Ich durfte das Buch vorab als Testleser lesen. Hier mein Urteil:
In der heutigen Zeit sind Sexualstraftaten leider keine Seltenheit. Und trotzdem wird immernoch viel darüber geschwiegen. Vor allem, wenn die Opfer männlich sind.
Bei solchen Taten leiden die Opfer unausprechliches, ganz gleich welchen Geschlechts. Doch oft wird auch übersehen, dass auch Familie und Freunde, das engere Umfeld leiden. Ein Gefühl von Hilflosigkeit, Schmerz, Wut und auch Hass wirbeln durcheinander. Und wenn es zu einem Prozess kommt, wird das ganze zu einer Zerreißprobe, die nicht jeder durchsteht.
In dieser Geschichte, die leider aus dem wahren Leben kommt, versuchen alle Beteiligten irgendwie mit der Situation umzugehen. Eine kräftezehrende Zeit beginnt, bei der sich herausstellen wird, ob die Familie daraus stärker hervorgeht,oder ob sie aus den daraus resultierenden "Taten" zerbricht. Wer in den Abgrund stürzt und wer davon zurücktritt.
Die Autorin hat sich viel Mühe gegeben, alle beteiligten Personen so authentisch wie möglich zu erschaffen. Und das ist ihr auch gelungen. Mit jeder einzelnen Person konnte ich mitfühlen. Sei es die Wut, die der Bruder empfunden hat. Die Angst, die die Schwägerin plagt. Die Hilflosigkeit und die Scham, die dem Opfer zu schaffen machen. Oder auch die Frustration, die dem Detektiv oft zuteil wurde.
Die Wendung kurz vor Schluss hatte ich nicht erwartet und sie ließ mich auch leicht frustriert zurück. Allerdings war der Schluss doch so, wie man ihn sich gewünscht hatte.
Ein gutes Buch, welche einem ausenstehenden Einblick in ein brisantes Thema mit all seinen Facetten werfen lässt.