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Rezensionen zu
Tun, was getan werden muss

Alexander MacLeod

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€ 24,00 [D] inkl. MwSt. | € 24,70 [A] | CHF 33,50* (* empf. VK-Preis)

ch dachte ich wag mich mal (wieder) an eine Sammlung von Kurzgeschichten heran. Allerdings muss ich sagen, dass ich mit diesen acht irgendwie nicht richtig warm geworden sind. Sie sind abwechslungsreich und irgendwie auch unterhaltsam, aber gehen halt einfach (wie natürlich zu erwarten) nicht in die Tiefe, sind also eher etwas für zwischendurch. Ich mag einfach lieber Romane. Die Art zu schreiben gefällt mir aber gut und daher kann ich das Buch an Fans von Kurzgeschichten weiterempfehlen.

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Der kanadische Schriftsteller und Literatur-Professor MACLEOD legt in diesem Band acht Kurzgeschichten vor, die allesamt einen ganz eigenen Charakter haben. Es sind nicht nur ganz unterschiedlichen Welten, in die uns der Autor führt – er schafft auch völlig verschiedene Atmosphären und löst damit sehr spezifische Gefühle aus. Den inhaltlichen Rahmen bieten u.a. eine Elternschaft nach Trennung, die entscheidende musikalische Aufführung eines jungen Pianisten, die schwesterliche Solidarität in einer Ausnahmesituation, der Besuch bei einer älteren Dame und das absurde Verhalten eines notorischen Kofferdiebs. Besonderen Eindruck hinterlässt die zufällige räumliche und zeitliche Überschneidung zweier extrem gegensätzlicher Welten in einem Motel („Die Schlüsselübergabe“). MACLEOD spielt mit dem Unerwarteten. Er beobachtet und beschreibt vermeintlich unwichtige Details der realen physikalischen Umgebung, gestaltet genau damit aber eine jeweils ganz besondere Szenerie, in der sich manchmal banale, manchmal extrem absurde Dinge ereignen. Der sprachliche Aufbau der Geschichten liegt dem Autor offensichtlich vordringlich am Herzen. Spätestens nach der dritten oder vierten Story gewinnt man den Eindruck, dass für das Schreiben von MACLEOD die Inhalte und Orte letztlich beliebig austauschbar sein könnten: Es scheint, als könnte er aus jeder Ausgangslage eine besondere kleine Welt zaubern. Man sollte mit diesen 8 Schätzen sorgsam umgehen, sie nicht wie Kapitel eines Buches hintereinander weglesen. Stattdessen sollte man jeder Geschichte die Zeit geben, ihren spezifischen Charakter zu entfalten und ihn nachklingen zu lassen. Anderseits wäre auch eine Unterbrechung des jeweiligen Gesamtprozesses nicht zu empfehlen. Diese Sammlung ist etwas für Freunde der literarischen Erzählkunst, die das Spiel mit Details, mit künstlicher Verlangsamung von Abläufen und mit einer lebendigen Bildsprache genießen können. Trotz der ein oder anderen dramatischen Wendung sind es eher leise Geschichten, die feinfühlig darauf aufmerksam machen, was sich alles hinter der Banalität des Alltagslebens verbergen könnte.

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Alexander MacLeod ist mit "Tun, was getan werden muss" eine wunderbare Mischung an Kurzgeschichten gelungen, die von skurril bis spannend alles in sich tragen. Zu manchen Geschichten könnte ich mir vorstellen, dass daraus ganze Romane entstehen könnten. Eine meiner Liebsten Geschichten war "Lagomorpha", in der ein Mann sich um sein Hauskaninchen kümmert. Das Kaninchen ist Teil der Familie, auch wenn diese Familie inzwischen so nicht mehr existiert. Und eines Tages, passiert etwas mit dem Tier. Und dann muss der Mann tun, was getan werden muss. Auch "Um drei Ecken" stach für mich heraus, da diese Geschichte in mir ein bisschen die Wut erweckt hat. Eine ältere Dame ruft zu einem Familienbesuch auf. Doch mit der Zeit wird klar, dass diese Großtante es faust dick hinter den Ohren hat und hinter diesem Besuch mehr steckt, als nur ein nettes Beisammensein. Was ich an all den Geschichten so mochte, waren diese Momente, in denen man denkt "Oh Gott, der wird doch jetzt nicht DAS geschehen lassen, was ich denke ?!". Und entweder ist man dann ganz schockiert oder erleichtert. Mir haben ausnahmslos alle Stories in diesem Buch sehr gut gefallen und ich werde nun die Augen nach MacLeods Werken weiter offen halten. Sein Schreibstil ist spannend und kraftvoll und ich habe Lust auf mehr davon. Ich kann mir gut vorstellen, dass dieses Buch sich auch gut als Einstieg in die Welt der Kurzgeschichten eignet und spreche eine ganz klare Empfehlung an euch alle aus! Geht und lest, was dem armen Kaninchen passiert, warum ich der Oma den Hals umdrehen würde und was eine Schlüsselübergabe mit einem Serienmörder zu tun hat.

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