEN, ABER IRGENDWO MÜSSEN WIR SCHLIESSLICH ANFANGEN, UND ES GIBT WEIT SCHLECHTERE ANFÄNGE ALS: ›KAPITEL EINS. ICH KOMME ZUR WELT. OB ICH MICH IN DIESEM BUCHE ZUM HELDEN MEINER EIGENEN LEIDENSGESCHICHTE ENTWICKELN WERDE ODER OB EIN ANDERER DIESE STELLE AUSFÜLLEN SOLL, WIRD SICH ZEIGEN.‹« S. 58 Nicht wenige bezeichnen diese ersten zwei Sätze aus »David Copperfield« als die vollkommensten der Literaturgeschichte, und in der Tat spielen Charles Dickens und seine Werke in meiner jüngsten Lektüre eine nicht unwesentliche Rolle. Doch auch jene, die nie eines seiner Bücher gelesen haben, kommen auf ihre Kosten. Ich muss es wissen, immerhin bin ich eine von ihnen! Und ich… bin mal wieder verliebt: Ein Buch über Bücher – was auch sonst. 😉 Roberts Leben könnte so einfach sein: tagsüber als Anwalt vor Gericht, abends in trauter Zweisamkeit mit seiner Partnerin Lydia. Wäre da nicht Charly – zerstreuter Literaturdozent, Wunderkind und zu allem Unglück auch noch sein Bruder –, der ihn seit seiner Rückkehr aus Oxford regelmäßig aus dem Schlaf klingelt, weil er in der Klemme steckt. Denn Charly ist kein normaler Literaturwissenschaftler, er erweckt Buchcharaktere zum Leben. Und die sind nicht immer freiwillig dazu bereit, in ihre Geschichte zurückzukehren… Als wäre es damit nicht genug an Schlamassel, hetzt plötzlich irgendjemand mordlüsterne, von einer neuen Welt faselnde AntagonistInnen auf die beiden. Und was hat es mit dieser unsichtbaren Straße auf sich, in der Dorian Gray, Sherlock Holmes, Lancelot, die weiße Hexe und gleich fünf Darcys wohnen..? »IM ALTER VON ZWEI JAHREN BEGANN CHARLY, MEINE BÜCHER ZU LESEN. MIT DREI LAS ER DIE MEINER ELTERN. […] MIT VIER FING ER AN, MENSCHEN UND GEGENSTÄNDE AUS DEN BÜCHERN ZU ZAUBERN.« S. 22F Es gibt Bücher, in denen fühlt man sich einfach wohl. Die schlägt man auf und wird Teil ihrer Welt, stolpert mit großen Augen durch die Straßen und möchte die Charaktere allesamt einmal herzlich knuddeln. So wurde »Die unglaubliche Flucht des Uriah Heep« zu meinem täglichen Begleiter, denn dieses Buch ist wahrlich kein Titel, den man am Stück liest. Die 600 Seiten sind hier nur eine Seite der Medaille, denn auch, wenn man mitnichten behaupten kann, dass die Handlung steht, so entfaltet sie sich doch verhältnismäßig langsam, der Spannungsbogen bleibt flach und wird den ein oder anderen zum Absprung ermutigen. Denn der Schwerpunkt dieses Romans ist nicht allein im Gefecht zu finden, sondern in etwas anderem, weniger offensichtlichem, doch umso kraftvollerem: der Familie. Es ist die Geschichte zweier Brüder, der eine genial, doch furchtbar unsicher, stets mit einer Entschuldigung auf den Lippen, der Robert bewundert und einfach nur gemocht werden will; dieser wiederum beschließt, eingeschüchtert von Charlys Brillanz, auf ihn herab zu sehen, ihn als Quälgeist und hilfloses Ärgernis wahrzunehmen, sich allein auf seine Schwächen zu konzentrieren… Und genau hier kommt die Originalität der Entscheidung zum tragen, die Handlung nicht aus der offensichtlichen Perspektive, der von Charly, dem Beschwörer, dem Helden, zu schildern, sondern aus der seines Bruders. Das ist der entscheidende Kniff, der das Buch zu etwas anderem als einer lauen Fantasy-Reise macht. Zu etwas mit Herz. »VERSCHWINDEN SIE. ODER SIE BEKOMMEN MEINEN ZORN ZU SPÜREN, DAS SCHWÖRE ICH AUS DEN TIEFSTEN TIEFEN MEINER STURMGEPEITSCHTEN SEELE.