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Rezensionen zu
Du und ich und der Sommer

Elena Malisowa, Katerina Silwanowa

Jura und Wolodja (1)

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Queere Tränen und dauerhaftes Glück

Von: heartpaperwork

03.05.2024

Okay, ich weiß gar nicht genau, was ich sagen soll. Es war so schön und schmerzhaft, ich wusste gar nicht genau, wohin mit meinen Gefühlen und Gedanken. Die Geschichte ist slow, sie entwickelt sich langsam (obwohl sie sich in diesem Band über 20 Jahre zieht) und zeigt so viel von dieser besonderen Liebesgeschichte unter diesen schweren Umständen. Jura und Wolodja haben es alles andere als leicht, zu sich und einander zu finden, obwohl sie wissen, zu wem sie gehören wollen. Sie verlieren es zwar zeitweise ein wenig aus den Augen, aber wissen doch eigentlich immer, wo sie hin wollen. Also so wie wir Menschen alle sind. Diese Geschichte wird dabei so sensibel erzählt (auch wenn es sprachlich (wird auch extra angemerkt) manchmal etwas hart ist, was antisemitische Begriffe zum Beispiel angeht) und man erfährt so viel von der russischen/ukrainischen Geschichte und den Problemen, denen man sich dort als queerer Mensch ausgesetzt sehen muss, während es eben Jura und Wolodja selbst durchmachen müssen. Vor allem wie Wolodja leidet und sich selbst als krank empfindet hat mir dabei so sehr das Herz gebrochen, dass ich sie am liebsten in den Arm genommen hätte und ihnen gut zugesprochen hätte, dass alles gut wird und sie irgendwann sie selbst sein können. Dass sie ankommen werden. Besonders ist hierbei auch der Schreibstil, dieser ließ für mich eine Gewisse Distanz zu, auch durch die langsame Erzählung. Es wirkte manchmal etwas weiter weg obwohl Jura an sich der Erzähler war. Aber gleichzeitig war es so fremd und ich bete so sehr, dass wir niemals wieder in eine Zeit kommen werden, in der so fremd und entfernt über queere Menschen geredet werden muss, wie es in diesem Buch der Fall ist (wahrscheinlich auch einfach um klar zu machen, wie es für die beiden selbst ist, die sich selbst auch mit ihrer Queerheit nicht auskennen und diese erst kennenlernen müssen).

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"Du und ich und der Sommer" von Katerina Silwanowa und Elena Malisowa habe ich über das Bloggerportal erhalten. Es ist Geschichte, die einen nicht loslässt. Auf dem Cover steht, dass es in Russland verboten ist. Jura und Wolodja lernen sich im Sommerlager kennen. Jura ist 16 und bekommt ständig Schwierigkeiten. Wolodja hat hingegen andere Pläne und ist schon öfter dort gewesen. Sie verbringen viel Zeit miteinander und stellen schnell fest, dass ihre Gefühle nicht die von Freunden entsprechen, sondern weitergehen. Tiefer sind. __ Wir schreiben das Jahr 1986 und ihre Liebe ist verboten. In Russland, aber auch anderswo auf der Welt Gleichgeschlechtliche Beziehungen sind nicht gestattet. Als sie auch noch von einem Mädchen beim Küssen erwischt werden, versuchen sie alles, dass es nicht weiter ans Licht kommt. __ Nach dem Sommer verlieren sie sich. Zwar schreiben sie einander Briefe, doch auch das ebbt irgendwann ab. __ Es ist eine so intensive Geschichte, dass ich auch jetzt noch Gänsehaut von bekomme. Wir erleben einen Aufschwung der queeren Community, queerer Künstler*innen und alles, was dazu gehört. AIDS taucht auf und alle homose*uellen Menschen werden im Prinzip verurteilt. Von Therapien ist die Rede. Das Buch ist schonungslos, ehrlich und präzise. Es verheimlicht nichts, sondern zeigt, die damalige Zeit. Bis eines Tages die Welt eine andere wurde. Die 90er kamen und gingen. Wir erleben Juras und Wolodjas Werdegang. Wie sie erwachsen werden und doch irgendwie nicht ankommen. __ Ich kann es kaum erwarten, den zweiten Teil zu lesen. Es ist einfühlsam und teilweise so sanft und zart geschrieben, dass ich mit ihnen mitfühlen konnte. Man leidet. Die Zeit im Sommerlager wird ebenfalls toll dargestellt. __ Klare Empfehlung, aber auf die Trigger achten.

