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Rezensionen zu
Männer und Frauen

Yosano Akiko

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Die Japanerin Yosano Akiko (1878-1942) war eine beeindruckende Frau, literarisch innovative und produktive Tanka-Dichterin, Feministin, Publizistin, vehemente Verfechterin von Demokratie und Frauenrechten und eine Schlüsselfigur des kulturellen Lebens Japans zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Mir war diese faszinierende und weitsichtige Frau vor der Lektüre des von Eduard Klopfenstein aus dem Japanischen übersetzten und zusammengestellten Essaybands „Männer und Frauen“, erschienen am 23. Mai 2022 im @manesse.verlag, keinerlei Begriff! Vielen lieben Dank an den Verlag und @bloggerportal für dieses überaus bereichernde Rezensionsexemplar, das im Rahmen der Initiative #MehrKlassikerinnen herausgebracht wurde. In „Männer und Frauen“ finden sich Essays und Zeitungsartikel zu zentralen Themen Yosano Akikos literarischem Schaffen, die primär in den Jahren 1911-1920 entstanden sind. Eduard Klopfenstein hat die Artikel im vorliegenden Band in vier Kategorien sortiert. Zunächst finden sich zwei sehr persönliche Essays in denen Yosano Akiko ihr literarisches Schaffen und ihr Selbstbild als Schriftstellerin ebenso reflektiert wie ihre Rolle als (dreizehnfache!) Mutter und die Erfahrungen von Wochenbett und dem Verlust eines Kindes. Im zweiten Abschnitt schließen sich ihre Gedanken zur Beziehung der Geschlechter, der Stellung der Frau und ihrer Gleichberechtigung an gefolgt von ihren Ausführungen zu Politik und Demokratie und der weiblichen Teilhabe an Bildung und dem politischen Leben. Abgeschlossen wird der Essayband mit zwei Artikeln, die Akikos Pandemieerfahrungen während der Spanischen Grippe 1918-1920 in Japan widerspiegeln. Ergänzt werden die Essays durch eine ausführliche chronologische Biographie und ein sehr gelungenes und erhellendes Nachwort des Übersetzers, das Yosako Akiko und ihr literarisches Werk in den gesellschaftlichen und zeitlichen Kontext seiner Entstehung einbettet. Das Verhältnis von Mann und Frau, Liebe, Ehe, Sexualität, Mutterschaft und die Gleichberechtigung von Frauen sowie ihre Teilhabe am öffentlichen Leben, an Bildung und Politik sind zentrale Themen in Yosano Akikos Werk und auch der Fokus dieses Essaybandes. Diese Schriftstellerin setzte sich unermüdlich für Veränderungen in Politik und Gesellschaft ein, forderte selbstbewusst, reflektiert und ihrer Zeit weit voraus eine Gleichstellung der Geschlechter, äußerte sich kritisch zu Freiheit und Individualität, Erziehung und Bildung, Arbeit, Politik und Demokratie, Krieg und Frieden. Akikos Argumente sind stichhaltig und weitsichtig. Sie äußerte mutig und klug ihre Ansichten und versuchte unermüdlich ein Umdenken in gesellschaftlichen und politischen Fragen anzustoßen und trat für die Selbstermächtigung und gleichberechtigte Teilhabe der Frau und ein Aufbrechen tradierter Rollenmuster ein. Diese über hundert Jahre alten Essays haben sich für mich unglaublich modern gelesen und sind leider in vielen Punkten noch immer aktuell und sprechen Themen, vor allem in Hinblick auf die chronische Unterschätzung und Benachteiligung von Frauen in der Gesellschaft an, die leider immer noch relevant sind. Sie plädierte für die Gleichstellung der Geschlechter, die noch immer überfällig ist, und ist darum noch immer höchst lesenswert. Besonders beeindruckt hat mich, wie weitsichtig und mutig sich diese Frau für ihre Überzeugungen eingesetzt hat und wie anachronistisch ihre Ansichten im Japan des beginnenden 20. Jahrhunderts gewesen sein müssen, welche radikalen Tabubrüche ihr gesellschaftliches und politisches Engagement in der damaligen patriarchalen Gesellschaft dargestellt haben muss! „Männer und Frauen“ ist ein Essayband voller Elan und kluger Argumente, der noch immer gesellschaftlich höchst relevante Themen in Bezug auf die Gleichstellung der Geschlechter, weibliche Teilhabe, Politik und Gesellschaft mit sehr persönlichen Erfahrungen der Dichterin zu Liebe und Mutterschaft, ihrem literarischen Selbstverständnis und Pandemieerfahrungen vereint. Ein Band, der aktuelle feministische und gesellschaftliche Themen aufgreift und gleichzeitig eine neue Facette Japans beleuchtet. Ganz klar, ein horizonterweiternder, lesenswerter Band! Ich würde gerne auch das lyrische Werk der profilierten Tanka-Dichterin Yosano Akiko kennen lernen, die mich hier als Frauenrechtlerin, Kritikerin und geistige Vorkämpferin beeindruckt hat!

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Eine faszinierende und weitsichtige Frau

Von: Japan Connect (Fabienne)

09.10.2022

Yosano Akiko (1878-1942) war eine beeindruckende Frau, Lyrikerin und Aktivistin. Als Mutter von 11 Kindern und teilweise Haupternäherin der Grossfamilie, verfasste sie unzählige Gedichte - teilweise noch im Wochenbett - und engagierte sich für soziale und politische Themen, um Frauen politische Mitsprache und mehr Achtung zu erkämpfen. Das Buch ist hervorragend übersetzt und liest sich sehr flüssig. Die Auszüge aus Essays zu vier Themen (Persönliches, Soziales, Politisches, Gesundheitliches) beleuchten Yosano und ihr Denken aus verschiedenen Winkeln und ermöglichen so einen umfassenden Eindruck von der Autorin und ihrem Denken. Die Auseinandersetzung mit Yosano wird durch das ausführliche Nachwort weiter vertieft. Zu 5 Sternen hat es nicht gereicht, weil mir der persönliche Teil zu wenig in die Tiefe ging und ich die Gedanken Yosanos zur Erziehung gerne ausgeführt gesehen hätte. Nichtsdestotrotz ist dieses Buch sehr empfehlenswert.

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Die japanische Dichterin und Essayistin Yosano Akiko war ein Mensch, den es zu entdecken lohnt. Die Entdeckung dieser Autorin wurde uns überhaupt erst durch die Essaysammlung "Männer und Frauen" des Manesse Verlags (2022) und dem Übersetzer Eduard Klopfenstein zugänglich gemacht, da Akiko außerhalb von Japan noch sehr unbekannt ist. Klopfenstein nutzt unterschiedliche Essays zu verschiedenen Themengebieten, um uns diese tapfere, nach Gleichberechtigung von Männer und Frauen kämpfende und weitsichtige Persönlichkeit vorzustellen. Darunter sind Kapitel über ihre persönlichen Erfahrungen als Mutter (sie hat unglaubliche 13 Kinder zur Welt gebracht!), das Geschlechterverhältnis zwischen Mann und Frau und die weibliche Stellung in der Politik. Dabei hinterfragt sie immerzu kritisch den Status-Quo und beweist einen feministischen Weitblick, der nur faszinierend sein kann. Besonders, wenn man die Zeit bedenkt, zu der sie aufgewachsen ist und gelebt hat. Abgerundet wird diese Sammlung von einem großartigen Nachwort von Klopfenstein selbst, in dem er die damalige und bis heute noch reichende gesellschaftliche Bedeutung von Yosano Akiko darlegt.

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