« (HEATHCLIFF) S. 303 Mutig, mögen nun einige sagen, als AutorIn eine Straße voller bekannter Buchcharaktere zu erschaffen, sie aufeinanderprallen zu lassen und sich zwangsläufig dem Vorwurf der Verfälschung auszusetzen. Doch hier bediente sich H. G. Perry eines Tricks, der dank ihrer Weltenerklärung für eine Menge Spaß sorgt: Prinzipiell kann jeder Figuren aus Büchern lesen, wenn die Verbindung stark genug ist. Und da jeder Mensch ein Buch und seine Charaktere unterschiedlich liest, können verschiedene Interpretationen nebeneinander existieren. Etwa fünf Mr. Darcys. Allesamt mit Schmalzlocke auf der Stirn, mal schlicht unhöflich, mal schüchtern interpretiert. Ein Geniestreich – wäre da nicht die hin und wieder zu dick aufgetragene Humorschicht, um nicht zu sagen Albernheit, die großen Fans mancher Charaktere einen Schauer über den Rücken fahren lässt. So schlecht könnte nun doch wirklich niemand meinen Lieblingscharakter interpretieren?! Doch bringt man es erst über sich, akzeptiert diese Karikaturen (Favorit: Heathcliff mit wortwörtlich brennenden Augen) und erwidert das Augenzwinkern Parrys, so erwarten einen ein herrlicher, charaktertypischer Wortschatz mit versteckten Zitaten, unwirkliche Dialoge (immerhin sind es noch immer Figuren) und ein großer Strauß an… Herzlichkeit. »WIR LIEBEN DICKENS, WEIL ER ÜBER WAHRHEITEN SCHREIBT, WÄHREND DER GROSSTEIL DER ZEITGENÖSSISCHEN, POSTMODERNEN LITERATUR BEHAUPTET, ES GÄBE KEINE WAHRHEIT.« S. 58 »Die unglaubliche Flucht des Uriah Heep« ist erfrischend liebenswert und lag mir im ein ums andere Mal überraschenden Finale schwer auf dem Herzen – die Titelwahl wird man erst im Nachhinein wahrhaft zu bewundern wissen. Parrys Welt ist schlüssig, voller Ideen und Kreativität, voller Witz und Neugier und lässt mich keine Seite missen wollen, obwohl so viel nicht passiert ist. Müsste ich das Buch in einem Satz zusammenfassen, so ist es eine herzerwärmende, humorvolle Geschichte über zwei Brüder, die zueinander finden… und dann gibt es noch Figuren, die ihren Büchern entsteigen und die Welt erobern wollen. Klassiker-Neugier vorprogrammiert!

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Das Buch hat direkt richtig gut angefangen, ich kam mit dem Schreibstil direkt zurecht, die Geschichte ist die meiste Zeit aus Roberts Sicht geschrieben, hin und wieder aus der Sicht von seiner Freundin Lydia und aus der Sicht von Millie (ein Buchcharakter). Die Abwechslung war echt nicht schlecht und hat auch gar nicht durcheinander gebracht oder so. Die Story an sich fand ich ja schon cool ich mein wer würde nicht gerne Mal ein Buchcharakter in echt kennen lernen🤗 Ich fand es gut wie sich die Geschichte langsam aufgebaut hat und dann immer mehr ausgebaut wurde es war stellenweise sehr spannend und total cool mit den ganzen Charakteren aus verschiedenen Klassikern! Ich habe übrigens echt Interesse an Klassikern bekommen und werde wohl auch irgendwann welche lesen. Ziemlich aufs Ende hin wird ein Geheimnis gelüftet, welches ich so gar nicht habe kommen sehen! Mir hat das Buch echt gut gefallen, manchmal hat es sich dann doch bisschen gezogen aber die meiste Zeit war es echt gut! Und es hat mich übrigens richtig an Tintenherz erinnert!