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Nachdem ich bereits mehrere Coming-of-Age-Geschichten gelesen hatte, die in den 80er Jahren spielen, war ich neugierig auf „Du und ich und der Sommer“. Zumal der Ort der Handlung darin ein sowjetisches Pionierlager ist, solche Bücher gibt es ja selten! Als ich dann noch herausfand, dass der Roman in Russland verboten ist, weil es darin um die Liebe zwischen zwei Jungs geht, war ich noch interessierter. Die beiden Autor*innen Katerina Silwanowa und Elena Malisowa mussten wegen LGBTQIA+ „Propaganda“ inzwischen sogar das Land verlassen. In „Du und ich und der Sommer“ geht es um den 16jährigen Jura und den 19jährigen Wolodja. Jura wohnt in Charkiw (so komisch, diesen Namen zu lesen, der heute so oft in den Nachrichten ist) und fährt eher wiederwillig in das Pionierlager Schwalbe, denn dort handelt er sich regelmäßig Ärger ein (Jura ist ziemlich rebellisch) Immerhin: dieser Aufenthalt wird sein letzter dort sein, danach ist er zu alt für ein Ferienlager … Die Zeit in der Schwalbe wird für ihn dann aber interessanter als gedacht, denn es ist mit Wolodja ein sehr junger Gruppenleiter dabei. Jura landet in dessen Theatergruppe, unterstützt ihn bei der Betreuung der ganz Kleinen und die beiden kommen sich mit der Zeit immer näher … Zunächst weiß Jura gar nicht, wie er das einordnen soll. Dass es auch gleichgeschlechtliche Liebe gibt, davon wusste er vorher (fast) nichts und erst langsam findet er heraus, dass das zwischen ihm und Wolodja mehr als Freundschaft ist. Wolodja weiß hingegen schon, dass er schwul ist und fürchtet sich sehr davor, entdeckt zu werden, weil er dann sein Studium in Moskau nicht weiterführen darf. Außerdem ist er davon überzeugt, dass seine Homosexualität eine psychische Erkrankung ist und er Hilfe braucht. Im Buch wechseln sich Teile, die heute spielen (der inzwischen erwachsene Jura ist in die Gegend des alten Pionierlagers gefahren und sucht auf dem Gelände der Schwalbe nach Spuren seiner Zeit mit Wolodja) mit Rückblicken ab. Mit hat „Du und ich und der Sommer“ sehr gut gefallen. Da ist zum einen die Liebesgeschichte, die ich total süß fand - und gleichzeitig auch sehr spannend. Ich habe mit Jura und Wolodja mitgefiebert und konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Vor allem Jura war mir mega sympathisch :) Super fand ich, dass es im letzten Viertel des Buches darum geht, wie sich Juras Leben nach dem Ende des Ferienlagers fortsetzt, er erwachsen wird, nach Berlin emigriert, über die offen queer lebenden Menschen in Schöneberg staunt, sich in Jonas verliebt und sich schließlich auf die Suche nach Wolodja macht. Auch da hab ich mitgefiebert und mit gezittert. Werden die beiden sich wiederfinden? Und dann …? Werden sie sich erkennen und - noch mögen? Ein bisschen langweilig fand ich dagegen die Passagen weiter vorne, in denen Jura über das verlassene und zerstörte Gelände der Schwalbe stapft und mal hier eine Fliese des alten Schwimmbeckens aufklaubt und mal dort eine alte Uniformjacke aus einem fast verrotteten Schrank zieht. Ich verstehe, warum die beiden Autorinnen diese Passagen eingebaut haben, hab mich aber immer gefreut, wenn ich zu Jura und Wolodja in die Schwalbe zurückkehren durfte. Apropos Schwalbe: Wen es interessiert, wie das Leben in der UDSSR (und insbesondere in so einem Pionierlager ) war, der sollte dieses Buch unbedingt lesen. Auch über die Zeit nach dem Zerfall der Sowjetunion erfährt man so einiges 💡 Krass fand ich, wie damals dort mit dem Thema Queerness umgegangen wurde, wie überzeugt (fast) alle waren, dass es sich um eine Art Krankheit handelt. Interessiert hätte mich noch, wie die Autor*innen auf das Thema kamen und wo sie dazu recherchiert haben. Die beiden wurde selbst ja erst nach dem Ende der UDSSR geboren, haben ein Pionierlager also nie selbst erlebt. Ein echt schönes Buch mit Tiefgang, das ich allen ab ca. 14 Jahren absolut empfehlen kann!

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Ich weiss nicht, wann ich zuletzt eine wirklich schöne Liebesgeschichte gelesen habe... diese hier war definitiv super schön! Dieses Buch ist ein wahrer Schatz und bekommt eine hundert prozentige Leseempfehlung von mir. Der Sprachstil ist schlicht und sehr flüssig, ich persönlich hätte jetzt nicht unbedingt so viel Sommerlager Alltag gebraucht, aber durch die detailverliebten Beschreibungen bekommt man schon ein Gefühl für die Freizeitgestaltung und Politisierung der Kinder und Jugendlichen in der Sowjetunion (oh mann, muss das furchtbar gewesen sein). Wir befinden uns im Jahr 1986, an die Öffnung des Eisernen Vorhangs denkt noch keiner, Homosexualität gibt es zu dieser Zeit natürlich nicht (zumindest wird darüber nicht gesprochen). Diese zart erblühende Liebe zwischen Jura und Wolodja ist unheimlich schön beschrieben, ich habe dämlich vor mich hingegrinst, hab zwischendurch mal ein Tränchen zerdrückt und am Ende sehr mitgelitten. Den Autorinnen ist es wunderbar gelungen, eine queere Liebe zu beschreiben ohne Voyeurismus und Lächerlichkeit, auch die Darstellung der Protagonisten (Haupt- wie Nebencharaktere) sind glaubwürdig: alle agieren altersgerecht. Es soll meines Wissens noch zwei Folgebände geben, über die ich mich jetzt schon freue und falls es mal eine Verfilmung davon geben sollte, lasst es mich wissen! Olga Tomyuk hat die Geschichte für uns übersetzt.

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“𝑀𝑎𝑛 𝑚𝑢𝑠𝑠 𝑠𝑖𝑐ℎ 𝑖𝑛 𝑑𝑖𝑒 𝑀𝑢𝑠𝑖𝑘 𝑣𝑒𝑟𝑡𝑖𝑒𝑓𝑒𝑛, 𝑠𝑖𝑒 𝑑𝑢𝑟𝑐ℎ 𝑠𝑒𝑖𝑛𝑒𝑛 𝐾𝑜̈𝑟𝑝𝑒𝑟 𝑓𝑙𝑖𝑒𝑠𝑠𝑒𝑛 𝑙𝑎𝑠𝑠𝑒𝑛.“ Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Dieses Buch ist auf jeden Fall eines meiner Lieblingsbücher. Es handelt von zwei jungen Männern (den Altersunterschied beachten wir jetzt mal nicht) die ihr Liebe zueinander nicht unterdrücken können, aber genau wissen, dass sie sich niemals in der Öffentlichkeit zeigen dürfen. Jura ist ein schüchterner, gutmütiger und leidenschaftlicher Musikliebhaber, dessen Gutmütigkeit häufig falsch interpretiert wird. Wolodja dagegen ist sehr vorbildlich und den Regeln sehr treu. Trotz der Unterschiede der beiden finden sie zusammen und lernen den jeweils anderen zu lieben. Aufrichtig, ehrlich und liebevoll.💕 Ich hatte sehr große Freude mit den beiden mitzufiebern, wann sie endlich zusammen kommen. Einen anderen Punkt, denn ich sehr mochte ist, dass in diesem Buch viele Aspekte der UdSSR mit eingebaut wurden. Dies könnte am Anfang etwas befremdlich sein, aber man fuchst sich schon rein. So ein Buch hatte ich noch nie gelesen, deshalb ist eine ganz große Empfehlung von mir. Am Anfang nicht ganz leicht, aber wenn man einmal drinnen ist, dann fliegt man durch die Seiten. 5/5⭐️