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Inhalt: Schon sein Leben lang versucht der Anwalt Rob Sutherland seinen jüngeren Bruder Charley zu beschützen. Denn Charley ist ein Sonderling, ein hochbegabter Überflieger mit einer besonderen Fähigkeit: Er kann Figuren aus Büchern herauslesen und sie zum Leben erwecken, was natürlich niemand wissen darf, nicht einmal Robs Lebensgefährtin Lydia. Oft passiert das Herauslesen der literarischen Figuren versehentlich, wie nun im Falle des Uriah Heep, des Bösewichts aus Charles Dickens’ „David Copperfield“. Uriah Heep hat eine schlimme Botschaft: Es steht ein Umschwung bevor, eine neue Welt soll kommen. Nun heißt es für Charley und Rob, diese neue Welt zu verhindern und die alte zu retten … Meine Meinung: Als ich davon las, dass der Protagonist Figuren aus Büchern herauslesen kann, kam mir natürlich sofort „Tintenherz“ in den Sinn. „Die unglaubliche Flucht des Uriah Heep“ ist nun aber zum Glück keine Neuauflage des Werks von Cornelia Funke. Die Handlung ist vollkommen anders, die Atmosphäre erwachsener. Schließlich sind die Protagonisten 30 bzw. 26 Jahre alt. Der Schreibstil von H. G. Parry gefiel mir im Großen und Ganzen sehr gut. Er ist nicht anspruchslos, aber trotzdem leicht zu lesen. Zuweilen erzählt sie etwas zu detailliert und dadurch ein bisschen langatmig. Dabei sprüht der Roman vor Kreativität und literarischen Anspielungen. Vor allem die Werke und Figuren von Charles Dickens, aber auch von Arthur Conan Doyle, Jane Austen und Lewis Carroll haben es der Autorin angetan. Wer diese Werke kennt, wird hier viel Bekanntes wiederfinden und sich daran erfreuen können. Wer sie nicht kennt, muss sich aber auch keine Sorgen machen. Auch Rob kennt sich in der klassischen Literatur nicht aus, sodass für ihn die Rollen der einzelnen Charaktere immer kurz erklärt werden. Die Autorin hat einige Wendungen eingebaut, die zwar nicht vollkommen überraschend sind, aber der Handlung doch eine gewisse Dramatik geben. Das gefiel mir sehr gut. Überwiegend wird in einem ruhigen Ton erzählt, aber trotzdem spannend. Vor allem in der zweiten Hälfte gibt es hin und wieder auch rasante Actionszenen, bei denen man mit den Charakteren mit bangen kann. Nebenbei spielt auch das Geschwisterverhältnis zwischen den beiden ungleichen Brüdern eine große Rolle. Hier werden Gefühle angesprochen, die wohl jeder kennt, der selbst Geschwister hat. Fazit: Eine tolle unterhaltsame Geschichte mit vielen Details aus der klassischen Literatur. Sie nimmt langsam Fahrt auf, punktet dann aber mit viel Kreativität und wunderbaren Figuren, die man schnell in sein Herz schließen kann.

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Charley war schon immer besonders. Er ist ein Beschwörer, der Dinge und Figuren aus Bücher hinaus lesen kann, sodass sie real werden. Als Charley aber seinen Bruder Rob anruft und ihm eröffnet, dass er gerade Uriah Heep, den Schurken aus Dickens David Copperfield, in ihre Realität gelesen hat, ahnt Rob Schlimmes. Denn Heep redet vom Ende ihrer und dem Kommen der neuen Welt… Erzählt wird diese magische Geschichte hauptsächlich von Rob, obwohl es auch Tagebucheinträge und Kapitel aus anderen Sichtweisen gibt. Mich hat das zunächst etwas überrascht. Irgendwie ist man es als Leser ja schon gewohnt, dass es entweder den allwissenden Erzähler gibt oder der Held seinen Weg selbst erzählt. Ich mag es aber sehr, dass man die Story dieses Mal aus anderer Sicht liest. Denn Rob hat keine Fähigkeiten wie sein Bruder. Er ist ein ganz normaler Anwalt, der seinen Bruder genauso liebt wie er genervt von ihm ist. Außerdem ist er recht sarkastisch, was mich häufiger zum Schmunzeln gebracht hat. Durch ihn bekommt man auch einen ganz anderen Blick auf den Helden Charley und man fühlt auch mehr mit Rob mit. Schließlich ist die Welt einem als Leser auch völlig unbekannt und so begibt man sich gemeinsam auf Entdeckungstour. Charley ist ein sehr chaotischer, aber wirklich liebenswerter Charakter. Er ist stärker und mutiger als er zunächst wirkt. Vor Allem aber ist er sehr intelligent. Dass er so besonders ist sorgt immer wieder für Konflikte zwischen ihm und Rob. Mir gefällt die Beziehung sehr gut, denn sie ist nicht nur schwarz oder weiß. Rob hat Fehler gemacht und muss dabei immer wieder gegen seine eigenen Dämonen kämpfen. Der Schreibstil ist sarkastisch, aber manchmal etwas trocken. Das Buch hat natürlich mehr als nur kleine Anspielungen auf diverse Literaturwerke, was mich richtig neugierig gemacht hat. Die Figuren sind sehr gut eingebunden und umgesetzt. Es macht wirklich Spaß zu lesen, einige Stellen sind aber leider etwas langatmig. Die Auflösung hat mir sehr gefallen, auch wenn sie mich echt gewurmt hat. Ich bin jedes Mal erst hinter die Geheimnisse gekommen, ganz kurz bevor das Buch sie dann selbst geöffnet hat 😀 Fazit Eine Reise durch verschiedene literarische Werk, durch die man wirklich Lust hat, selbst mal nach einem Klassiker zu greifen. Außerdem gibt es sehr viele tolle Charaktere, die man trotz oder vielleicht auch gerade dank ihrer Schrulligkeit sofort ins Herz schließt.

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