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Sowjetunion in den 1980er Jahren. Jura verbringt den Sommer wie in all den Jahren zuvor in einem typisch sowjetischen Sommerlager. Mit seinem rebellischen Verhalten eckt er in diesem durchorganisierten, kommunistischen Umfeld an. Doch dann lernt er Wolodja kennen. Auf den ersten Blick scheinen der undisziplinierte Jura und der zurückhaltende, politisch angepasst wirkende Wolodja wenig Gemeinsamkeiten zu haben. Doch als Juha dem gestressten Wolodja bei den Proben für ein politisch wichtiges Theaterstück unter die Arme greift, kommen die beiden sich näher. Und Juha beginnt zu ahnen, dass er mehr als nur freundschaftliche Gefühle für Wolodja hegt… 20 Jahre und viele politische Umwälzungen später kehrt Juha auf das Gebiet der Ex-Sowjetunion zurück. Und begibt sich auf die Suche nach einer ersten großen Liebe… PRÄDIKAT: GRANDIOS Wow, was für ein grandioses Buch! Ich habe „Du und ich und der Sommer“ ab Seite 1 geliebt und an nur zwei Tagen verschlungen. Die Gründe dafür sind vielfältig: 1. DER GESCHICHTLICHE HINTERGRUND Ich fand es so unglaublich spannend, eine Geschichte aus den Endzügen der Sowjetunion zu lesen. Versteht mich nicht falsch, ich mag historische Romane generell sehr gerne und habe schon viele Bücher, die z. B. rundum den 2. Weltkrieg spielen, gelesen. Aber meist eben durch die deutsche Brille. So ein Buch aus dem Herzen der längst vergangenen Sowjetunion, die ich als Kind nur noch am Rande mitbekommen habe, ist deshalb etwas ganz Besonderes. 2. DAS SETTING Ich würde „Du und ich und der Sommer“ grob irgendwo zwischen „Young Adult“ und „New Adult“ einordnen. Genres, in denen in Deutschland vornehmlich Autor*innen aus dem deutsch- und englischsprachigen Raum verlegt werden, und die Settings sich deshalb traditionell in Nordamerika sowie West- und Nordeuropa ansiedeln. Deshalb fand ich es so erfrischend, dass „Du und ich und der Sommer“ in Osteuropa spielt. Grund genug, einen Wunsch von mir an die deutschen Verlage zu platzieren: Mittlerweile werden die populärsten deutschen „New Adult“-Autorinnen wie Sarah Sprinz oder Anabelle Stehl regelmäßig in Polen oder Tschechien publiziert. Wäre es da nicht möglich, auch Geschichten aus diesen Ländern einzukaufen? Ich würde unglaublich gerne authentische „New Adult“-Romane lesen, die in Warschau oder Prag spielen. 3. DIE LOVE STORY Es war wundervoll, die langsame Annäherung zwischen Jura und Wolodja zu verfolgen. Besonders faszinierend war hier, dass Jura keine Ahnung hat, dass es für ihn als Jungen überhaupt möglich ist, Gefühle für einen anderen Mann zu entwickeln. Das war wunderschön, voller sprühender Funken – aber auch sehr traurig. 4. DIE ZWEI ZEITEBENEN Mir hat sehr gut gefallen, wie sich die gesamte Geschichte über mehrere Jahrzehnte erstreckt. So dass Juha seine erste große Liebe im Rückblick noch einmal hat aufleben lassen. Mit der Folge, dass auch Einblicke in das Ende der Sowjetunion, die Zeit danach und die Migration vieler Menschen aus der Ex-Sowjetunion nach Deutschland eine Rolle gespielt haben. 5. DIE ENTSTEHUNGSGESCHICHTE UND POLITISCHE AKTUALITÄT Ich habe „Du und ich und der Sommer“ just zu dem Zeitpunkt gelesen, als die News vom Tod Nawalnys die Runde gemacht haben. Was für ein unglaublicher Zufall! Denn diese in Russland 2021 unter dem im Original lautenden Titel „Sommer im roten Pionierhalstuch“ veröffentlichte Geschichte ging dort viral und stand aufgrund eines BookTok-Hypes auf Platz 1 der Bestsellerliste. Bevor es von den russischen Behörden als „LGBTQ“-Propaganda eingestuft wurde und die beiden Autorinnen in ihre ukrainische Heimat bzw. nach Deutschland flüchten mussten. Einerseits todtraurig, andererseits weckt die Tatsache, dass so ein Buch die russische Jugend begeistern konnte, in mir die leise Hoffnung, dass doch noch nicht alles verloren ist… FAZIT Lest und rezensiert dieses Buch! Es ist nicht nur unglaublich wichtig sondern zuvorderst auch eine wunderschöne Liebesgeschichte, die einen träumen lässt und in eine gänzlich andere Welt entführt. Ganz nebenbei lernt man auch noch eine Menge über eine gar nicht allzu ferne Vergangenheit und ein Land, das zumindest geographisch nah ist und doch aktuell so fern scheint wie seit 30 Jahren nicht.

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Thalia Buchhandlung Nord GmbH & Co.KG

Von: aus Hamburg

06.02.2024

Die Leseprobe war einfach zu gut. Ich bin ja eigentlich nicht die Zielgruppe, aber das war wie eine Reise in die Vergangenheit. Ich war nämlich auch immer in Ferienlagern.

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